Pasing

Stadtteil von München
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Pasing ist ein Stadtteil der bayerischen Landeshauptstadt München mit etwa 37.600 Einwohnern auf einer Fläche von 883,42 ha. Pasing bildet mit Obermenzing den Münchner Stadtbezirk 21.

Lage des Stadtbezirks Pasing-Obermenzing innerhalb Münchens

Geschichte und Beschreibung

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Kirchenfassade der katholischen Kirche Maria Schutz

Die Stadt Pasing wurde 763 unter dem Namen „Paoso“ oder auch „Paysing“ (Quelle: Kross & Dietehl 1980), dem Namen eines Adelsgeschlechts der Bajuwaren, erstmals erwähnt. Über frühere Siedlungen an diesem Ort ist nichts bekannt, doch Gräberfunde und der Name Paoso lassen auf eine viel ältere Ursiedlung, die um etwa 2000 v. Chr. entstanden sein muss, schließen.

1905 wurde die Gemeinde Pasing zur Stadt erhoben – die Stadt Pasing verlor aber ihre Selbständigkeit, als sie auf Anordnung der nationalsozialistischen Gauleitung am 1. April 1938 nach München eingemeindet wurde. Seitdem ist Pasing ein Stadtteil von München und bildet nach der Umstrukturierung des Münchner Stadtgebiets zusammen mit Obermenzing den 21. Stadtbezirk Pasing-Obermenzing.

1967 wurde der in Pasing stattfindende und von Helmut Winter maßgeblich gestaltete Knödelkrieg (Big dumpling war) überregional bekannt. Helmut Winter schoss mit Kartoffelknödeln auf Starfighter der Luftwaffe, erregte mit dieser humoristischen Aktion international Aufmerksamkeit und erreichte so eine Änderung der von der Luftwaffe benutzten Flugschneisen.

Das Pasinger Rathaus, heute Bürgerzentrum Rathaus Pasing ist die einzige Außenstelle der Münchner Stadtverwaltung, die direkt dem Münchner Oberbürgermeister unterstellt ist. Diesen Status sichert bis heute der vom fürheren Pasinger Oberbürgermeister Alois Wunder unterzeichnete Eingemeindungsvertrag vom 8. Januar 1938.

Sehenswürdigkeiten sind die Pasinger Mariensäule am Pasinger Marienplatz, das historische Hauptgebäude des Pasinger Bahnhofs, der Pasinger Stadtpark mit der Würm, die Villenkolonien nördlich der Bahnstrecke, die ab 1892 von August Exter geplant und errichtet wurden, der Pasinger Viktualienmarkt und das an der Stadtteilgrenze zu Obermenzing gelegene Schloss Blutenburg mit der Internationalen Kinder- und Jugendbibliothek. Das denkmalgeschützte Alfons-Hoffmann-Altenheim befindet sich ebenfalls in Pasing.

Wappen

 
Wappen von Pasing

Das Pasinger Stadtwappen wurde nach langen Verhandlungen 1908 von dem berühmten Heraldiker Otto Hupp geschaffen. Es stellt einen silbernen zinnenbewehrten Turm auf rotem Hintergrund dar, welcher auf einer grünen, von einem silbernen Fluss umfluteten Insel steht. Die Insel befindet sich heute auf dem Gebiet des Klostergartens des Ordens der Englischen Fräulein, in welchem ein toter Seitenarm der Würm verläuft. Das Wappen basiert auf Elementen des Familienwappens der einstigen Hofmarkherrschaft Berchem und bringt auch den großen Selbstbehauptungswillen der kleinen Stadt Pasing zum Ausdruck.

Heute trägt Pasing offiziell wie alle anderen Münchner Stadtteile das Wappen der Stadt München.

Verkehr

 
Bahnhof München-Pasing (Südseite)
 
Das Karlsgymnasium Pasing mit angrenzendem Kinderhort, von Norden aus gesehen

Der Bahnhof München-Pasing ist nach dem Hauptbahnhof der bedeutendste der drei Münchner Fernverkehrsbahnhöfe. An ihm halten alle Züge Richtung Augsburg und Allgäu sowie ein Teil der Züge nach Nürnberg.

Schulen

Pasing wird in München gerne als Schulstadt beziehungsweise Schulstadtteil bezeichnet, da hier überdurchschnittlich viele Bildungseinrichtungen - vor allem Gymnasien und weiterführende Hochschulen - vorhanden sind.

Persönlichkeiten

  • Dr. Alois Wunder (einziger Oberbürgermeister der früheren Stadt Pasing)

Siehe auch

Würm (Bayern), Liste der Stadtbezirke Münchens

Literatur

  • PASING - Stadt vor der Stadt - Die Entwicklung von 1800 bis 1938, Buchendorfer Verlag, ISBN 3927984582
  • Helmuth Stahleder: Von Allach bis Zamilapark. Namen und historische Grunddaten zur Geschichte Münchens und seiner eingemeindeten Vororte. Stadtarchiv München, ed. München: Buchendorfer Verlag 2001. ISBN 3-934036-46-5

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