Als Föderalismuskommission wird in der Presse bündig die "Kommission von Bundestag und Bundesrat zur Modernisierung der bundesstaatlichen Ordnung" in Deutschland bezeichnet. Sie soll entsprechende Vorschläge erarbeiten. Ziel ist es, die Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit von Bund und den Ländern besser zu gestalten, die politischen Verantwortlichkeiten auf diesen staatlichen Ebenen klarer zu strukturieren und Aufgaben künftig zweckmäßiger und effizienter erledigen zu lassen.
Es werden die Verteilung der Gesetzgebungskompetenzen zwischen Bund und den Ländern, die Mitwirkungsrechte der Länder bei Bundesgesetzen und die Finanzbeziehungen untereinander auf den Prüfstand gestellt. In die Betrachtungen sollen auch erkennbare Weiterentwicklungen der Europäischen Union und die Auswirkungen auf die Kommunen einfließen.
Je 16 Mitglieder entsenden der Bundesrat und der Deutsche Bundestag in diese Kommission. Vorsitzende sind Edmund Stoiber, Ministerpräsident des Freistaats Bayern (und CSU-Vorsitzender), und Franz Müntefering, Chef der SPD-Bundestagsfraktion (und Bundesvorsitzender der SPD). Die konstituierende Sitzung des Gremiums war am 7. November 2003. Die Föderalismuskommission tagt seither regelmäßig und orientiert sich dabei an den Sitzungen des Bundesrates.
Ihre Arbeit soll gegen Ende 2004 abgeschlossen sein. Kommt die Kommission dabei zur Auffassung, dass zur Modernisierung der bundesstaatlichen Ordnung Änderungen im Grundgesetz nötig sind, hat sie den Auftrag, konkrete Vorschläge Bundestag und Bundesrat zur weiteren Befassung vorzulegen.