Senait Ghebrehiwet Mehari (* vermutlich 3. Dezember 1974 in Asmara, Eritrea) ist eine Autorin und Sängerin.
Leben in Eritrea
Ihr Geburtstag ist offiziell der 3. Dezember, nur das exakte Geburtsjahr ist nicht bekannt. Es liegt wahrscheinlich zwischen 1974 und 1976. Ihr Vater war Eritreer, ihre Mutter Äthiopierin.
Als ihre Mutter sie in einen Koffer verpackt auf einen hohen Schrank schob und sterben lassen wollte, wurde sie gerettet. Von da an wurde sie nur „Das Kind aus dem Koffer“ genannt. Nach ihrer Rettung kam sie in das staatliche Kinderheim Orfan in Asmara. Zwei Jahre später wurde sie in ein anderes, von Daniele Comboni erbautes Heim gebracht, einem Kloster mit italienischen Ordensschwestern. Nachdem sie ein paar Jahre dort verbracht hatte, wurde sie von ihrer Tante Mbrat aufgenommen.(Das behauptet Senait Mehari.Ob das aber richtig ist,bezweifelt man.)
Im Alter von sechs Jahren brachte sie ihr Vater, zusammen mit ihren beiden älteren Halbschwestern Tzegehena und Yaldiyan, zur ELF (Eritrean Liberation Front), wo sie in verschiedenen Lagern den Soldaten zuarbeiten musste. Anfang 2007 entsteht nach Recherchen des NDR-Magazins Zapp eine Kontroverse, ob man Meharis Rolle in diesen Lagern als Soldatin bezeichnen könne, in deren Verlauf sie selbst frühere Darstellungen "korrigierte" und sich nicht mehr "Kindersoldatin", sondern "Kind des Krieges" nannte.
Leben in Deutschland
Zwei Jahre später befreite der Onkel Haile die drei Mädchen und holte sie zu sich in den Sudan, wo sie die nächsten vier Jahre verbrachten. Der Vater von Senait war inzwischen nach Deutschland emigriert. Er bat die Mädchen, auch nach Deutschland zu kommen. Dort lebten sie in Hamburg zusammen in einer Wohnung. Der Vater schlug die Mädchen, woraufhin Senait eine Wohnung in einem Jugendwohnheim bekam.
Sängerin
Dort fing sie an, Lieder in Tigrinya, Englisch und Deutsch zu schreiben. Sie sang als Background-Sängerin in Bands und wurde für die Girlie-Gruppe Corniche engagiert.
Seit 1999 ist sie Solokünstlerin und steht bei Polydor unter Vertrag. Mit Leben und Aura gelangen ihr 2001 große Hits in Deutschland. Sie nahm an Deutsche Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 2003 teil. Mit Herz aus Eis belegte sie den vierten Platz. Im November 2005 erschien ihr erstes Album Mein Weg.
Im Jahr 2006 wirkte sie auch als Sängerin bei dem Projekt Begegnungen - Eine Allianz für Kinder von Peter Maffay mit.
Autorin
Im Jahr 2004 veröffentlichte sie ihre Biografie Feuerherz, in der sie die Zeit in Afrika verarbeitet. Per Mai 2006 erschien ihr neues Buch Wüstenlied, in dem sie nach Eritrea zurückkehrt um ihre Wurzeln und ihren Platz in der Welt zu finden.
Die "Kindersoldaten"-Lüge
Obgleich sie früher behauptete Kindersoldatin gewesen zu sein, relativierte sie Ihre Angaben nachdem das NDR-Magazins Zapp behauptet hatte, das dies nicht der Wahrheit entspräche.
Diese Aussage sorgte für Schlagzeilen in verschiedenen Medien in Deutschland die Ihre Korrektur als "Lüge" bezeichneten.
Nach der Ausstrahlung der Sendung bestätigte sie jedoch in einem Interview mit der Berliner Zeitung ihre Vergangenheit als Kindersoldatin und kündigte zudem eine Klage gegen den NDR an, da die Darstellung der Geschehnisse in ihrem Buch Feuerherz fälschlicherweise in Zweifel gezogen würden.
In der Sendung vom 23. Februar 2007 nennt Zapp anschliessend Namen von Zeitzeugen, die vor der Kamera bestätigen, dass in den Kinderlagern von Eritrea keinerlei Waffen an Kinder ausgegeben wurden. Nach Aussage dieser Zeitzeugen stellt Zapp in dieser Sendung nochmals klar, dass die Behauptung Senait Meharis sie sei eine "Kindersoldatin" gewesen, schlicht falsch ist.
Literatur
- Senait G. Mehari: Feuerherz. Droemer-Verlag 2004, ISBN 3-426-27341-1
- Senait G. Mehari: Wüstenlied. Droemer-Verlag 2006, ISBN 3-426-27387-X
Diskografie
Alben
- 2005 – Mein Weg
- 2006 - Begegnungen - Eine Allianz für Kinder (Peter Maffay)
Singles
- 2001 – Leben
- 2003 – Herz aus Eis
- 2005 – Aura
Weblinks
- Offizielle Homepage von Senait Mehari
- Biographie von Senait Mehari bei Laut.de
- Aktion Weißes Friedensband
- "Kind des Krieges", kritischer Artikel in der SZ
- „Kindersoldaten: Geschlagen, missbraucht, verwahrlost“, FAZ, 13. Februar 2007
- "Von wegen Skandal", FAZ, 16. Februar 2007
- Bericht auf tagesschau.de zu Zweifeln an der Autobiographie Meharis
- ZAPP-Bericht über die Recherchen zur Biographie Meharis
- Bücher
Personendaten | |
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NAME | Mehari, Senait |
ALTERNATIVNAMEN | Mehari, Senait Ghebrehiwet |
KURZBESCHREIBUNG | Autorin und Sängerin aus Eritrea |
GEBURTSDATUM | vermutlich 3. Dezember 1974 |
GEBURTSORT | Asmara, Eritrea |