Pseudo-Aristoteles

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Pseudo-Aristoteles wird heutzutage als Verfasser einiger Schriften angegeben, die in der Antike oder dem Mittelalter Aristoteles zugeschrieben worden waren, wobei sich diese Zuordnung inzwischen aber als falsch erwiesen hat.

Da Aristoteles ein breites, fast alle damaligen Themenbereiche abdeckendes und oft noch unerschlossenes Werk verfasste, war es möglich, seinen Namen anderen Schriften anzufügen. Dies sicherte, da Aristoteles in vielen Schulen lange Zeit der bei weitem bedeutendste Autor war, einer Schrift oft große Aufmerksamkeit.

Als Pseudo-Aristoteles wird etwa geführt:

  • teils die Schrift Der Staat der Athener, da die Urheberschaft nicht völlig klar ist (entweder Aristoteles oder einer seiner Schüler)
  • der nordafrikanische Autor des 2. Jh. Apuleius von Madauros
  • der Autor der griechischen Kosmographie De Mundo
  • der Autor der Schrift Secretum secretorum („Geheimnis der Geheimnisse“), ein im 10. Jahrhundert wohl in Syrien entstandenes Kompendium, das später mehrere Bearbeitungen erfuhr. Durch spätere Übersetzungen (ab dem 12. Jahrhundert) war es auch im Westen sehr weit verbreitet.

Literatur

  • Charles B.Schmidt / Dilwyn Knox (Hrsg.): Pseudo-Aristoteles Latinus. A Guide to Latin works, falsely attributed to Aristotle before 1500. London 1985.
  • Charles B. Schmidt / Jill Kraye / William F. Ryan (Hrsg.): Pseudo-Aristotle in the Middle Ages. The 'Theology' and other Texts. London 1986.