Johann Stamitz
Johann Wenzel Anton Stamitz (get. 30. Juni 1717 Deutschbrod, jetzt Havlíčkův Brod, † 27. März 1757 Mannheim), böhmischer Violinist, Kapellmeister und Komponist.
Biografie
Stamitz entstammt einer Musikerfamilie, sein Vater war Organist und erteilte seinem Sohn den ersten Unterricht. Später studierte er im Gymnasium zu Iglau und der Karlsuniversität in Prag. 1742 trat er als Soloviolinist bei den Krönungsfeierlichkeiten Kaiser Karl VII. in Frankfurt auf. Dies beeindruckte den Herzog Karl Theodor von der Pfalz so sehr, dass er Stamitz ein Jahr später an den Hof in Mannheim als Kammermusiker berief.
1745 wurde er Hofkapellmeister und führte das Orchester zu europaweitem Ruf. Er wurde somit der Begründer der berühmten Mannheimer Schule, die großen Einfluss auf die weitere Entwicklung der Sinfonie und des Orchesterstils in Europa hatte. Er gab der traditionell dreisätzigen Sinfonie einen vierten Satz in Form eines Menuetts und zugleich gab er den Blasinstrumenten mehr Einfluss. Er führte die aus seiner Heimat stammende Klarinette in die Hofmusik ein. Der hervorragende Geiger Christian Cannabich wurde sein Konzertmeister und Nachfolger im Amte des Kapellmeisters. Mozart weite zweimal für mehrere Monate in Mannheim um den von Stamitz begründeten Orchesterstil kennen zu lernen.
In den Jahren 1754 und 1755 unternahm Stamitz eine Reise nach Paris, wo man seinem Stil viel Anerkennung zollte. Er starb zwei Jahre später in Mannheim.
Johann war der Vater von Carl Stamitz und Anton Stamitz ebenfalls bekannte Violinisten und Komponisten.
Einige Werke
- Zahlreiche Violin- und Flötenkonzerte
- Kammermusik
- Rund 50 Sinfonien
- Eine Messe
Siehe auch: Liste bekannter Violinisten