Esoterik
Die Esoterik bezeichnet eine jenseits von Schulen, Strömungen und Dogmen existierende allgemeiner Anschauung nach der das Sein eine bewusste, spirituelle und metaphysische Grundlage besitzt.
Begriff
Etymologie
Esoterik bezeichnet seit der Antike ein religiöses Geheimwissen, welches nur einem inneren Kreis von Eingeweihten zugänglich ist. Der Name leitet sich aus dem griechischen Adjektiv esoteros ab, das mit „der Innere“ übersetzt werden kann. Esoteriker übersetzen den Begriff mit „nach innen gerichtet“ als Abgrenzung zur Exoterik (dem nach aussen, ins Materielle gerichteten).
Einordnung
Die Esoterik ist heutzutage ein Sammelbegriff für weltanschauliche Strömungen, die gemeinsam haben, dass Zusammenhänge aus geistiger, metaphysischer Sicht erklärt werden, und die eine rein naturwissenschaftliche Betrachtungsweise ablehnen. Spiritualität, Astrologie, Geomantie, Okkultismus, Magie aber auch alternative Medizin und UFO-Forschung sind die nach außen sichtbaren Teildisziplinen der Esoterik. Obwohl die Esoterik einen hohen Anspruch an sich selbst besitzt, werden sie und ihre Teilströmungen nicht als Wissenschaft anerkannt, sondern meist als Anschauung, Religion, Pseudowissenschaft oder Parawissenschaft bezeichnet.
Philosophisch kann die Esoterik als Anschauung mit metaphysischer Ontologie kategorisiert werden, also eine Anschauung, die den Urgrund des Seins auf einer der Materie jenseitigen Ebene sieht und damit dem Determinismus, Materialismus und Positivismus entgegen steht. Erkenntnistheoretisch wendet sich die Esoterik gegen einen reinen Rationalismus sowie gegen einen reinen Empirismus und versucht, alle Ebenen der Wahrnehmung als mögliche Erkenntnisquellen einzubeziehen. Dabei werden jedoch spirituelle Wahrnehmungen und Erkenntnisse als der natürlichen Ordnung gemäß übergeordnet angesehen.
Die heutige Esoterik ist eine heterogene Ansammlung kultureller, religiös-philosophischer, anthropologischer und kosmologischer Elemente. Sie lässt sich weder soziologisch noch kulturell festlegen. In der Esoterik sammeln sich die Anschauungen unterschiedlicher Religionen, Philosophien und Lebenseinstellungen, während zum Beispiel die christliche Theologie eine Vermischung mit anderen Religionen ablehnt. Da es sich, im Gegensatz zur Spiritualität, bei der Esoterik also nicht um ein persönliches religiöses Erleben, sondern um eine Vielzahl einzelner Angebote und Wege zur Realisation einer individuellen religiösen Erfahrung handelt, kann sie für sich keine einheitliche Entstehungsgeschichte reklamieren.
Geschichte
Das sogenannte „mystische Wissen“ der Esoterik wird in der Tradition der auf Hermes Trismegistos zurückgehenden antiken Geheimlehre auch als Hermetik bezeichnet und von Skeptikern meist aus Vernunftgründen abgelehnt.
Auch wenn esoterische Vorstellung in früheren Zeiten oft Allgemeingut waren, überlieferte sich fast überall das "höhere" Wissen der Priester, Eingeweihten und Schamanen traditionsgemäß mündlich an ausgesuchte Schüler.
Die klassische Esoterik war schulmäßig in Orden, Logen und esoterischen Schulen organisiert und pflegte ein exklusives Sonderwissen. Wie auch die Zigeuner überlieferten sie altes Gedankengut wie Tarot, Astrologie und Zahlenmystik. Auch die Lehren der Gnosis, Hermetik, Kabbala, Alchemie, der Rosenkreuzer und vielen mehr zählen zu den esoterischen Überlieferungen.
