Als Geisterzug bezeichnet man einen alternativen Karnevalszug und eine politische Demonstration in der Kölner Innenstadt am Abend des Karnevalsamstag. Häufig wird es auch als "organisierte Anarchie" bezeichnet.
Als wegen des 2. Golfkriegs der Kölner Rosenmontagszug 1991 ausfiel sollte auf der üblichen Strecke des Rosenmontagszugs eine Anti-Golfkriegs-Demonstration stattfinden. Letztlich gingen Anti-Kriegsdemonstranten und Karnevalisten gemeinsam durch die Kölner Innenstadt.
Aufgrund des Erfolgs fand am Karnevalssamstag des folgenden Jahres (29. Februar 1992) der zweite Geisterzug statt, anschließend ging es jährlich weiter.
Im Geisterzug kann jeder spontan und ohne vorhereige Anmeldung als Geist oder dunkle Gestalt durch die Straßen der Kölner Innenstadt ziehen. Der Zugweg wechselt jährlich und wird bewusst so gelegt dass Fahrzeuge nicht teilnehmen können, auch elektrische Musik ist nicht erwünscht.
Bereits seit 1860 gab es Geisterzüge im Kölner Karneval, dieser Zug wurde im Ersten Weltkrieg verboten.
Mottos
- 1992: d’r Ähzebär kütt
- 1993: Me’m Düvel op Jöck
- 1994: Hexensabbat
- 1995: Beddelsäck un uns Trude
- 1996: Wenn die Welt erst närrisch wird, wird sie bald vernünftig
- 1997: Afrikanische Träume (Nippes und Nordstadt)
- 1998: In Kölle fäch d’r Bessem – doch Edelwieß un Klagemuur sin nit verjesse
- 1999: Klüngel, Stapel, ..., flöck derlans jeflutsch
- 2000: Schwatz, bläck, links, jäl, schräje Jecke trecke schäl
- 2001: Karneval un Thiater hammer all jän, he Kölle – jev uns ene wärme Rän
- 2002: Loß mer schmelze
- 2003: Colonia Corrupta!?
- 2004: Reforme un Sozialavbau dun wieh, ävver uns zwingk keiner in de Knie!