Guatemala ist ein Staat in Mittelamerika, im Süden der Halbinsel Yucatán. Guatemala grenzt im Südosten an Honduras und El Salvador, im Norden an Mexiko und im Osten an Belize. Guatemala hat zwei Küsten, im Osten einen schmalen Zugang zum Karibischen Meer und im Süden die Pazifikküste.
- Nationalfeiertag: Unabhängigkeitstag 15. September
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Amtssprache | Spanisch | ||||
Hauptstadt | Guatemala-Stadt | ||||
Staatsform | Präsidiale Republik | ||||
Staatsoberhaupt | Präsident Oscar Berger Perdomo | ||||
Fläche | 108.890 km² | ||||
Einwohnerzahl | 12.974.361 | ||||
Bevölkerungsdichte | 119 Einwohner pro km² | ||||
Unabhängigkeit | von Spanien am 15. September 1821 | ||||
Währung | Quetzal (GTQ) | ||||
Zeitzone | UTC -6h | ||||
Nationalhymne | Guatemala Feliz | ||||
Kfz-Kennzeichen | GCA | ||||
Internet-TLD | .gt | ||||
Vorwahl | +502 | ||||
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Geschichte
Zeugnis der indianischen Geschichte legen zahlreiche Ruinenstätten ab, etwa die von Abaj Takalik. Siehe auch Liste der Pyramiden.
Nach der Eroberung (Conquista) blieb das Land bis zum 15. September 1821 spanische Kolonie. Von 1823-1839 war Guatemala Teil der Zentralamerikanischen Konföderation. Erst 1840 entstand der Unabhängige Staat Guatemala.
Die erste Zeit der jungen Republik von 1841-71 ist gekennzeichnet durch konservative Regime an der Macht, deren Hauptziele eine behutsame wirtschaftliche Modernisierung bei Beibehaltung der hierarchischen Gesellschaftsordnung der Kolonialzeit darstellten.
Die Zeit von 1871-1944 wird als Liberaler Nationalstaat bezeichnet. Die Wirtschaftliche Modernisierung des Landes wird forciert. Es ist der Beginn der großen Kaffee- und Bananenplantagen.
Mit der Oktoberrevolution 1944 und dem Sturz des damaligen Diktators Jorge Ubico 1931-1944, beginnt ein demokratisches Jahrzehnt in Guatemala. Präsident Arévalo, 1944 bis 1949, demokratisiert das Land, führt die Pressefreiheit ein und implementiert den ersten Arbeiterkodex in der Geschichte Guatemalas. Unter seinem Nachfolger Jacobo Arbenz 1950-1954 werden umfangreiche Landreformen durchgeführt. Zu dieser Zeit besitzen rund 2 % aller Großgrundbesitzer ca.70% des landwirtschaftlich nutzbaren Landes.
Auf Intervention der United Fruit Company, die in Guatemala ihre größten Plantagen hatte und zudem noch Eignerin der International Railway of Centralamerica und des einzigen Seehafen des Landes war, interveniert die CIA in Zusammenarbeit mit oppositionellen guatemaltekischen Militaers. 1954 wird Arbenz gestürzt und Castillo Armas wird Diktator. Innerhalb kürzester Zeit macht dieser sämtliche sozialen Reformen einschließlich der Agrarreform rückgängig und wird 1957 ermordet. Ydígoras, ebenfalls aus den Reihen des guatemaltekischen Militärs und unter der Herrschaft Ubicos verantwortlich für zahlreiche Massaker und die brutale Niederschlagung verschiedener Aufstände in Guatemala, wird sein Nachfolger.
In Guatemala herrschte 36 Jahre lang ein Guerillakrieg, der erst 1996 durch die Unterzeichnung eines Friedensvertrages formell beendet wurde.
Der Krieg hatte bis zu diesem Zeitpunkt mehr als 100.000 Menschen das Leben gekostet und über 1 Million Flüchtlinge geschaffen.
Politik
Wie die meisten lateinamerikanischen Staaten hat auch Guatemala keine demokratische Tradition. Bezeichnend ist deshalb die starke Stellung gesellschaftlicher Gruppen außerhalb der Parteien insbesondere das Militär und die Unternehmer.
Bevölkerung
Guatemala ist das am dichtesten bevölkerte Lande Zentralamerikas. Ca. 60% der Bevölkerung sind Nachkommen der Mayas (indígenas), ca. 35% sind Mischlinge (ladinos), der Rest ist europäischer oder asiatischer Abstammung. Zwar ist Spanisch die offizielle Staatsprache, aber die Mehrheit der Bevölkerung hat eine der ca. 20 verschiedenen Mayasprachen als Muttersprache.
Geographie
Guatemala liegt in Zentralamerika auf 15° 30' Nord, 90° 15' West. Der nördliche Teil, El Petén, ist Tiefland mit tropischem Regenwald, im Zentrum folgt Hochland mit Vulkanen bis zu 3800 m Höhe, der schmale flache und fruchtbare Küstenstreifen am Pazifik hat wieder tropisches Klima.
Das Hochland ist das kulturelle Zentrum Guatemalas. Hier herrscht, wegen der Lage zwischen 1300 und 1800 Metern über dem Meer, fast das ganze Jahr über ein mildes Klima mit Tagestemperaturen zwischen 18 und 28 Grad Celsius. In höheren Lagen kann es vor allem im Januar und Februar recht kalt werden. In dieser Region liegt die Hauptstadt Guatemala Ciudad, mit 2,5 Mio Einwohnern die größte Stadt des Landes. Touristische Höhepunkte des Landes sind der Atitlan-See und alte Hauptstadt Antigua sowie einige andere sehenswerte Städte wie Quetzaltenango und Chichicastenango.
Wirtschaft
Das Hauptexportgut des Landes ist Kaffee, daneben werden Zucker, Bananen, Tabak, Kautschuk und Kardamom exportiert. Eine sehr wichtiger Wirtschaftsfaktor ist seit dem Ende der 90-er Jahre auch der Tourismus. Von großer Bedeutung sind auch die Überweisungen ausgewanderter Guatemalteken an ihre Familien. Sie hatten im Jahre 2003 einen geschätzten Wert von 2,1 Mrd. Dollar.
Literatur
Jandy, Jim: Gift of the Devil, 1984 Kinzer/Schlesinger: Der Bananenkrieg der CIA, 1995