Dresdner Parkeisenbahn

Liliputbahn im Großen Garten, Dresden
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. Februar 2007 um 16:17 Uhr durch Gereon K. (Diskussion | Beiträge) (zweiflüglich? nicht "zweiflügig"?). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Dresdner Parkeisenbahn (auch Liliputbahn; bis zur Umbenennung nach der Wiedervereinigung Deutschlands Pioniereisenbahn) ist eine Parkeisenbahn im Großen Garten in Dresden. Alle Dienstposten außer Lokführer und Bahnhofsleiter werden von Kindern und Jugendlichen ausgeführt.

Großer Garten

Im Sommerhalbjahr ist Zugverkehr, im Winter bereiten sich die Kinder auf die nächste Saison vor. Die Regeln orientieren sich an den Regeln der "Großen" Eisenbahn.

Die Parkeisenbahn hat eine Spurweite von 15 Zoll (381 mm). Sie fährt einen Rundkurs von 5,6 km Länge. Die gesamte Gleislänge beträgt 7,2 km. Die Strecke zwischen "Zoo" und "Am Straßburger Platz" ist dabei zweigleisig. Am Bahnhof "Zoo" befindet sich ein Lokschuppen und die Abstellanlagen. 2-3 mal am Tag machen die Dampflokzüge am Wasserkran halt um Vorräte aufzufüllen. Die Stellwerke sind mit Gleisbildstellpulten ausgerüstet, mit Ausnahme des Haltepunktes "Karcherallee", wo das Ausfahrsignal per Hand gestellt wird. Es kommen die Signale der ehemaligen Deutschen Reichsbahn (DR) zum Einsatz. Es wird das Zugmeldeverfahren der "großen Bahn" angewandt.

Der Fuhrpark umfasst 2 Dampfloks (001 "Lisa" und 003 "Moritz") Baujahr 1925 und 2 Elektro-Akkus-Loks EA01 und EA02 (Baujahr 1962 bzw. 1982). Die Dampfloks wurden bei Krauss & Co AG München mit den Fabrikationsnummer 8351 und 8353 gebaut. Loks der gleichen Baureihe befinden sich in Leipzig (002 mit Fabriknr. 8352), Wien und Stuttgart im Einsatz. Die EA02 wurde aus Anlass des 7. Pioniertreffens in Betrieb genommen. Dazu kommen offene, überdachte und geschlossene Personenwagen für den Regelfahrbetrieb und diverse Güterwagen die für Bauarbeiten an der Strecke bzw. Instandsetzungen der Loks (speziell für die schweren Akkus der Elektroloks) benötigt werden. Eine Besonderheit ist der Schneepflug für die Nikolausfahrten.

Die Parkeisenbahn hat eine langjährige Tradition und wird gerade in den Sommerferien und am Wochenende von vielen Dresdnern und Touristen genutzt.


Geschichte der Parkeisenbahn

  • 1. Juni 1950 Eröffnung einer Kindereisenbahn im Großem Garten unter Leitung der Verkehrsbetriebe, nur wenige Posen waren durch Kinder besetzt. Strecke: Straßburger Platz - Zoo (1,3 km, Eingleisig) Die Bahn war nur für kurze Zeit geplant.
  • 1. Mai 1951 Eröffnung der zweiten Saison unter dem Namen Pioniereisenbahn und unter Leitung der Deutschen Reichstbahn. Gleichzeitig wurde die Strecke um die Bahnhöfe Carolasee und Palaisteich erweitert (Heute: "Kleine Runde", 4,3 km). Weitere Posten werden durch Pioniereisenbahner übernommen.
  • 15. Juli 1951 Eröffnung der Strecke Carolasee - Karcheralle - Palaisteich und Erweiterung der Länge einer Rundfahrt auf 5,6 km.
  • 1961762 Bau der EA 01 (Elektroakkumulatorenlok)
  • 01. April 1966 Übergabe des neuen Bahnhofgebäudes am Bf Zoo
  • 1966-1967 Errichtung der Bahnsteighalle am Bf Zoo
  • 1. Juni 1968 Einweihung des zweiten Streckengleis zwischen den Bahnhöfen Zoo und Straßburger Platz
  • 1982 Bau des vierten Zuges und Indienststellung der EA02
  • 1986-1988 Verlegung der Strecke Zoo - Straßburger Platz auf die Wiese (Etapenweise)
  • 1990 Umbenennung in Dresdner Parkeisenbahn
  • 1994 Die Parkeisenbahn geht in die Rechtsträgerschaft des Freistaat Sachsen über und gehört (wie der gesamte Große Garten) zu den Staatlichen Schlössern (, Burgen) und Gärten Dresden
  • 2000 Eröffnung des neuem Bahnhofsgebäudes Bahnhof "Am Straßburger Platzt", allerdings ohne die Gleisschleife. An der Stelle des alten Bahnhofs steh jetzt die Gläserne Manufaktur von VW.
  • 2001 Die Gleisschleife Bf "Am Straßburger Platzt" wird eröffnet
  • Herbst 2006 Pflastern der Bahnsteige des Bf "Am Straßburger Platzt", Installation der Signalanlage, welcher aber in der Fahrsaison 2006 nicht mehr genutzt werden kann
  • Winter 2006/2007 Modernisierung des Bahnsteig Bahnhof Karcherallee

