Dr. Andreas Birken
Die Schreibung von Namen aus Sprachen mit fremden Alphabeten
Bei der Schreibung von Namen aus Sprachen mit fremden Alphabeten herrscht Verwirrung bis Chaos. Das liegt zum Teil daran, dass man nicht immer weiß, auf welchem Weg oder Umweg der Personen- oder Ortsname den deutschen Leser erreicht hat (über das Englische, Französische, Russische?); zum andern daran, dass auch in Sprachen mit Lateinschrift die Relation zwischen Buchstaben und Aussprache keineswegs immer eindeutig ist. Bei den Sprachen mit Lateinschrift muss man unterscheiden zwischen solchen, die das ursprüngliche Alphabet benützen (1), und solchen, die zusätzliche Buchstaben eingeführt haben (2). 1. Bei der ersten Gruppe wiederum ist zu unterscheiden zwischen solchen Sprachen, bei denen sich die ursprüngliche Lautbedeutung der Buchstaben ganz oder weitgehend erhalten hat (a), und solchen, bei denen das nicht der Fall ist (b). Alle diese Namen kann man in der Wikipedia in der Originalform schreiben. Man sollte das auch tun bei Namen aus afrikanischen Ländern mit einer europäischen Sprache als Amtssprache, denn es ist nicht wirklich hilfreich, Ouagadoudou zu Wagadugu einzudeutschen. Wenn man es doch tut, sollte die amtliche Schreibweise in Klammern hinzu gesetzt werden – z. B. Mosambik (Moçambique). Man sollte es auch da tun, wo es traditionelle deutsche Schreibweisen gibt: Sansibar (Zanzibar). Das erleichtert dem Benutzer das Aufsuchen. 2. Bei der zweiten Gruppe ist zu unterscheiden zwischen Sprachen mit alter Schrifttradition (c) und solchen mit neu geschaffenen Schriften (d). Nur bei der letzten Gruppe (z. B. Türkisch oder Azeri) gibt die Schrift eindeutig die Aussprache wieder. Bei allen Schriften der zweiten Gruppe ist es dringend erforderlich, die Zusatzbuchstaben korrekt wiederzugeben, denn das Weglassen der Cedille (¸) des Ç ergibt den ganz anderen Laut C. Der Fehler ist derselbe als wenn man vom E den unteren Balken weglässt und F erhält. Diese Zusatzbuchstaben sind auf dem Macintosh ganz einfach zu bekommen; aber weil es unter Windows etwas schwieriger ist finden wir z. B. in den Fernsehnachrichten französische oder türkische Namen oft falsch geschrieben – man weiß nicht, ist es nun aus Dummheit oder Faulheit. Wer Beiträge zur Wikipedia einliefert, sollte sich aber die Mühe machen. Zur Gruppe 1 kann man im weiteren Sinne auch das Französische mit den den drei zusätzlichen Akzenten und der Cedille am Ç und das Portugiesische mit der Tilde (~) rechnen (alles auf deutschen Tastaturen darstellbar) sowie das Deutsche, da ß notfalls durch ss und ä, ö, ü durch ae, oe und ue ersetzbar ist. Bevor wir zu dem fremden Alphabeten kommen, müssen wir ein wenig bei den drei wichtigsten westeuropäischen Sprachen verweilen: Deutsch, Französisch und Englisch. Denn nur auf diesem Hintergrund ist das danach Folgende richtig zu verstehen. Gewöhnlich wird behauptet, das Deutsche werde geschrieben wie gesprochen. Das stimmt aber nur mit Einschränkungen. Zum einen reichen die lateinischen Buchstaben nicht aus, um alle deutschen Laute darzustellen. Deshalb sind zusätzlich nicht nur die Umlaute und das ß notwendig, sondern auch die Buchstabenkombinationen ch und sch. Letztere ist besonders tückisch: Wie spricht man Füßchen, Röschen, Rüschen? Das entscheidende Manko der deutschen Orthographie ist aber das Fehlen einer klaren Unterscheidung zwischen langen und kurzen Vokalen, obwohl das bedeutungsunterscheidend ist (Maße, Masse). Kurze Vokale macht man durch Verdoppelung des nachfolgenden Konsonanten kenntlich (beten, betten) und lange durch allerlei Dehnungstricks wie Verdoppelung des Vokals (Boot), Dehnungs-E (bieten), Dehnungs-H (fehlen) oder gar Dehnungs-C (Mecklenburg). Dies macht die Schreibung fremder Namen selbst dann schwierig, wenn es nicht um fremdartige Laute geht, die es im Deutschen nicht gibt. Ärgerlich ist auch auch, dass zwischen stimmhaftem und stimmlosem S nicht unterschieden wird. Der Buchstabe S wird vor Vokalen stimmhaft, nach Vokalen stimmlos gesprochen. Dummerweise ist es im Englischen und Französischen genau umgekehrt, und das, obwohl beide Sprachen für das stimmhafte S den Buchstaben Z zusätzlich haben. Ein Irrläufer ist auch das V, das in deutschen Wörtern als F und Fremdwörtern als W gesprochen wird. Bei der Umschrift fremder Sprachen steht V immer für deutsches W und W für englisches W (double u). Das Französische wird nicht geschrieben wie gesprochen, sondern streng historisch. Trotzdem ergibt sich aus der Schrift die Aussprache fast immer ganz eindeutig – was für das Umgekehrte leider überhaupt nicht gilt. Wie das Deutsche eignet sich auch das Französische schlecht zur Wiedergabe fremder Namen. Die englische Orthographie eignet sich nicht nur nicht zur Wiedergabe fremder