Thomas Alva Edison

US-amerikanischer Erfinder und Unternehmer
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. Februar 2007 um 15:44 Uhr durch LKD (Diskussion | Beiträge) (Revert auf Version von Benutzer:Fatso (20. Feb. 2007, 02:14). Grund: Meensch). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Thomas Alva Edison (* 11. Februar 1847 in Milan, Ohio; † 18. Oktober 1931 in West Orange (New Jersey)) war ein US-amerikanischer Erfinder auf dem Gebiet der Elektrizität und des Kraftwerkwesens. Seine Verdienste gründen in erster Linie auf der Marktfähigkeit seiner Erfindungen, die er mit außerordentlichem Geschick zu einem ganzen System von Stromerzeugung, Stromverteilung und Anlieferung des Stromes beim Verbraucher verbinden konnte.

Thomas Alva Edison

In geringem Maße ist eine Erfindung Edisons auch heute noch mit der Elektrizität in jedem Privathaushalt verbunden: Das sogenannten Edison-Gewinde, mit dem eine Glühlampe in die zugehörige Fassung geschraubt werden kann. Das aus Messingblech hergestellte Gewinde geht auf eine Erfindung Edisons zurück und zeichnet sich durch eine einfache Produktion sowie durch eine sichere Handhabung auch für einen Laien aus. In späteren Jahren Entwicklungstätigkeit in den Bereich Verfahrenstechnik, wo ihm ebenfalls bahnbrechende Entwicklungen gelangen. Beispielsweise geht die Einführung des heute üblichen Kleinbildfilmes in der Filmkunst auf Edison zurück. In Anerkennung seiner Leistungen feiern die USA seit 1983 an seinem Geburtstag den National Inventor's Day.

Zu Lebzeiten soll Edison gesagt haben: Genialität besteht zu 1 % Prozent aus Inspiration und zu 99 % aus Transpiration (Genius is one per cent inspiration, ninety-nine per cent transpiration).

Leben

 
Thomas Edison mit seinem Zinnfolienphonographen am 18. April 1878

Edison erhielt nur einige Monate geregelten Schulunterricht. Er wurde danach wahrscheinlich durch seine Eltern weiter unterrichtet. Als er sieben Jahre alt war, zog die gesamte Familie nach Port Huron, Michigan, um. Nur vier Jahre später, 1859, stieg er als Zeitungsjunge ins Berufsleben ein: Er verkaufte auf der Grand-Trunk-Eisenbahn zwischen Port Huron und Detroit Zeitungen und Süßigkeiten. Diese Tätigkeit ließ ihm wohl auch noch Spielraum zum Lesen. 1862 brachte er die von ihm in der Eisenbahn verkaufte Zeitung "The Weekly Herald" heraus. Außerdem machte er eine Lehre als Telegraphist bei J. U. MacKenzie in Mount Clemens, Michigan. Fünf Jahre lang, von 1863 bis 1868 arbeitete er als Telegraphist in Stratford (Ontario), Indianapolis, Cincinnati, Memphis, Louisville und Boston.

1868 meldete Edison sein erstes Patent auf einen elektrischen Stimmenzähler für Versammlungen an, dieser wurde im US-amerikanischen Kongress jedoch nicht eingesetzt, da Manipulationen befürchtet wurden. 1869 wurde er Betriebsleiter der Gold & Stock Telegraph Company in New York City, New York, und gründete die Firma Pope, Edison & Co. in New York. 1870 entstand eine Fabrik zur Herstellung von Kurstelegraphen in Newark, New Jersey. 1871 heiratete er Mary Stilwell und entwickelte die erste funktionsfähige Schreibmaschine. Im Jahre 1872 kam sein erstes Kind Marion auf die Welt, außerdem arbeitete er in einem Laboratorium in Menlo Park, New Jersey. Vier Jahre später wurde sein Sohn Thomas jr. geboren.

