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Martinstrompete

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Schalmeienkapelle auf dem UZ-Pressefest 2003 in Dortmund

Die nach ihrem Erfinder Max B. Martin benannte Martinstrompete entstand Anfang des 20. Jahrhunderts als Signalinstrument und wird als eigenständiges Musikinstrument auch Schalmei genannt. Von dem historischen Holzblasinstrument -der Schalmei- stammt sie jedoch instrumentenbaulich nicht ab. Der durchdringende Klang jedoch hat gewisse Ähnlichkeiten.

Tonerzeugung

Der Ton wird mit einer aufschlagenden Zunge durch Atemluftdruck des Bläsers erzeugt, eineResonanzröhre mit angedeutetem Schallbecher dient unterstützend zur Erzeugung eines höhenmäßig definierten Tones. Mitunter wird als Mundstück das einer Trompete verwendet, was physikalisch nicht notwendig ist, da die Lippen des Bläsers nicht wie bei Blechblasinstrumenten schwingen dürfen. Ebenso kann die Luft durch ein flaches, ovales, in den Mund genommenes Rohr geblasen werden.

Instrumentenausführungen

Signalinstrumente

Im einfachsten Fall hat das Rufhorn („Hupe“) nur einen Ton und benötigt damit auch kein Umschaltventil, jedoch das mundangeblasene zweitönige Folgetonhorn. Da beide vordergründig als Signalhorn verwendet werden, gibt es auch Rufhörner mit zwei Tönen, die jedoch nur wenige Cent nebeneinanderliegend auf „Schwebung“ (auch Tremolo genannt) gestimmt sind und dadurch einen noch lauteren Höreindruck vermitteln.

Musikinstrument der Arbeiterbewegung

Martinstrompeten als Musikinstrumente bestehen aus acht bis sechzehn gebündelten Einzelhupen, die durch ein Ventilsystem jeweils nur eine Schallröhre mit der festgelegten Tonhöhe auswählen.

In der Arbeiterbewegung spielte die „Schalmei“ (Martinstrompete) eine besondere Rolle. In den Bergmannsrevieren des Ruhrgebietes und des Saarlandes gab es ganze „Schalmeienorchester“, die die Arbeiterlieder spielten. Heute bestehen im Saarland beispielsweise noch die Schalmeienkapelle Wiebelskirchen, des Geburtsortes von Erich Honecker und auch der "Schalmeien- und Kulturverein Dudweiler e.V." welcher 1971 gegründet wurde. Bekannt wurde die Schalmei neuzeitlich wieder unter anderem als Geschenk von Erich Honecker an Udo Lindenberg.