Abklingkonstante

Kehrwert der Zeitkonstante einer exponentiell abfallenden Größe
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Die Abklingkonstante beschreibt mathematisch das Abklingen eines resonanten Systemes.

Die Abklingkonstante ist physikalisch mit der Dämpfungskonstante identisch, besitzt aber eine leicht andere Bedeutung:

Sie bezeichnet den Vorgang, wenn ein angeregtes System langsam mit der Abklingkonstante dem Ruhezustand entgegenstrebt. Diese Anregung kann entweder durch einen Impuls oder durch kontinuierliche Anregung stattfinden. Während des Abklingens wird das System nicht mehr angeregt.

Das angeregte System verliert Energie nach dem Zerfallgesetz:

Hier ist N die beobachtete Größe und t die Zeit. ist die Abklingkonstante.

Der Exponent muß negativ sein. Wo das Minuszeichen auftaucht, in der Formel oder (wie hier) in der Konstante ist von der persönlichen Präferenz abhängig.

Bei Musikinstrumenten wie akkustischen Gitarren ist das Phänomen des Abklingens besonders gut zu beobachten:

Nachdem die Saite durch einen Impuls angeregt wurde, schwingt diese eine Zeit nach, verliert jedoch kontinuierlich Energie. Dieses Nachschwingen wird als Abklingen bezeichnet. Der Ton ist nicht mehr hörbar, wenn die Amplitude die Hörschwelle unterschreitet. Die Dauer des Abklingen wird durch die Abklingkonstante bestimmt, je nach Anfangslautstärke etwa das Fünf- bis Zehnfache der Konstante.

Bei einsaitigen Instrumenten wie Gitarren, Lauten usw. entspricht das Abklingverhalten recht gut dem exponentiellen Abfall. Im Klavier besitzt jeder Ton jedoch zwei oder sogar drei Saiten. Dann treten gekoppelte Schwinungsvorgänge auf, die zu einer größeren Abklingkonstante beim Ausklingen und damit zu einer verlängerten Ausklingdauer führen.