Dieser Artikel befasst sich mit dem Bundesland Hessen. Siehe auch Hessen (Harz)
Landes-Flagge | |
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Datei:Hessen flag.jpg | |
Basisdaten | |
Landeshauptstadt: | Wiesbaden |
Fläche: | 21.114 km² |
Einwohner: | 6.083.627(2002) |
Bevölkerungsdichte: | 288 Einwohner/km² |
Schulden: | 5.446 Euro pro Einwohner (2002) |
Schulden gesamt: | 33,1 Mrd. Euro (2002) |
Homepage: | http://www.hessen.de/ |
Politik | |
Ministerpräsident: | Roland Koch (CDU) |
Regierende Partei: | CDU |
Karte | |
Datei:Bundeslaender germany he.png |
Hessen ist ein Bundesland der Bundesrepublik Deutschland. Die Landeshauptstadt ist Wiesbaden.
Geographie
Gelegen in der Mitte West-Deutschlands, grenzt Hessen an die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Thüringen, Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Die größten hessischen Städte sind Frankfurt am Main, Wiesbaden, Kassel, Darmstadt, Offenbach am Main, Marburg an der Lahn, Gießen, Bad Homburg vor der Höhe, Wetzlar und Fulda.
Die Landschaft Hessens besteht aus Mittelgebirgen (Taunus, Westerwald, Rhön, Odenwald, Spessart, Knüllgebirge, Vogelsberg), die von den Tälern der Flüsse Rhein (bildet die Grenze zu Rheinland-Pfalz), Main, Neckar, Lahn und Weser getrennt werden. Die größten Ebenen sind das Rhein-Main-Gebiet, die Oberrheinische Tiefebene und dieWetterau.
Der größte Teil der hessischen Bevölkerung lebt im südlichen Landesteil zwischen den Flüssen Rhein und Main (siehe auch Rhein-Main-Gebiet).
Hessen ist verwaltungsmäßig unterteilt in die drei Regierungsbezirke Darmstadt, Gießen und Kassel, diese wiederum in 21 Landkreise und 5 kreisfreie Städte.
Regierungsbezirk Darmstadt |
Regierungsbezirk Gießen |
Regierungsbezirk Kassel |
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Politik
Grundlage der Landespolitik ist die Hessische Verfassung vom 1. Dezember 1946. Die Volksvertretung ist der Landtag. Die 110 Abgeordneten werden auf 5 Jahre vom Volk in freien und geheimen Wahlen gewählt. Der Landtag ist für die Gesetzgebung zuständig. Die Bevölkerung hat das Recht, durch Volksentscheide und Volksbegehren an der Gesetzgebung mitzuwirken.
Der Landtag wählt auch den Ministerpräsidenten, der wiederum das Kabinett beruft. Der Landtag muss der gesamten Landesregierung das Vertrauen aussprechen.
Bei der Landtagswahl am 2. Februar 2003 erhielt die CDU zum ersten Mal in Hessen die absolute Mehrheit im Parlament (56 Sitze).
Die Ministerpräsidenten seit 1945
- 1945 (19.09. - 16.10.) Ludwig Bergsträsser (Großhessen)
- 1945 - 1946: Karl Geiler (Großhessen)
- 20. Dezember 1946 - 1950: Christian Stock, SPD
- 14. Dezember 1950 - 1969: Georg-August Zinn, SPD
- 3. Oktober 1969 - 1976: Albert Osswald, SPD
- 12. Oktober 1976 - 1987: Holger Börner, SPD
- 23. April 1987 - 1991: Walter Wallmann, CDU
- 5. April 1991 - 1999: Hans Eichel, SPD
- 1999 - heute: Roland Koch, CDU
Wirtschaft
Das Rhein-Main-Gebiet in Südhessen besitzt, nach dem Ruhrgebiet die größte Industriedichte in Deutschland. Hier sind chemisch-pharmazeutische Industrie, Maschinen- und Fahrzeugbau vor allem, in Frankfurt am Main, viele Dienstleistungsunternehmen ansäßig. Offenbach ist bekannt für seine Lederindustrie.
Etwa 1/3 der hessischen Fläche wird landwirtschaftlich genutzt.
Geschichte
Ursprünglich siedelten in Hessen die Kelten. Um die Zeitenwende wurden diese jedoch von den Germanen verdrängt. Bis zum Ende des 1. Jahrhunderts wurde Südhessen dann römisch, während der Norden im Einflussbereich der Chatten verblieb. Durch Hessen verlief der Obergermanische Limes, von dem vor allem im Taunus noch zahlreiche Reste zu sehen sind (Saalburg).
Im 6. Jahrhundert geriet Hessen unter fränkischen Einfluss.
Im frühen Mittelalter war gehörte Hessen zu Thüringen, gewann aber im Thüringischen Erbfolgekrieg (1247-67) die Unabhängigkeit und wurde Landgradschaft, ab 1292 Reichsfürstentum im Heiligen Römischen Reich.
Nach dem Tod von Phillip I. von Hessen 1567 wurde Hessen geteilit in vier Ministaaten: Hessen-Kassel, Hessen-Marburg, Hessen-Rheinfels und Hessen-Darmstadt. Hessen-Rheinfels wurde 1583 von Hessen-Darmstadt in Besitz genommen, Hessen-Kassel annektierte Hessen-Marburg 1604. 1622 spaltete sich die Landgrafschaft Hessen-Homburg von Hessen-Darmstadt ab.
1803 wurde aus der Landgrafschaft Hessen-Kassel durch Reichsdeputationshauptbeschluss das Kurfürstentum Hessen (Kurhessen) mit der Residenzstadt Kassel geschaffen. Hessen-Darmstadt konnte seine Unabhängigkeit behalten und wurde 1806 zum Großherzogtum Hessen erhoben.
Im Deutschen Krieg von 1866 stellte sich der hessische Kurfürst auf die Seite von Österreich. Nach dem Sieg Preußens wurde der Kurfürst verbannt und das Kurfürstentum Preußen angeschlossen. 1868 entstand aus dem ehemaligen Kurfürstentum Hessen-Kassel, dem Fürstentum Hessen-Homburg, dem Herzogtum Nassau und der freien Stadt Frankfurt am Main die preußische Provinz Hessen-Nassau.
Auch in der Weimarer Republik existierten weiterhin Hessen-Nassau als preußische Provinz und Hessen(-Darmstadt) als Freistaat. 1929 wurde Waldeck und 1932 der Kreis Wetzlar in die Provinz Hessen-Nassau eingegliedert.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Land Hessen auf dem Gebiet der amerikanischen Besatzungszone hergestellt. Die amerikanische Militärregierung vereinigte seinerzeit - zunächst unter den Namen Großhessen - die ehemalige preußische Provinz Hessen-Nassau (mit Ausnahme einiger Gebiete im Westerwald) und den Freistaat Hessen(-Darmstadt), mit Ausnahme der Gebiete westlich des Rheins (siehe Rheinhessen), die Rheinland-Pfalz zugeschlagen wurden.
Am 1. Dezember 1946 trat die noch heute gültige hessische Verfassung durch Volksabstimmung in Kraft.
Sonstiges
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Siehe auch: Orte in Hessen, Hessischer Dialekt