Namen, sondern nicht einmal zur eindeutigen Wiedergabe englischer Laute. Dazu gibt es einen hübschen Witz: Wie spricht man GHOTI aus? Ganz einfach GH wie in „laugh“, O wie in „women“ und TI wie in „station“ = FISH. Das Hauptproblem sind bekanntlich die Vokale, insbesondere die langen, weil der Brite mit Ausnehme des I, das er EE schreibt, und des U, das er OO schreibt, keine langen Vokale sprechen kann – es wird immer ai, au, ou, ju oder ej daraus. Das könnte uns alles durchaus gleichgültig sein, weil man bekanntlich englische Wörter nicht buchstabenweise, sondern wie die chinesischen als Ganzes lernen muss. Da aber Englisch die Weltsprache Nr. 1 ist, und die meisten Nachrichten auf Englisch verbreitet werden, müssen wir uns der Defizite der englischen Schreibweise stets bewusst sein, wenn wir nicht in die Irre gehen wollen. Die Rundfunk- und Fernsehsprecher sind uns dabei leider keine Hilfe, denn die glauben ja sogar, dass alle Fremdwörter wie im Lateinischen oder Französischen auf der letzten oder vorletzten Silbe zu betonen sind. Wenn man wie in Deutschen auf der ersten Silbe betont, klingt es nicht mehr ausländisch genug. Deshalb hören wir von der Hauptstadt Afghanistans stets als Kabuul reden, obwohl sie zweifelsfrei Kaabul heißt. Aber was kann man von Leuten erwarten, die dermaßen der anglo-amerikanischen Dominanz verfallen sind, dass sie ihre eigene Berufsbezeichnung, die ja vom französchen Jour/Journal kommt, halbenglisch als Dschurnalist sprechen. Bei der Wiedergabe fremder Namen empfehle ich sehr zwischen dem englischen J = französisch DJ und dem französischen J = stimmhaftes SH zu unterscheiden. Für den zu DSCH eingedeutschten Laut ist immer nur DJ eindeutig (Djebel). Wenn das J nach deutscher Aussprache gemeint ist, empfiehlt sich das eindeutige Y oder I zu schreiben (Yokahama), Das bringt uns zu der Buchstabenkombination, die uns viel Kummer macht, weil sie in den drei genannten westeuropäischen Sprachen zwar jeweils eindeutig aber immer verschieden zu sprechen ist. Wenn der Leser nicht weiß, welche Sprache er vor sich hat, ist er verloren: Das CH sprechen die Deutschen wie die Schotten, die Franzosen aber als SCH und die Briten als TSCH. In fremden Namen ist deshalb KH zu empfehlen, wenn das deutsche CH gemeint ist (Khanat, Khalif, Khiva), SH wenn das deutsche SCH gemeint ist (Shusha, Shiva) und TSH oder TSCH, wenn das deutsche TSCH gemeint ist (Hatshepsut, Tschuktschen).
Das wichtigste nichtlateinische Alphabet in Europa ist das kyrillische, dessen Grundform für die russische Sprache verwendet wird. Verwirrenderweise gibt es gleich zwei gebräuchliche Formen der Umschrift ins Deutsche. Die eine ist die sogenannte Bibliotheksumschrift, die zwar für den deutschen Laien leicht verständlich aber international unbrauchbar ist. Die zweite nennt man serbokroatische Umschrift, weil sie sich die Tatsache zunutze macht, dass die Serben die serbokroatische Sprache mit kyrillischen, die Kroaten aber mit lateinischen Buchstaben schreiben. Diese Umschrift ist zweifellos die elegantere. Typisch für sie ist, dass das C für das deutsche Z steht. Das stört aber wenig, weil das C wie auch das Q im deutschen keine eigene Lautentsprechung haben.
Was Asien betrifft ist es erfreulich, dass die Chinesen eine eigene amtliche Lateinschrift eingeführt haben, die auch für die Wikipedia verbindlich sein sollte. Auch hier muss man wissen, dass die Chinesen „wertlose“ Buchstaben wie z. B. das Q neu definiert haben. Es steht für eine hell intoniertes TSCH. Was früher Tsingtau transkribiert wurde, heißt heute amtlich Qingdao.
Das Japanische bietet für die Umschrift keine schwerwiegenden Probleme. Es ist mit den lateinisch-italienisch-deutschen Alphabet gut wiederzugeben. Allerdings ist es sinnvoll, die langen Vokale zu kennzeichnen. Hierzu mehr weiter unten beim Thema Arabisch.
In Indien ist des lieben Friedens Willen das Englische als Amtssprache beibehalten worden. Deswegen gibt es für indische Orts- und Personennamen amtliche lateinische Schreibweisen. Allerdings haben die Inder schon vor 100 Jahren gemerkt, dass man mit englischer Orthographie keine Vokale schreiben kann; sie verwenden daher die lateinisch-italienisch-deutschen Lautwerte. Eigentlich ist die Vokallänge auch für das Hindi wichtig, da aber bei Namen wenig Verwechslungsgefahr besteht, verzichtet man meist auf die Kennzeichnung mit Hilfe eines Längestriches.
Die Zentralasiatischen Republiken sind nach dem Zusammenbruch der UdSSR von der kyrillischen zur lateinischen Schrift nach türkischen Vorbild übergegangen, wobei für die einzelnen Sprachen wiederum einige neue Zusatzzeichen geschaffen wurden. Die entsprechenden Ortsnamen findet man auf allen neuen Karten und sollten auch in der Wikipedia zu finden sein.
