Gyula Grosz

Arzt
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Prof. Dr. med. Gyula Grosz (* 31. Oktober 1878 in Magdeburg; † 30. Juni 1959 in Magdeburg) war Arzt.

Sein Vater war ein jüdischer Kaufmann und engagiertes Mitglied des Allgemeinen Arbeitervereins und der SPD. Er besuchte das Kasimir-Gymnasium in Coburg und das Domgymnasium in Magdeburg. Nach seinem Studium in Berlin, Dresden, Halle (Saale) und München wurde er 1906 Arzt. 1907 promovierte Grosz in Halle (Saale) und praktizierte als Arzt in Magdeburg. Er bildete sich zum Facharzt für Röntgenologie und Strahlenheilkunde weiter. 1931 erhielt er die Zulassung zur Röntgentherapie.

1918 war Grosz der DDP beigetreten. Später trat er zur SPD über. Er unterstützte die Tätigkeit des Arbeiter Samariter Bundes.

Aufgrund der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde ihm 1938 aus rassistischen Gründen die Approbation und der akademische Grad aberkannt. Grosz war dann bis 1941 Leiter der Röntgenabteilung des Rothschildschen Hospitals in Frankfurt am Main. Nach der Auflösung des Hospitals kam er nach Magdeburg zurück. Er war hier als jüdischer "Krankenbehandler" in "Mischehe" tätig und half durch das nationalsozialistische Regime Verfolgten.

Nach dem Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft erneuerte er seine Mitgliedschaft in der SPD und war somit nach der Vereinigung von SPD und KPD Mitglied der SED. Beruflich war er zunächst am Strahleninstitut der AOK Magdeburg tätig. 1949 wurde er Professor an der Universität Halle (Saale), Vorlesungen hielt er jedoch nicht.

1950 wurde er Verdienter Arzt des Volkes.

Die Stadt Magdeburg benannt ihm zu Ehren eine Straße (Dr.-Grosz-Straße).