Stellungskrieg
Als Stellungskrieg bezeichnet man, im Gegensatz zum Bewegungskrieg, eine defensive Form der Kriegsführung, für die das Anlegen und Verteidigen von Schützengräben und befestigten Verteidigungsanlagen charakteristisch ist.
Der Stellungskrieg geht immer auf einen militärischen Vorteil des Verteidigers zurück, wie ihn z. B. die Infanterie im 1. Weltkrieg durch das Maschinengewehr erlangt hat. Erst wenn Verteidigung aussichtsreicher als Angriff ist, lohnt sich für Militärs das Ausweichen auf den Stellungskrieg, der im Gegensatz zum Bewegungskrieg keine großen Gebietsgewinne ermöglicht.
Anfänge des Stellungskriegs ließen sich bereits in Belagerungen des 17. und 18. Jahrhunderts erkennen, aber erst im Krim-Krieg und vor allem im Amerikanischen Bürgerkrieg zeigte sich, dass Grabenkrieg und infanteristische Kriegsführung die Reiterei hat wertlos werden lassen und jeden Angriff zu einem kostspieligen Risiko machte. Auch wenn die Deutschen Einigungskriege klassische Bewegungskriege waren, zeigte sich auch hier vereinzelt der Beginn eines neuen Zeitalters auf den Schlachtfeldern, so z. B. bei der Erstürmung der Düppeler Schanzen oder der Belagerung von Paris.
Der 1. Weltkrieg erstarrte an der Westfront bereits 1914 zum Stellungskrieg, auch wenn an der Ostfront weiterhin weiträumige Operationen möglich waren.
Die Erfindung des Panzers brachte zwar militärische Erfolge, wie z. B. in der Schlacht von Cambrai, es zeigte sich aber, dass auch der Panzer nicht in der Lage war den Stellungskrieg in einen Bewegungskrieg zu verwandeln. Erst die Entwicklung von neuartigen Militärdoktrinen, wie der "verbundenen Kriegsführung" durch Militärs wie Fuller, Hart, Guderian und de Gaulle und die Schaffung von Panzerdivisionen machte den Verteidigungsvorteil der Infanterie zu Nichte und ermöglichte das Wiederaufleben