Steinigung

alte Hinrichtungsmethode
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Steinigung (lat. lapidatio) war eine schon bei Israeliten (Hebräern), Griechen, Makedoniern und Persern verwendete Art der Hinrichtung. Dazu fanden sich Bürger zusammen, die meist nach einem Urteil eines Rechtsorgans (König oder Gericht) den Delinquenten durch Steinwürfe töteten.

Altes Testament

Im Alten Testament ist die Steinigung die typische Vollzugsform für die Todesstrafe. Instruktiv ist hiefür LEV 24,14 (u.f.), an welcher Stelle Gott selbst zu Mose spricht:

»Lass den Flucher [sc. der den Namen des Herrn missbrauchte] vor das Lager hinausführen, und alle, die es gehört haben, sollen die Hände auf sein Haupt stützen, und dann soll ihn die ganze Gemeinde steinigen«

Weitere Beispiele finden NUM 14,10 und DTN 13,11; 17,5 und 22,21 das die Steinigung für eine Frau vorsieht, die beim Eheschluss nicht mehr Jungfrau war. (Vgl. auch EX 21,29 und LEV 20,16).

Gegenwart

Heute ist die Steinigung (arab. ar-radschm الرجم) noch in bestimmten islamisch geprägten Regionen und Ländern in Anwendung. Sie kann nach der Schari'a zur Bestrafung nur eines der so genannten Hadd-Vergehen, nämlich Ehebruch zwischen zwei Personen, die mit anderen verheiratet sind oder waren, bei dem mindestens vier Zeugen unmittelbar dabeigewesen sein müssen, d.h. beim unmittelbaren Geschlechtsakt, oder nach einem Geständnis ausgesprochen werden. Während die Anwendung der Steinigung in manchen dieser Ländern eher im Steigen begriffen ist bzw. erstmalig zur Anwendung kommen soll (z.B. in Nigeria), was aber wohl eher mit Missbrauch von Macht und mit Unterdrückung zu tun hat, sind in anderen Ländern (Iran) Bestrebungen im Gang, die Steinigung durch "weniger grausame" Hinrichtungsarten zu ersetzen - laut Amnesty International wurde im Iran im Berichtsjahr 2003 an mindestens 2 Personen die Steinigung vollzogen.

Auch die Steinigung des Azteken-Kaisers Moctezuma II. ist bekannt.