ENOS GUNJA
Geboren: 1949 in Guruve
Biographie
Enos Gunja entdeckte früh sein Talent für die Bildhauerei und schloss sich 1967 der ersten „Generation“ von Bildhauern im Künstlerdorf ‚Tengenenge’ an. Seit 1982 arbeitet er als Koch im Krankenhaus von Guruve, widmet sich jedoch der Bildhauerei in jeder freien Minute. Er ist Mitglied der Künstlervereinigung „Friends Forever“, und seine unverwechselbaren Werke waren und sind markante Blickpunkte in deren Gruppenausstellungen in Wien, Berlin, Moskau, Barcelona, Washington, Atlanta u.a.
Enos Gunja ist eine sehr starke Persönlichkeit, wie sowohl sein Werk als sein Leben zeigt. Als Künstler der ersten „Generation“ genießt er größten Respekt unter seinen simbabwischen Künstlerkollegen, besonders, wenn er bei den Werk-Präsentationen seiner Freunde am Sitz der Künstlervereinigung in Ruwa spricht. Die originellen, gnomenhaft buckligen, kraftvoll muskulösen männlichen Körper, die in anrührendem Kontrast oft wie ein ertapptes Kind etwas hinter dem Rücken versteckt halten, sind voller Geschichten, wie der Meister selbst. Er ist nicht nur ein Meisterbildhauer, sondern auch Erzähler und Poet, wie folgendes Gedicht aus dem Februar 1997 zeigt:
- „Das Auge eines Bildhauers“
- Was für ein Adlerauge!
- Das Auge, dem nichts entgeht.
- Das Auge, das alles sieht, was unsere Vorfahren
- In jenem rohen Stein versteckt haben.
- Was für ein Röntgenauge!
- Das Auge, das ins Innerste des Steins eindringt
- Und jene wunderbare Skulptur hervorbringt,
- Die jetzt für unsere normalen Augen sichtbar ist.
- Oh! Was für ein wunderbares Auge!
- Das Auge, das sieht, als sei die Figur
- In durchsichtiges Material gehüllt.
- Oh! Was für ein wunderbares Auge
- Das Auge eines Bildhauers.