Schlacht bei Malplaquet

Schlacht des Spanischen Erbfolgekriegs
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Vorgeschichte

Im Juni 1709 beginnen die Verbündeten den Feldzug in Flandern mit der Belagerung von Tournai. Die Armee der Verbündeten auf diesem Kriegsschauplatz des Spanischen Erbfolgekrieges unter dem Befehl von Malborough und Tilly ist 90.000 Mann stark und verfügt über 120 Geschütze. Die Stadt fällt Ende Juli, am 3. September folgt die Zitadelle.

Die fanzösische Armee unter dem Befehl von Villars wartet währenddessen auf Verstärkungen vom Rhein und aus Spanien. Er bleibt aber mit 80.000 Mann und 90 Geschützen den Verbündeten zahlenmäßig unterlegen. Dennoch wagt er eine offene Feldschlacht, um nicht auch noch Mons zu verlieren.

Erst versucht er, die Verbündeten während des Marsches anzugreifen. Dies mißlingt: Malborough erfährt rechtzeitig davon und hält seine Armee an. Gewillt den Kampf aufzunehmen, bereiten sich die Franzosen auf die Schlacht vor und beginnen mit dem Errichten von drei hintereinanderliegenden Verschanzungen in den Wäldern von Sars und Lanière. Malborough eröffnet das Feuer auf die Franzosen durch seine Artillerie, allerdings aus einer für damals sehr großen Entfernung. Wenig erfolgreich, denn die Franzosen setzen ihre Arbeit wenig beeindruckt fort.

Ablauf der Schlacht

Um 8 Uhr des 11. Septembers rückt der rechte Flügel unter Prinz Eugen vor und versucht in die Flanke der Franzosen zu kommen. Seinen Truppen zusammengesetzt aus kaiserlichen, Reichstruppen, Dänen und Sachsen, können jedoch nicht durchdringen. Auch der holländischen und preußischen Infanterie unter dem Prinz von Oranien und dem Baron de Fagel am linken Flügel stößt auf heftigen Widerstand. Schon jetzt zeichnet sich eine äußerst verlustreiche Schlacht ab.

Nach zwei zurückgeschlagenen Angriffen leitet Prinz Eugen persönlich den dritten. Jetzt brechen seine Truppen durch die Linien der Franzosen und treiben diese aus dem Wald von Sars. Auch dem Prinz von Oranien gelingt der Durchbruch. Villars reagiert sofort mit einem Gegenangriff und stellt seine Linien im Wald von Lanière wieder her.

Malborough führt nun selbst frische Infanterietruppen gegen die französische Stellung unterstützt durch seine Kavallerie. Gegen 14 Uhr brechen diese Verbände in die Stellung der Franzosen ein. Villars wird am Knie schwer verwundet und muß sich aus der Schlacht tragen lassen, den Oberbefehl übernimmt Marschall de Boufflers.

Nun bricht der Erbprinz von Hessen-Kassel mit seiner seiner Reiterei in den linken Flügel der Franzosen. Am rechten Flügel entbrennt ein heftiger Kavalleriekampf, den die Verbündeten durch ihre Übermacht für sich entscheiden können. De Boufflers bläst zum Rückzug. Zwischen 15 und 16 Uhr ziehen die Franzosen geordnet ab.

Die Verbündeten verlieren 22.940 Mann und die Armee ist zu geschwächt, um den Krieg weiter zu führen. Die Verluste der Franzosen mit 19.000 sind zwar geringer aber immer noch sehr hoch. Die Schlacht von Malplaquet war die blutigste im Spanischen Erbfolgekrieg.