Der Montagne Pelée (häfig auch nur als Mont Pelée bezeichnet) ist ein 1397 m hoher Vulkan auf der zu Frankreich gehörenden westindischen Insel Martinique. Vulkanologisch zählt man ihn zu den grauen Vulkanen, die keine (flüssige bzw. halbfeste) Lava ausstoßen. Die besondere Gefährlichkeit dieses Vulkans ergibt sich dadurch, dass sich bei einem Ausbruch extrem heiße Gase in einem so genannten pyroklastischen Strom in rasender Geschwindigkeit zu Tale wälzen.
Montagne Pelée | |
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Karte des von den Ausbrüchen 1902/03 zerstörten Gebietes | |
Höhe | 1397 m |
Lage | Westindische Insel Martinique |
Koordinaten | |
Typ | Grauer Vulkan |
Letzte Eruption | 1929 bis 1932 |
Erster dokumentierter leichter Ausbruch 1630. Weitere Ausbrüche 1792 und 1851. Am 8. Mai 1902 brach der Vulkan erneut aus und zerstörte die nur wenige Kilometer entfernte Hauptstadt Saint-Pierre vollständig. Es starben 26.000 bis 30.000 Menschen. Nur ein einziger Mensch überlebte. Es handelte sich um einen Matrosen, der wegen Randalierens im alkoholisierten Zustand in das Gefängnis des Ortes gesteckt worden war. Man nimmt an, dass die Druckwelle und die nachfolgende, alles Leben vernichtende Hitze durch die dicken Gefängnismauern so weit abgeschwächt wurden, dass die schweren Verbrennungen, die er dennoch erlitt, nicht tödlich endeten. Die Aktivitäten von 1902 endeten 1905. Letzte Ausbruch 1929 bis 1932, zur Zeit inaktiv.
Besteigung
Der Montagne Pelée kann bestiegen werden. Die beste Jahreszeit ist Dezember bis April. Aber auch während dieser Zeit ist die Spitze des Montagne Pelée regelmäßig in Wolken verhüllt mit teilweise kräftigen Winden in zunehmender Höhe.
Am häufigsten erfolgt die Besteigung von Südosten ab dem Parkplatz beim "Premiere Refuge" auf 824 m. Zufahrt von Le Morne-Rouge auf der D39. Ein Zustieg ist auch von Westen möglich. Zufahrt ab Quartier du Cimentier bei Prêcheur auf einer schmalen und steilen Betonstraße bis zu einem kleinen Parkplatz auf 630 m Höhe. Achtung: Zufahrt mit PKW schwierig wegen der hohen Steigung und wegen Querrillen. Ein weiterer Zugang ist von Norden ab Macouba verbunden mit einem langen Anmarsch möglich. Der Aufstieg von Südosten erfolgt über das Deuxiéme Refuge (1245 m), den Vulkankegel von 1902 (1364 m) zum Trosiéme Refuge (ca. 1320 m) und schließlich über den Vulkankegel von 1929 zum Gipfel "le Chinois" (1395 m). Der Rückweg ist über den Caldeira möglich. Der Zustieg von Westen führt direkt zum Trosiéme Refuge. Reine Gehzeit je nach Kondition, gewähltem Parkplatz und Einbeziehung des Caldeira circa 3 bis 6 Stunden. Gute Trittsicherheit erforderlich. Schwierigkeitsgrad nach UICC 1. Die Refuge sind in erbärmlichen Zustand und nicht zum Verweilen oder Übernachten geeignet.