Berkel-Schinkenschneidemaschinen revolutionierten vor hundert Jahren die Art zu schneiden. Sie sind bis heute ein beliebtes Sammlerobjekt und in vielen Luxusrestaurants zu finden.
Berkel Patent
Der junge Rotterdamer Fleischermeister Wilhelmus Adrianus Van Berkel hatte Ende der 1880er Jahre eine geniale Idee: er erfand eine Maschine mit Handautomatik um Schinken, Wurst und Fleisch besser, präziser und schneller schneiden zu können. Das Berkel-Patent: Ein Handrad setzt einen beweglichen Tischschlitten in Bewegung und der gleitet einer scharfen, konvexen, sich drehenden Klinge entgegen. Vor Van Berkels Idee waren Fleischer und Gastronomen auf gewetzte Messer angewiesen – rustikal, grob und langsam.
Historische Entwicklung
Lange hatte W. A. Van Berkel an seinem handautomatischen Meisterstück gearbeitet und getüftelt. Er hatte einige Rückschläge einstecken müssen. Als seine moderne Idee dann doch in die Tat umgesetzt war, ging alles sehr schnell: am 10. Oktober 1889 gründete W.A. Van Berkel eine Manufaktur und verkaufte schon im ersten Jahr mehr als 50 Schneidemaschinen. Berkels Schneidemaschine entwickelte sich schnell weiter. Genial war auch, dass die Modelle bald mit Schleifköpfen ausgestattet wurden, sodass die Klingen immer scharf blieben. Die Modelle L und R den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts sind seltene Sammler-Modelle, für die oft mehr als 15.ooo Euro (!) gezahlt werden. Berkels Maschinen gelangten zu Ruhm und Van Berkel begann sie zu exportieren. Schon 1907 gab es Berkel-Maschinen überall in Europa und sogar in Mexiko, Kanada und Russland.
Amerikanische Berkel Modelle
In 1909 wurde in den Vereinigten Staaten eine weitere Manufaktur bei Chikago gegründet, die bald vergrößert und nach Indiana, Illinois verlagert wurde. Aus diesen Manufakturen stammt das Modell Indiana (Wert etwa 5.ooo Euro), erkennbar an einer protzigen Plakette. Außerdem wurde von dort aus der Lateinamerikanische Markt mit anderen Berkel-Patent-Modellen bis etwa 1950 beliefert.
beliebtesten Modelle
Das Modell 21 und seine kleine Schwester das Modell H9 sind heute am beliebtesten. Sie bieten technisch viele Innovationen: Der Schinken lässt sich stufenlos hydraulisch fixieren. Außerdem gleitet der Schlitten sanft und leicht. Beide Modelle verfügen über viele Finessen, die das Säubern nach dem Gebrauch leichter machen. Außerdem wurden die Klingenschärfer verbessert.