 
Thomas Alva Edison diktiert in seiner Bibliothek

Am 18. Juli 1877 erfand Edison den Phonographen und hörte als erster Mensch eine Aufnahme seiner eigenen Stimme - das erste aufgenommene Wort war "Hello". 1878 erhielt er für den Phonographen das Patent, am 5. April 1878 trat er der Theosophischen Gesellschaft bei, in diesem Jahr wurde er Vater von William Leslie. 1879 leuchtete die Kohlefaden-Glühlampe mehr als 40 Stunden, am 31. Dezember gab es eine Leistungsschau der elektrischen Anlagen in Menlo Park (Wizard of Menlo Park). Außerdem verbesserte Thomas Edison das Telefon durch ein Kohlekörnermikrofon. 1880 entstand im Menlo Park die erste Glühlampenfabrik. Bis 1881 wurden unterirdische Kabel in New York verlegt und das Dreileitersystem eingeführt; außerdem erfand er elektrische Sicherungen, Messgeräte und verbesserte Dampfmaschinendynamos. Am 4. September 1882 wurde das erste Zentralkraftwerk der USA in New York, Pearl Street eröffnet, das Werk war in Gleichstromtechnik errichtet worden. Von 1883 bis 1898 arbeitete der geniale Harry Ward Leonard als Organisator und Elektroingenieur für Edison. 1883 erhielt Edison ein Patent auf den nach ihm benannten Edison-Effekt; die Anmeldung erfolgte am 15. November. Am 9. August 1884 starb Edisons erste Frau an Typhus; er heiratete am 24. Februar 1886 Mina Miller.

Von 1887 an gab es ein neues großes Laboratorium in West Orange, New Jersey. Bis 1890 verbesserte er den Phonographen, das Diktiergerät (später vertrieben u.a. als Ediphone) und abziehbare und wieder verwendbare Phonographenwalzen. Er gründete die Firma Edison General Electric Company.

Als Edison merkte, dass Nikola Teslas Wechselstrom seinem Gleichstrom überlegen war, sah er seine letzte Möglichkeit in der Diffamierung des Wechselstroms. Edison ließ den Elektrischen Stuhl entwickeln, der mit Wechselstrom betrieben wurde. Zuvor hatte er Hunde und Katzen, später auch Pferde und einen Elefanten, getötet, indem er ihnen einen tödlichen Stromschlag mit Wechselstromgeneratoren der Firma Westinghouse, für die auch Tesla arbeitete, verpasste. Er wollte den Wechselstrom in „Todesstrom“ und das Wort „Exekutieren“ in „Westinghousen“ umbenennen lassen.

1890 wurde er Vater von Sohn Charles. Ein Jahr später erfand er den Kinematographen, einen Vorläufer der Filmkamera. 1892 fusionieren Edison General Electric und die Thomson-Houston-Corp. zur General Electric Company. Ab 1892 liessen sich auch Röntgenstrahlen durch die Entwicklung des Fluoroskops mit Kalziumwolframat-Schicht nachweisen. 1893 entstand das erste Filmstudio in West Orange. Zwei Jahre vor der Jahrhundertwende kam Sohn Theodore auf die Welt.

Sicherlich war Thomas Alva Edison einer derjenigen, die den US-amerikanischen Mythos „vom Tellerwäscher zum Millionär“ geprägt haben. So konnte z.B. nicht zweifelsfrei geklärt werden, ob die Schwerhörigkeit Edisons von einem Unfall beim Experimentieren mit Chemikalien herrührte, oder ob eine Krankheit ursächlich dafür war. Letzteres ist jedoch wahrscheinlicher, da auch sein Vater an ähnlichen Problemen litt. Auch der genaue Zeitpunkt der Schwerhörigkeit ließ sich nicht klären.

Weitere Lebensdaten

  • Bis 1910 entstanden Zementwerke in Stewartsville mit Drehrohröfen, Fertighäuser wurden aus Beton gegossen.
  • bis 1914 Alkali-Batterie (Eisen-Nickel-Akkumulator), Phonograph: die Schallplatte ersetzte als Tonträger die Walze bzw. die Zinnfolie
  • 1912 Kinetophon Kombination von Filmkamera und Phonograph (früher Tonfilm)
  • 1913 Korrektursystem für Diktiermaschinen
  • 1914 Telescribe-System (Kombination von Telefon und Phonograph)
  • 1914 Fabriken zur Synthese von Phenol (Karbolsäure) aus Benzol (Schallplattenproduktion)
  • 1915 Bau von Fabriken zur Synthese von Anilin und Para-Phenylendiamin in wenigen Wochen
  • 1916 Fabriken zur Synthese von Benzidin-Base und des Sulfats
  • Im Jahre 1916 rief Präsident Wilson zur Bekämpfung der U-Boot-Gefahr auf. Daraufhin entwickelte Edison Abwehrmaßnahmen und -geräte gegen U-Boote.
  • 1927 Gründung der Edison Botanic Research Company
  • 1928 Edison erhielt die Special-Congressional-Medaille

Erfindungen

Thomas Alva Edison machte mehr als 2.000 Erfindungen, von denen er 1.093 patentieren ließ.

