Sepp Dietrich

deutscher Kriegsverbrecher, SS-Oberst-Gruppenführer und Generaloberst der Waffen-SS
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Josef "Sepp" Dietrich (* 28. Mai 1892 in Hawangen (Allgäu); † 21. April 1966 in Ludwigsburg) war SS-Obergruppenführer und Generaloberst der Waffen-SS. Sepp Dietrich war bis zum Tode Hitlers einer seiner engsten Vertrauten und verläßlichsten Generalen.

Sepp Dietrich wurde als Sohn armer Landleute geboren. Er arbeitete als Fleischerlehrling und ging 1911 zum bayrischen Heer. Im Kriege ausgezeichnet, trat er 1919 dem Wehrregiment 1 in München bei und wurde in die bayrische Landespolizei als Wachtmeister übernommen. Als Mitglied des Freikorps Oberland war er auch an blutigen Grenzgemetzeln in Oberschlesien (Schlacht am Ober-Annaberg) teiligt.

Als ehemaliger Freikorps-Angehöriger gehörte Dietrich in den 1920er Jahren auch dem "Stoßtrupp Adolf Hitler" an, ohne jedoch Mitglied der NSDAP oder der SA zu sein. 1927 verließ er den bayrischen Polizeidienst und lebte von wechselden Beschäftigungen. Sepp Dietrich trat erst 1928 der NSDAP (Mitgliedsnummer: 89.015) bei und wenig später in die SS (SS-Mitgliedsnummer: 1.177) ein. Dort erhält er am 18. November 1929 den Rang eines SS-Standartenführers.

Bereits 1930 wurde Dietrich NSDAP-Reichstagsabgeordneter. Am 11. Juli 1930 erfolgte seine Ernennung zum SS-Oberführer und am 18. Dezember 1931 erhielt er den Dienstgrad eines SS-Gruppenführers. Dietrich übernahm nun die Führung des SS-Oberabschnittes Nord (Hamburg).

Am 1. Juli 1934 wird er SS-Obergruppenführer und übernimmt endgültig den persönlichen Schutz Adolf Hitlers, als er hauptberuflich Leiter des SS-Wachbataillon Berlin wird, aus dem 1936 die Leibstandarte Adolf Hitler erwächst. Die Beförderung zum Obergruppenführer erhält Dietrich vor allem für seine unmittelbare Beteiligung an der "Niederschlagung des Röhm-Putsches, wobei auch Freunde und Bekannte Dietrichs beseitigt wurden.

Während des Zweiten Weltkrieges war er Kommandeur der zur Division ausgebauten Leibstandarte, zuletzt Oberbefehlshaber über die 6. SS-Panzerarmee. Unter seiner Führung wurde die LSSAH, die Leibstandarte-SS Adolf Hitler, für ihre überharte Kriegsführung und ihrer militärischen Erfolge bekannt, berühmt und gefürchtet. Sie galt als die "Elite innerhalb der Elite", war aber an zahlreichen Kriegsverbrechen beteiligt.

Sepp Dietrich wurde 1946 wegen der Beteiligung an der Ermordung von US-amerikanischen Kriegsgefangenen im Malmédy-Prozess als Kriegsverbrecher zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe verurteilt. Die Strafe wurde später in eine 25-jährige Freiheitsstrafe umgewandelt. Aufgrund massiver Formfehler während der Prozesse wurde Dietrich 1955 vorzeitig aus der Haft entlassen und mußte sich 1956 wegen der Beteiligung an der Ermordung u.a. des SA-Führers Ernst Röhm verantworten und wurde zu einer 18-monatigen Freiheitsstrafe wegen Totschlags verurteilt.

1959 wurde Dietrich entlassen und starb 1966 an einer Herzattacke. An seiner Beerdigung nahmen 7.000 Soldaten der Waffen-SS, des Heeres und zahlreiche Angehörige der ehemals gegnerischen Streitkräfte teil.

Quelle

Robert Wistrich: Wer war wer im Dritten Reich.