Aschaffenburg
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Die Fachhochschulstadt Aschaffenburg ist eine kreisfreie Stadt im bayerischen Regierungsbezirk Unterfranken, Teil der Metropolregion Frankfurt Rhein-Main und größte Stadt der Region Bayerischer Untermain.
Aschaffenburg gilt als das Tor zum Spessart und wird wegen seines milden Klimas auch das Bayerische Nizza genannt.
Mit seinen knapp 70.000 Einwohnern ist Aschaffenburg zudem nach Würzburg die zweitgrößte Stadt im Regierungsbezirk Unterfranken.
Aschaffenburg ist Sitz des Landratsamtes Aschaffenburg und der Fachhochschule Aschaffenburg.
Geografie
Geografische Lage
Die Stadt liegt an den Flüssen Main und Aschaff, am westlichen Rand des Spessarts und am nordwestlichen Eck des Mainvierecks.
Geologie
Das Mineral Aventurin-Quarz findet sich in Europa nur an ein paar Stellen, nämlich in der Nähe von Aschaffenburg, und in Österreich bei Mariazell in der Steiermark. Ansonsten findet man es in Europa in größerem Maße besonders am Ural.
Stadtgliederung
Die Stadt Aschaffenburg gliedert sich in zehn Stadtteile:
- Stadtmitte: 23.233 Einwohner
- Damm: 13.374 Einwohner
- Schweinheim: 9.842 Einwohner
- Nilkheim: 5.839 Einwohner
- Obernau: 4.426 Einwohner
- Leider: 3.440 Einwohner
- Strietwald: 3.125 Einwohner
- Österreicher Kolonie: 1.533 Einwohner
- Gailbach: 1.731 Einwohner
- Obernauer Kolonie: 1.245 Einwohner
Nachbargemeinden
An das Stadtgebiet von Aschaffenburg grenzen folgende Gemeinden (im Uhrzeigersinn, von Norden beginnend): Johannesberg, Glattbach, Goldbach, Haibach, Bessenbach, Sulzbach am Main, Niedernberg, Großostheim, Stockstadt am Main und Mainaschaff
Geschichte
Mittelalter
Aschaffenburg, im Mittelalter Ascaffaburc (Burg am Eschenwasser nach dem Flüsschen Aschaff) genannt, wurde im 5. Jahrhundert von den Alemannen gegründet, erste Siedlungshinweise finden sich bereits aus der Steinzeit.
Seit dem 10. Jahrhundert (erste heute bekannte urkundliche Erwähnung im Jahre 957) bis zum Reichsdeputationshauptschluss im Jahre 1803 gehörte Aschaffenburg zum Mainzer Kurfürstentum und war damals die Zweitresidenz der Mainzer Erzbischöfe. Das vom Erzstift Mainz weltlich beherrschte Territorium war im gesamten Mittelalter und in der Frühen Neuzeit sehr stark fragmentiert und der größte zusammenhängende Teil („Oberes Erzstift“) befand sich um Aschaffenburg herum im Bereich des heute so genannten Bayerischen Untermain. Deshalb war die Stadt ein bedeutender Verwaltungssitz und häufiger Aufenthaltsort der Erzbischöfe und Kurfürsten.
Im Jahre 975 wurde mit dem Bau der Stiftskirche St. Peter, später St. Peter und Alexander, begonnen. 989 ließ der Erzbischof von Mainz, Willigis, eine Holzbrücke über den Main bauen. Um 1122 befestigte der Erzbischof Adalbert I. von Saarbrücken die Siedlung. 1144 erhielt Aschaffenburg das Marktrecht und 1161 Stadtrechte.
Die Stiftsherren von St. Peter und Alexander beauftragten 1516 „Mathis, den Maler" (heute bekannt als Matthias Grünewald) mit der Erstellung von Altargemälden. Ebenfalls in dieser Zeit führte Martin Luther den berühmten Schriftwechsel zum Ablasshandel mit dem auch in Aschaffenburg residierenden Mainzer Erzbischof und Kurfürsten Albrecht von Brandenburg.
Neuzeit
Nach der Zerstörung der alten Burg im Jahre 1552 im Markgräflerkrieg ließ 1605 Johann Schweikhard von Kronberg das Schloss Johannisburg errichten, das 1619 fertig gestellt war.
Von 1631 bis 1634 war Aschaffenburg Bestandteil des Schwedischen Staates in Mainz.
1803 wurde Aschaffenburg Hauptstadt des neu gegründeten Fürstentums Aschaffenburg und von 1810 bis 1813 Hauptstadt des Großherzogtums Frankfurt, in dem das Fürstentum Aschaffenburg aufgegangen war. Am Ende der Befreiungskriege, nach dem Wiener Kongress 1814, kam das Gebiet des Fürstentums zusammen mit dem Großherzogtum Würzburg zu Bayern, wozu es seitdem gehört.
1835 bis 1865 war Adalbert von Herrlein Bürgermeister von Aschaffenburg, während seiner Amtszeit kam es zu einem rasanten Anstieg der Einwohnerzahlen.