Was bleibt, ist insbesondere der große Komplex der Sprachen, die mit dem arabischen Alphabet geschrieben werden – vor allem das Arabische selbst, von dem wegen der islamischen Religion viele Wörter und fast alle Personennamen in die anderen Sprachen übernommen worden sind. Das Arabische hat weniger Vokale (nur a, i und u) aber mehr Konsonanten als die meisten anderen Sprachen. Außerdem werden nur die langen Vokale mit Buchstaben dargestellt, die kurzen werden durch diakritische Zeichen bezeichnet. Deswegen ist das arabische Alphabet für andere Sprachen wenig geeignet – insbesondere nicht für das Osmanisch-Türkische mit seinen acht (kurzen) Vokalen. Die wissenschaftliche Umschrift des Arabischen braucht für die Konsonanten zusätzliche Zeichen (siehe z. B. den Artikel al-Qaida), die aber für die Suchmaschinen nicht brauchbar und nur mit speziellen Schriftfonts darstellbar sind. Deswegen muss in populären Texten oder Internet-Enzyklopädien eine vereinfachte Umschrift verwendet werden (siehe Tabelle im Artikel Arabische Sprache). Es geht dabei nicht um Begriffe und Namen wie Mekka, Kairo, Jerusalem oder Schiiten, für die es seit Langem gebräuchliche deutsche Schriftformen gibt. Man sollte aber nicht versuchen, jeden neu auftauchenden Begriff oder Namen auf Teufel komm raus einzudeutschen: Man kann die Arabische Sprache nicht mit der deutschen Orthographie wiedergeben. Wir müssen also eine Umschrift verwenden, die auf dem Computer problemlos (keine Probleme am MAC, kleine unter WINDOWS) darstellbar ist, möglichst viele Laute – insbesondere die langen Vokale – wiedergibt und das, was nicht geht, eben ignoriert. Was geht, ist die Kennzeichnung der langen Vokale, was für Bedeutung und Aussprache sehr wichtig ist. Dazu wird in der wissenschaftlichen Umschrift ein waagerechter Strich über dem Vokal verwendet, in der populären der französische Accent circumflex (â, î, û), der auf jeder deutschen Tastatur zu finden ist und von den Suchmaschinen erkannt wird. Was leider nicht geht, ist die Kennzeichnung der sogenannten emphatischen (dumpf oder kehlig gesprochenen) Varianten von H, D, T, S und Z (stimmhaftes S), die in der Wissenschaft mit einem Punkt unter dem Buchstaben gekennzeichnet sind. Sie sind im Arabischen zwar ebenfalls bedeutungsrelevant, aber der Laie kann sie ohnehin nicht aussprechen. Wir müssen leider auf den Punkt verzichten. Eine Ausnahme macht das kehlig gesprochene k, für das sich auch in der Presse das Q eingebürgert hat. Einige Redakteure haben das nicht verstanden und fügen hinter dem Q ein U ein, weil das im Deutschen immer so ist (und KW gesprochen wird). Es muss aber Qatar (mit kehligem K) heißen, nicht Quatar (Kwatar). An Buchstabengruppen haben sich allgemein durchgesetzt das SH für deutsch SCH, das GH für das (französische) Zäpfchen-R (im Gegensatz zum rollenden Zungen-R), DJ (besser nicht das englische J) für DSCH (stimmhaft) und KH für das helle CH ( wie in „ich“). Ein vollgültiger Laut ist im Arabischen der Gaumenverschlusslaut Hamza (engl. glottal stop), der im Deutschen vor und zwischen Vokalen gesprochen wird („be-enden“); er kommt im Arabischen auch am Silbenende vor (San‘â’). Für die Umschrift wird nach dem Vorbild des griechischen Spiritus asper ein nach links offenes Häkchen verwendet – entsprechend dem einfachen Anführungszeichen (’) –, auf der MAC-Tastatur # + shift + alt. Zuletzt ist das ‘Ayn anzusprechen, ein Quetschlaut, von dem die Araber scherzhaft behaupten, sie hätten ihn von den Kamelen gelernt. Er hat in europäischen Sprachen keine Entsprechung. Für die Umschrift wird nach dem Vorbild des griechischen Spiritus lenis ein nach rechts offenes Häkchen verwendet – entsprechend dem einfachen Anführungszeichen-Ende (‘) –, auf der MAC-Tastatur # + alt.
Das Problem für ein Projekt wie die Wikipedia besteht darin, dass die Bearbeiter in den verschiedenen Sprachen unterschiedlich bewandert sind und die Begriffe und Namen aus sehr unterschiedliche Quellen gewinnen, der Nutzer aber erwartet, dass nach einem einheitlichen Verfahren vorgegangen wird. Deshalb sei am Beispiel des Arabischen noch einiges Grundsätzliche erläutert. Verballhornungen fremde Wörter und Namen sind extrem häufig, weil sie oft zuerst von Händlern oder Militärs ohne ausreichende Sprachkenntnisse nach dem Gehör aufgeschrieben wurden. Einiges werden wir nie wieder los werden, weil es sich seit Jahrhunderten eingebürgert hat: Z. B. entstand Moschee aus Hocharabisch „masdjid“ über die französische Schreibweise „mosqée“ aus der ägyptischen Dialektform „masged“. So etwas muss man als historische Tradition akzeptieren, sollte es aber nicht weiter treiben. Wir schreiben im Deutschen für Namen keine Dialektformen (Schorsch für Georg, Schtuagerd für Stuttgart) und sollten es bei arabischen Wörtern auch nicht tun. Eine Dialektform ist beispielsweise „el“ für den bestimmten Artikel „al-“. Es lohnt sich, hierauf näher einzugehen. Die arabische Schrift kennt keine Versalien und der Artikel wird mir dem folgenden Wort zusammengeschrieben. Der Artikel hat keinen eigenen Vokal, sondern übernimmt die Flexionsendung (u, i oder a) des vorausgehenden Wortes; am Satzanfang steht a. Bei der Schreibung von Namen verzichtet die wissenschaftliche Umschrift meist auf die Wiedergabe der Grammatik und schreibt den Artikel immer als „al-“. Wenn aus irgendwelchen Gründen die Flexionsendung wichtig erscheint, steht der Artikel manchmal auch ohne Vokal mit Bindestrich oder Apostroph (Mudjib ur-Rahmân oder Mudjibu-r-Rahmân). Das L des Artikels wird, wie das vorstehende Beispiel zeigt, an einige Konsonanten assimiliert (N, R, S, D, T, SH usw.). In der arabischen Schrift wird das so gekennzeichnet, dass das L kein Vokalzeichen trägt, der folgende Konsonant aber ein Verdoppelungszeichen. Ins Deutsche sollte man so transkribieren, dass die Aussprache wiedergegeben wird, nicht der blanke Zeichenbestand; die Hauptstadt Saudi-Arabiens heißt ar-Riyâd, nicht al-Riyâd. Leider ist im angelsächsischen Bereich durchweg al- oder el- als Artikel gebräuchlich. Eine weitere Besonderheit ist die weibliche Endung -at (flektiert -atu, -ati, -ata), die ihren Schlussvokal in der gesprochenen Sprache ebenfalls an den folgenden Artikel weitergibt. Die Besonderheit besteht nun darin, dass das t entfällt, wenn das Wort alleine oder am Satzende steht; die Endung lautet dann nur -a. Die Araber nennen dieses T das stumme T und schreiben es mit dem Zeichen für H mit den beiden Punkten des Zeichens für T darüber. Aus diesem Grund wird im angelsächsischen Bereich die weibliche Endung immer -ah geschrieben (al-Madînah), im Deutschen ist das nicht üblich (al-Madîna). Da nun in Genitivkonstruktionen der Artikel immer mit dem vorausgehenden Wort zusammengebunden wird, entsteht beim Hörer ohne Sprachkenntnisse leicht der Eindruck, als ob er zum vorausgehenden Wort gehöre. Das hat uns den völlig abwegigen arabischen Vornamen Abdul eingebracht. Ein solches Wort gibt es genauso wenig wie den Namen Mudjibur (siehe Shaikh Mujibur Rahman). Zusammensetzungen mit Abd sind im Arabischen als Namen sehr häufig. Abd (genauer ‘Abd) heißt Diener oder Sklave und wird zusammen mit dem Namen Gottes oder eines seiner Beinamen zum Personennamen: ‘Abdallâh = Diener Gottes, ‘Abd ar-Rahmân (‘Abdu-r-Rahmân) = Diener des Barmherzigen usw. Mûdjib ar-Rahmân ist eine analoge Konstruktion und Abd ist ebenso wenig der Vorname Allahs wie Kartoffelpy der des Rehes. Zusammenfassend kann man sagen, dass Namen aus Sprachen mit arabischer Schrift grundsätzlich in ihrer Nominativ-Form und in der jeweiligen Hochsprache wiedergegeben werden sollten und zwar so, dass auch der Laie ungefähr erkennen kann, wie das Wort auszusprechen ist: al-Qâ‘ida, Kâbul, Fallûdja, ‘Abd al-Hamîd, Qaddâfî usw. --drab 11:22, 17. Okt 2004 (CEST) Nachtrag: Es geht nicht um eine phonetische Schreibweise mit Hilfe des speziellen Lautschrift-Alphabets. Damit könnten die meisten Benutzer ohnehin nichts anfangen. --drab 14:27, 22. Okt 2004 (CEST)
Hallo Papa, Dein Sohn hier, Willkommen bei Wikipedia!
