Gütersloh

Großstadt in Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Gütersloh ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen, Landesteil Westfalen, Regierungsbezirk Detmold (Ostwestfalen-Lippe). Gütersloh ist Kreisstadt des gleichnamigen Kreises und hat mit ca. 96.200 Einwohnern den Status einer großen kreisangehörigen Stadt. Zusammen mit dem etwa 20 Kilometer entfernten Bielefeld sowie dem Raum Herford zählt sie zu den Verdichtungsräumen Deutschlands.

Geografie

Geografische Lage

Gütersloh liegt in der Emssandebene südwestlich des Teutoburger Waldes und damit am nordöstlichen Rand der Westfälischen Bucht. Das Stadtgebiet weist keine nennenswerten Erhebungen auf. Der niedrigste Punkt liegt mit 65 m über NN in den Emsniederungen, der höchste Punkt mit etwa 100 m über NN im Ortsteil Friedrichsdorf.

Im Grenzbereich zu Rheda-Wiedenbrück erstreckt sich mit dem Rhedaer Forst ein größeres Waldgebiet, überwiegend mit Nadelbäumen. Große Flächen haben darüber hinaus parkähnlichen Charakter.

Das Flüsschen Dalke durchfließt die Stadt von Osten nach Westen, durchquert dabei den Stadtpark mit dem botanischen Garten sowie die Innenstadt und mündet unweit der Stadtgrenze in die Ems. Zuvor nimmt die Dalke in der Nähe der "Neuen Mühle" im Stadtteil Pavenstädt den Wapelbach auf. Die größtenteils renaturierte Dalke wird über weite Strecken von einem schönen Rad- und Gehweg begleitet. Durch den nordöstlich der Kernstadt liegenden Stadtteil Isselhorst fließt die Lutter, die bei Harsewinkel ebenfalls in die Ems mündet.

Geologie

Im Stadtgebiet herrschen saure, nährstoffarme Podsol-Böden vor, die aus Ablagerungen während des Quartär einerseits aus glazialem Schmelzwasser und andererseits durch Fluss-Sedimente hervorgegangen sind. Stellenweise sind die Ablagerungen von Flugsanden überdeckt und bilden dann Podsol-Regosol-Böden. Solche Böden lassen sich zum Beispiel im Rhedaer Forst finden. Insgesamt ist das Stadtgebiet also von einem unfruchtbaren, fein- bis mittelsandigen Boden geprägt.

Ausdehnung des Stadtgebiets

Die Gesamtfläche der Stadt Gütersloh beträgt 111,99 km², was 11.199 ha entspricht. Die größte Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung beträgt etwa 13,5 km, in Ost-West-Richtung etwa 15 km.

Stadtgliederung

Zur Stadt Gütersloh gehören neben der Kernstadt die bis 1970 selbständigen Gemeinden Avenwedde, Friedrichsdorf und Spexard (zuvor zum Amt Avenwedde im Kreis Wiedenbrück gehörend), Isselhorst, Ebbesloh, Niehorst und Hollen (zuvor zum Amt Brackwede im Kreis Bielefeld gehörend), die im Rahmen der landesweiten Kommunalreform eingegliedert wurden.

Darüberhinaus leben die alten Bauernschaften im Bewusstsein der Bevölkerung fort:

  • Blankenhagen
  • Kattenstroth
  • Nordhorn
  • Pavenstädt
  • Sundern

Nachbargemeinden

Harsewinkel Steinhagen Bielefeld
Herzebrock-Cl.  
Rheda-Wdbr. Rietberg Verl

Gütersloh grenzt an folgende Städte und Gemeinden. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt: Steinhagen (Westf.), Bielefeld, Verl, Rietberg, Rheda-Wiedenbrück, Herzebrock-Clarholz, Harsewinkel (bis auf Bielefeld alle Kreis Gütersloh)

Klima

Gütersloh gehört der gemäßigten Klimazone Mitteleuropas an. Im langjährigen Mittel von 1961-1990 beträgt die Jahrestemperatur in Gütersloh 9,2°C[1] und es fallen 762mm[1] Niederschlag. Damit ist das Klima in Gütersloh wärmer und feuchter, als im deutschen Mittel (8,4°C / 700mm). Der wärmste Monat ist der Juli mit einer Durchschnittstemperatur von 18,3°C[1], der kälteste Monat der Januar mit 2,4°C[1].

Geschichte

Gütersloh wurde erstmals im Jahr 1184 in einer Urkunde des Bischofs von Osnabrück erwähnt. Die heute zum Stadtgebiet gehörende Gemeinde Isselhorst wurde bereits im Jahr 1050 erstmals erwähnt.

Als Dorf gehörte Gütersloh noch im 16. Jahrhundert zur Herrschaft Rheda (jetzt Rheda-Wiedenbrück).

Im Siebenjährigen Krieg bezog 1757 der französische Marschall d'Estrees Quartier in der Nähe von Gütersloh. Am 1. Juli 1758 besiegten in einem Gefecht bei Gütersloh fünf preußische Husarenschwadronen unter Narzinski zwei französische Husarenregimenter. 1815 fiel Gütersloh mit der Herrschaft Rheda und Westfalen an Preußen.