1840 bis 1848 ließ König Ludwig I. von Bayern das Pompejanum errichten.
Während des Deutschen Krieges fanden in Aschaffenburg am 14. Juli 1866 Kampfhandlungen statt (siehe Gefechte bei Aschaffenburg).
1904 eröffnete in Aschaffenburg die erste Fahrschule Deutschlands.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Aschaffenburg bei Herannahen der US-Armee im Frühjahr 1945 zur "Festung" erklärt und sollte unter allen Umständen gehalten werden. Das hatte schwere Zerstörungen der Stadt und der Dörfer in der Umgebung durch Artilleriebeschuss und Luftangriffe zur Folge. Auch unter der Zivilbevölkerung gab es viele Tote. In der Karwoche 1945 konnten US-Truppen schließlich in einem neun Tage andauernden Gefecht über die unzerstört gebliebene Nilkheimer Eisenbahnbrücke durch Schweinheim von Süden nach Aschaffenburg vordringen.
Wichtige Denkmäler wie das Schloss Johannisburg und das Pompejanum wurden bei den Kampfhandlungen schwer beschädigt. Das Schloss wurde ab 1954 wieder aufgebaut, das Pompejanum erst in der Zeit von 1984 bis 1994. Heute beherrschen beide Bauten wieder das Bild der Stadt, vom Main aus gesehen.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 gehörte Aschaffenburg zur Amerikanischen Besatzungszone. Die amerikanische Militärverwaltung richtete ein DP-Lager ein zur Unterbringung so genannter Displaced Persons (DP). Die meisten von ihnen stammten aus der Ukraine und aus Polen.
Zwischen 1955 und 1961 wurde die Autobahn A3 fertiggestellt.
Die Stiftskirche St. Peter und Alexander erhielt 1958 den päpstlichen Titel Basilika minor, wurde also zur Stiftsbasilika St. Peter und Alexander.
Im Jahre 1978 initiierte Guido Knopp einen Geschichtsdiskurs, die jährlich stattfindenden Aschaffenburger Gespräche, die mittlerweile zu einem festen Bestandteil der Geschichtsdiskussion in Deutschland geworden sind.
Die Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt eröffnete 1995 in den ehemaligen Räumen der amerikanischen Garnison eine Außenstelle in Aschaffenburg (in dieser Zeit Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt-Aschaffenburg), die bald darauf zur selbständigen Fachhochschule Aschaffenburg wurde.
Sage
Einer Sage zufolge[1] soll der Kapuzinerpater Bernhard von Trier Schloss und Stadt 1631 vor der Plünderung durch die Truppen des schwedischen Königs Gustav Adolf auch durch seine Pfiffigkeit gerettet haben. Nachdem er die Schlüssel der Stadt übergeben hatte, ließ der schwedische König vernehmen, dass er es sehr schade fände, das erst wenige Jahre zuvor fertiggestellte Schloss niederbrennen zu müssen, da er es leider nicht mit nach Schweden nehmen könne. Der Kapuziner meinte jedoch, er könne dies durchaus tun, er müsse es einfach dorthin rollen. Fragend runzelte Gustav Adolf die Stirn und der schlaue Pater verwies auf die unter jedem der zahlreichen Fenster eingemeißelten Räder (das Mainzer Wappen). Daraufhin musste der König lachen und verzichtete auf eine Zerstörung.
Eingemeindungen
In die kreisfreie Stadt Aschaffenburg wurden eingemeindet:
- 15. Januar 1855: die Gemeinde Nilkheim
- 1. März 1901: die Gemeinde Leider
- 1. Juli 1901: die Gemeinde Damm
- 1. April 1939: die Gemeinde Schweinheim
- 1. April 1975: die Gemeinde Gailbach
- 1. Mai 1978: die Gemeinde Obernau
Einwohnerentwicklung
Im Mittelalter und der frühen Neuzeit wuchs die Bevölkerung von Aschaffenburg nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. So musste die Stadt während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) und einem Ausbruch der Pest im Jahre 1635 Einwohnerverluste hinnehmem. Mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1818 erst 6.500 Menschen in der Stadt, so waren es 1905 bereits 26.000.
Deutlich sichtbar sind die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges. Nach über 20 alliierten Luftangriffen zwischen September 1940 und März 1945 lag der größte Teil der Stadt in Schutt und Asche. Allein beim schwersten Angriff am 21. November 1944 starben 344 Menschen. Insgesamt verlor Aschaffenburg durch Evakuierung, Flucht und Luftangriffe ein Drittel seiner Bewohner (14.518 Personen). Die Bevölkerungszahl sank von 45.379 im Jahre 1939 auf 30.861 im Dezember 1945. Im Jahre 1950 wurde der Vorkriegsstand wieder erreicht. Am 30. Dezember 2006 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Aschaffenburg nach Fortschreibung des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung 69.863 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern) - historischer Höchststand.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bei 1818 handelt es sich um eine Schätzung, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
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¹ Volkszählungsergebnis
Politik
Die politische Situation in Aschaffenburg gilt als entspannt und weitsichtig sinnvoll ausgerichtet. So gab es bei den Oberbürgermeisterwahlen im März 2006 keinen CSU-Kandidaten gegen den Oberbürgermeister Klaus Herzog (SPD), der wiedergewählt wurde. Am 2. Dezember 2005 betitelte die Süddeutsche Zeitung einen vierspaltigen Artikel über Aschaffenburg mit den Worten Glückliche Bürger und ein Haushalt ohne Schulden. Der Artikel nannte die Einwohner die etwas anderen Bayern und die Stadt eine Konsens-City.