Vielleicht hilft Dir ja einer dieser Links:
- Erste Schritte.
- Wie Du Dich beteiligen kannst.
- Spielwiese, der Platz für eigene Textexperimente.
- Empfehlungen und Hinweise.
- Wie schreibe ich gute Artikel.
- Das Wikipedia-Handbuch.
- Wikipedia-Index, schnelle Hilfe zu allen Themen.
- Häufig gestellte Fragen (FAQ).
- Ich brauche Hilfe, der Platz für Fragen an die alten Hasen.
Schön wäre es, wenn Du uns unter die Wikipedianer Deine thematischen Vorlieben mitteilen würdest.
Die Diskussionsseite eines Benutzers ist uebrigens dazu da, mit anderen Nutzern zu diskutieren. Sie ist sozusagen der Anlaufpunkt, wenn andere etwas von Dir wollen. Was Du also hier geschrieben hast, haette vermutlich besser auf Deine eigene Benutzerseite gepasst. Ansonsten habe ich mich mal etwas schlau gemacht und einige Leute haben sich schon ueber die von Dir oben angesprochenen Probleme Gedanken gemacht. Leider ist das ganze etwas unuebersichtlich. Prinzipiell findet man die Information hier: Wikipedia:Namenskonventionen#Transkription_fremder_Schriftsysteme. Im Russischen wird beispielsweise die deutsche und nicht die internationale Transkription benutzt. Wenn Du den Eindruck gewinnst, dass sich das nicht mit Deinen Empfehlungen deckt, dann stelle das einfach auf den dortigen Diskussionsseiten dar. Keine Regel in der Wikipedia ist unumstoesslich.
Um das prinzipielle Problem, dass die meisten Artikelschreiber von Transkription keine Ahnung haben (oder Arabisch oder Kyrillisch nicht lesen koennen und gar nicht wuessten wie man denn nun uebersetzt), wird man allerdings nicht rumkommen.
Viele Gruesse --Philipp 16:04, 25. Okt 2004 (CEST)
Hallo, auch von mir ein herzliches Willkommen in der Wikipedia. Zu den hier angesprochenen Punkten möchte ich mal auf Wikipedia:Namenskonventionen/Arabisch verweisen: Wir benutzen hier eine vereinfachte Umschrift, die sich an die der DMG anlehnt, aber auf Sonderzeichen und Diakritika verzichtet. Natürlich ist es regelmässig nötig, Artikel zu den nach den nach der Umschrift korrekten Titeln zu verschieben. Kompetente Hilfe ist uns da hochwillkommen. Eine Anmerkung von mir zu dem Bild auf Arabische Schrift noch: Das ist meiner Meinung eine Doppelung zu dem, was wir schon als Tabelle und Bild auf Arabisches Alphabet haben. Bei der Schrift fände ich kalligrafische Illustrationen oder Bilder der verschiedenen Duktus (Kufi, Nash etc.) sinnvoller. Wie siehst du das? (ich sag jetzt mal du, wie es bei uns in der Wikipedia üblich ist - wenn das nicht erwünscht ist, bitte anmerken) --Elian Φ 00:23, 7. Nov 2004 (CET)
Mir ging es um zwei Punkte: 1. Kennzeichnung von langen Vokalen (in allen Schriften) weil Bedeutungsunterscheidend. 2. Vorschlag die leicht missverständlche Buchstabenkombination ch zu vermeiden und dsch, dj und j zu vereinheitlichen. Um die Dukti werde ich mich kümmern. --drab 10:24, 11. Nov 2004 (CET)
Taxoboxen und Bilder
Hallo Andreas,
die Vorlagen für die sogenannten Taxoboxen findest Du unter Wikipedia:Taxoboxen, hilfreich ist es auch in systematisch höher angeordneten Artikeln zu schauen, dort kann man dann meistens die Taxobox kopieren. Aber bitte darauf achten, dass die Taxobox der aktuellen Vorlage entspricht. Es kann bei einigen Artikeln noch Unterschiede, resultierend aus früheren Vorlagen, geben.
Deine Bilder musst Du noch mit einer Lizenz versehen, sonst werden sie gelöscht. Das wäre bei den schönen Bildern sehr schade. Hast Du noch mehr?