Im viktorianischen Zeitalter hatte die Esoterik, damals allerdings mehr als Okkultismus, mit den verschiedensten Formen der Orakel schon einmal eine Blütezeit erlebt. Etwas gemäßigter verläuft die Bewegung des Spiritualismus, die auch eine Brücke zu den fernöstlichen Religionen schlägt. Der eher auf Phänomene reduzierte Anteil esoterischer Praxis findet sich in einigen Ausprägungen der Magie.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts hat sich die Esoterik inhaltlich zu einer Weltanschauung gewandelt, die sich als allumfassend und universalreligiös sieht und das adaptierte "Ur-Wissen" aller Religionen, Weisheitstraditionen und esoterischer Forschung zu vereinen sucht. Aufgrund der "Esoterik-Welle" seit den 1980er Jahren ist die Esoterik zu einer Massenbewegung mit Breitenwirkung geworden, die viele teilweise widersprüchliche Teilströmungen umfasst.
Aktualität
Als wichtig für die Entwicklung der Esoterik in der Nachkriegszeit wurden die Vereinigung OARCA (Omnia Arkana), die Zeitschrift esotera, sowie die Schriften des Psychotherapeuten Thorwald Dethlefsen und Rüdiger Dahlke angesehen. In der Schweiz fand die Esoterik starken Anklang: wichtige Figuren waren dort das Medium Oskar Rudolf Schlag, der Ex-Pfarrer Hans-Dieter Leuenberger sowie der Kreis um die Zeitschrift Spuren des Herausgebers Martin Frischknecht.
Glaube und Inhalt
Das menschliche Innenleben und die Seele werden in der Esoterik verstärkt thematisiert. Dabei liegt es an jedem Esoteriker selbst, welche Lehren er annimmt, da er meisst dazu angehalten ist, durch eigenes Studium und eigene Übung die Wahrheit zu erkennen.
Gottes Schöpfung und Gebote
Gott wird in der Esoterik nicht immer als persönliches Gegenüber (vgl. Theismus), sondern auch als die „höchste Schwingung“ und „vollkommene Liebe“ angesehen. Die Wirklichkeit wird als Erscheinungsform fließender Energie aufgefasst, die von Gott ausgehe und auf verschieden Ebenen verschiedene Eigenschaften besitze. Raum und Zeit sind Eigenschaften der unteren Ebenen und besitzen vom göttlichen Standpunkt nicht die Art Realität wie es auf der Erde erscheint.
Der Unterschied zwischen Gott, Engeln, Mensch, Tier, Pflanze, Erde, Mineralien und Atomen wird nur graduell gesehen, denn alle gelten als sich selbst bewußte Lebewesen mit freiem Willen (vgl. Pantheismus). Nach Gottes Liebe zu leben, den freien Willen anderer Lebewesen zu achten und die von Gott mitgegebenen schöpferischen Fähigkeiten nie gegen die Schöpfung einzusetzen, wird als das wichtigste Gebot angesehen.
menschliche Wahrnehmung / Fähigkeiten
Esoteriker glauben, dass Menschen mehrere Körper auf verschieden Energiebenen besitzten. Chakren sind nach dieser Auffassung die Energiezentren eines jeden Lebewesens, die den Energiefluss innerhalb des Lebewesens regeln, die Körper verbinden und mit denen es auch mit dem gesamten Sein verbunden ist. Jeder dieser Körper ermöglicht Handlungen und Wahrnehmungen auf der jeweiligen Realitätsebene, deshalb können die Sinne unseres materiellen Körpers nur materielle Dinge auf der untersten Schwingungs- oder Energieebene wahrnehmen. Diese Beschränkung auf die 4-dimensionale materielle Welt sind im esoterischen Verständis nur für Menschen bindend, deren höherenergetische Körper nicht genug trainiert und vom Verstand abgeschirmt sind oder die sich aufgrund von Ungläubigkeit weigern, ihre höheren Fähigkeiten zu nutzen. Bei geeigneter Veranlagung oder Training sei man jederzeit über die höheren Energieeben zu Telepathie, Astralreisen, Prophetie, Channeling oder Kontaktaufnahme mit Engeln oder Ungeborenen fähig. Viele esoterische Praktiken haben zum Ziel, die meist eingeschränke Handlungs- und Wahrnehmungsmöglichkeit auf höheren Ebenen wieder herzustellen, das Bewusstsein des Praktizierenden zu heben und die in den Körpern gespeicherten Blockaden (negative Energien) aufzulösen.