Stadtrat
Der Aschaffenburger Stadtrat besteht aus 44 Mitgliedern: CSU 19 Sitze, SPD 17 Sitze, Bündnis 90/Die Grünen 3 Sitze, UVB 3 Sitze, FDP 1 Sitz und KI 1 Sitz
Oberbürgermeister
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2.Bürgermeister (Vertreter des Oberbürgermeisters, wird alle 6 Jahre, jeweils nach einer Stadtratswahl, vom Stadtrat gewählt. Werner Elsässer (CSU) seit 2002
Wappen
Blasonierung: In Silber eine rote Burg mit blauen Dächern; im kleeblattförmigen Torbogen der thronende, blau gekleidete hl. Martin, die Rechte segnend erhoben, mit der Linken den goldenen Krummstab haltend. |
Städtepartnerschaften
- seit 1956: Perth (Schottland)
- seit 1975: St. Germain-en-Laye (Frankreich)
- seit 1996: Miskolc (Ungarn)
Vom 23. bis zum 25. Juni 2006 feierte die Stadt Aschaffenburg mit Perth das 50-jährige Jubiläum der gemeinsamen Partnerschaft. Zur Feier kam Provost ("Bürgermeister") Bob Scott mit einer größeren Delegation aus Perth und Umgebung in die deutsche Partnerstadt. Höhepunkt des Festes waren die in der Aschaffenburger Fasanerie veranstalteten Highland Games.
Städtesolidarität
- seit 1991 besteht eine Städtesolidarität mit Villavicencio in Kolumbien
Patenschaft
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
- f.a.n. Frankenstolz Arena (ehemals: Unterfrankenhalle): Funktionale Veranstaltungshalle für sportliche und kulturelle Veranstaltungen, erbaut 1991, bietet Platz für bis zu 6.000 Menschen.
- Stadttheater: Erbaut unter Fürstprimas Carl Theodor von Dalberg 1811 zu Zeiten des Fürstentums Aschaffenburg, Architekt Joseph Emanuel Herigoyen aus Portugal, klassizistischer Zuschauerraum, ausgemalt im Stil des Empire, gilt als eines der schönsten in Süddeutschland, schwere Beschädigungen durch Luftangriffe und Beschuss im Zweiten Weltkrieg, 1961 aufwändig restauriert, 1981 Bau eines neuen Bühnenhauses, weitere Erweiterungen und Verbesserungen sowie die endgültige Gestaltung der Fassaden sind geplant.
- Stadthalle am Schloss mit einem Großen Saal und einem Kleinen Saal, einem Tagungscenter, zwei Konferenzräumen und zwei Seminarräumen
- Kabarett im Hofgarten (betrieben von Urban Priol)
- Casino, Programmkino mit einem mehrfach ausgezeichnetem Filmprogramm
- Colos-Saal, überregional bekannter Musikclub mit regelmäßigen Auftritten von Weltstars der Musikrichtungen Jazz, Blues und anderen
- verschiedene Ensembles und mehrere kleinere, privat betriebene Bühnen
- mot modernes theater aschaffenburg e.V.
- Junge Bühne e.V.,
- Erthaltheater, actor's company
- ab:art-theater, freies ensemble aschaffenburg
- Galli Theater Aschaffenburg
Museen
- Stiftsmuseum: Das ehemaligen Kapitelhaus des Stiftes St. Peter und Alexander, einem Bau der bis auf die Gründung des Stiftes im 10. Jahrhundert zurückreicht, beherbergt heute das Stiftsmuseum der Stadt Aschaffenburg. Im Stammhaus der städtischen Museen sind die archäologischen Funde aus der Zeit der Kelten, der Römer und der Germanen, mittelalterliche Plastik, kirchliche Schätze, altdeutsche Tafelmalerei und religiöse Volkskunst ausgestellt. Besonders hervorzuheben sind in der Ausstellung das Aschaffenburger Tafelbild von 1250 und das älteste Schachbrett Deutschlands.
- Naturwissenschaftliches Museum: Diese Ausstellung verdankt ihre Bedeutung vor allem der umfangreichen Sammlung von Insekten, sowie einer repräsentativen Darstellung der Mineralogie und Geologie des Spessarts. Angesiedelt ist es im Schönborner Hof, der von der Familie Schönborn als Stadtpalais von 1673 bis 1681 errichtet worden ist.