 
Martin-Luther-Kirche

Am 14. November 1825 verlieh König Friedrich Wilhelm III. von Preußen in einer Kabinettsorder Gütersloh die Stadtrechte. Die Einführung der Ratsverfassung (Stadtverordnetenversammlung, Magistrat, gewählter Bürgermeister) erfolgte erst mit der Annahme der Städteordnung im Jahre 1842. Am 12. Januar 1844 erhielt der Ort vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. ein Stadtwappen.

Im Jahr 1847 erhielt Gütersloh dann Anschluss an die Köln-Mindener Eisenbahn und der Bahnhof wurde eröffnet. Die beginnende Industrialisierung in der Mitte des 19. Jahrhunderts und die verkehrsgünstige Lage direkt an der Eisenbahnstrecke führte zur Ansiedelung bedeutender Unternehmen und zu einem starken Wachstum der Stadt. Der steigende Waren- und Personenverkehr erforderte den Ausbau des Straßennetzes. 1877 bis 1879 entstanden zunächst die Chaussee nach Marienfeld, dann 1879 bis 1882 die Verbindung in Richtung Brockhagen, 1881 bis 1883 die Chaussee nach Verl und Neuenkirchen und 1902 bis 1903 die Verbindung nach Friedrichsdorf. 1907 verlegte die Firma Miele ihren Sitz aus dem kleinen Ort Herzebrock nach Gütersloh.

1851 nahm das Evangelisch Stiftische Gymnasium seine Tätigkeit auf. 1861 wurde die evangelische Martin-Luther-Kirche nach Plänen des Barmer Architekten Christian Heyden fertiggestellt. 1862 eröffnete das Gaswerk, 1864 das Rathaus und 1868 die Brauerei. 1885 eröffnete das Kaiserliche Postamt. Am 15. Oktober 1890 weihte der Paderborner Bischof Dr. Augustinus Gockel die katholische St.-Pankratius-Kirche.

Während der Novemberpogrome 1938 fand die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung der Stadt einen Höhepunkt. So wurden drei Wohnhäuser und die Synagoge abgebrannt, zwei Häuser verwüstet. Ab 1941 wurde die jüdische Bevölkerung in die Konzentrationslager verschleppt, 27 Menschen starben. Lebten 1932 noch 62 Personen jüdischen Glaubens in der Stadt, so war es 1943 keine mehr. Nach 1945 entstand in Gütersloh keine jüdische Gemeinde mehr.

In der Psychiatrischen Provinzial-Heilanstalt Gütersloh (heute: Westfälische Landesklinik) wurden zwischen 1940 und 1943 darüber hinaus insgesamt 1017 Patienten im Rahmen nationalsozialistischer Euthanasieprogramme in Tötungsanstalten (u. a. NS-Tötungsanstalt Hadamar) deportiert. Nur 220 von ihnen überlebten.

Zwischen 1939 und 1945 waren in den Betrieben und Haushalten der Stadt etwa 3800 Ausländer zur Zwangsarbeit verpflichtet, 156 von ihnen starben. Die Wehrmacht besaß in der Stadt zwischen 1935 und 1945 zwei Einrichtungen, den Flughafen Gütersloh und eine Luftnachrichtenkaserne. Die NSDAP und ihre Gliederungen hatten in Gütersloh 14 Dienststellen eingerichtet. Im Zweiten Weltkrieg war Gütersloh seit 1940 das Ziel alliierter Luftangriffe. 290 Menschen starben, etwa 25 Prozent der Gebäude wurde zerstört. Am 1. April 1945 besetzten US-amerikanische Truppen die Stadt. Im August 1945 wurden die Stadt und der Flughafen an die Britische Rheinarmee übergeben, die dort eine Garnison einrichtete, heute die Princess Royal Barracks. Daneben gibt es noch die Mansergh Barracks.

Am 1. Januar 1973 erhielt Gütersloh mit dem Inkrafttreten des Gesetzes zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise im Raum Bielefeld den Status einer Kreisstadt.

Einen Rundgang durch etwa 800 Jahre Gütersloher Geschichte unter dem Gesichtspunkt der Infrastrukturentwicklung kann man seit 1997 im Stadtmuseum Gütersloh machen. Das Museum wurde 1986 mit den Abteilungen zur Industrie- und Medizingeschichte eröffnet und 1997 um Aspekte der Stadtgeschichte erweitert.

Eingemeindungen

  • Am 1. April 1910 wurden die Bauernschaften Blankenhagen, Kattenstroth, Nordhorn, Pavenstädt und Sundern eingemeindet.
  • Am 1. Januar 1970 erfolgte mit dem Inkrafttreten des Gesetzes zur Neugliederung des Kreises Wiedenbrück und von Teilen des Kreises Bielefeld die Eingemeindung der Orte Avenwedde, Friedrichsdorf und Spexard sowie Ebbesloh, Hollen, Isselhorst, Niehorst und Teilen der Gemeinden Nordrheda-Ems, Ummeln, Varensell und Verl.

