E-Sport

sportlicher Wettkampf mit Computerspielen
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Der Begriff E-Sport (englisch kurz für electronic sport) bezeichnet das wettbewerbsmäßige Spielen von Computer- oder Videospielen im Mehrspielermodus.

E-Sport versteht sich entsprechend des klassischen Sportbegriffs und erfordert sowohl Spielkönnen (Hand-Augen-Koordination, Reaktionsschnelligkeit), als auch taktisches Verständnis (Spielübersicht, Spielverständnis).

Siehe auch: Portal Computerspiele

Szene

Pro-Gaming (aus dem Englischen von pro - professionell, game - Spiel) beschreibt im E-Sport das Spielen um Geld- und Sachpreise. Bei Pro-Gaming-Veranstaltungen (Turnieren, Online-Ligen, LAN-Parties) tragen namhafte Sponsoren aus der IT-Branche zur Finanzierung bei, es gibt teilweise sogar Trikot-Werbung auf den Clan-Shirts der Spieler.

Trotzdem spielt die Mehrheit noch, um Spaß zu haben. Der Begriff E-Sport signalisiert allerdings ihr Bedürfnis nach Würdigung ihrer spielerischen Leistungen und nach Anerkennung des Computerspiels als Wettkampf oder sogar als Sport.

Ähnlich wie in konventionellen Sportarten gibt es internationale Ligen und Nationalteams.

E-Sport konzentriert sich hauptsächlich werden auf die Spielekategorien Ego-Shooter und Taktikshooter sowie Echtzeit-Strategie. Auch Sportspiele und Rennsimulationen werden im E-Sport wettkampfmäßig betrieben.

Taktik

Eine im profesionellen E-Sport, wo die Effizienz über den Spielspaß gestellt werden muß, ist eine in vielen Mehrspieler-Computerspielen umgangssprachliche als Campen bezeichnete Spieltaktik etabliert.

In Anlehnung an die eigentlich Wortbedeutung des Wortes Camper sind hierbei Spieler gemeint, die auf dem Spielfeld an einer meist sicheren Position dauerhaft auf gegnerische Spieler lauern, um sie dann möglichst einfach und aus dem Hinterhalt niederstrecken zu können.

Obwohl dieses Verhalten manchmal vorteilhaft und sinnvoll sein kann, gilt es bei den üblichen freien Spielpartien als unfair. Nutzen mehrere Spieler diese Taktik wird das eigentlich schnelle und aktionsreiche Spiel immer starrer und langsamer, womit es für viele Spieler an Attraktivität einbüßt. Insbesondere wird das Lauern vor den Wiedereintrittspunkten neuer Spieler als unfair angesehen, da es für die Opfer besonders frustierend ist.

Cheating

Das elektronische Äquivalent zum Doping in klassischen Sportarten, ist im E-Sport das Cheating. Cheats sind Techniken, die dem Spieler einen nicht erlaubten Vorteil verschaffen, so dass dieser zum Beispiel mehr Volltreffer (insbesondere Kopftreffer) erzielt oder durch Wände sehen kann.

Cheats werden mit zunehmener Professionalität des E-Sport immer gefährlicher, da inzwischen immer mehr materielle und monetäre Interessen in diese Domäne eindringen. Zudem führt auch das vereinzelte Cheaten zu einem allgemeinen Gefühl von Misstrauen und Argwohn.

Die Entwickler der Spiele setzen eine Vielzahl von Mitteln ein, um das Cheaten in Wettbewerben zu verhindern. Es gibt auch eigene Programme, die solche Cheats ausfindig machen sollen und es ist heute möglich, dass die CD-Keys (teilweise beim Spiel enthaltener Code der zum Onlinespielen benötigt wird) dieser "Cheater" gesperrt werden. Das bedeutet, dass diese sich das Spiel noch einmal kaufen müssten, um wieder spielen zu können, sie verlieren also sozusagen ihre Spiellizenz.

Öffentlichkeit

Aus Public Relations-Gründen liegt besonders den Spielern der Ego-Shooter, die von der Öffentlichkeit und der Politik oft mit dem Vorwurf der Gewaltverherrlichung konfrontiert werden, viel an den Ausdrücken "E-Sport" und "Wettkampf". Dem Eindruck, dass es in Ego-Shootern nur um den Umgang mit Waffen und das Töten von Gegnern geht, möchte die "Szene" mit Schlagworten wie Sport, Wettkampf, Teamwork, LAN-Parties entgegenwirken.

Einen großen Fortschritt machte der deutsche eSport, als ein Artikel der Bild über die WCG in dem Abteil "Sport" zu lesen war. Inzwischen emanzipiert sich der E-Sport auch zunehmend in Deutschland. So zeigt die werktägliche TV-Sendung Giga Games mehrmals im Jahr die Finalspiele ihrer E-Sport-Ligen live im deutschen Fernsehen.

Ende 2003 wurde der Deutsche eSport Verband (DeSpV) gegründet, der sich zum Ziel gesetzt hat das Ansehen des E-Sports und die Zusammenarbeit zwischen den vielen verschiedenen Ligen zu verbessern. Bereits ein Jahr später schloßen sich die wichtigsten Vertreter der Szene in einem Ligarat zusammen um Regelwerke, Transferregelungen, Terminkoordination und Ahndung von Regelverstößen aufeinander abzustimmen.

Vorallem Südkorea gilt als Vorreiter im Bereich eSport. Dort werden Spiele bereits im Fernsehen übertragen und die erfolgreichen Spieler genießen hohes Ansehen.

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