- Gentilhaus: Das Gentilhaus wurde von dem Aschaffenburger Industriellen und Sammler Anton Gentil als Präsentationsort für seine umfangreiche Sammlung in den 1920er Jahren erbaut. Neben mittelalterlicher Plastik, Gemälden und volkstümlicher Keramik, beherbergt die Sammlung vor allem Werke von Künstlern, die mit Anton Gentil befreundet waren.
- Städtische Galerie "Kunsthalle Jesuitenkirche" mit wechselnden Sonderausstellungen.
- Neuer Kunstverein Aschaffenburg e. V. KunstLANDing mit Sonderausstellungen aktueller Kunst
Bauwerke
- Schloss Johannisburg (Renaissance) mit der Hofbibliothek
- Pompejanum (Nachbildung des "Haus des Castor und Pollux" aus dem antiken Pompeji)
- Stiftskirche St. Peter und Alexander mit spätromanischem Kreuzgang. Die Kirche hat den Status einer päpstlichen Basilika minor, an Kulturdenkmälern finden sich in ihrem Inneren u.a. eines der wenigen erhaltenen Kruzifixe im romanischen Stil sowie die "Beweinung Christi" von Matthias Grünewald.
- Altstadtfriedhof (mit den Gräbern von Clemens Brentano und Wilhelm Heinse)
- Altstadt mit Fachwerkhäusern
- Gedenkstein der dankbaren Stadt Aschaffenburg zu Ehren des sagenhaften Kapuzinerpaters Bernhard von Trier (s.o.) in der Kleinen Schönbuschallee hinter der Willigisbrücke (Bildhauer: Otto Gentil, 1931).
Parks
- Der Park Schönbusch liegt mit den gleichnamigen Schlösschen im Stadtteil Nilkheim. Er wurde unter dem Mainzer Erzbischof und Kurfürsten Friedrich Karl Joseph von Erthal bereits ab 1776 im englischen Gartenstil angelegt und ist damit einer der ältesten Landschaftsgärten Deutschlands.
- Die Kleine Schönbuschallee, erstmals 1766 als Maulbeerallee angelegt, ist ein schnurgerader, 2.400 Meter langer Spazierweg, der von der Innenstadt zum Park Schönbusch führt. Die Allee wird heute von rund 650 Bäumen, meist Linden, gesäumt.
- Der Aschaffenburger Schlossgarten zieht sich vom Schloss Johannisburg bis zum Pompejanum und zur St.-Germain-Terrasse. Aufgrund der Platzverhältnisse um das Schloss Johannisburg - mit einem Kapuzinerkloster in unmittelbarer Nähe - konnte dort nie ein repräsentativer Schlossgarten in barockem Stil angelegt werden. So entstand die etwas verwinkelte Anlage am Mainufer mit ihren schmalen, geschwungenen Wegen, Laubengängen und Pergolen, Wänden und Sitznischen, Fußgängerbrücken und Pavillons. Ein Schwerpunkt der Bepflanzung bilden südländische Pflanzen wie Feigen und Agaven, die das besondere mediterrane Flair Aschaffenburgs ausmachen und auch zur Prägung des Spitznamens Bayerisches Nizza beigetragen haben. Im Schlossgarten befindet sich auch ein vom Erzbischof und Kurfürsten Friedrich Karl Joseph von Erthal gebauter Frühstückspavillon.
- Die Parkanlage Schöntal stammt aus den Jahren 1440-1450. Sie wurde vom Mainzer Kurfürsten Dietrich Schenk von Erbach vor den Toren der Stadt als Tiergarten angelegt und um 1780 zu einem englischen Landschaftsgarten umgestaltet. Der nördliche Teil wurde zunächst bis in die 1950er Jahre weiterhin als Hofgarten und Gemüsegarten genutzt. Malerisch auf einer Teichinsel liegt die Ruine der 1552 niedergebrannten Heilig-Grab-Kirche. Attraktion im Frühjahr zur Blütezeit ist der Magnolienhain. Im östlichen Teil befindet sich die alte Orangerie, in der sich heute ein Restaurant mit Biergarten sowie das überregional bekannte Hofgarten-Kabarett des Kabarettisten Urban Priol befindet.
- Die Aschaffenburger Fasanerie ist ein bewaldeter Landschaftspark im Osten der Stadt. Sie wurde 1779 angelegt, um die zum Schönbusch umgestaltete Fasanerie des Nilkheimer Wäldchens zu ersetzen und lieferte der Hofküche Fisch und Geflügel. Der Fasanenjäger war für die Lieferung von etwa 800 bis 1.000 Fasanen pro Jahr verantwortlich. Im 19. Jahrhundert verfiel und verwilderte die Anlage. In dieser Zeit ereignete sich ein Zweikampf, an den ein Gedenkstein in Form eines abgebrochenen Säulenstumpfes erinnert: 1824 starb der erst 20-jährige "Forstcandidat" Ferdinand Anton Freiherr von Andrian an den Folgen eines in der Fasanerie verabredeten Duells mit dem Würzburger Studenten Johann Baptist Berg. Die kleine Platzanlage um den Gedenkstein wird "Andriansplätzchen" genannt. Aus der Entstehungszeit der Fasanerie sind noch das Jägerhaus und das Zeughaus erhalten - beides beliebte Ausflugslokale mit Biergärten.
