Dorama (japanisch ドラマ) ist die Anpassung des Wortes Drama (griechisch "Handlung") an die japanische Silbenschrift. Ausserhalb Japans versteht man unter Dorama Japan Fernsehserien die in der Regel aus 10 bis 14 Folgen à 45 Minuten bestehen. Die Art der Handlung deckt dabei nahezu alle Genres ab, der Großteil ist jedoch eher romantisch geprägt. Bei einem Dorama stehen vor allem die Dialoge der Darsteller im Vordergrund. Sie haben immer einen abgeschlossenen Handlungsbogen und sind somit schwer vergleichbar mit dem westlichen Serienformat, wobei sie wohl am ehesten deutschen Fernsehdreiteilern entsprechen.
Populär wurden Dorama in Japan in den späten 1980er bis frühen 1990er Jahren. Existieren tun sie allerdings schon seit 1953, nach Einführung der Fernsehens in Japan
Ausstrahlung
Das japanische Fernsehen ist relativ strikt in vier, den Jahreszeiten entsprechenden Abschnitten pro Jahr eingeteilt. Pro Saison wird dabei ein Dorama, mit einer Folge pro Woche im Abendprogramm in der Regel von 21:00-22:00 Uhr gezeigt. Die Einteilung führt vor allem auch dazu das viele berühmte Doramastars in ständig wechselnden Rollen spielen können. Es ist nicht unüblich das ein einzelner Schauspieler in über 20 verschiedenen Serien mitgespielt hat. Jede Saison gibt es völlig neue Doramas, was dazu führt das selten Sendungen, wie in Deutschland üblich, wiederholt werden. Wenn überhaupt, dann laufen diese Wiederholungen am Tag. Teilweise werden bei besonders viel Erfolg einer Serie, in den Wochen zwischen zwei Saisons Spezialfolgen gezeigt, eine Art Spin-Off, die in der Regel eine Doppelepisode lang sind. Zusätzlich gibt es noch verschiedene Serien die am morgen oder späten Nachmittag gesendet werden, die sind jedoch oftmals mit unbegrenztem Ende und ähneln daher eher deutschen Seifenopern.
Die Qualität der Doramas variiert stark; von aufwändigen bis low-budget Produktionen. Im Laufe der 1990er Jahre hat sich die Vermarktung von DVDs die direkt nach der Ausstrahlung verkauft werden immer mehr durchgesetzt.
Die bekanntesten Dorama Fernsehsender sind Fuji TV, TBS und NTV sowie Tokai TV und TV Asahi.
Der Realismus ist oftmals gar nicht sehr weit von der Realität entfernt. In Details jedoch erkennt man schon deutlich, das wie auch in amerikanischen oder deutschen Serien, hier und da übertrieben wird (Wohnungen die sich in der Größe und luxoriösen Ausstattung kaum einer Leisten wird können).
Häufig stammen die Schauspieler aus der japanischen Musikszene. Dieser Trend setzte sich Ende der 1980er Jahre durch und ist mitverantwortlich für die heutige Popularität der Dorama. Bestes Beispiel dafür ist Kimura Takuya, ursprünglich Mitglied der J-Pop-Band SMAP, Anfang der 1990er erste Auftritte in Doramas und mehrfach zum "Sexiest Man" von Japan (und anderen asiatischen Ländern) gewählt. Diese Multi-Stars sind häufig und man kann fast davon ausgehen das nahezu jeder Hauptdarstellern noch in vielen anderen Bereichen tätig ist.
Dorama ausserhalb Japan
Dorama gibt es nicht ausschließlich in Japan. Vergleichbare Fernsehserien werden auch in Korea und China sowie Hongkong und Taiwan gedreht, dieser Unterschieden sich allerdings in Episodenlänge und Anzahl extrem. Chinesische Dramaserien kommen oftmals auf mehrere Dutzend Episoden, was die Handlung sehr in die Länge zieht. Aufgrund der nicht notwendigen sprachlichen Anpassung von "Drama" ist es auch eher unüblich diese als Dorama zu bezeichnen, auch wenn sie sich sehr ähnlich sind.
In den USA werden teilweise Dorama mit englischem Untertitel ausgestrahlt, vor allem in Gebieten wo viele japanische Emigranten leben, beispielsweise Hawaii.
Zudem existiert eine Gemeinde von Fans die Serien als Fansub in englischer Sprache im Internet verbreiten. Dies wird von den Produktionsfirmen der japanischen Fernsehsender geduldet, wenn auch nicht immer ohne Kritik.
Literatur
- Jonathan Clements, Motoko Tamamuro: The Dorama Encyclopedia, Stone Bridge Press, 2003, 448 S., ISBN 1880656817