Einwohnerentwicklung

Im Mittelalter war Gütersloh nur ein kleines Dorf mit wenigen dutzend Einwohnern. Auch am Beginn der Neuzeit hatte der Ort nur einige hundert Bewohner. Erst mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert setzte in der Stadt eine stärkeres Bevölkerungswachstum ein. Lebten 1830 erst 2.844 Menschen in der Stadt, so waren es 1939 bereits rund 33.000. Auch danach wuchs die Bevölkerungszahl weiter. Am 30. Juni 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Gütersloh nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 96.243 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern; die etwa 3.100 in Gütersloh stationierten britischen Soldaten und deren Angehörige (ca. 6.000) sind deshalb in dieser Statistik nicht enthalten).

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1644 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Jahr Einwohner
1532 29
1578 101
1644 700
1. Dezember 1840 ¹ 2.844
3. Dezember 1843 ¹ 2.934
3. Dezember 1855 ¹ 3.585

(uneinheitliche Erhebungsverfahren)

Jahr Einwohner
1. Dezember 1871 ¹ 4.300
1. Dezember 1875 ¹ 4.544
1. Dezember 1885 ¹ 5.356
1. Dezember 1890 ¹ 5.900
1. Dezember 1900 ¹ 7.100
1. Dezember 1905 ¹ 7.400
1. Dezember 1910 ¹ 18.336
1. Dezember 1916 ¹ 17.360
5. Dezember 1917 ¹ 17.167
8. Oktober 1919 ¹ 20.194

(ortsanwesende Bevölkerung)

Jahr Einwohner
16. Juni 1925 ¹ 22.138
16. Juni 1933 ¹ 25.879
17. Mai 1939 ¹ 32.841
31. Dezember 1945 39.756
29. Oktober 1946 ¹ 35.968
13. September 1950 ¹ 43.111
25. September 1956 ¹ 48.362
6. Juni 1961 ¹ 52.346
31. Dezember 1965 56.804
27. Mai 1970 ¹ 75.297
31. Dezember 1975 77.128
31. Dezember 1980 78.221
31. Dezember 1985 79.001

(Wohnbevölkerung)

Jahr Einwohner
25. Mai 1987 ¹ 81.804
31. Dezember 1990 86.807
31. Dezember 1995 92.842
31. Dezember 2000 95.158
31. Dezember 2005 96.145
31. Dezember 2006 96.353

(Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung)

¹ Volkszählungsergebnis

Mit derzeit etwa 96.000 Einwohnern ist Gütersloh nach Bielefeld und Paderborn die drittgrößte Stadt im Regierungsbezirk Detmold. Innerhalb Deutschlands zählt die Stadt mit Rang 87 zu den 100 größten Städten.

Politik

Stadtrat

Der Stadtrat hat 44 Sitze, die sich nach der Kommunalwahl vom 26. September 2004 wie folgt zusammengesetzt haben:

Parteien und Wählergemeinschaften Anteil in % Sitze
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 40,3 18
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 32,1 14
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 10,0 4
BfGT Bürger für Gütersloh 8,7 4
FDP Freie Demokratische Partei 5,3 2
UWG Unabhängige Wählergemeinschaft 3,6 2
gesamt 100 44

Nach dem Übertritt zweier Ratsmitglieder der BfGT-Fraktion zur CDU hat sich seit August 2006 folgende Verschiebung ergeben:

Die übrige Sitzverteilung ist unverändert geblieben.

Bürgermeister

Bürgermeisterin ist seit 1994 ehrenamtlich Maria Unger (SPD). Sie wurde 1999 zur hauptamtlichen Leiterin der Stadtverwaltung gewählt. Bei den Kommunalwahlen 2004 wurde sie im Amt bestätigt.

Städtepartnerschaften

Gütersloh pflegt mit vier Städten partnerschaftliche Beziehungen. Unter anderem werden Schüleraustausche und gegenseitige Besuche der Verwaltungsspitzen durchgeführt. Den Anfang machte 1977 die zentralfranzösische Stadt Châteauroux. 1978 kam der englische Verwaltungsbezirk Broxtowe hinzu, 1989 die an der Weichsel gelegene polnische Großstadt Grudziądz (Graudenz). Später kam dann noch die durch den Kupferbergbau bekannte schwedische Stadt Falun hinzu.

Sehenswürdigkeiten, Kultur und Sport

Bauwerke

Kirchen

 
Apostelkirche auf dem Kirchplatz
  • Die Ev. Apostelkirche, ursprünglich eine dreischiffige Hallenkirche, wurde 1944 bis auf den Westturm vernichtet. Das schlichte, von einer Spitztonne überwölbte Langhaus wurde ab 1951 nach Plänen von Werner March neu errichtet. Dabei kam es zu einer Wiederverwendung der Ecksäulen mit spätromanischen Kapitellen aus dem zerstörten Chor. In der Turmhalle befindet sich ein Kronleuchter von 1743.
  • Die Ev. Martin-Luther-Kirche wurde 1857-61 von Christian Heyden errichtet. Es handelt sich um eine Neugotische Hallenkirche mit Westturm. Das Innere ist mit umlaufenden Emporen versehen. Im Inneren hängt ein Kronleuchter von 1659. Siehe Hauptartikel: Martin-Luther-Kirche (Gütersloh)
  • Kath. Pfarrkirche St. Pankratius. Die große neuromanische Backsteinbasilika mit Westturm wurde 1889-91 von dem Paderborner Diözesanbaumeister Arnold Güldenpfennig erbaut. Reste der zeitgenössischen Ausstattung sind erhalten. Außerdem befinden sich im Inneren ein Romanisches Kruzifix, um 1100 und die Statue des Heiligen Pankratius aus der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts.

