Oswald Bumke (* 25. September 1877 in Stolp (Pommern), † 5. Januar 1950 in München) war ein bedeutender und berühmter Psychiater. Seine Hand- und Lehrbücher fanden in aller Welt Verbreitung.
Studium in Freiburg, Leipzig, München und Halle.
- 1901 Assistent an der Psychiatrischen und Nervenklinik Freiburg unter Hoche.
- 1904 Habilitation in Freiburg.
- 1916 Nachfolger Alzheimers in Breslau.
- 1923 Nachfolger Kraepelins in München, das dieser zum Zentrum der deutschen Psychiatrie gemacht hatte.
- 1923 Siebenwöchiges Konsilium bei dem erkrankten Lenin in Moskau.
- 1924 Übernahme des Münchner Lehrstuhles und der Direktion der Münchner Psychiatrischen und Nervenklinik.
- 1928/29 Rektor der Universität München.
- 1946 Suspendierung vom Amt.
- 1947 Wiedereinsetzung und Emeritierung.
Legenden, dass Bumke Leibarzt Hitlers war, haben sich als haltlos erwiesen. Bumke ist Hitler eigenen Aussagen nach nie begegnet. In seiner Autobiographie (Erinnerungen und Betrachtungen) findet sich allerdings eine überraschend klarsichtige Analyse von Hitlers Geist.
Wahr ist hingegen, dass Bumke 1923 sieben Wochen lang zusammen mit anderen deutschen Ärzten den erkrankten Lenin in Moskau behandelte.
== Werk == (Auswahl)
- Die Pupillenstörungen bei Geistes- und Nervenkrankheiten (1904)
- Über nervöse Entartung (1912)
- Lehrbuch der Geisteskrankheiten (1919)
- Das Unterbewusstsein. Eine Kritik (1922)
- An den Grenzen der Psychiatrie (1929)
- Gedanken über die Seele (1948)