Die Gassel-Tropfsteinhöhle in einem Ausläufer des Erlakogels bei Ebensee (Salzkammergut) ist eine Tropfsteinhöhle der Nördlichen Kalkalpen Österreichs.
Gasselhöhle
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![]() Führung in der Gassel-Tropfsteinhöhle | |
Lage: | Erlakogel bei Ebensee (Salzkammergut), Österreich |
Geographische Lage: |
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Typ | Tropfsteinhöhle |
Entdeckung | 1918 |
Schauhöhle seit | 1933 |
Beleuchtung | elektrisch |
Gesamtlänge | über 1.304 m |
Länge des Schau- höhlenbereichs |
125 m |
Besonderheiten | Höhlenperlen mit 40 mm Ø und Stalagmiten in der "Großen Sintervulkanhalle" (außerhalb des Schaubereichs) |
Website | www.gasselhoehle.at |
Allgemeines
Die unter Naturschutz stehende Höhle ist bekannt für ihre reichen Tropfsteinvorkommen, deren Farben von reinweiß über gelblich bis zu dunkelbraun reichen und durch die elektrische Beleuchtung besonders schön zur Geltung kommen. Die Schauhöhle kann im Rahmen einer 50 Minuten dauernden Führung auf einer Länge von 250 m besichtigt werden. Der Führungsweg ist durch Stiegen, Podeste und betonierte Wege hervorragend ausgebaut und kann in Begleitung eines geprüften Höhlenführers gefahrlos begangen werden.
Zugang
Die Höhle liegt im Gasselkogel, einem Ausläufer des Erlakogels in 1225m Seehöhe. Man erreicht sie auf Forststraßen und gut ausgebauten Wanderwegen. Der Weg führt von der Ortschaft Rindbach aus, vorbei am wildromantischen Rindbach-Wasserfall, und folgt dem unteren Rindbachtal und dem Karbachtal, durch eine stille, bewaldete Voralpenlandschaft. Die Tour ist als Ganztags-Bergwanderung für die ganze Familie geeignet. Die Gehzeit beträgt etwa 2 1/2 Stunden.
Bewirtung
Für eine Bewirtung vor und nach dem Höhlenbesuch ist durch die unmittelbar neben dem Höhleneingang gebaute Schutzhütte bestens gesorgt. Der Hüttenwirt bietet Getränke und einfache warme Gerichte an.
Gesundheit
Die Temperatur in der Höhle beträgt zwischen 6 und 7° C, die relative Luftfeuchtigkeit liegt bei 100%. Die Höhlenluft ist unter diesen Bedingungen praktisch keimfrei. Die besondere therapeutische Eignung gegen Infektanfälligkeit und Asthma bronchiale wurde der Höhle bereits kurärztlich bestätigt.
Wanderziele in der Umgebung der Höhle
Empfehlenswert ist die Wanderung auf den Gipfel des Gasselkogel (1411m). Von der Gasselhöhle aus in etwa 20 Minuten erreichbar. Hervorragender Rundblick auf Totes Gebirge, Höllengebirge , Traunstein und Traunsee. Neben dem direkten Zugang von Ebensee aus, gibt es die Möglichkeit die Höhle von anderen Orten zu erreichen:
- - vom Offensee über die Farnau
- - vom Jagersimmerl im Almtal über das Grünangerl
- - von Grünau über das Hintere Rinnbachtal und den Grünauer Boden
- - als Abstieg nach Karbach am Traunsee (von Karbach per Wassertaxi zurück nach Ebensee oder über die Mairalm nach Gmunden)
Die beiden letzten Wanderungen sind nicht markiert. Bergerfahrung und Orientierung mit Wanderkarten sind unbedingte Voraussetzung!
Höhlenforschung
Entdeckung
Entdeckt wurde die Höhle im Jahre 1918 und wurde schlagartig in der Öffentlichkeit bekannt. 1931 wurde sie zum Naturdenkmal erklärt. Die offizielle Öffnung erfolgte 1933. In den eingangsnahen Höhlenteilen fand man zahlreiche Tierknochen, darunter ein vollständiges Skelett des heute bereits ausgestorbenen Höhlenbären. Weiters fand man Knochen von Braunbär, Elch, Luchs und Hirsch.
Neuforschung
Die Gesamtlänge des Höhlensystems beträgt derzeit über 1304m, die größte Tiefe 104m. Bei Neuforschungen zwischen 1984 und 1989 wurde der besonders tropfsteinreiche „Neue Teil“ entdeckt, der bei Führungen leider nicht gezeigt werden kann. Eine besondere Sensation war dabei die Entdeckung der Perlenhalle. Neben tausenden kleineren Höhlenperlen fand man eine handvoll „großer“ mit einem Durchmesser von fast 40mm. Sie sind damit die größten, jemals in Österreich gefundenen Höhlenperlen.
2006 wurde nach 17 Jahren mit dem Rindbacherstüberl erstmals wieder Neuland entdeckt. Am 30.12.2006 gelang es den Höhlenforschern Christian Schasching und Johannes Mattes einen vertikalen und äußerst engen Schluf, den sogenannten "Bergmilchkamin" (benannt nach dem reichen Bergmilch-Vorkommen) zu überwinden.
In Folge wurden die "Silvesterhalle", die "Südseehalle" und die "Große Sintervulkanhalle" entdeckt. Alle Hallen zeichnen sich durch ein sehr hohes Tropfsteinwachstum aus, das den "Alten Teil" der Gasselhöhle bei weitem übertrifft. Die "Große Sintervulkanhalle" gehört zu den mächtigsten Hallen der Gasselhöhle und wird von schneeweißen Bodenzapfen, sogenannten Stalagmiten, geschmückt, die zerronnem Eis gleichen. Der Vulkan ist ein riesiger Sinterblock mit 5 * 3 m Grundfläche und einer Höhe von 4 m, auf dem ein Bodenzapfen von mehr als 2 m Höhe thront. Die Farbe ist weiß mit roten Einschlüssen.
Wichtige Daten
Informationen
Verein für Höhlenkunde Ebensee, A-4802 Ebensee, Lahnstraße 30. Tel.: 06133/7848 od. 0664/3127197 (Klaus Reichl)
Zugang
Über Ebensee, Zufahrt bis Rindbach möglich (Parkplatz) Leichte Bergwanderung auf gut markierten Weg (Roter Punkt auf weißen Feld) Festes Schuhwerk empfohlen Gehzeit ab Rindbach ca. 2 1/2 Stunden (Höhenunterschied 778m)
Öffnungszeiten
Anfang Mai bis Mitte September an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 9:00 bis 16:00.
Busverkehr ab Ebensee
Nur samstags jeweils um 9.00 Uhr und 13.00 Uhr, von Juli bis August. Ab Ebensee Landungsplatz, Zustiegsmöglichkeit in Rindbach, verbleibende Gehzeit 30 min. Information im Reisebüro Sklona: 06133/5446
Führungen
Führungen dauern ca. 50 Minuten Ab 9:00 ab Bedarf. Letzte Führung 16:00 Uhr Warme Kleidung und Regenschutz empfohlen
Eintrittspreise
Erwachsene 5 € Gruppen ab 10 Personen (nur ÖAV- und TVN-Mitglieder) 4 € Kinder 3 € Kinder unter 6 Jahren frei
Weblinks