Fachwerkbauten

Die Kirchringbebauung im Bereich der Apostelkirche mit Fachwerkhäusern des 17. und 18. Jahrhunderts ist nahezu vollständig erhalten. Davon erwähnenswert:

  • Veerhofhaus, Kirchplatz 2: Giebelhaus mit großer Diele, am Torbogen 1708 und 1790 bezeichnet (Umbau). Das Obergeschoss kragt über Knaggen weit vor. Das dreigeschossige, mit Fächerrosetten verzierte Hinterhaus wurde wohl bereits von 1647 bis 1649 als Speicher errichtet. Heute dient das Haus als Galerie des Kunstvereins Kreis Gütersloh e.V.
  • Kirchstraße 4: Dielenhaus von 1658, die seitliche Auslucht fügte man 1721 hinzu.
  • Alte Vikarie, Kirchstraße 10: Das Fachwerk-Traufenhaus mit spätbarockem Portalaufsatz wurde 1779 errichtet.
  • Villa Bartels, Kirchstraße 21: Verschiefertes Fachwerk-Traufenhaus von 11 Achsen; der fünfachsige Kernbau wurde bereits 1778 errichtet. In der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde es durch den Textilunternehmer Bartels umgebaut und erweitert. Aus dieser Zeit stammt die Verschieferung der Fassade. Die Eingangstür zeigt noch Rokokoformen. Heute beherbergt die Villa Bartels das Standesamt der Stadt Gütersloh.

Außerhalb des Kirchplatzes haben sich nur wenige ältere Fachwerkbauten erhalten, darunter das um 1800 entstandene und heute als Heimatmuseum dienende Gebäude Kökerstraße 7. Ebenso wie das 1801 bezeichnete Dielenhaus Königstraße 7 verfügt es über eine straßenseitige Utlucht. Das Weberhaus in der Münsterstraße 9 von 1649 bildet den letzten Rest der früher ausnahmslos aus Fachwerk-Dielenhäusern bestehenden Bebauung dieses Straßenzuges.

Weitere Bauten

 
Ehemaliges Amtsgericht
  • Ehemaliges Amtsgericht (jetzt: Musikschulgebäude und Polizeistation), Berliner Platz: 1907/08 entstandener Baukomplex im Stil der Neorenaissance. Hauptgebäude mit Dachreiter und Fronterker.
  • Schlütersche Villa, Moltkestraße 10a: Klinkerbau mit Flachdach im Stil der Neuen Sachlichkeit, 1927/28 durch den Architekten Fritz Viemann errichtet.
  • Meierhof: Allseits von einer Gräfte umgebene Hofanlage, vermutlich Keimzelle der Stadt Gütersloh. Das von 1811 bis 1813 errichtete Wohngebäude präsentiert sich als eingeschossiger Fachwerkbau mit übergiebeltem Mittelteil.
 
Evangelisch Stiftisches Gymnasium
  • Evangelisch Stiftisches Gymnasium, Feldstraße: Dreigeschossiges Backsteingebäude mit Dachreiter, errichtet 1928. Der durch dreieckig vorspringende Wandpfeiler streng gegliederte Bau erinnert stark an die von Fritz Höger in Norddeutschland geschaffenen Bauten.
  • Wasserturm, Theodor-Heuss-Platz: 40,8 Meter hoher Wasserturm, 1888 in Betrieb genommen und zwischenzeitlich zu einem Jugendcafé umgebaut.
  • ehemalige Weberei Greve und Güth (Städtisches Kulturzentrum), Bogenstraße 1-8: 1874 gegründet. Aus der Gründerzeit das Kessel- und Maschinenhaus, sowie das Stückwarenlager und die ehemaligen Websäle erhalten. Das Kontorgebäude 1901 hinzugefügt. Die übrigen Gebäude zwischen 1912 und 1927 errichtet. Heute Kulturzentrum Die Weberei.
  • Verwaltungsgebäude der Firma Wolf, Carl Bertelsmann-Str. 21/23: Hoher, ab 1930 errichteter Ziegelbau mit expressionistischen Gliederungselementen.

In den ländlichen Außenbezirken Güterslohs hat sich eine ganze Reihe von landwirtschaftlichen Haupt- und Nebengebäuden erhalten:

