August Wilhelm Rehberg
August Wilhelm Rehberg (* 13. Januar 1757 in Hannover; † 10. August 1836 in Göttingen) war ein hannoverischer Staatsmann, Philosoph und politischer Schriftsteller.
Leben
Sein Vater war Sekretär am Anwesen von Calenberg (eines der Herzogtümer von Hannover) und befreundet mit Johann Adolf Schlegel und dessen Söhnen.
Er strebte eine akademische Karriere an der Ritterakademie in Berlin an, was aber vom preussischen Friedrich dem Großen vereitelt wurde.
Nach demütigenden vier Jahren, in denen er Engländern in Deutsch unterrichte, wurde er 1783 Sekretär des Herzog von York, der dann Bishop von Osnabrück war. Dieser war so von Rehbergs Fähigkeiten beeindruckt, dass er ihn 1786 zum Sekretär am hannoverschen Geheime Ratskollegium machte. Das Ratskollegium bestand aus den Aristokraten, obwohl seine Angelegenheiten normalerweise von bürgerlichen Sekretären wie Rehberg geleitet wurden, denen jede mögliche Stimme verweigert wurden. Es war eine der Tragödien der Karriere Rehbergs, daß seine lästigen Aufgaben ihm wenig Zeit für Philosophie gaben. Folglich sind seine Schreiben gelegentlich zerstreut und ermangeln manchmal Präzision und letzten Schliff. Aus dem gleichen Grund gab er nie eine systematische Darstellung seiner Philosophie.
1788 logieren er und seine Schwester Caroline während eines Pyrmont-Aufenthalts in der selben Pension wie Justus Möser.
Rehbergs Rücktritt im Jahre 1821 als liberaler Geheimer Kabinettrat besiegelte den Sieg der Adelskreise.
Werke
- Sämmtliche Schriften. Hannover: Hahn, 1828-31. (3 erschienen von 4 geplanten) Cato, Basel: Thurneysen, 1780.
- Philosophische Gespräche über das Vergnügen. Nürnberg, 1785.
- Über das Verhältnis der Metaphysik zu der Religion. Berlin: Mylius, 1787.
- Untersuchungen über die französische Revolution. Hannover: Ritscher, 1793. 2 vols.
- Über den deutschen Adel. Göttingen: Röwer, 1803.
- Über die Staatsverwaltung deutscher Länder und die Dienerschaft des Regenten. Hannover: Hahn, 1807.
- Über den Code Napoleon und dessen Einführung in Deutschland. Hannover: Hahn, 1814.
- Constitutionelle Phantasien eines alten Steuermannes im Sturme des Jahres 1832. Hamburg, 1832.
Literatur
- Epstein, Klaus: The Genesis of German Conservatism. Princeton: Princeton University Press, 1966. On Rehberg: pp. 547-595.
- Lessing, Kurt: Rehberg und die französische Revolution. Freiburg: Bielenfels 1910.
- Mollenhauer, Karl: A.W. Rehberg, ein hannoverscher Staatsmann im Zeitalter der Restauration. Blankburg am Harz, 1904-05
- Ritter, Gerhard: Stein: Eine Politische Biographie. Berlin: Deutsche Verlags Ansalt, 1931.
- Rexius, Gunner: Studien zur Staatslehre der historischen Schule, Historische Zeitschrift CVII (1911), 513-26.
- Vogel, Ursula: Konservative Kritik an der bürgerlichen Revolution: August Wilhelm Rehberg. Darmstadt: Luchterhand, 1972.
- Weniger, Erich: Stein und Rehberg, Niedersächsisches Jahrbuch II (1925), 1-124.
Siehe auch
Weblinks
- August Wilhelm Rehberg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 27, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 571–586.
- Vorlage:PND
- Literaturliste im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin
- http://plato.stanford.edu/entries/august-rehberg/
Personendaten | |
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NAME | Rehberg, August Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | hannoverischer Staatsmann, Philosoph und politischer Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 13. Januar 1757 |
GEBURTSORT | Hannover |
STERBEDATUM | 10. August 1836 |
STERBEORT | Göttingen |