Karma und Heilung
Diese Blockaden enstehen durch Handlungen die gegen die Freiheit anderer Lebewesen gerichtet waren und werden auch im westlichen Kulturkreis oft mit dem Sanskritwort Karma bezeichnet. Karma ist die Folge einer Selbstbeschränkung, da das höhere Selbst eines jeden Lebewesens immer weiß oder fühlt was richtig und falsch ist und im Falle einer ungerechten Handlung sich gegen das eigene niedere Selbst stellt. Somit gilt das Karma immer als selbst verursacht und sollte mit helfender Anleitung auch selbst gereinigt werden. Es kann sogar einem Helfer schlechtes Karma einbringen, ungefragt jemandem diese "Lernaufgabe" abzunehmen. Ist ein Mensch nicht bereit, sein Karma mit esoterischen Übungen zu lösen, so kann der unbewusste Wunsch nach Lösung die äußeren Lebensumstände formen. Somit hat auch jeder Mensch die Ursachen seiner Lebensumstände selbst angelegt. Die Esoterik rät, die Ursachen (Karma) anzunehmen und zu heilen, statt vor den Umständen zu flüchten oder versuchen sie rein äußerlich zu verbessern, was unnötig die Kräfte binden und keinen seelischen Fortschritt bringen würde.
Geister und Jenseits
Der menschliche Tod wird als befreiendes Abstreifen der materiellen Hülle angesehen. Die genauen Prozesse werden in sogenannten Totenbüchern (z.B. Tibetisches Totenbuch) beschrieben, deren Informationen dem Sterbenden eine bessere Orientierung bieten sollen. Es wird in der esoterichen Literatur davon berichtet, dass Sterbende, die keine esoterische Bildung besäßen, oftmals diesen Sterbeprozess verzögerten und sehr lange die ‚höheren Ebenen des Jenseits‘ nicht erreichten. Diese Menschen seien, während sie noch auf der Erde wandelten, für viele psychische und psychiatrische Effekte verantwortlich, die entgegen der gängigen Meinung nicht psychotherapeutisch behandelbar seien. Es wird davon ausgegangen, dass durchschnittliche Menschen etliche dieser Seelen in sich tragen, was sich als Schlappheit, Konzentrationsschwäche und vieles mehr bemerkbar mache, aber durch einfach erlernbare Übungen gelöst werden könne, und die anhaftenden Seelen in die höheren Sphären geschickt würden. Von dort aus stünde es den Seelen relativ frei, zu tun was sie möchten: Himmel , Hölle oder Nirwana werden in der Esoterik als Bewusstseinzustände angesehen.