Einkaufen
Über 720 Geschäfte laden derzeit in Aschaffenburg auf über 200.000 m² zum Einkaufen ein. Pro Kopf sind das 2,92 m² Ladenfläche. Die Fußgängerzonen (z. B. Herstallstraße, Sandgasse, Steingasse, Roßmarkt, Frohsinnstraße) bieten alleine knapp 50.000 m² Verkaufsfläche. Des Weiteren befindet sich hier die City Galerie, das mit ebenfalls über 50.000 m² größte innerstädtische Einkaufszentrum Nordbayerns und einzige in Unterfranken. Mit einer Kaufkraftkennziffer von 107,4 liegt der Aschaffenburger Bürger weit über dem Landesdurchschnitt (100). Das entspricht einer Kaufkraft von 17.709 € pro Einwohner.
Mit all diesen Geschäften werden nicht nur die knapp 70.000 Aschaffenburger versorgt, sondern auch weitere 400.000 aus dem süd-östlichen Rhein-Main-Gebiet, weitere 175.000 Einwohner aus dem Landkreis Aschaffenburg, 131.000 aus dem Landkreis Miltenberg sowie 132.000 aus dem Landkreis Main-Spessart. Insgesamt ergibt das rund 733.000 potentielle Kunden.
Seit den 1990er Jahren werden die ehemaligen Einrichtungen der US-Armee an der Würzburger Straße im Südwesten der Stadt am Rande des Stadtteils Schweinheim (Bundesstraße 8, Ausfallstraße in den Spessart, Richtung Würzburg) in Wohngebiete und in eine "Serviceachse" umgewandelt. Die ehemalige Graves-Kaserne beherbergt ein Sammelstelle für Abfälle, ein Asylantenheim und diverse Kleinbetriebe. Ein ursprünglich geplantes Technologiezentrum kam nicht zustande. Bisher größte Einzelansiedlung war am 27. Dezember 2005 die Eröffnung eines Baumarktes der Firma Bauhaus mit 120 neuen Arbeitsplätzen nahe der ehemaligen Ready-Kaserne. Die ehemalige Jäger-Kaserne ist jetzt Sitz der Fachhochschule. Das lange brach liegende Areal der Smith-Kaserne soll ebenfalls Teil der "Serviceachse" werden.
Sport
- Eissporthalle: im Moment ist die Eissporthalle wegen Einsturzgefahr des Hallendaches für jeden Sportbetrieb geschlossen
- Hallen- und Freibad
- Skaterbahn
- Stadion am Schönbusch (Viktoria Aschaffenburg und Aschaffenburg Stallions)
- zahlreiche Sportanlagen und Tennisplätze der einzelnen Vereine
- Unterfrankenhalle (TV Großwallstadt)
Gastronomie
Aschaffenburg weist die höchste Dichte an Gaststätten und Kneipen in Bayern auf - auf rund 400 Einwohner entfällt ein Betrieb der Gastronomie.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Von 20.000 deutschen Unternehmen des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHT) wurde Aschaffenburg auf Platz 3 der besten Wirtschaftsstandorte gewählt. Als Standortstärken wurden "Nähe zum Kunden", "Verkehrsinfrastruktur", "Bildungseinrichtungen" und "Hochschulkooperationen" angegeben.
Aschaffenburg weist eine sehr gute Verkehrsanbindung über die A3 auf, welche tangential die Stadt im Norden berührt und von jedem Ort der Stadt in nur wenigen Minuten über drei Auffahrten erreicht werden kann. Der Rhein-Main Flughafen in Frankfurt ist rund 30 Auto-Minuten entfernt - Frankfurt am Main ist sehr schnell mit dem Zug erreichbar. Es existiert ein Binnenhafen.
Der Raum Aschaffenburg war eines der traditionellen Zentren der deutschen Textilindustrie. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren rund 35.000 Personen in der Region in dieser Branche beschäftigt. Die arme Bevölkerung im Spessart verdiente sich mit Heimarbeit als Zulieferer für die Fabriken ein dringend benötigtes Zubrot. Durch die Globalisierung und die Verlagerung von lohnintensiven Branchen in Billiglohnländer wurden in der Region viele Arbeitsplätze in der Fertigung abgebaut, die Unternehmen sind aber weitgehend noch vor Ort und ziehen überregional Kunden durch ihren Fabrikverkauf an.
Bedingt durch den Holzreichtum des Spessarts war Aschaffenburg traditionell auch Zentrum der Papierindustrie. Die beiden Werke der früheren Papierwerke Waldhof Aschaffenburg (PWA) gehören heute zur finnischen M-Real bzw. der schwedischen SCA. In den Betrieben werden Verpackungs- und Sanitärpapiere hergestellt.
