Bali

Provinz von Indonesien
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Bali ist eine seit 1949 zu Indonesien gehörende Insel und bildet eine Provinz dieses Staates. Seine Fläche beträgt 5.561 km²; auf Bali leben ca. 3 Mio Einwohner. Die Hauptstadt ist Denpasar.

Geographie

 
Topographie Balis

Bali gilt als die westlichste der Kleinen Sunda-Inseln (zu denen noch die Inseln von Nusa Tenggara gehören) und ist vom westlich gelegenen Java durch die 2,5 km breite Bali-Straße getrennt. Bali liegt im Indischen Ozean zwischen Java und Lombok. Sie ist vulkanischen Ursprungs mit dem noch aktiven Agung (3142 m - letzter Ausbruch 1963) als höchster Erhebung. Zu Bali gehört noch eine kleine Inseln namens Nusa Penida. Zwischen Bali und Lombok verläuft die sog. Wallace-Linie.

Sprachen

Auf Bali wird vor allem Balinesisch und Hoch Indonesisch (Bahasa Indonesia) gesprochen, Englisch ist wegen des Tourismus ebenfalls weit verbreitet.

Geschichte

Als erste Einwanderer vermutet man Menschen aus Südindien, die Bali ca. 1500 v.Chr. besiedelten. Das erste Königreich ist für 990 n.Chr. belegt. 1478 zog sich die hinduistiche Oberschicht Javas, durch den Islam verdrängt, nach Bali zurück. Der König der hieraus entstehenden Dynastie (Gelgel-Dynastie) regierte Bali von Klungkung aus. In der Folgezeit verselbständigten sich die Provinzen Balis. Ihre Herrscher, die Radjas, wurden nunmehr zu Königen ihrer eigenen Reiche. Die Holländer besetzten Bali von 1846 bis 1942. Danach wurde die Insel bis zu ihrer Unabhängigkeit im Jahre 1949 von Japan annektiert.

Am 12. Oktober 2002 wurden 202 Menschen bei Sprengstoffattentaten auf zwei Diskotheken in Kuta getötet.

Auf Bali besteht seit über 1000 Jahren ein soziales, ökonomisches und kulturelles Netzwerk aller lokalen Gemeinschaften untereinander. Alle Dörfer, Städte und Provinzen haben identische aber dezentral kontrollierte Organisationsstrukturen. Diese traditionellen Strukturen teilen sich in drei Gruppen:

  • die "Banjar" (= Nachbarschaft) zur Regelung ziviler Aspekte innerhalb der Gemeinschaft
  • die "Subak" für die Festlegung der Bewässerungsmodalitäten der Reisfelder
  • die "Pemaksan" zur Regelung der religiösen Rituale.

Städte

Denpasar, Singaraja, Ubud, Kuta, Legian, Sanur, Klungkung,Negara und das neue Touristenzentrum Nusa Dua.

Klima

Das Klima ist tropisch heiß mit hoher Luftfeuchtigkeit. Von November bis März herrscht Regenzeit.

Religion

Bali ist insofern eine Besonderheit, als sie die einzige Weltgegends außerhalb Indiens mit bodenständiger hinduistischer Bevölkerung und gleichzeitig die einzige hinduistische Insel Indonesiens darstellt: Die Mehrzahl der Balinesen sind Shivaiten, das heißt sie verehren vor allem den Gott Shiva. Einzug erhielt der Hinduismus in Bali im 8. bis 9. Jahrhundert. Die Architektur der Tempel ist sehr eigenständig. In ihnen und um sie herum werden jedes Jahr tausende prunkvoller religiöser Zeremonien abgehalten.

Tourismus

Bali ist die am häufigsten besuchte Touristeninsel Indonesiens. Die Insel deckt wesentliche Teile ihres Haushalts mit Mitteln aus dem Fremdenverkehr. Heute kommen etwa 4 Mio Besucher jährlich, um die zahlreichen kulturellen Veranstaltungen wahrzunehmen. Trotzdem hat Bali auch jenseits des Tourismus immer seine eigenständige kulturelle Identität bewahrt. Von den etwa 5000 Tanz- und Gamelangruppen, die regelmäßig ihre religiösen Zeremonien abhalten, sind nur wenige ausschließlich für die Touristen aktiv. Einige Orte allerdings, wie Kuta, Legian und Seminjak haben sich im Laufe der letzten Jahre stark "verwestlicht". Die meisten Touristen kommen aus Australien, Japan, USA, Deutschland und den Niederlanden. Der Ngurah Rai International Airport liegt in der Nähe von Jimbaran und Kuta.

Sehenswürdigkeiten

  • Besakih, der Muttertempel
  • Tanah Lot, der Sonnenuntergangstempel
  • Ubud, künstlerisches Zentrum Balis (Malerei)
  • Celuk, Dorf der Silberschmiede
  • Botanischer Garten bei Bedugul
  • Mas, Dorf der Holzschnitzer
  • Gitgit, Wasserfälle
  • Reisterrassen in Zentralbali
  • Tempelfeste und Totenverbrennungen, wo sie sich ergeben
  • Lake Bratan, Bergsee mit Tempel

Literatur