Neu erstellte Lebewesen-Artikel kannst Du im Portal_Lebewesen eintragen. Dort gibt es viele Mitarbeiter, die Artikel meist auch erweitern. Gruß Vic Fontaine 16:34, 12. Feb 2005 (CET)
- Ich habe schon noch einige Bilder, alles in der Natur fotografiert – was bei Schmetterlingen äußerst zeitaufwändig ist. Ich habe bislang nur solche Bilder eingestellt, wo noch keine waren. Bei manchen Schmetterlingen gibt es ja schon etwas - und andere Fotografen sind auf ihre Werke auch stolz. --drab 15:43, 19. Feb 2005 (CET)
Palästina
Zu Diskussion:Palästina (Region): Wer oder was ist bitte schön Finelsteine??? (falls das kein Schreibfehler für Finkelstein oder so was ist). Antwort bitte auf meine Diskussionsseite. Grüße--Schreiber 19:35, 7. Mär 2005 (CET) Es geht natürlich um Finkelstein. Verzeihung! --drab 16:33, 26. Mär 2005 (CET)
- Hallo Andreas, kannst du den Schmarrn, der da momentan im Artikel steht, korrigieren? Mir fehlt im Moment die Zeit (bin grade aus allen Wolken gefallen). @Schreiber: Ein wenig freundlicher könnte man das schon fragen. --Elian Φ 19:21, 26. Mär 2005 (CET)
- Entschuldigung für meinen groben Umgangston, ich musste damals wirklich etwas aufgeregt gewesen sein. Überdies ich kann mich an meine Anfrage vor einem Jahr gar nicht mehr erinnern und habe sie erst dadurch wieder entdeckt, dass sie auf meine Benutzerseite verlinkt.--Schreiber ✉ 15:08, 11. Mär 2006 (CET)
Das ist so einfach nicht, weil die religiösen Kreise die Ergebnisse der archäologischen Forschung strikt ablehnen. Finkelstein und Co. sind nämlich zu dem Ergebnis gekommen, dass es weder den Exodus noch ein Großreich Davids gegeben hat. --drab 14:04, 27. Mär 2005 (CEST)
Pappelblattkäfer-Bild
Tag, Dr. Andreas Birken
Du hast dieses Bild gemacht und hochgeladen und dabei angegeben, dass es sich um Pappelblattkäfer handelt. Die braune Färbung der Flügeldecken und der grünliche Thorax lassen allerdings viel eher auf den Julikäfer schließen. Wärst du bitte so freundlich das Bild unter einem anderen Namen erneut hochzuladen? -- Der Meister 14:56, 25. Mai 2005 (CEST)
Im Prinzip ja! Ich weiß aber gar nichts über den Julikäfer. Die Bauern vor Ort haben behauptet, es seien Junikäfer; das war aber definitiv falsch.--drab 12:34, 29. Mai 2005 (CEST)
Zumindest sollte das Bild meiner Meinung nach nicht unter der falschen Bezeichnung Pappelblattkäfer bleiben. Es wäre auf jeden Fall besser eine richtige Bezeichnung zu haben, du bist dann ja nicht dazu verpflichtet auch einen Artikel dazu zu schreiben. -- Der Meister 12:48, 29. Mai 2005 (CEST)
- Ich werde jetzt einen SLA in das Bild setzen. Gruß Der Meister 13:08, 16. Jul 2005 (CEST)
Flaggen der DOAG
Hi Andreas! Welch der beiden Flaggen war nun die Flagge der DOAG: Bild:DOAGFlagge.png oder Bild:DOAGFlagge.gif Schaengel89 @me 17:20, 5. Mär 2006 (CET)
Die .png-Flagge ist die richtige. --drab 08:54, 6. Mär 2006 (CET)
siehe aktuelle Diskussion hierzu unter Diskussion:Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft -- burts ∞ 15:09, 31. Okt. 2006 (CET)
Saadet und Aliye
Hallo Andreas, deinen Eintrag in Istanbul habe ich ein bisschen weiter oben platziert und geringfügig verändert. Kannst du mir bitte Quellen nennen, die die Verwendung der beiden Begriffe im Sinne der Stadt Istanbul anführen? Beste Grüße --Wetwassermann 17:28, 19. Jan. 2007 (CET)
Diese Namen findet man z. B. auf Poststempeln. Die ältesten (ab 1840) zeigen Der Aliye, dann kommt ab ca. 1865 zweisprachig Der Aliye/STAMBOUL und Der Saadet/STAMBOUL, ab ca. 1900 Der Saadet/CONSTANTINOPLE oder nur arabisch Der Saadet. Im 1. Weltkrieg wurden die zweisprachigen Stempel abgeschafft und man findet nur noch Istanbul in arabischer Schrift. Schon deshalb kann man nciht sagen, die Stadt sei 1930 umbenannt worden. Zur Wortbedeutung konsultiere man: New Redhouse Turkish-English Dictionary, Istanbul 1974. --drab 11:32, 21. Jan. 2007 (CET)
- Danke, und was bedeutet jeweils "Der"? Und welche Fläche meinte "Istanbul" zur Zeit des 1. Weltkriegs, doch wohl anders als 1930 nicht "Gesamt"-Istanbul, also z. B. nicht Pera eingeschlossen, oder?--Wetwassermann 11:52, 21. Jan. 2007 (CET)
- Die Poststempel mit osmanischer Schrift zeigen wohl, dass Deraliye und Dersaadet keine Synonyme für Gesamtistanbul sind, sondern wie Galata oder Pera nur Teile bezeichnen. Siehe hier --Wetwassermann 15:43, 21. Jan. 2007 (CET)
- Alte Poststempel, auf denen in lateinischer Schrift Stamboul, Constantinople, Galata oder Pera steht, sind Stempel europäischer Poststellen dort. Wenn darauf osmanisch Dersaadet oder Deraliye steht, heißt das nicht, dass es osmanische Stempel sind. Siehe auch unter Ansichtskarten. Was meinst du dazu? --Wetwassermann 16:01, 21. Jan. 2007 (CET)
- Die Poststempel mit osmanischer Schrift zeigen wohl, dass Deraliye und Dersaadet keine Synonyme für Gesamtistanbul sind, sondern wie Galata oder Pera nur Teile bezeichnen. Siehe hier --Wetwassermann 15:43, 21. Jan. 2007 (CET)
Absolut falsch. Ich spreche ausschließlich von der osmanischen Staatspost (öffentlicher Dienst seit 1840). Die einschlägige Publikation hierzu ist: Andreas Birken, Die Poststempel, erschienen als CD-ROM im Handbuch der türkischen Philatelie, Abt. I, Osmanisches Reich. Näheres siehe http://www.arosturk.org Der, von arabisch Dâr, hat die Grundbedeutungen Haus, Land, Hafen, Pforte und ist je nach Zusammenhang zu übersetzen. Die normale Bezeichung für die Hohe Pforte als Reichsregierung war Bab-ı Ali. Die Poststempel mit Der Aliye oder Der Saadet wurden synomym zu Istanbul vom Hauptpostamt im Stadtteil Sirkeci geführt. --drab 12:34, 22. Jan. 2007 (CET)