  • Das so genannte Spexarder Bauernhaus an der Lukasstraße in Spexard war ursprünglich das Haupthaus des 1370 erstmals erwähnten Hofes Meier to Berens. Es ist ein mächtiger Zweiständerbau mit Ziegelausfachung und utluchtartigem Vorbau, dessen ältester Teile laut dendrochronologischer Datierung bereits 1536 erstellt wurde. 1572 wurde es erweitert und 1781 umfassend erneuert. Es stand ursprünglich an der Helmholtzstraße ganz in der Nähe der Autobahn A2. Ab 1993 wurde es in Abstimmung mit dem Westfälischen Amt für Denkmalpflege an die Lukasstraße versetzt, da es an seinem ursprünglichen Standort nicht zu halten war. Im Zuge dieser Maßnahmen wurde auch die 1974 entfernte Ultucht wieder ergänzt. Im Januar 1995 wurde es von den Spexarder Vereinen und der Bevölkerung feierlich eingeweiht. Das Haus steht heute allen Vereinen und Gruppen für Veranstaltungen zur Verfügung. Es ist Eigentum der Stadt Gütersloh. Träger des Spexarder Bauernhauses und damit Verwalter ist der Heimatverein Spexard.
  • Hof Amtenbrink, Amtenbrinksweg 208. Das einstige Haupthaus, ein 1591 bezeichneter Zweiständer-Fachwerkbau, wurde kurz nach 1800 erneuert.
  • Auf dem Hof Meier Raßfeld in Blankenhagen befindet sich ein 1578 errichteter Speicher. Der zweigeschossige Bau mit viertelkreisförmigen Fußbändern wurde 1754 nach Norden hin erweitert. Das Erdgeschoss hat man in späterer Zeit massiv erneuert. 1975 wurde der Bau restauriert. Der Schafstall stammt noch aus 17. Jahrhundert.

Parks

  • Stadtpark, 1908/09 auf einem Gelände an der Dalke entstanden; 1912 um einen Botanischen Garten erweitert; 1960 um eine Minigolfanlage, seit 1990 um eine Obstwiese, einen Apothekergarten, einen Fabelpfad mit Kunstobjekten und ein Café im ehemaligen Palmenhaus ergänzt, belegte 2006 beim Wettbewerb "Deutschlands schönster Park" den 3. Platz. Der Botanische Garten ist eingebunden in das European Garden Heritage Network.
  • Mohns Park, 1973 eröffnete Freizeitanlage mit Kinderplanschbecken, Minigolfanlage, Sportplätzen und Kneippbecken sowie einer bereits 1949 aus den Kriegstrümmern der Blessenstätte erbauten Freilichtbühne (1.100 Sitzplätze); das 38.505 m² große Gelände erwarb die Stadt 1937 von der Witwe Frederike Mohn
  • Riegerpark, Grünanlage auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Rieger mit direkter Anbindung an die Dalkepromenade, von 1998 bis 2002 saniert

Kulturveranstalter

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  • Heimatverein Gütersloh e. V.
  • Jugendkulturring Gütersloh
  • Die Weberei Zentrum für Kunst, Kultur und Kommunikation
  • Jugendtreff Bauteil5
  • Josef Honcia's Jazzreihe im ehemaligen Jugendzentrum Kaiserstraße
  • Theater- und Konzertprogramm des städtischen Kulturamts
  • Musikschule für den Kreis Gütersloh e. V.
  • Kunstverein für den Kreis Gütersloh e. V.
  • Kulturgemeinschaft Dreiecksplatz e. V.

Regelmäßige Veranstaltungen

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  • Zahnärztetag Westfalen-Lippe
  • Gütersloher Frühling
  • Kurzfilmfestival
  • Straßenzauber
  • Lesefrühling
  • Honky Tonk
  • 1.MaiBaumFest auf dem Dreiecksplatz
  • Lange Nacht der Kunst
  • Künstlerische Impressionen auf dem Dreiecksplatz
  • Pfingst-Kirmes
  • Gütersloher Weinmarkt
  • Straßenradrennen Volksbank City-Nacht
  • Open Air und Umsonst&Draußen: Veranstaltungsreihe Gütersloher Sommer
  • Woche der kleinen Künste auf dem Dreiecksplatz
  • Gütersloh International
  • Landespresseball
  • Michaelis-Woche mit Kirmes und GÜWA (Gütersloher Wirtschaftsausstellung)
  • Gütersloher Schinkenmarkt
  • Europäische Kulturwoche
  • Martinsumzug
  • Weihnachtsmarkt
  • Radrennen über Wasser
  • Entenrennen übers Wasser
  • Rock den Turm

Musik

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Datei:Imqw2142g3.jpg
Der ESG-Posaunenchor beim Pfingstkonzert im Stadtpark
  • Die Musikschule für den Kreis Gütersloh e. V. (Kirchstr. 18 u. Königstr. 1)
  • Big Band des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums
  • Gymnasial Posaunenchor des Evangelisch Stiftischen Gymnasium von 1871
  • Westfälische Kammerphilharmonie
  • Symphonisches Blasorchester der Feuerwehr
  • Gütersloher Philharmoniker
  • Musikverein Avenwedde e. V. von 1911
  • Jugendmusikkorps Avenwedde - Stadt Gütersloh e. V.
  • A-cappella Gruppe "Sixpack"

Chöre

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  • Bachchor Gütersloh
  • Kantorei des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums
  • Matthäus-Chor Gütersloh
  • Städtischer Musikverein
  • Shantychor 'Gütersloh'
  • Shantychor 'Nordwind'
  • Shantychor 'die Luttermöwen'
  • TurnerGesangVerein Gütersloh

Sport

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  • FC Gütersloh 2000
  • Gütersloher TV
  • Gütersloher Faltbootgilde
  • HSG Gütersloh
  • SV Avenwedde
  • SV Spexard
  • TUS Friedrichsdorf
  • DJK BW Avenwedde
  • TV Isselhorst
  • Gütersloher Schachverein
  • DJK Gütersloh
  • KSV 02 Gütersloh

und viele weitere kleinere Sportvereine

Wirtschaft und Infrastruktur

Gemeindesteuern

Der Hebesatz für die Gewerbesteuer beträgt 380 %. Die Hebesätze für Grundsteuer A bzw. Grundsteuer B liegen bei 175 % bzw. 300 %.