Zitate

"Genie ist zu 1 % Inspiration und zu 99 % Transpiration."

"....jeden zehnten Tag eine kleine Erfindung, und eine große Sache alle sechs Monate."

" Ich habe genug Ideen, um die Bank von England dem sicheren Bankrott auszuliefern."

" Arbeit- der Natur ihre Geheimnisse entlocken und sie zum Vorteil der Menschen verwenden."

Kritik

Trotz unbestreitbarer Leistungen auf vielen Gebieten war Edison schon zu Lebzeiten nicht unumstritten. Er galt als geschickter Vermarkter seiner eigenen Legende und als äußerst geschäftstüchtig; das zur Massenproduktion seiner Ideen geschaffene Firmenimperium machte ihn zu einem der reichsten Männer seiner Zeit. Konkurrenten suchte er mit oft als skrupellos empfundenen Methoden vom Markt zu drängen. Die Zahl der von ihm gegen andere Unternehmen geführten Urheberrechtsprozesse ist gewaltig; zudem war er selbst immer wieder dem in manchen Fällen nicht unbegründeten Vorwurf ausgesetzt, Entdeckungen Dritter plagiiert zu haben. Tatsächlich waren viele der heute mit seinem Namen verbundenen Erfindungen, darunter Telefon, Telegraf, Mikrofon und Glühlampe, in Wahrheit nur Verbesserungen bereits von anderen entwickelter Geräte. Während des Ersten Weltkriegs engagierte sich Edison intensiv in der Materialforschung für Rüstungszwecke.

Charakterlich galt er als sehr schwierig; besonders mit seinem ältesten Sohn Thomas Alva Edison jr. lag er in ständiger Fehde.

Besonders bei der Elektrifizierung gab es einen sogenannten Stromkrieg zwischen dem Gleichstromsystem von Thomas Alva Edison und seinen Konkurrenten George Westinghouse und Nikola Tesla, die eine Wechselstrom-Lösung favorisierten. Hierbei wurden durch Edisons Firma Tierversuche mit Wechselstrom durchgeführt, um dessen Gefährlichkeit gegenüber dem Gleichstrom zu demonstrieren; sie riefen bei Tierschützern Empörung hervor. Man hatte eine Metallplatte an einen Wechselstromgenerator angeschlossen und lebende Tiere, die vorher auf die Platte gestellt und festgemacht wurden, in öffentlichen Demonstrationen getötet. So wurde beispielsweise ein Elefant, der Menschen angegriffen hatte, mit Wechselstrom getötet. Dieser Vorgang wurde auch auf Film festgehalten (Electrocuting an Elephant, 1903). Vor diesem Versuch "experimentierte" Edison mehrere Jahre lang mit Katzen und Hunden. Seine Experimente gipfelten in der Entwicklung des elektrischen Stuhls, nachdem sich die amerikanische Regierung auf der Suche nach einer neuen Exekutionsmethode an ihn gewandt hatte. Diese Form der Hinrichtung erfüllte nicht die Erwartungen an ein schmerzfreies Tötungsverfahren für die zum Tode Verurteilten.

Letztendlich musste Thomas Alva Edison doch zugeben, dass es einer seiner größten Fehler war, sein System nicht auf Wechselstrom umgestellt zu haben.

Siehe auch

Quellen

[1], [2], [3], [4] (Zugriff jeweils am 2. Februar 2006)

Literatur

  • Ernst Angel: Edison. Sein Leben und Erfinden, Berlin 1926, Neuausgabe 1931.
  • Hugo Dingler und Hans Hanko: Thomas Alva Edison, Lübeck 1933.
  • Matthew Josephson: Thomas Alva Edison: Biographie, München, 1959.
  • Fritz Vögtle: Thomas Alva Edison, Reinbek bei Hamburg, 1982.

Vorlage:Link FA

Jetzt danke

Überschrift