- Danke für die Auskunft. Nivht alles scheint mir absolut flasch zu sein. Ist auch falsch, dass es in Galata nichtosmanische Poststellen gab? Nochmals zu Dersaadet und Deraliye. Synonym zu Istanbul heißt dann, dass damit Konstantinopel bis zur Landmauer gemeint war. Der Name Istanbul von 1930 dagegen meint doch wohl Gesamtistanbul oder ist das auch deckungsgleich mit der alten Bezeichnung und Fläche? --Wetwassermann 08:27, 23. Jan. 2007 (CET)
Der Saadet oder Istanbul bezeichnete stets die jeweilige Verwaltungseinheit, die schon um 1900 ungefähr so aussah wie das heutige Groß-Istanbul. Es gab aber viele Veränderungen. Fast alle ausländischen Postanstalten waren in Galata/Pera und stempeltes CONSTANTINOPEL o. ä. Das deutsche Postamt Constantinopel 2 befand sich jedoch in Sirkeci. --drab 14:56, 23. Jan. 2007 (CET)
- Für den Artikel von Belang wäre noch, ob im offiziellen Gebrauch von Konstantinopel und seinen Varianten und Istanbul und seinen Varianten Unterschiede bestanden oder ob sie i m m e r synonym gebraucht worden sind. Zudem sollte man wissen, wie der "Volksmund" damit umging. Bitte sieh dir die entsprechende Passage bei Istanbul#Entwicklung_des_Namens an, ob sie so zutrifft oder ob nochmalige Änderungen nötig sind. Könntest du einen Abbildung eines Poststempels, auf dem Stamboul und dersaadet oder derâliye steht für den Artikel auf Commons laden? Beste Grüße --Wetwassermann 15:19, 23. Jan. 2007 (CET)
Der Saadet und Der Aliye waren Ehrentitel oder Schmucknamen wie Karl Mays "Wangenglanz des Weltgesichts" und standen nie ANSTELLE des eigentliche Namens Istanbul. Der Name Istanbol oder Istinbol ist laut EI (unbedingt nachlesen, wir brauchen das Pulver nicht neu zu erfinden) schon zur Zeit der Seldschuken-Fürstentümer belegt. Die Umdeutung Islâmbol soll von Mehmed dem Eroberer stammen. Das Volk meinte mit Istanbul in der Regel die europäische Altstadt und sprach meist nur von Schehir = Die Stadt. Das mit den Commons ist mir zu umständlich. Gib mir Deine E-Mail-Adresse und ich schicke Dir eine Auswahl, von Stempeln. --drab 08:51, 24. Jan. 2007 (CET)
- Danke, hier meine Adresse: wetwassermann@graffiti.net. Oder noch besser, ich maile dir meine Privatadresse zu. --Wetwassermann 09:39, 24. Jan. 2007 (CET)
- Die Bilder sind angekommen und vier davon habe ich zu einem zusammengestellt, siehe beiIstanbul#Entwicklung_des_Namens. --Wetwassermann 16:24, 24. Jan. 2007 (CET)
- Noch eine Bitte: könntest du die osmanische Schreibweise für Schehir, Istanbul, Galata genauso, wie sie auf den Stempeln zu finden sind, hier herein schreiben, damit ich sie kopieren und bei der Bildbeschreibung auf Commons einfügen kann? Betse Grüße --Wetwassermann 18:31, 24. Jan. 2007 (CET)
Leiter weiß ich nicht, wie ich im Wiki-System an die arabischen Buchstaben komme. --drab 08:47, 25. Jan. 2007 (CET)
Arabisches Alphabet
ا (Alif) · ب (Ba) · ت (Ta) · ث (Tha) · ج (Dschim) · ح (Ha) · خ (Cha) · د (Dal) · ذ (Dhal) · ر (Ra) · ز (Zay) · س (Sin) · ش (Schin) · ص (Sad) · ض (Dad) · ط (Ta) · ظ (Za) · ع (Ain) · غ (Ghain) · ف (Fa) · ق (Qaf) · ك (Kaf) · ل (Lam) · م (Mim) · ن (Nun) · ه (Ha) · و (Waw) · ي (Ya) – Zusatzzeichen: ء (Hamza) · آ (Madda) · ة (Ta marbuta) · ى (Alif maqsura) · لا (Lam-Alif) – Vokalzeichen: Fatha · Kasra · Damma · Sukun · Taschdid · Wasla – Ergänzungen: پ (Pe) · چ (Tsche) · ژ (Že) · گ (Gaf) · ڭ (Ñef)
Hilft dir das? --Wetwassermann 10:41, 25. Jan. 2007 (CET)
Nein, überhaupt nicht. Ich muss wissen, wie ich an die Schrift komme, weil ich Ligaturen schreiben muss. --drab 12:38, 25. Jan. 2007 (CET)
- Vielleicht hilft diese Seite: [1]? --P. Birken 13:10, 25. Jan. 2007 (CET)
im / in Libanon
Hallo, ich möchte mich mal bei dir informieren, aufgrund welcher Regeln die Änderungen von "im" zu "in" gemacht wurden. Zu finden ist ja beides im Internet - dabei "im Libanon" etwa 13 mal so oft wie "in Libanon". Das erscheint mir dann schon irgendwie komisch... Grüße --Mandavi מנדבי?¿disk 17:19, 15. Feb. 2007 (CET)
Laut Duden haben Ländernamen (mit wenigen Ausnahmen) im Gegensatz zu Namen von Flüssen Landschaften usw. keinen Artikel. Dies ist diesselbe Regel wie im Englischen. Dies ist besonders dann zu beachten, wenn ein Land seinen Namen von einem Gebirge oder Fluss hat. Libanon heißt das Land, DER Libanon ist das Gebirge. Vgl hierzu auch den Wiki-Artikel SUDAN. Dass im Internet auch Falsches zu finden ist, bemerkst Du zu Recht! --drab 08:22, 16. Feb. 2007 (CET)
Wenn du mal auf den Link "im Libanon" klickst, wirst du feststellen, dass eigentlich alle großen Medien diese Form der Schreibung wählen. Was veranlasst dich zu glauben, dass das Land (der) Libanon nicht zu den Ausnahmen gehört? Können sich so viele Nachrichtenorgane wirklich irren? Soll die Wikipedia nicht darüber hinaus den Stand der Wirklichkeit abbilden? Grüße --Mandavi מנדבי?¿disk 09:45, 16. Feb. 2007 (CET)
Laut StAGN ist die Verwendung des Artikels der beim Libanon zumindestens im schweizerischen Sprachgebrauch amtlich (Nr. 92 der Liste), der Duden läßt der Libanon als Alternativschreibung zu. --Matthiasb 10:21, 16. Feb. 2007 (CET)
Es geht nicht darum, das manche Leute (auch Beamte) nicht Deutsch können, sondern um Klarheit. Die Regeln der deutschen Sprache stehen nicht im Rechtschreib-Duden, sondern im Grammatik-Duden. Lies bitte auch die einschlägigen Einträge in der Diskussion zum Wiki-Artikel SUDAN. --drab 12:43, 16. Feb. 2007 (CET)