Zwei große Werke der Automobilzulieferindustrie sind in der Stadt Aschaffenburg ansässig, die in weltweit tätige Konzerne integriert sind. Dazu kommen weitere Zulieferer in der Stadt und in der Region. Die Linde AG, Wiesbaden, hat in Aschaffenburg die weltweite Zentrale ihres Bereichs Material Handling, dessen wichtigste Produkte Gabelstapler sind. Weitere Zulieferer und Dienstleister aus der Fahrzeugbranche befinden sich in der Umgebung Aschaffenburgs. Auch die Fachhochschule Aschaffenburg ist in der Fahrzeugbranche engagiert.
In der Region siedeln sich auch viele Unternehmen für Mess- und Regeltechnik an. An Bedeutung gewinnen die Unternehmen für Informationstechnologie und Softwareberatung.
Im Januar 2006 begannen auf dem Aschaffenburger Hafengelände (Bayernhafen) die Bauarbeiten für ein neues Sägewerk der Firma Pollmeier Massivholz. Bis Herbst soll das Werk fertiggestellt sein, in dem 180 neue Arbeitsplätze entstehen sollen, die Schaffung von weiteren 100 Arbeitsplätzen wird bei Zulieferern erwartet. Die Investitionssumme beträgt 150 Millionen Euro. Dies ist der größte industrielle Neubau in der Stadt seit 1954. Die Stadt erwartet weitere positive Impulse für Forstwirtschaft und Waldbesitz.
Bekannte ansässige Unternehmen in Aschaffenburg und Umgebung sind zum Beispiel: DPD, Linde AG, Kaup, TRW, TAKATA Petri, Nintendo Deutschland, SCA, PSI, E-on Netz und Modler.
Gesundheit
Insgesamt gibt es im Stadtgebiet von Aschaffenburg über 789 Krankenhausbetten, die sich auf drei Krankenhäuser verteilen (Klinikum Aschaffenburg "Am Hasenkopf", Hofgartenklinik, Frauenklinik am Ziegelberg). Es gibt 133 Fach- und 26 Allgemeinärzte, sowie 68 Zahnärzte und 38 Apotheken, die das Angebot vervollständigen.
Soziales
Obwohl zwei Stadtteile als sozial schwächer gewertet werden, gelten diese nicht als soziale Brennpunkte. Die Kriminalitätsrate ist vergleichsweise gering und der verhältnismäßig hohe Anteil an ausländischen Mitbürgern nur eine Zahl in der Statistik, welche sich im Alltag nicht negativ auf das Zusammenleben auswirkt. Die sozialen Unterschiede zwischen wirtschaftlich schwächeren und wirtschaftlich stärkeren Bürgern treten kaum zu Tage. Die Behörden arbeiten effizient und bürgerorientiert, was insbesondere Menschen auffällt, die frisch in die Stadt zugezogen sind.
Für ältere Menschen gibt es in der Stadt sechs Alten- und Pflegeheime, die Platz für 730 Bewohner bieten. Hinzu kommen 266 seniorengerechte Wohnungen und ca. 220 Möglichkeiten für betreutes Wohnen in vier verschiedenen Einrichtungen.
Informationen über Beratungseinrichtungen, Behörden, Organisationen, Vereine und kirchliche Einrichtungen rund um den sozialen Bereich erhalten Sie im Sozialnetz Aschaffenburg.
Verkehr
Schienenverkehr
Aschaffenburg ist durch die Bahnhöfe Aschaffenburg-Obernau (nur reg.), Aschaffenburg-Süd (nur reg.) und Aschaffenburg-Hauptbahnhof (Regional & Fernverkehr) an das Schienennetz angebunden. Es bestehen Zahlreiche Nah- sowie Fernverkehrsmöglichkeiten. So kann man zum Beispiel deutsche Großstädte wie München, Nürnberg, Bremen, Hamburg, Köln, Düsseldorf, Frankfurt etc. direkt, ohne umsteigen erreichen. Es ist außerdem geplant neue Bahnhöfe am Viadukt, der Fachhochschule und der Goldbacherstraße einzurichten. (s. auch Aschaffenburg Hauptbahnhof)
Hafen
Der Bayernhafen Aschaffenburg , der zur Bayernhafen GmbH & Co. KG gehört, konnte seinen Güterumschlag im Jahre 2005 um fünf Prozent auf 2,8 Millionen Tonnen erhöhen. Der Hafen liegt strategisch günstig an der transeuropäischen Wasserstraße Rhein-Main-Donau.
Straßen
Aschaffenburg ist über zwei Anschlussstellen an die A 3 angebunden (Aschaffenburg-Ost, Aschaffenburg-West). Über die A 3 gelangt man nach Frankfurt am Main (etwa 40 Kilometer entfernt) und Würzburg (etwa 80 Kilometer entfernt). Durch Aschaffenburg verlaufen die Bundesstraßen B 8 und B 26, die auch den Mautausweichverkehr von der A 3 durch die Stadt leiten. Die B 469 tangiert die Stadt im Westen. Der südliche Endpunkt der Bundesautobahn 45 Aschaffenburg-Dortmund liegt bei Aschaffenburg.
