Der Sputnikschock bezeichnet die gesellschaftliche Reaktion und die weitere Entwicklung in westlichen Ländern nach dem Start des ersten Satelliten Sputnik am 4. Oktober 1957 durch die Sowjetunion, insbesondere in den USA. Sputnik bewies, dass die Sowjetunion technologisch den USA mindestens ebenbürtig, sowie im Besitz von Interkontinentalraketen war und die USA mit Atombomben bedrohen konnte.
Diese technologische Leistung stellte den bis dahin sicher geglaubten Überlegenheitsanspruch des Westens in Frage. Bei der Untersuchung der Ursachen hierfür wurde vor allem das Bildungssystem gefunden. Die Reproduktion der herrschenden Verhältnisse in der Schule schloss nach Ansicht von Experten zu viele Menschen von einer Beteiligung am gesellschaftlichen Fortschritt aus. In der Folge wurden verschiedene Programme zur Förderung der bislang als Bildungsreserve vernachlässigten Bevölkerungsgruppen aufgelegt. Dazu gehörten Maßnahmen der Frühpädagogik (z. B. durch Vorschulen), der Einrichtung von Schulbussen, die Kinder auch aus entlegenen Gegenden in zentral gelegene Schulen brachten, sowie die Einrichtung neuer Schultypen. Auch das Bildungsfernsehen wurde in diesem Zusammenhang entwickelt. Der Sputnikschock hatte zur Folge hatte, dass in den USA umfangreiche Förderprogramme zur wissenschaftlich-technischen Entwicklung und auch von naturwissenschaftlich fundierten Curricula für den Primarbereich finanziert wurden. Die bekanntesten Programme, die auch in Deutschland Anwendung fanden, waren SAPA (Science - a Process Approach) und SCIS (Science Curriculum Improvement Study).
Auch die verstärkten Anstrengungen der USA, beim Wettlauf ins All technologische Überlegenheit zu erlangen, ist eine Folge des Sputnikschocks.