Die Latham 47 war ein zweimotoriges französisches Flugboot in Doppeldeckerbauweise.
Berühmt wurde dieser Typ als eine dieser Maschinen 1928 bei der Suche nach dem verschollenem Luftschiff Italia spurlos in der Arktis nahe der Bäreninsel verschwand. Dabei starben auch der berühmte Polarforscher Roald Amundsen und alle Besatzungsmitglieder.
Geschichte
Die Latham 47 wurde von Jean Latham in Caudebec-en-Caux für die französische Marine entwickelt, insgesamt wurden 13 Maschinen hergestellt. Jean Latham war der Cousin des Luftfahrtpioniers Hubert Latham. Hubert Latham wurde durch seine Antoinette VII berühmt, mit der er beim seinem Flug über den Ärmelkanal 1909 notwassern musste.
Versuchte Rettung des Luftschiffs Italia
Im Rahmen der internationalen Aktion zur Rettung der Nobile Nordpolexpedition Ende Mai 1928 startete auf Befehl des französischen Marineministers Georges Leygues am 16. Juni 1928 eine Latham 47 in Richtung Bergen in Norwegen. Pilot war René Guilbaud, sowie 3 weitere Besatzungsmitglieder. Nach einem kurzen Zwischenstop in Bergen ging es weiter nach Tromsø. Am 28. Juni stiegen hier Roald Amundsen und der Pilot Leif Dietrichson zu. Die Maschine startete nach einigen Startversuchen Richtung Spitzbergen. Das Flugzeug erreichte Spitzbergen jedoch nicht. Anscheinend mußte es notwassern, vermutlich wegen Motorschadens. Man fand später einen der Schwimmer, der Bearbeitungsspuren aufwies. Wahrscheinlich hatten Amundsen und seine Gefährten sich damit zu retten versucht.
1931 wurde ein riesiges Flugzeugmonument der Latham 47 in französischen Stadt Caudebec-en-Caux errichtet.
Technische Daten
- Besatzungsmitglieder: 4
- Spannweite: 25,20 m
- Länge: 16,30 m
- Höhe: 5,20 m
- Leergewicht : 4.900 kg
- Leistung: 2x 500 PS
- Max. Geschwindigkeit: 170 km/h