Reinkarnation und Astrologie
Jedoch besteht die esoterische Anschauung, dass man sich den göttlichen Sphären und damit der Glückseligkeit nur in dem Maße nähern könne, wie man seelische Reinheit erlangt habe. Sonst würde die Seele von Gottes Liebe verbrannt (zerliebt) werden. Um diese größere Reinheit/Freiheit/Freude zu erlangen, erkennen früher oder später viele Seelen die Notwendigkeit, in einem neuen Körper geboren zu werden oder als Schutzgeist das Leben eines anderen zu begleiten, um damit Erfahrungen zu sammeln, die ihnen seelischen Fortschritt ermöglichen. Wesentliche Umstände und Ereignisse des kommenden Erdenlebens (dieser zukünftigen Inkarnation) würden dafür von einer hohen Wesenheiten geplant, um der Seele die besten Möglichkeiten zum Lernen zu geben. Erst nachdem die Seele in diesen Plan eingewilligt habe und das befruchtete Embryo im Mutterleib wachse, übernehme nach esoterischer Vorstellung die Seele zu einem selbst bestimmten Zeitpunkt die Kontrolle über den jungen Körper. Während der neue Mensch noch im Mutterleib warte, ist er den höheren Sphären noch viel näher als später. Das ist nach esoterischer Auffassung der Grund, warum die durch die Planeten hervorgerufenen Energieschalen des Sonnensystems große Auswirkungen auf die Geburt haben. Diesen esoterischen Zusammenhang wollen Astrologen nutzen, um anhand des Geburtsdatums Rückschlüsse auf den Lebensplan oder die Eigenschaften der Seele zu ziehen.
esoterische Grundhaltung
Esoterisch eingestellte Menschen halten sich meistens für selbsbestimmter und zufriedener als materialistisch, rationalistisch eingestellte Menschen, da sie an die gute Absicht in Allem glauben, die esoterischen Gesetzmäßigkeiten kennen, nicht an "Zufälle" glauben und mitunter den Zweck ihres Lebens durch Orakel oder Intuition zu erkennen glauben. Diese Einstellung führt unter Umständen zu einer inneren Ruhe, wobei äußere Umstände nur als Hinweise betrachtet werden, was auch als realitätsfremd und schicksalsgläubig kritisiert wird. Auf den Leitsprüchen „wie oben, so unten“ und dass „Gleiches Gleiches hervorrufe“ basiert eine friedliche Lebensweise, die Esoteriker für die beste Vorbeugung gegen "Unfälle" und Streit halten. Ein anderer wichtiger esoterische Leitsatz ist, dass „alles zurückkomme was von einem ausgeht“. Demzufolge wird in der Esoterik versucht, auf Mitgeschöpfe immer achtsam, liebevoll und großzügig zu reagieren, um dadurch das eigene Leben positiver zu gestalten. Viele Esoteriker sind der Meinung, das Leben von sich und anderen (zum Beispiel bei Krankheit oder psychischen Beschwerden) mittels der persönlichen Einstellung, Gebeten, Ritualen und Gedankenkraft sehr stark beeinflussen zu können. Es ist die Tendenz zu beobachten, dass Anhänger der Esoterik ökologisches Bewusstsein besitzen und auf eine natürliche chemie-, und gentechikfreie, oft auch vegetarische Ernährung achten.
Sonstiges
Die Esoterik enthält Elemente aus verschiedenen Religionen und bringt sie in den esoterischen Kontext. So werden in der Esoterik auch Jesus, Buddha und Mohammed als Weisheitslehrer angesehen. Der Engelglaube wird durch die Bibel, aber auch durch eigene oder publizierte Erfahrungen begründet. Auch der Glaube an Außerirdische (UFOs) ist innerhalb der Esoterik zu finden.
Verbreitet ist innerhalb der Esoterik auch der Glaube an ein neues Zeitalter oder goldenes Zeitalter, das der Menschheit bevor stehe.
Praktisch befasst sich die Esoterik oftmals mit Empfehlungen zum Gebet oder der Meditation, zur persönlichen und universellen Liebe, dem Umgang mit der Schöpfung, Lebenszielen, der Reflexion von Schicksalsschlägen, dem Umgang mit Naturelementen (Wasser beziehungsweise Wasseradern im Erdreich, Edelsteine, Düfte, Arzneimittel), der Ernährung oder, im Einzelfall, auch zur Sexualität. Weitere Praktiken, die von einigen Menschen zur Esoterik gezählt werden sind Channeling, Astrologie, Tarot, Pendeln, Wünschelrute, I Ging, Numerologie, D'tail Weisen und manche Methoden der Alternativmedizin wie Homöopathie, Reiki, Aura Soma, Bach-Blüten, Psychokinesiologie, Feng Shui, Edelsteintherapie, Reinkarnationstherapie oder Familienstellen.