Technik und Bahnanlagen

Bahnhöfe

Am Straßburger Platz

Der Bf "Straßburgen Platz" hieß früher (zu DDR Zeiten) "Frohe Zukunft Fucikplatz", und ist nach wie vor der Ausgangsbahnhof für die meisten Fahrgäste, da er am Besten zu erreichen ist. Die Strecke führt zweigleisig zum Bf Zoo Nachdem zum Bau der VM-Manufktur das alte Bahnhofstgebäude weichen musste, wurde 2000 ein neues, im modernem Stile der VW Manufaktur konzeptiertes Bahnhofsgebäude eröffnet, die beiden Weichen wurden bis auf weiteres nicht genutzt und ein provisorisches Ausfahrsignal A (Formsignal, ortsbediend) aufgestellt. Bis zum Baubegin im Sommer 2006 gab es unter den Parkeisenbahnern Spekulationen, wann der Bahnhof seine endgültige Signalanlage bekommt. Die 7 Lichtsignale werden durch ein Gleisbildpult bedient, was das handbediente Formsignal ersetzen wird. Die 2 Weichen werden weiterhin handbedient sein, da ein Umstellen im normalem Fahrbetrieb nie nötig ist. Einen Streckenblock gibt es wie bei der gesamten Parkeisenbahn nicht, also wird alles über Zugmeldungen geregelt. Um bei Personalmangel (i.d.R. in der Woche vormittags) einen Betieb mit möglichst wenig Personal zu ermögliche, ist das Stellwerk mit einer Automatik ausgerüstet, die die Signale nach Durchfahrt des Zuges Automatisch wieder auf Fahrt stellt, Zugmeldungen entfallen bei diesem Verfahren allerdings, sodass der Bf. Zoo (vorhergehender und nächster Bahnhof) die Züge zu sich selber melden müsste, was Unnsin ist.

Bahnhof Zoo

Der Bahnhof Zoo liegt am Hintereingang des Zoos dresden. hier Befindet sich das Bahnbetriebswerk und die Abstellanlage für die Züge. Während die Weichen 1 und 8, die sehr weit vom Stellwerk entfernt liegen, seit 1979 elektrisch Fernbedient sind, sind die restlichen 15 Weichen Handweichen und Ortsbedient. Die Weichenschlüssel der Weichen, die für Zugfahrten sicherheitsrelevant sind, werden im Schlüsselwerk im Stellwerk eingeschlossen, die Fahrstraßenfestlegung erfolgt elektrisch durch Fahrstraßenschlüssel, welche aus dem Schlüsselwerk entnommen werden (geht nur, wenn alle Weichen richtig stehen) und in die entsprechende Schlüssensperre eingeschlossen werden. Das jeweilige Signal zur Fahrstraße wird dann auf dem Gleisbildpult auf Fahrt gestellt. Dort werden auch die elektrischen Weichen und alle Rangiersignale bedient. Im Lokschuppen befinden sich die Anlagen zum Laden der Batterien der Elektrolokomotiven und eine kleine ausbesserungswerkstatt.

Bahnhof Carolasee

Eisenbahntechnisch ist der Bahnhof Carolasee eine Haltestelle bzw. eine Abzweigstelle. Die Weiche ist handbedient, und befindet sich im Abstand von ca. 200 m zum Bahnhofsgebäude, steht aber im Normalfall immer in Richtung Bf. Karcherallee. Ausnahmen sind z.B. Überschwemmung durch den Carolasee oder Bauarbeiten auf der Strecke Carolasee-Karcheralle-Palaisteich. Das elektrisch bediente zweiflügliche Formsignal wird über ein kleines Gleisbildpult gestellt, ist aber Unabhängig von der Stellung der handbedienten Schranke. Aber abhängig von der Stellung der Weiche ist es: Im Normalfall (Fahrt zum Bf Karcheralle) zeigt es Halt (HP0) oder Fahrt frei (HP1). Wenn die Fahrt direkt zum Bf Palaisteich ("Kleine Runde") geht, zeigt es Langsamfahrt (HP2).

Bilder

Vorlage:Koordinate Artikel