Im Augenblick wird in Aschaffenburg ein Innenstadtring erbaut, über den man nach Fertigstellung schneller sein Ziel erreichen soll. Der Ring führt einmal um die Innenstadt herum und wird im Stadtteil Damm geschlossen werden. Teile des Rings sind bereits im Betrieb. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2011 geplant.
ÖPNV
Innerhalb des Stadgebietes fahren insgesamt 15 Buslinien der Stadtwerke Aschaffenburg im 15-, 20-, 30- und 60-Minutentakt. Der Landkreis Aschaffenburg, der Landkreis Miltenberg sowie einige hessische Ziele werden durch fünf Linen der KVG und durch zwölf Linen der VU angefahren. Mit weiteren vier Bahnlinen der Deutsche Bahn AG, bildet sich die Verkehrsgemeinschaft am Bayerischen Untermain, die VAB. Nachts und sonntags gibt es außerdem einen Service von Anrufsammeltaxis, mit denen man jedes Ziel erreichen kann, das auch durch die Busse der Stadtwerke angebunden ist.
Flugplatz
Der Flugplatz Aschaffenburg befindet sich etwa 10 km entfernt im Bereich der Gemeinde Großostheim. Auf dem südlichen Gebiet des Stadtteils Obernau (Gewerbegebiet Bollenäcker) befindet sich außerdem der Segelflugplatz Altenbachtal, dieser grenzt direkt an der Gemeindegrenze zu Sulzbach am Main im Landkreis Miltenberg - Grenze ist der Altenbach.
Medien
Druckmedien
- Main-Echo, Tageszeitung mit Tochterpublikationen top shop (wöchentliches Verbrauchermagazin im Zeitungsformat), 7plus (wöchentliches Freizeitmagazin im Zeitungsformat), Stadtmagazin (Szenemagazin) und Spessart (Monatszeitschrift für die Kulturlandschaft Spessart)
- Prima Sonntag, boulevardeskes, wöchentliches Anzeigenblatt
- FRIZZ Das Magazin, Aschaffenburg und Umgebung (Szenemagazin)
- Brot & Spiele, Kulturmagazin für Aschaffenburg und Umgebung
- Szene Magazin Showtime-Magazin
Rundfunk und Fernsehen
- Radio Primavera, Lokalradio, Frequenz in Aschaffenburg 100,4 MHz
- Radio Galaxy Funkhaus Aschaffenburg, Frequenz in Aschaffenburg 91,6 MHz
- TV touring, Programm Aschaffenburg (empfangbar im Bereich Aschaffenburg über Kabel und terrestrische Antenne, auch zu empfangen über Astra-Satellit 19,2° Ost (1H dig.), Transponder 87 horizontal, Freq. 12148,5 MHz auf dem Programm von FRANKEN SAT von 22.30 bis 23.15 Uhr)
Internet
- Kommweichei.com e.V., Kult-Party-Seite & Community im Aschaffenburger Raum
- MainReporter.de - Portal für Stadt und Landkreis Aschaffenburg
- abscene.de | NEWAGE MAGAZINE - Rund um Aschaffenburg !
- ABhörn, Online Magazin und CD - Compilation mit Bands aus Aschaffenburg
Öffentliche Einrichtungen
Justiz
Eine Justizvollzugsanstalt befindet sich im Stadtteil Strietwaldsiedlung. Jahrelang existierte auch ein Untersuchungsgefängnis in der Alexandrastraße in der Innenstadt.
Bildung
Schulen
Die 18.000 Schüler Aschaffenburgs besuchen insgesamt 55 Schulen. Dazu gehören: 13 Grundschulen, 8 Hauptschulen, 3 Realschulen, 1 Wirtschaftsschule, 4 Gymnasien, 5 Förderschulen und 22 Fach- und berufliche Schulen.
Mehr als 3.000 Kurse werden jährlich in der Volkshochschule Aschaffenburg für fast 50.000 Teilnehmer angeboten.
Rund 1.500 Kinder, Jugendliche und Erwachsene nehmen an Kursen der Musikschule Aschaffenburg teil, die jedes Jahr beachtliche Erfolge im Wettbewerb Jugend musiziert vorzuweisen hat.
Unterstützt werden die Schulen Aschaffenburgs durch die Stadtbibliothek, bei der fast 80.000 Medien (Bücher, Tonträger etc.) mehr als 430.000 mal im Jahr entliehen werden.
Aschaffenburg besitzt seit Jahrzehnten auch eine von 10 in Deutschland existierenden Steinmetz-Meisterschulen.
