Schwarzweißfilm

Filmmaterial, das für die Schwarzweißfotografie und für Filme verwendet wird
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Schwarzweißfilm bezeichnet zum einen ein Filmmaterial, zum anderen auch die Abfolge von bewegten Bildern aus den Farben Weiß, Schwarz und ihren Mischfarben.

Material

Als Filmaterial besteht der Schwarzweißfilm zum Fotografieren von Bildern aus nur einer Farbschicht (also entsteht ein Bild aus den Farben Weiß, Schwarz und ihren Mischfarben (verschiedene Grautöne)). Das Material ist für Kleinbildkameras und Normalformatkameras (Schwarzweißfotografie) aber auch für Filmkameras erhältlich und war ursprünglich mit Silbernitrat beschichtet.

Ein S/W Film besteht im algemeinen aus drei Schichten:

1. Lichtempfindliche Schicht: bestehend aus einer retuschierbaren Gelatine Schutzschicht und Emulsionschichten. Eine Emulsion ist ein Gemenge von lichtempfindlichen Silberhalogeniden und Gelatine, das hauchdünn auf dem Schichtträger verteilt wird. Eine Emulsion stellt die lichtempfindliche Schicht dar.

2. Schichtträger: bestehend aus Kunststoff, auch Filmunterlage genannt

3. Lichthofschutzschicht: diese Schicht ist eine dunkelgrüne Gelatine-Rückschicht (bei Roll-und Planfilmen), Kleinbildfilme dagegen haben keine besondere Schutzschicht, sondern nur einen eingefärbten Schichtträger, der damit eine refletionsmindernde Eigenschaft hat.

Film

Vergleichbar mit Farbfilm findet sich der Begriff Schwarzweißfilm auch für die Abfolge von bewegten Bildern aus den Farben Weiß, Schwarz und ihren Mischfarben, zum Beispiel als Kinofilm oder sonstiges Produkt der Filmkunst, aber auch im Schwarz-Weiß-Fernsehen. In diesem Sinne waren praktisch alle Filme vor den 1930er-Jahren Schwarzweißfilme, die erst in den 1950er und 1960er Jahren von Farbfilmen (und ab den 1970er-Jahren auch vom Farbfernsehen) abgelöst wurden.

Pioniere des Schwarzweißfilms waren die Gebrüder Lumiére in Frankreich.

Schwarzweißfilme werden auch heute noch gedreht. Sie kommen vor allem zum Einsatz, wenn sich ein Film mit zwischenmenschlichen Themen beschäftigt und aufwendige, bunte Farbbilder von der oft komplizierten Geschichte ablenken würden. Solche Filme bleiben oftmals Spartenfilme und laufen in Programmkinos, es gibt jedoch auch bekannte Beispiele modernen Schwarzweißfilms, z.B. Tim Burtons Ed Wood. Dieser Film wurde monochrom gedreht, um ihn an die Zeit, in der die Handlung spielt, anzupassen.

Schwarzweißfilme verlangen besondere Aufmerksamkeit des Kameramannes. Farbkontraste zweier völlig unterschiedlicher Farben können auf einem Schwarzweißbild exakt gleich aussehen, wenn sie die gleichen Helligkeitswerte haben. Der Kameramann und der Beleuchter müssen diese Tatsache bei ihrer Arbeit berücksichtigen und ein kontrastreiches Bild schaffen, damit alle gewünschten Objekte auf dem Bild richtig erkennbar sind.