Die Budapester Metro ist nach London die zweitälteste U-Bahn in Europa. Sie wurde 1896 eröffnet und ist die erste auf dem europäischen Festland.
Geschichte
1896 wurde die erste Linie zwischen Vörösmarty tér und Széchenyi fürdő eröffnet.
Da man damals noch keine großen Erfahrung in Bau von Untergrundbauwerken hatte, wurde die Metro als Unterpflasterbahn gebaut. Das heißt, sie liegt nicht mehr als 3 Meter unter der Erde. Ähnliches gibt es auch zum Beispiel in Berlin, wo auch mehrere Linien als Unterpflasterbahn gebaut wurden.
Nachdem die Metro eröffnet war, gab es erst 77 Jahre später die erste Erweiterung der Linie bis Mexikói út. Auch bis heute fährt diese Linie, als M1 bezeichnet, auf der Strecke Vörösmarty tér <> Mexikói út. Zum 100-jährigen Jubiläum 1996 wurden alle Stationen wieder hergerichtet und in den historischen Zustand versetzt.
Erst 1970 wurde eine zweite Linie (M2) zwischen Deák Ferenc tér und Örs vezér tere eröffnet, obwohl die Bauarbeiten bereits 1950 begonnen hatten. 1972 gab es eine Verlängerung zum Südbahnhof (Déli pályvaudvar). Diese Linie ist heute die meistgenutzte in Budapest, denn sie verbindet einerseits die beiden Stadtteile Buda und Pest und anderseits die wichtigen Bahnhöfe Déli pályaudvar (im Westen, auf Budaer Seite) und Keleti pályaudvar (im Osten, auf Pester Seite). Auch deshalb findet zur Zeit eine Grundsanierung der Linie statt. Die Arbeiten werden vor allem im Sommer verrichtet. So gibt es einen Zeitplan, bis 2007 die Linie fertig zu sanieren. Sommer 2004: Die Stationen von Örs Vezér tere bis Pillangó; Sommer 2005: Die Stationen von Népstadion bis Deák tér; Sommer 2006/2007: Die Stationen zwischen Deák tér und Déli pályaudvar. Geplant sind vor allem der Einbau von Aufzügen und moderner Technik.
Die dritte Linie (M3) ist eine Nord-Süd-Verbindung im Ostteil der Stadt (Pest). Sie wurde 1976 zwischen Deák tér und Nagyvárad tér eröffnet. Weitere Verlängerungen gab es in den 80er Jahren: 1980 nach Kőbánya-Kispest; 1981 nach Lehel tér; 1984 nach Árpád híd und 1990 nach Újpest Központ. Abgesehen von der Station Kőbánya-Kispest sind alle Bahnhöfe unterirdisch.
Linien
Nummer | Kartenfarbe | Eröffnung | Länge | Bahnhöfe |
---|---|---|---|---|
1 | Gelb | 1896 | 5 km | 11 |
2 | Rot | 1970 | 10 km | 12 |
3 | Blau | 1976 | 18 km | 20 |
Ausbau
Verlängerungen der vorhandenen drei Linien sind derzeit nicht geplant.
Jedoch finden gerade Bauarbeiten für eine neue Linie (M4) statt. Sie soll vom Kelenföldi pályaudvar (Bahnhof Kelenföld) bis zum Bosnyák tér gehen und wird für diese Strecke nur halb so lange brauchen wie jetzt die Expressbusse der Linie 7. Die bestehenden Linien 2 und 3 werden beim Kálvin tér und am Keleti pályaudvar (Ostbahnhof) gekreuzt. Die Bauarbeiten begannen 2004 und sollen 2007–2009 abgeschlossen werden.
Es bestehen auch Pläne für eine fünfte U-Bahn-Linie. Sie soll von der Westseite der Stadt über die Donauinsel durchs Zentrum verlaufen und alle bestehenden Metrolinien (M1-M4) kreuzen. Sie verbindet damit wichtige S-Bahnhöfe.