Verkehr

Gütersloh liegt an den bedeutenden Ost-West-Achsen A 2 und der Köln-Mindener Eisenbahn. Daher verfügt die Stadt über eine sehr gute Anbindung Richtung Ruhrgebiet und in den Raum Hannover und weiter nach Berlin.

Luftverkehr

Gütersloh verfügt über einen Flughafen, der von den Stadtvätern in den 1930er Jahren als ziviler Platz beantragt wurde. Meistens wurde der Platz jedoch für militärische Zwecke genutzt - derzeit durch die britische Armee.
Siehe Hauptartikel: Flughafen Gütersloh

Der nächstgelegene internationale Flughafen ist der etwa 45 Kilometer von Gütersloh entfernte Flughafen Paderborn/Lippstadt.

Bahn- und Busverkehr

Der Bahnhof Gütersloh Hbf liegt an der viergleisigen, elektrifizierten Köln-Mindener Eisenbahn Hamm (Westf) - Hannover (KBS 400). Der Bahnhof ist ein Systemhalt im Schienenpersonenfernverkehr. Neben mehreren Intercitys halten hier täglich auch zwei ICE.

Im Schienenpersonennahverkehr verkehren

Mit dem Angebot ist ein 30-Minuten-Takt zwischen Gütersloh und Hamm gewährleistet. Zwischen Gütersloh und Bielefeld bestehen seit Dezember 2006 drei Fahrtmöglichkeiten je Stunde.

Die Teutoburger Wald Eisenbahn (TWE) nutzt eine eingleisige Nebenstrecke Ibbenbüren - Gütersloh Nord - Hövelhof für Gütertransporte, im Wesentlichen als Anschlussgleis für die Landmaschinenproduktion der Firma Claas in Harsewinkel.

Im Straßenpersonennahverkehr wird das Stadtgebiet von einem sternförmigen Stadtbus-Netz der Stadtwerke Gütersloh erschlossen. Darüber hinaus bestehen Busverbindungen in die Nachbarstädte. Umsteigepunkt für alle Linien ist der Zentrale Omnibus-Bahnhof direkt gegenüber des Hauptbahnhofs.

Für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr gilt der Tarif des Verkehrsverbundes OstWestfalenLippe und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.

Straßen

Gütersloh hat eine eigene Anschlussstelle an die A 2. Speziell die Stadtteile Pavenstädt und Kattenstroth sind aber aus Richtung Ruhrgebiet kommend besser über die Anschlussstelle Rheda-Wiedenbrück/Gütersloh-Süd zu erreichen. Über die im Bereich Gütersloh noch zu bauende A 33 wird die Stadt auch eine leistungsfähigere Anbindung in den Raum Osnabrück erhalten.

Die Bundesstraße 61, die das Ruhrgebiet mit dem Bremer Raum verbindet und von Gütersloh aus nach Rheda-Wiedenbrück und Bielefeld führt, verläuft vierspurig (allerdings nicht kreuzungsfrei) durch die Stadt und übernimmt die Funktion eines Stadtrings.

Radverkehr

Dank weitgehend flacher Topographie weist Gütersloh einen verhältnismäßig hohen Radverkehrsanteil auf. Gütersloh liegt am Europaradwanderweg R1, der das französische Calais mit der estnischen Hauptstadt Tallinn verbindet. Die Wellness-Radroute tangiert das Stadtgebiet im Westen. Auch der Emsradweg, der die Ems von der Quelle bei Hövelhof bis zur Mündung in Emden begleitet, und die Hellweg-Weser-Route von Soest nach Hameln führen über Gütersloher Stadtgebiet.

Zur Unterstützung des Bike and Ride-Modells befinden sich neben ungeschützten Stellplätzen auch zwei Radstationen am Hauptbahnhof, von denen eine für Dauerkunden rund um die Uhr verfügbar ist.

Ansässige Unternehmen

Ca. 46.000 Arbeitsplätze, davon 37 % in der Güter-Produktion.

Die Bedeutung anderer Branchen hat dagegen stark nachgelassen. So waren in Gütersloh neben Flötotto zahlreiche weitere Unternehmen in der Möbelproduktion ansässig. Auch von den bedeutenden Textilunternehmen der Stadt ist einzig die Gurt- und Bandweberei Güth & Wolf noch aktiv.

Medien

Gütersloh gehört zu den wenigen Städten, in denen gleich drei lokale Tageszeitungen erscheinen, weil es im Schnittpunkt der einzelnen Verbreitungsgebiete liegt. In der Reihenfolge ihrer Auflagenhöhe in der Stadt Gütersloh sind das:

Es erscheinen monatlich zwei kostenlose, als Hauspost verteilte beziehungsweise in Geschäften erhältliche Stadtmagzine: seit 1976 die GT-Info ("Güterslohs Stadtmagazin") aus dem Flöttmann Verlag und seit 1996 guetsel.de ("Güterslohs Stadtillustrierte"). Daneben gibt es die Stadtteil-Publikationen Bonewie (für Avenwedde, Friedrichsdorf und Spexard), Der Kattenbote (für Kattenstroth) und Der Isselhorster. Zweimal jährlich erscheint darüberhinaus der Gastronomieführer guetsel.de gastroguide.

