Mal Sondock

Mal Sondock (* 4. Juli 1934 in Houston, Texas) ist ein in Deutschland sehr bekannter Diskjockey, Hörfunkmoderator, Musikproduzent und Sänger, der lange Jahre im WDR stilbildend für Musikmoderation wirkte.

Bereits mit 17 Jahren war er in Oklahoma City als DJ tätig geworden und arbeitete als College-Student für mehrere kleine Radiosender und eine Schallplattenfirma. Nach dem Einzug in die Armee kam er zu AFN, wo er als GI in Deutschland, in Frankfurt, Bremerhafen und München, seinen Dienst versah. Er besserte er seinen mageren Sold als Diskjockey nun auch dort auf: Er organisierte Tanzveranstaltungen, in denen, wie sonst bis dahin in Deutschland üblich, keine Tanzkapelle spielte, sondern Platten aufgelegt wurden. Das gilt als Erfindung der ersten Diskotheken in Deutschland.

Dann bewarb er sich bei allen ARD-Anstalten als Diskjockey und kam so zum WDR. Dort moderierte er dann ab 1961 die Diskothek im WDR, die in den 60er und 70er Jahren zur populärsten Musiksendung des WDR für junge Leute wurde. Die Sendung wurde vor anwesenden jugendlichem Publikum live gesendet bzw. aufgezeichnet. Mal stellte darin die allerneuesten Pop-Singles vor, die er durch Beziehungen meist eher als andere bekam. Eine aus dem Publikum rekrutierte Jury tippte jeweils auf "Hit oder Niete"! Die Hörer wählten dann per Postkarte ihre Top-Twenty. Daß gerade so eine Sendung beim WDR so erfolgreich war, mißfiel einigen Entscheidungsträgern beim Sender, denen diese Sendung zu kommerziell war, und lediglich deren enorme Popularität verhinderte die frühzeitige Absetzung. Und so versuchte man, durch Verschiebungen und Kürzungen die Beliebtheit bei den Hörern abzuwürgen. Die DIW lief bis Ende 1980 und wurde dann Anfang 1981 durch die kürzere Studiosendung Mal Sondock's Hitparade ersetzt. Die Hörer konnten darin per Telefon auf Hit oder Niete tippen. Ende 1984 wurde dann auch diese Sendung, angeblich wegen zu niedriger Einschaltquoten, abgesetzt! Mal Sondock's Zeit beim WDR war vorbei, welches zu enormen Hörerprotesten und sogar im Dezember 1984 zu einer Demonstration auf der Kölner Domplatte führte.

Seit den 70er Jahren war Mal auch beim NDR, SDR und Radio Bremen zu hören, später auch bei einem belgischen Sender.

Er war auch als Musikproduzent tätig und besang in den 60er Jahren auch selbst einige deutschsprachige Schlagerplatten.

1966 moderierte er die ersten Folgen der Sendung „Beat, Beat, Beat“ des Hessischen Rundfunks.

Neben seiner Tätigkeit beim Hörfunk gab er 1961 im Film „Stadt ohne Mitleid“ sein Schauspieldebüt. Er war dort in einer kleinen Nebenrolle als Detektiv zu sehen.

Sondock hatte mit seinem unverhülltem amerikanischen Akzent einen deutlichen Einfluss auf Moderationsweise im Rundfunk allgemein und Karrieren mancher Interpreten. So war er es, der Nena nach dem ersten vergeblichen Start mit „Nur geträumt“, dank neuem Singlecover (Zitat: „Sieht nett aus, geben wir eine zweite Chance“) den sprichwörtlichen Weg zum Erfolg ebnete. Er sprach den vier ABBA's vor ihrem Grand Prix-Auftritt im Jahre 1974 Mut zu und sah ihren großen Erfolg schon zu diesem Zeitpunkt voraus. Seine vielfältigen freundschaftlichen Kontakte zu vielen Bands und Einzelinterpreten waren einzigartig in der Branche.

Mit einer mobilen Discoveranstaltung tingelte er mit Unterstützung einiger Kreditinstitute während der 1970er- und 1980er-Jahre durch viele deutsche Städte. Später betätigte er sich bei Produktionen zur Auswahl und Moderation des Musikprogrammes bei verschiedenen Fluglinien und der Deutsche Bahn AG.

Heute ist Mal Sondock ein erfolgreicher Unternehmer und ist in der Marketing- und Multimedia-Branche tätig.

Radiosendungen (Auswahl)

• 1961 - 1980 Diskothek im WDR
• 1981 - 1984 Mal Sondock's Hitparade - mit dem bekanntem Jingle "Funkin' For Jamaica (N.Y.)" von Tom Browne

Film und Fernsehen

• 1961: Kinofilm: A Town Without Pity (Stadt ohne Mitleid)
• 1966: Musiksendung: Beat, Beat, Beat

Singles

• Hey, Annabella Susann 1962
• Das Mädchen mit dem traurigen Blick 1964
• Ich mach mir Sorgen um dich 1965
• Juanita Banana 1966

Weblinks

• Mal Sondock Fanpage
• Kurzbio
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