Haupströmungen
New Age
parawisseneschaftliche Physik / Ufologie
Spiritismus
Neoschamanismus
rituelle Magie / Sexualmagie
Alchimie / Alchemie
Satanismus
Kritik
Kritik von aussen
Esoterik stößt bei einem nennenswerten Teil der Bevökerung, bei Wissenschaften sowie Kirchen und Religionen auf Ablehnung. Vorgeworfen werden ihr unter anderem: Realitätsflucht, Manipulation der Fakten, Wunschdenken, Betrügerei, Opportunismus und Selbstdarstellung. Kritisiert wird insbesondere ihre angebliche Beliebigkeit. Z.B. würden physikalische und chemische Grundbegriffe ("Schwingung", "Welle", "Energie") losgelöst von Ihrer naturwissenschaftlichen Bedeutung benutzt, während man sich zudem auf die Physik (Quantenmechanik, Superstringtheorie) berufe um die eigenen Thesen zu rechtfertigen, ohne jedoch die dafür geltenden formalen Voraussetzungen und Konsequenzen zu akzeptieren.
Von den etablierten Kirchen wird darüberhinaus die Kritik geäußert, dass die Beschäftigung mit Satanismus und Dämonologie die gesunde Entwicklung der Persönlichkeit gefährde.
In Deutschland werden esoterische Strömungen zum Beispiel auch von der GWUP wissenschaftlich hinterfragt und kritisiert.
Gegenkritik
Da der Zugang zur Esoterik sich durch eine Verbindung emotionaler, geistiger und spiritueller Fähigkeiten erschliesse, unterstellen Esoteriker den Kritikern ungenügenden Willen, esoterische Aussagen auf entsprechender Ebene nachzuvollziehen. Dem Vorwurf der Beliebigkeit wird entgegnet, dass die Esoterik grenzüberschreitende Zusammenhänge aufzeige, die in einem einseitigen positivistischen Weltbild, das Esoteriker nicht selten mit der Naturwissenschaft assoziieren, keinen Platz fände.
Nach Esoterikern wie Ken Wilber, Fritjof Capra oder Gary Zukav legten Vergleiche von Volksglaube, Mystik und Religion mit neueren Entwicklungen, wie der transpersonale Psychologie oder der Quantenphysik, nahe, dass zwischen Esoterik und Wissenschaft kein unüberbrückbarer Widerspruch bestünde. Lediglich sei das nötige Verständnis noch nicht weit genug verbreitet und etablierte Strukturen versuchten zudem, eine Verbreitung esoterischen Wissens zu verhindern. Dieses sei aber für die Menschen zur Lösung von Zukunftsaufgaben in Ökologie, Psychologie, Medizin (Krebs, AIDS), Politik(Weltfrieden) und Religion überlebenswichtig.
Esoteriker empfinden sich häufig durch Aussagen der Kirchen ausgegrenzt, missverstanden, von der Wissenschaft nicht ernst genommen und von den Medien verhöhnt.
Missbrauch
Weil esoterische Themen bei den von der Kirche enttäuschten, sich auf der Suche befindlichen Menschen großes Interesse hervorrufen, ist die Verbreitung von esoterischem Material ein großer wirtschaftlicher Markt. Zur Befriedigung der spirituellen Bedürfnisse werden viele Artikel oder Dienstleistungen verkauft, die häufig nur auf den finanziellen Nutzen der Hersteller ausgerichtet sind. Dies reicht von Propagandamaterial für Sekten und gefährlichen Selbstdarstellern bis hin zu Wundermittel, die von Vitaminpräparaten nicht zu unterscheiden sind. Dass diese Werbung ein gut zahlendes Publikum erreicht, ist leicht erklärbar. Da die Esoterik mit dem Anspruch antritt, Spiritualität, Hilfe und Orientierung zu vermitteln, zieht sie die Menschen in ihren Bann, die auf der Suche nach Alternativen und deshalb oft besonders leicht mit Scharlertanerie zu beirren sind.