- Ich war daran beteiligt. --Matthiasb 13:15, 16. Feb. 2007 (CET)
Und fangen wir jetzt wieder von Vorne an? Da aber offenbar auch andere Wiki-Mitstreiter Probleme mit dem DERDIEDAS haben, bringe ich hier einen zweckdienlichen Beitrag, den ich für die Verbandszeitschrift der Philatelie-Journalisten verfasst habe:
- Ich danke dir fuer diesen sehr erhellenden Beitrag und freue mich, dadurch so einiges ueber unsere Artikel gelernt zu haben ;) Manchmal geht Masse wohl nicht vor Klasse --89.138.182.227 17:11, 17. Feb. 2007 (CET)
Ein Artikel über den Artikel
Da es im Türkischen keinen Artikel gibt, heißt Türkiye zugleich „Türkei“ und „die Türkei“. Türkiye Cumhuriyeti heißt aber nicht „Türkische Republik“, wie oft zu lesen ist, sondern „Republik Türkei“; den „türkisch“ heißt auf Türkisch türk oder türkçe, wobei ersteres auch „der Türke“ bedeutet. Die Ursache solcher Übersetzungsprobleme liegt nicht in der Schwierigkeit der türkischen Sprache, sondern in denen der deutschen. Für das Lesepublikum kommt erschwerend hinzu, dass es heute mehr Journalisten gibt, als Leute, welche die deutsche Sprache beherrschen – was uns täglich in den Nachrichtensendungen und Zeitungen vorgeführt wird. Insbesondere die Frage, wann ein Artikel zu setzen sei und wann nicht, scheint manchem ein Buch mit sieben Siegeln zu sein. Glücklich sind die Türken, denn sie kennen – wie die alten Römer, die Perser und andere mehr – keinen Artikel. Am 23. August 2006 war in der Süddeutschen Zeitung eine dpa-Meldung zu lesen, in der Folgendes behauptet wurde: „Rom – 21 italienische Touristen sind einen Tag nach einem Überfall und einer angeblichen Entführung durch kriminelle Banden im afrikanischen Niger wieder aufgetaucht.“ Das muss man sich wohl so vorstellen, dass die Kriminellen die Touristen in den Tiber geworfen haben, worauf sie möglichweise zunächst wieder auftauchten, dann aber wunderbarerweise erneut (wieder) und endgültig im Niger, einem Fluss in Westafrika. Wenn es sich um ein einmaliges oder sofortiges Wiederauftauchen gehandelt hätte, so hätte man das Verb ja ein einem Wort zusammengeschrieben. Offenbar hat aber der Redakteur den Text einfach nur so zusammengeschrieben oder übersetzt, ohne viel dabei zu denken. Denn auch der folgende Satz trug wenig zur Aufklärung bei: „Wie das staatliche italienische Fernsehen berichtete, hätten die Behörden nach dem Überfall in der südlichen Sahara zeitweise die Spur der Touristen verloren.“ Man hat also in der Wüste eine Spur verloren, die man im Wasser zu suchen hatte – aber zum Glück nur zeitweise, dann hat man sie dort in der Wüste wiedergefunden, obwohl die Touristen sich doch wie berichtet unter Wasser befanden. Wir wissen dem Redakteur Dank, dass er durch die Überschrift klar gestellt hatte, dass der Überfall nicht in Rom stattgefunden hat, sondern: Urlaubergruppe im Niger überfallen. Die Leute machten also offenbar eine Bootsfahrt auf diesem Fluss oder waren mit der Fähre unterwegs. Der Text wäre viel eindeutiger ausgefallen, wenn der Redakteur gewusst hätte, dass die Namen von Staaten im Deutschen (wie im Englischen, aber nicht im Französischen) in aller Regel keinen Artikel haben. Es heißt zwar „das Land“ und „das Ausland“, aber nicht „das Deutschland“, oder „das England“ und „das Reich“ – und „das Himmelreich“, aber nicht „das Frankreich“. Von dieser Regel gibt es nur zwei Ausnahmen: 1. Der Ländername ist mittels der Endsilbe „-ei“ von einem Völkernamen abgeleitet: die Türkei, die Slowakei, die Walachei, die Mongolei. Nicht in diese Gruppe gehören die ehemaligen beliebten Briefmarkenstaaten und Homelands Transkei und Ciskei, denn diese waren nicht die Länder der Transken und Cisken, sondern die Gebiete jenseits (lateinisch trans) und diesseits (lateinisch cis) des Flusses Kei. 2. Es handelt sich nicht um einen Namen im engeren Sinne, sondern um eine Staatstitulatur oder deren Abkürzung: die Vereinigten Staaten von Amerika, das Deutsche Reich, die Republik Frankreich, die Schweizerische Eidgenossenschaft – abgekürzt „die Schweiz“ (der namengebende Kanton Schwyz steht natürlich ohne Artikel). Dabei bezieht sich der Artikel aber nie auf den eigentlichen Namen, sondern auf die Namenszusätze (Titulaturen) wie Staaten, Reich, Republik usw. Das ist eigentlich ganz einfach, wenn es nicht die Regel gäbe, dass im Gegensatz dazu geografische Namen immer mit Artikel stehen (auch im Englischen): Der Schwarzwald, die Rheinebene, die Alpen, die Pampa, der Neckar und eben der Niger. Neben letzterem sind noch einige andere unsere Problemfälle: Der Kongo (ein Fluss, der durch mehrere Länder fließt), der Sudan (eine Großlandschaft, die mehrere Staaten umfasst), der Libanon (ein Gebirge, das in einem einzigen Staat liegt), die Elfenbeinküste (ein Abschnitt der Guineaküste). Alle diese haben einem Staat oder wie der Kongo sogar zwei Staaten den Namen gegeben (eine Reihe von US-Staaten und andere wären noch hinzuzufügen). Der Kongo ist ein großer Fluss in Afrika, der bei einigen Anwohnern auch Zaïre heißt, und der den Kolonien Französisch-Kongo und Belgisch-Kongo und ihren Nachfolgestaaten den Namen gegeben hat. Hier herrscht zusätzlich Verwirrung: Aus der ehemaligen französischen Kolonie wurde die Republik Kongo (französisch Republique du Congo); die belgische bekam