Günter Kießling

deutscher Volkswirt und General
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Günter Kießling (* 20. Oktober 1925 in Frankfurt (Oder)) war General der Bundeswehr und wurde der breiten Öffentlichkeit erst durch die Umstände seiner Entlassung bekannt.

Kießling war im Zweiten Weltkrieg als Leutnant der Infanterie an der Ostfront. Nach dem Krieg trat er zunächst in den Bundesgrenzschutz ein und wechselte dann zur Bundeswehr. Er wurde 1971 im Alter von 46 Jahren zum jüngsten General der Bun­deswehr. Vor seiner Entlassung war er Befehlshaber der NATO-Landstreitkräfte und Stellvertreter des Obersten Alliierten Befehlshabers Europa.

1983 wurde Kießling im Geheimen der Homosexualität bezichtigt, was damals noch, als Geheimnisträger und sehr hoher Militär, zu seiner vorzeitigen Pensionierung führte. Die Vorwürfe stellten sich beim Aufdecken der Kießling-Affäre 1984 aber als haltlos heraus und er wurde rehabilitiert, für kurze Zeit wieder in Dienst gestellt und mit dem „Großen Zapfenstreich“ in den ehrenhaften Ruhestand versetzt.

Zum Jubiläum der Bundeswehr 1985 war er als einziger Vier-Sterne-General nicht eingeladen.

Kießling erhielt 1997 noch einmal die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit durch seine Trauerrede für den 425. Eichenlaubträgers des Ritterkreuzes, Oberst a.D. Joseph W. Rettemeier.

Kießling ist Mitglied der Bonner Burschenschaft Germania.

Literatur

  • Günter Kießling: Versäumter Widerspruch. Hase & Koehler, Mainz 1993, ISBN 3-7758-1294-6. Autobiographie.
  • Der Spiegel, 5/1984, S.18-26