Der lokale Rundfunksender heißt Radio Gütersloh, produziert tagsüber mehr als sechs Stunden eigenes Programm mit Nachrichten und Reportagen aus dem gesamten Kreis Gütersloh und schaltet ansonsten in das Rahmenprogramm von Radio NRW. Lokale Nachrichten gibt es werktags stündlich von 6:30 bis 19:30 Uhr, am Wochenende von 9:30 bis 11:30 Uhr. Zu empfangen ist der Sender im Stadtgebiet auf der UKW-Frequenz 95,9 MHz.

Bildung und Forschung

Gütersloh ist Standort der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) und es gibt ein Studienzentrum der FOM in den Räumen der Bertelsmann AG. Darüber hinaus verfügt die Stadt über

  • 18 Grundschulen
  • 2 Gymnasien
  • 2 Gesamtschulen
  • 3 Realschulen
  • 2 Hauptschulen
  • 4 Sonderschulen
  • 1 Waldorfschule
  • 1 Förderschule
  • 1 Schule für Erziehungshilfe
  • 2 Berufskollegs (mittlerweile in Trägerschaft des Kreises GT)

Bertelsmann besitzt zusätzlich eine eigene Berufsschule für ihre Lehrlinge.

Öffentliche Einrichtungen

Die Stadt verfügt seit 1984 über eine mit ca. 138.000 Medien ausgestattete Bibliothek im Stadtzentrum. Die Bibliothek wird als GmbH von der Stadt und der Bertelsmann-Stiftung gemeinsam betrieben.

Mit dem Freizeit- und Freibad Die Welle, dem Hallenbad und dem Nordbad stehen dem Bürger zwei überdachte Schwimmbäder und zwei Freibäder zur Verfügung. Daneben gibt es noch das Parkbad und das Wapelbad als "Luftfreibäder". Das 1929 erbaute Parkbad wurde nach der Fertigstellung der Welle geschlossen. Nachdem es unter Denkmalschutz gestellt wurde, eröffnete es als Luftbad erneut und wird seither von der Arbeitslosenselbsthilfe betrieben.

In der Stadthalle finden neben Veranstaltungen aller Art seit 2003 auch Theateraufführungen statt, nachdem das Theater aus Sicherheitsgründen geschlossen wurde und ein Neubau durch einen Bürgerentscheid abgelehnt wurde.

Die Stadt verfügt über drei Krankenhäuser:

  • Städtisches Klinikum
  • katholisches St.-Elisabeth-Hospital
  • Westfälische Klinik in Trägerschaft des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe

Der Feuerschutz und Rettungsdienst in der Stadt wird durch eine Freiwillige Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften sichergestellt. Die gesamte Freiwillige Feuerwehr besteht aus fünf ehrenamtlichen Löschzügen und einem hauptamtlichen Zug. Von der ständig besetzten Feuer- und Rettungswache aus werden Einsätze im gesamten Stadtgebiet gefahren. Zusätzlich werden bei jedem Einsatz die zuständigen ehrenamtlichen Löschzüge der Ortsteile alarmiert. In den Ortsteilen Avenwedde, Freidrichsdorf, Isselhorst und Spexard gibt es ehrenamtliche Löschzüge, die bis zur Gebietsreform eigenständige Feuerwehren waren. Für die Kernstadt ist der Löschzug Gütersloh zuständig. Dieser wird aber nicht wie die Löschzüge in den Ortsteilen generell alarmiert. Kleinbrände und ähnliches arbeitet die Hauptwache im Innenstadtbereich alleine ab.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Die Stadt Gütersloh hat seit 1882 fünfzehn Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen: siehe Hauptartikel: Liste der Ehrenbürger von Gütersloh

Söhne und Töchter der Stadt

In Gütersloh geboren wurden:

Weitere Persönlichkeiten

Keine gebürtigen Gütersloher, die aber in der Stadt gewirkt haben, sind:

Sonstiges und Kuriositäten

"Der letzte Cowboy kommt aus Gütersloh" ist ein Schlager im Country-Stil von Thommie Bayer, der allerdings nur vordergründig etwas mit Gütersloh zu tun hat. Laut des Interpreten kam die Stadt nur aufgrund des Reimes und des wohlklingenden Namens zu der Ehre. Dennoch wird dieser Song oft von den Fans des FC Gütersloh im Heidewaldstadion intoniert und dient auch als Aufhänger für Aktionen gegnerischer Fans. Auch die Band Fury in the Slaughterhouse besingt in ihrem am 28. Juli 2006 veröffentlichten Titel "Homesick (… to Gütersloh)" die Dalkestadt. Erstaunlicherweise ist es abermals ein Country-Song und wie beim "letzten Cowboy" hat auch hier der Reim die entscheidende Rolle für die Wahl auf Gütersloh gespielt.