zunächst den gleichen Namen. Man hat deshalb umgangssprachlich die beiden durch Zusatz des Namens der Hauptstadt unterschieden: Kongo (Brazzaville) und Kongo (Leopoldville) bzw. Kongo (Kinshasa). Dann wechselte letzteres zur Bezeichnung Zaïre und führt seit der Rückkehr zum alten Namen zur besseren Unterscheidung einen Zusatz: Demokratische Republik Kongo, obwohl dort die Demokratie eher noch weniger zu finden ist als auf dem rechten Ufer des Flusses. Der Sudan, von arabisch Bilâd as-Sûdân = Land der Schwarzen, ist das Gebiet südlich der Sahara, das auch als Sahel (arab. Sâhil = Küste, des Sandmeeres nämlich) bezeichnet wird. Auch dieser Landschaftsname gab zwei Staaten den Namen: 1. der Kolonie Französisch-Sudan im Westen des Gebiets, die 1959 mit Senegal (der Senegal ist ein Fluss) die Mali-Föderation bildete, und nach deren Ende zunächst Republik Sudan und dann Mali hieß und bis so heute heißt; 2. dem anglo-ägyptischen Sudan im Osten, aus dem 1956 die unabhängige Republik Sudan wurde. Der Libanon ist ein Gebirge östlich von Beirut, das für seine Zedern seit dem Altertum berühmt ist. Es gab dem Staat Libanon den Namen und seine Zedern zum Wappen. Der Staat Libanon entstand unter französischem Mandat auf der Basis des ehemaligen osmanischen Cebel-i Lübnan Sancagı = Sandschak des Libanon-Gebirges. Libanon grenzt im Westen an Syrien, der Libanon nicht, denn zwischen dem Libanon und Syrien liegt das Bekaa-Tal und der Antilibanon. Einen Staat Antilibanon gibt es nicht, außer man will Syrien als solchen bezeichen, weil es den Staat Libanon am liebsten schlucken würde. Die Elfenbeinküste ist ein Abschnitt der Guineaküste, dem sich im Westen die Pfefferküste und im Osten die Goldküste anschließen. Die ehemalige britische Kolonie Goldküste hat durch die Umbenennung in Ghana ein sprachliches Problem gelöst, mit dem sich Elfenbeinküste immer noch herumschlägt: Wie heißen seine Bewohner? Doch nicht etwa Elfenbeinküstler? Inzwischen hat sich eingebürgert, sie Ivorier zu nennen nach dem französischen Landesnamen Côte d’Ivoire. Ivorier heißt auf Deutsch Elfenbeinler, klingt aber besser. Auf keinen Fall aber leben diese Leute IN DER Küste. Das Problem ließe sich noch an anderen Beispielen demonstrieren, wir wollen es aber genug sein lassen und uns Fällen wie „der Irak“, „der Iran“, „der Jemen“ und „der Oman“ zuwenden. Bei diesen Namen handelt es sich um echte Ländernamen, die nicht von einem anderen geografischen Begriff abgeleitet und daher nach den Regeln der deutschen Sprache ohne Artikel zu schreiben sind. Warum finden wir trotzdem immer häufiger den falschen Gebrauch? Sicherlich nicht deshalb, weil im Arabischen viele Länder den Artikel „al-“ führen, denn erstens ist die Funktion des Artikels im Arabischen nicht identisch mit jener im Deutschen, zweitens gibt es auch arabische Ländernamen ohne Artikel (z. B. Oman) und drittens wissen das jene, die „der Irak“ sagen, überhaupt nicht. Iran bekommt seinen Artikel ohnehin nur in Analogie zum falschen Irak-Artikel, denn im Persischen gibt es ja keinen. Die Erklärung für den falschen Gebrauch des Artikels ist wohl eher die, dass unbewusst etwas Abschätziges darin liegt, einen korrekten Ländernamens durch Voranstellung eines Artikels in eine pure geografische Bezeichnung zu verwandeln, weil es bei diesen orientalischen Ländern ja nicht um wirkliche Staaten in unserem Sinne handelt, sondern um obskure und chaotische Gebilde. Dazu passt, dass die Ei-Länder eigentlich auch irgendwie in diese Ecke gehören, so etwa auch die Türkei, die Kabylei, die Dsungarei, die Mandschurei... Alles klingt irgendwie nach Schlamperei. Nur Tschechei dürfen wir nicht sagen, weil das angeblich eine Wortschöpfung des bösen Adolf ist und daher auf jeden Fall abschätzig gemeint war. Dieser Staat wurde denn auch prompt zerschlagen. Bei der Übersetzung von Ländernamen ist also zu beachten (Beispiele): Deutsch: Englisch: Französisch: Frankreich (ohne Artikel) France (ohne Artikel) La France (mit Artikel) Libanon (ohne) Lebanon (ohne) Le Liban (mit) Irak/Iraq (ohne) Iraq (ohne) L’Irak/l’Iraq (mit) Die Türkei (mit) Turkey (ohne) La Turquie (mit) Aber immer mit Artikel: Der Schwarzwald The Black Forest La Forêt Noire Der Rhein The Rhine Le Rhin Anmerkung: Englisch the turkey ist der Truthahn. Zum Abschluss sei noch ein verwandtes Problem angesprochen: Die Konstruktion von Staatstitulaturen, die im Englischen mit of, im Französischen mit de (und häufig mit einer adjektivischen Bildung) und im Deutschen ohne Präposition gebildeten werden (Beispiele): Deutsch: Englisch: Französisch: Bundesrepublik Deutschland Federal Republik of Germany République Fédérale d’Allemagne Königreich Dänemark Kingdom of Denmark Royaume de Danemark Republik Frankreich Republic of France Republique Française Merke: Im Deutschen gibt es weder ein Königreich von Belgien, noch eine Türkische Republik, noch ein Deutsche Bundesrepublik. Dem steht nicht entgegen, dass mir die Sekratärin eines Honorarkonsuls von Lesotho versicherte, man verträte das Königreich von Lesotho. Hier handelte es schlicht um eine sogenannte Nichtübersetzung aus dem Englischen, wie wir sie immer häufiger antreffen. Einen König von Lesotho gibt es natürlich ebenso wie einen einen Außenminister von Deutschland, obwohl uns die Tagesschau weismachen will, es heiße „Außenminister Deutschland“. Der Mann heißt aber nicht Deutschland, sondern Steinmeier.
--drab