Selbstkritik
Da Esoterik eine weitgehend undogmatische Strömung ist, in der viele Ansichten artikuliert werden, finden sich darin auch sehr negative Erscheinungen, die mit der Esoterik eigentlich überwunden werden sollen. Neben dem im letzten Abschnitt erwähnten, ist zudem das Verständnis verschiedener Autoren sehr unterschiedlich. Daher gibt sehr viele Bücher, die auf Sensationslust und/oder den bekannten esoterischen Vokabeln aufbauen, aber inhaltlich nur ungenügend Einsicht bieten.
Quellen
Literatur
- Helmut Werner: Lexikon der Esoterik. Wiesbaden: Fourier, 1991, ISBN 3-925037-57-8
- Marc Roberts: Das neue Lexikon der Esoterik. München: Goldmann, 1995 (TB 12237), ISBN 3-44212665-7
- Martin Lambeck (Physiker, Professor an der TU Berlin): "Irrt die Physik? Über alternative Medizin und Esoterik" Beck 2003, ISBN 3406494692
- Julius Evola, Magie als Wissenschaft vom Ich 1985, ISBN 3715700726
- Hugo Stamm, Achtung Esoterik. Zwischen Spiritualität und Verführung. 2000, Pendo-Verlag, ISBN 3-85842-388-2
- Rezension: "Esoterik ist heute ein ausgeklügeltes System zur raschen Befriedigung übersinnlicher Bedürfnisse." Diese kühne These vertritt der Zürcher Journalist und Weltanschauungsfachmann Hugo Stamm in seinem neuen Buch. Esoterik sei, so Stamm, gnadenlos kommerzialisiert und verhindere eher das "Ringen um wahre mystische Erkenntnisse", als sie zu ermöglichen. Gute Gründe führt Stamm für seine Thesen an. Mit peniblen Recherchen und profunder Sachkenntnis nimmt er die "Glaubensfabrik moderne Esoterik" aufs Korn. Dass er dabei weder ironisch noch überheblich wird, unterscheidet sein Buch etwa von Werken kirchlicher Weltanschauungsbeauftragter. Stamm geht dem Phänomen mit journalistischem Pathos statt mit apologetischem Anspruch nach. Als Zeitungsredakteur hat er kein anderes Terrain zu verteidigen als die journalistische Sorgfaltspflicht -- und die erfüllt er in beeindruckender Weise.
- Jörg Wichmann: Die Renaissance der Esoterik. Eine kritische Orientierung. Stuttgart : Kreuz-Verlag, 1990 (Wichmann, geb. 1958, studierte Religionswissenschaften, Philosophie und Psychologie. Er gibt einen grundlegenden Überblick über das Gesamtgebiet der Esoterik, wobei er auf Stamms Pathos verzichtet, aber dort, wo Kritik angesagt ist, diese überzeugend formuliert.)
- Omraam Mikhael Aivanhov: Der Wassermann und das goldene Zeitalter (1-2), 542 Seiten, Doppelband, ISBN 3-89515-030-4.
Siehe auch
Weblinks
- Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften setzt sich kritisch mit Esoterik auseinander
- RelInfo - Esoterik Eher skeptisch, aber gut recherchiert
- Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen - Download Faltblatt "Esoterik"
- MERU Foundation proesoterische interdisziplinäre Forschung
- puramayam.de Esoterische Lehrerin, pro esoterisch, umfassend und informativ
- Luckysoul.de Esoterische Seite mit vielen, sehr sachlich recherchierten Themen und außergewöhnlichen Bildern
- lichtinfo deutsches Esoterik Forum, mit vielen Adressen von Heilern
- Nebelpfade - das heidnisch-esoterische Portal
- PSI Links esoterische Suchmaschine