Die Tambura ist ein Zupfinstrument, das in Mazedonien und im südlichen Teil Bulgariens gespielt wird. Sie ist mit vier, sechs oder acht Metallsaiten bespannt, die immer paarweise angeordnet sind.

Spieltechniken
Sie wird mit einem Plektron gespielt, kurze Töne werden einfach von oben nach unten gezupft, während man lange Töne mit Tremolo spielt, den jeweiligen Ton also (teilweise möglichst schnell) wiederholt. Es gibt zwei verschiedene Spieltechniken, die modernere Spieltechnik ist, dass jeweils nur ein Saitenpaar gegriffen und gezupft wird - diese Technik wird häufig angewendet, wenn die Tambura in einem Orchester oder größeren Ensemble gespielt wird. Es gibt auch eine ältere (traditionelle) Spieltechnik, wo zwar nur das unterste Saitenpaar gegriffen, aber über zwei (oder seltener auch mehr) Saitenpaare der Tambura gezupft wird, so dass die nicht gegriffenen Saiten einen Bordun-Ton (Begleit-Ton) spielen. Diese Technik stammt aus alter Zeit und ist insbesondere dann üblich, wenn die Tambura als Solo-Instrument oder zum Begleiten einer Gesangsstimme genutzt wird, weil ihr Klang dadurch mehr Fülle bekommt.
Form
Die Tambura hat einen schmalen, langen Hals, der mit Bünden versehen ist, der Abstand der Bünde verkleinert sich vom Wirbelkasten zum Klangkörper des Instruments. Der Klangkörper der Tambura ist eher flach (bulgarische Form) bis bauchig (makedonische Form), oval und manchmal mit einer schönen Holzeinlage verziert. Die Haltung zum Spielen der Tambura entspricht der Haltung zum Spielen einer Gitarre. Mit der Gitarre ist die Tambura jedoch nur weitläufiger verwandt.
Verbreitung
Die nächsten Verwandten der Tambura außerhalb des balkanischen Kulturraums sind die italienische Mandoline und die russische Balalaika. Ein Namensvetter der bulgarisch-makedonischen Tambura wird auch im indischen Raum gespielt - dieses Instrument wird jedoch öfters als Tanpura bezeichnet und unterscheidet sich vom Aufbau und Klang her völlig.
Auf dem Balkan selbst, sowie im angrenzenden Orient hat die Tambura weitere kulturelle Verwandte, beispielsweise Tamburica, Bouzouki, Šargija und Bağlama. Früher war die Tambura ausschließlich ein Instrument zur Begleitung von Gesang, die Kombination aus einer Gesangsstimme und einer Tamburastimme ist wohl das denkbar kleinste mazedonische Musikensemble, und dennoch sehr reizvoll. Auch heutzutage findet sie noch zur Gesangsbegleitung Verwendung, wird jedoch auch oft in Ensembles mit verschiedensten Instrumenten gespielt, da sie doch einen mittelgroßen Tonumfang hat. Im bulgarischen Pirin-Gebirge ist auch oftmals die Kombination aus Tambura und Tarambuka (Darbuka) üblich. Je nach Tambura-Werkstatt hat die Tambura einen etwas unterschiedlichen Klang.
Bekannte Tambura-Spieler
Mazedonien:
- Dragan Dautovski
Bulgarien:
- Kiril Trajkov,
- Rumen Sirakov,
- Valeri Dimchev und seine Frau Desislava
Klang
Die Tambura hat aufgrund ihrer Doppelsaiten aus Stahl einen relativ lauten und metallenen Klang.