Universität
1798 wurde der Unterrichtsbetrieb der Universität Aschaffenburg mit Dozenten der vom revolutionären Frankreich geschlossenen Mainzer Universität begonnen. Aus dem Jahre 1808 datiert die Stiftungsurkunde des Kurfürsten Karl Theodor von Dalberg für die Fürstlich Primatische und Erzbischöflich Regensburgische Universität zu Aschaffenburg mit theologischer, juristischer und philosophischer Fakultät. 1809 erfolgte die Umbenennung in Karls-Universität. Nach der Reorganisation des Unterrichtswesens des Großherzogtums Frankfurt nach französischem Muster wurde Aschaffenburg 1812 Landesuniversität mit Teileinrichtungen an mehreren Orten. 1808 ging die theologische Fakultät in das Priesterseminar über. 1814, nachdem Aschaffenburg bayerisch geworden war, wurde die juristische Fakultät geschlossen und 1818 wurde der Rest der Universität in ein bayerisches Lyceum als hochschulgleiche Einrichtung umgewandelt, die 1873 geschlossen wurde.
Forstliche Hochschule
Die Geschichte der Forstlichen Hochschule Aschaffenburg begann mit einem privaten Forstinstitut, das im Jahre 1807 gegründet wurde. Bereits 1810 wurde das Institut als staatliche Einrichtung übernommen. Als Aschaffenburg im Jahre 1814 zu Bayern kam, war diese Einrichtung die einzige ihrer Art im Königreich und hieß von 1819 bis 1832 Königlich-Bayerische Nationale Forst-Lehranstalt. Im Jahre 1832 wurde die Anstalt vorläufig geschlossen, der Grund waren wohl die vermuteten revolutionären Aktivitäten der Studenten.
Die Wiedergründung der Forstlehranstalt erfolgte mit zunächst nur 25 Hörern am 19. April 1844. Aus diesem Anlass verschaffte König Ludwig I. der Lehranstalt auch zwei Jahre später ein repräsentatives Gebäude an der Alexandrastraße.
Als ab 1858 das Abitur Eingangsvoraussetzung wurde, erfolgte die Umbenennung in Centralforstlehranstalt für das Königreich Bayern.
Die Bezeichnung Forstliche Hochschule erhielt die Lehranstalt im Sommersemester 1899. Im Jahre 1910 wurde die Hochschule nach München verlegt und in die forstwissenschaftliche Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München umgewandelt.
In den letzten Aschaffenburger Jahrzehnten, von 1878 bis 1910, wurde die Hochschule von Professor Dr. Hermann von Fürst geleitet, dem die Hochschule ihren guten Ruf verdankte.
Das Gebäude in der Alexandrastraße wurde danach für eine Schule genutzt und im Jahre 1968 abgerissen. An der Stelle steht heute ein moderner Wohnblock mit Tiefgarage ("Parkhaus Alexandrastraße").
Fachhochschule
Am 5. Oktober 1995 nahm die Fachhochschule Aschaffenburg den Lehrbetrieb, zunächst als Abteilung der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt-Aschaffenburg auf. Seit dem 1. Oktober 2000 ist die Fachhochschule Aschaffenburg eigenständig und in die Fachbereiche Ingenieurwissenschaften (IW) sowie Wirtschaft und Recht (W+R) gegliedert mit den Studienfächern Betriebswirtschaft, Betriebswirtschaft und Recht, Elektro- und Informationstechnik, Mechatronik und Wirtschaftsingenieurwesen. Die Zahl der Studenten beträgt ca. 1.300 Eingeschriebene; die Zahl der Professoren hat die Zahl 45 überschritten.
Fachakademie für Sozialpädagogik
Die Fachakademie für Sozialpädagogik ist eine Ausbildungsstätte für Erzieher. Sie befindet sich im Stadtteil Damm und wird vom Landkreis Aschaffenburg finanziert. Die Einrichtung wurde 1973 gegründet und ist seit einigen Jahren besonders für ihre jährlichen Musicalaufführungen im Umkreis bekannt.
Persönlichkeiten
Der Aschaffenburger Mundartdichter Karl Reuß schreibt in der ersten Strophe seines Gedichtes in dem Band Ascheborjer Posse zu seiner Heimatstadt:
- O du mei liebes Ascheborg
- Du Städtsche wunnerbor
- Wie liegste drin im griene Tal,
- Sou schöi, sou sunnekloor!
Für die Persönlichkeiten mit Bezug zu Aschaffenburg siehe Liste Persönlichkeiten (Aschaffenburg).
Ehrenbürger
siehe Hauptartikel: Liste der Ehrenbürger von Aschaffenburg
Kurioses
Um aufzuzeigen, dass Aschaffenburg innerhalb Bayerns eine gewisse "Stellung" hat, wurde 2006 der offizielle Stadtführer mit den Worten: "Aschaffenburg, eine Stadt im Rhein-Main Gebiet, die durch den Spessart vom restlichen Bayern und Franken abgetrennt ist", eingeleitet. Leider soll dieser wahre Satz in den Neuauflagen wieder gestrichen werden.
Literatur
- Aschaffenburg. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 1, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 899.
Quellen
Weblinks
- Internetauftritt der Stadt Aschaffenburg
- Geschichtsportal Bayerischer Untermain
- Aschaffenburg im Reiseführer Wikitravel
- [1]