Auch die Fernsehpuppe Bernd das Brot besingt Gütersloh. Auf seiner CD "Rockt das Brot" begeistert sich das notorisch depressive Gebäck in einem Song für die Ödnis der Stadt, welche nach seiner Ansicht lediglich durch die im benachbarten Bielefeld anzutreffenden Verhältnisse übertroffen wird.

Die Stadt Gütersloh, obwohl weit von der nächsten Küste entfernt liegend, hat mehrere Verbindungen zur Seefahrt. Seit 1906 gibt es den Marineverein zu Gütersloh, die heutige Marinekameradschaft Adolph Bermpohl e. V. Der Namensgeber Adolph Bermpohl wurde in Gütersloh, Am Alten Kirchplatz Nr. 14, geboren und war einer der Mitbegründer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Es gibt gleich drei Shanty-Chöre in Gütersloh (Shanty-Chor Gütersloh, Shanty-Chor Nordwind und Die Luttermöwen) und den "Stammtisch Hamburger Jungs von 1993", einen Zusammenschluss gebürtiger Hamburger, die ebenfalls ein Stück des "maritimen Gütersloh" repräsentieren.

Wenn Gütersloher sich auf dem HVP verabreden, ist der zentrale Platz in der Innenstadt gemeint, nämlich der Berliner Platz. Die Abkürzung steht für Hertie-Vorplatz. Obwohl Güterslohs einziges Kaufhaus schon seit Jahren das Firmenschild von Karstadt trägt, ist diese etwas despektierliche Bezeichnung auch heute noch im Umlauf.

In den katholisch geprägten Nachbargemeinden wird die Stadt unter den älteren Bewohnern oft "Nazareth" oder "Klein-Nazareth" genannt. Den protestantisch geprägten Einwohnern eilte der Ruf einer besonders frommen und arbeitsamen, recht freudlosen Auslegung des Glaubens voraus. Der plattdeutsche Name der Stadt, der auch in aktuellen Berichten der Lokalmedien öfter verwendet wird, lautet "Gütsel". Unter den jüngeren Bewohnern Güterslohs wird die Stadt auch umgangssprachlich "G-Town" (wegen des Kennzeichen GT und - in Anlehnung an "K-Town" für Kaiserslautern - wegen der in Gütersloh stationierten britischen Soldaten) genannt.

Literatur

  • Gütersloh - Ansichten einer Stadt. Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2005, ISBN 3937126252 (Ein Bildband mit aktuellen Texten und über 70 Fotos der Stadt für Gütersloher, Freunde und Besucher)
  • Jehuda Barlev: Juden und jüdische Gemeinde in Gütersloh 1671-1943. Heraufegeben von der Stadt Gütersloh. Flöttmann, Gütersloh 1988, ISBN 3872310429
  • Matthias E. Borner: Ausgerechnet Gütersloh! - 55 Kurzsatiren über die schönste Stadt der Welt. Verlagsunion Vox Rindvieh, 2004, ISBN 3000118934
  • Matthias E. Borner: Pölter, Plörre und Pinöckel - Grundwortschatz zum Überleben in Gütersloh. Verlagsunion Vox Rindvieh, 2004, ISBN 3000142495
  • Matthias E. Borner: Pölter, Plörre und Pinöckel 2 - Aufbauwortschatz für wissbegierige Neubürger in Gütersloh. Verlagsunion Vox Rindvieh, 2006, ISBN 3000181202
  • Werner Freitag (Hrsg.): Geschichte der Stadt Gütersloh. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2003, ISBN 3895345008
  • Detlef Güthenke, Eckard Kleßmann, Susanne Zimmermann: Gütersloh. Flöttmann, 2000 (Bildband)
  • Hans Hilbk: Stiften und Schenken in Gütersloh - Private Wohltätigkeit im 19. und 20. Jahrhundert. Flöttmann, 1991, ISBN 3872310542
  • Hans Hilbk: Gütersloh, das Hitler-Reich und die Teilung Deutschlands, Flöttmann Verlag, Gütersloh 1990; ISBN 3872310518
  • Hans Hilbk: Gütersloh, der Kaiser und die Republik 1888-1934. Flöttmann, Gütersloh 1989, ISBN 3872310445
  • Hans Hilbk: Gütersloh und Preußen - Eine Wahlverwandtschaft. Flöttmann , 1988, ISBN 3872310410
  • Till Kössler: "Arbeitseinsatz" in der Mittelstadt - Ausländische Arbeiter in Gütersloh 1933-1945. Stadt Gütersloh, 1996, ISBN 3921961084
  • Hagen Kraak: Gütersloh - Bewegte Zeiten. Die 50er Jahre. Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2002, ISBN 3861343053
  • Hagen Kraak: Kindheit in Gütersloh - Fotografien aus einem Jahrhundert. Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 386134629X
  • Lydia Plöger: … du heiratest ja doch! - Frauenleben in Gütersloh um 1900. Flöttmann, Gütersloh 1990, ISBN 387231050X
  • Stadtmuseum, Volkshochschule (Hrsg.): Eine Stadt wächst: Bauen in Gütersloh 1822-1955. Flöttmann, ISBN 3872310488
 Wikinews: Gütersloh – in den Nachrichten
Commons: Gütersloh – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Klimadiagramm von Gütersloh