Das Kriegsverdienstkreuz (KVK) war eine deutsche Kriegsauszeichnung des 19. und 20. Jahrhunderts. Es wurde im 19. Jahrhundert und im 1. Weltkrieg von den deutschen Einzelstaaten in jeweils eigenen Formen und Orden ausgegeben, nach 1939 dann als Deutsches Kriegsverdienstkreuz.
bis 1918
Kriegsverdienstkreuze bestanden in einigen deutschen Staaten und wurden in verschiedenen Ausführungen und Klassen vergeben.
nach 1939
KVK I. Klasse (Replik ohne NS-Symbol)Laut Stiftungsbestimmungen wurde es für Leistungen verliehen, die mit dem Zweiten Weltkrieg in Beziehung standen, aber nicht unbedingt mit Kampfhandlungen zu tun hatten. Es nahm daher die Stellung des Eisernen Kreuzes am weißen Bande ein, das 1813-15, 1870/71 und 1914-18 in diesen Fällen verliehen wurde.
Klassen
Das KVK wurde in den folgenden Stufen verliehen:
- Kriegsverdienstmedaille
- Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse
- Kriegsverdienstkreuz 1. Klasse
- Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes
- Goldenes Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes
Alle Stufen konnten ohne und mit Schwertern verliehen werden. Damit sollte eine Differenzierung zwischen den Verdiensten der Heimatfront und dem rückwärtigen Frontgebiet erreicht werden. Für die Verleihung des KVK mit Schwertern war also ein Einsatz unter feindlicher Waffeneinwirkung oder besondere Verdienste in der militärischen Kriegführung Voraussetzung.
Gemäß der "Verordnung über die Stiftung des Kriegsverdienstkreuzes" wurde dieses für Anerkennung für "besondere Verdienste" verliehen, die nicht die Voraussetzungen des Eisernen Kreuzes erfüllten.
Das Kriegsverdienstkreuz aller Klassen konnte an sämtliche Dienstgrade verliehen werden.
Aussehen und Trageweise
Die Kriegsverdienstmedaille war rund und bronzen. Auf der vorderen Seite war ein achtspitziges Malteserkreuz, auf der Rückseite war die Aufschrift „Für Kriegsverdienste 1939“ zu sehen.
Die Kriegsverdienstkreuze 2. und 1. Klasse waren der Form nach Malteserkreuze mit rundem Mittelschild, auf deren Vorderseite ein Hakenkreuz mit Eichenlaubumrandung vorhanden war, auf der Rückseite steht die Jahreszahl „1939“. Das KVK 2. Klasse war jedoch bronzen und wurde am Band an der Ordensschnalle oder im Knopfloch getragen, während das KVK 1. Klasse silbern war und ohne Band auf der linken Brustseite getragen wurde.
Das Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes war silbern (bzw. golden) und etwas größer als das Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse. Es wurde an einem breiten Band um den Hals getragen.
Das Band des KVK 2. Klasse sowie das des Ritterkreuzes des KVK hatte in Längsrichtung die Farbfolge rot-weiß-schwarz-weiß-rot, also die Farben des Deutschen Reiches, ähnlich wie das Eiserne Kreuz von 1939, bei dem die Farbfolge schwarz-weiß-rot-weiß-schwarz war.
Das KVK selbst wurde nur am Verleihungstag getragen, danach wurde, wie beim EK, das Ordensband mit dem 2. Knopfloch der Uniformjacke vernäht.
Verleihung
Das KVK wurde mit Verleihungsurkunde in einer Schatulle oder einer Papiertüte verliehen. Es war eine Massenauszeichnung und wurde in folgender Anzahl verliehen:
Kriegsverdienstkreuz II. Klasse ca. 2.700.000 mal
Kriegsverdienstkreuz I. Klasse ca. 140.000 mal
Ritterkreuz des KVK. ca. 230 mal
Das Goldene Ritterkreuz des KVK genau zwei mal
... nämlich an Franz Hahne (Obermeister in der Firma Rheinmetall-Altmärkische Kettenwerke) und an Karl Saur (Hauptdienststellenleiter und Amtschef im Reichsministerium für Rüstung).
Das Ritterkreuz, besonders die Ausführung ohne Schwerter (weniger als 140 Verleihungen), wurde sehr sparsam verliehen, um sein Ansehen zu steigern.
Literatur
- K.-G. Klietmann: Auszeichnungen des Deutschen Reiches 1936-1945. 11. A. Stuttgart 2001.
- Jörg Nimmergut: Deutsche Orden und Ehrenzeichen. Bd. 4, München 2003.