Die Gotik (v. ital. gotico fremdartig, barbarisch; auch eine Bezeichnung des Germanen-Stammes der Goten) beschreibt eine kunstgeschichtliche Epoche etwa um 1250 n.Chr. Sie entstand zuerst um 1140 in Nordfrankreich.
Unter Gotik versteht man eine Stilepoche der mittelalterlichen Kunst Europas. Sie gilt als die selbstständigste Stilepoche der abendländichen Kunst nach der Antike. Es gibt sehr deutliche Hinweise darauf, dass der Templer Orden maßgeblich an der Einführung dieses neuen Baustils beteiligt waren.
Dann breitete sie sich auf große Teile von West-, Mittel- und Südeuropa aus (Frankreich, Deutschland, England, Italien,…).
Als dann jedoch Anfang des 15. Jahrhunderts die Renaissance einsetzte, verlor der gotische Stil seinen Einfluss. Typisch für die gotische Baukunst sind Spitzbögen, schlanke strukturierte Säulen, aufgebrochene hohe Wände mit großen Fenstern.
Die große Neuerung der Spitzbogentechnik bestand darin, dass bei einem gedachten Quadrat als Grundriss nicht 4 Rundbögen über die 4 Seiten des Quadrates gestellt wurden, sondern 2 Rundbögen mit gemeinsamem Mittelstein über die beiden Diagonalen. Dadurch war die Stabilität des Gewölbes gesichert, und die statisch nun weniger wichtigen Bögen über den 4 Seiten wurden spitz nach oben gebaut, um die gleiche Höhe, wie die beiden längeren und höheren Rundbögen über den Diagonalen zu erhalten.
Kirchenbau
Die häufigste Form des Grundrisses ist das lateinische Kreuz. (Wie beim romanischen Baustil.) Fenster sind im Baustil der Gotik meist sehr lang und schmal gebaut. Ihr Verzierungsmotiv besteht meistens aus Kreisen und Rundstäben. Aber unter den Fensterbogen findet man oft auch kleine, kleeblatt – förmige, eingesetzte Bogenspitzen. Doch auch Öffnungen in Fischblasenform sind sehr beliebt.
Die Vorlagen zu diesen vielen gotischen Ornamenten nahm man aus der Pflanzenwelt. Aber auch Motive und Formen aus der Menschen- und Tierwelt waren beliebt.
An den Spitzen von Giebeln und Türmen verwendete man oft eine Kreuzblume als Ornament (Verzierung).
Der Gotik ging die Romanik voraus. Abgelöst wurde sie durch die Renaissance.
Bedeutende gotische Bauwerke
- Freiburger Münster: http://www.virtuelles-freiburg.com/turm/i15.html
- Ulmer Münster: http://www.fahrrad-tour.de/Donautal/Fertig/Bilder2/BUlmMuns.htm
- Straßburger Münster: http://dia.onlinehome.de/umgebung.htm#Anker2strassburg
Meißner Dom: http://www.meiland.de/dom-zu-meissen/index.htm
Neugotik
Gotische Bauwerke (insbesondere Kirchen) wurden um 1850 gerne nachgebaut. Diesen Baustil nennt man neugotisch. Ein interessantes Beispiel ist der Kölner Dom, der in der Zeit der Gotik begonnen wurde, Jahrhunderte lang ein unvollendetes Dasein fristete, um dann im 19. Jahrhundert in neugotischem Stil vollendet zu werden.
Siehe auch: Backsteingotik, Gothic , Rockmusik : Heute auch Bez. eines Musikgenres