Kloster Tennenbach
Das Kloster Tennenbach ist eine ehemalige Zisterzienserabtei, gelegen bei Freiamt und Emmendingen, Baden-Württemberg (ca.1160-1807).
Geschichte
Das Zisterzienserkloster Tennenbach - oder wie es zunächst hieß: Porta Coeli („Himmelspforte“) - wurde wahrscheinlich 1158 gegründet. Zwölf Mönche unter ihrem Abt Hesso übersiedelten damals vom burgundischen Kloster Frienisberg - ob auf Veranlassung Herzog Bertholds IV. von Zähringen (1152-1186), ist zweifelhaft. Eine in der Mitte des 13. Jahrhunderts gefälschte Gründungsnotiz, die angeblich 1161 auf der Hochburg abgeschlossen wurde, nennt den Besitz bestimmter Güter und Rechte in der Nachbarschaft Tennenbachs und führt eine Zeugenliste an, zu der auch Herzog Berthold und Markgraf Hermann III. oder IV. von Baden (1130-1160 oder 1160-1190) gehören. Rechte und Güter der Zisterzienserabtei am Westabhang des Schwarzwalds sind aber schon in dem Privileg Papst Alexanders III. vom 5. August 1178 aufgeführt worden. Von weltlicher Seite her soll Kaiser Friedrich I. Barbarossa (1152-1190) für Tennenbach geurkundet haben, während die Wegnahme von Klostergut in Neuenburg zwecks Gründung der gleichnamigen Stadt durch Herzog Berthold IV. (zwischen 1170 und 1180) auch noch im Tennenbacher Güterbuch des 14. Jahrhunderts Protest hervorrief.
Tennenbach unterstand ab Ende des 12. Jahrhunderts der Reichsabtei Salem. Grangien, also vom Kloster in Eigenbewirtschaftung betriebene Ländereien, waren wesentlich für das Gefüge des Grundbesitzes, der sich in der Oberrheinebene und im westlichen Schwarzwald konzentrierte, während der Tennenbacher Besitz in der Baar weitgehend davon isoliert war. Die Klostervogtei hatten im 13. und 14. Jahrhundert die Markgrafen von Hachberg inne, ab 1373 beanspruchten sie die Habsburger. 1444 wurde Tennenbach von den Armagnaken verwüstet - das Kloster war über 30 Jahre unbewohnt -, 1525 im Bauernkrieg verbrannt und 1807 schließlich säkularisiert. Von der alten Klosteranlage existiert heute nur noch die Krankenkapelle.
Der Tennenbacher Güterstreit
Irgendwann vor 1180 schenkte Werner von Roggenbach, Dienstmann des Herzogs Berthold IV. von Zähringen (1152-1186), dem Zisterzienserkloster Tennenbach Güter in Roggenbach (Unterkirnach), Villingen, Aasen und Dauchingen. Da auch der Herzog über diese Güter zu Gunsten des Benediktinerklosters St. Georgen im Schwarzwald verfügt hatte, kam es nach dem Tod Werners zwischen den beiden Mönchsgemeinschaften zum sog. Tennenbacher Güterstreit, der in den 1180er-Jahren Äbte, Bischöfe, Kardinäle und Päpste beschäftigte. Der Kompromiss von 1187 sah dann für St. Georgen den Besitz, für Tennenbach die Nutzung Roggenbachs vor, während die Güter in Villingen und Aasen bei den Zisterziensern verblieben, das herzogliche Allod in Klengen bei St. Georgen.
Der letzte Tennenbacher Klosterhof in Endingen am Kaiserstuhl
Endingen immer noch „im Banne“ Tennenbachs - Der letzte Klosterhof von Tennenbach in Endingen und seine Anfänge.Von Stefan Schmidt, Wyhl am Kaiserstuhl.
Wie jüngst mehrfach berichtet, wurde Tennenbachs Stadthof, Markgrafenstraße 1, im 16. Jh. erbaut - und so steht es tatsächlich auch am Haus zu lesen. Doch ist dem wirklich so, oder ist er womöglich älter, steht er gar auf Teilen eines Vorgängerbaus, ist der Hof unser neuerbauetes Haus, wie wir in einer Urkunde jener Zeit lesen? Und wie wirklichkeitsnah ist eine Zeichnung von 1879 zu bewerten, die eine ganz andere Sprache spricht? Unumstritten ist, dass die Abtei bereits 1320 drei Stadthäuser hatte, alle im Bereich des Marktplatzes. Eines, sogar Abt Zenlins privates Haus, welcher das kostbare Güterbuch von 1341 verfassen ließ, das heute in Karlsruhe, fern der Heimat verwahrt wird, hatte doch Großherzog Karl-Friedrich den Mönchen gesagt, er wolle es nur kopieren lassen und wiederbringen. Der Maler Franz Josef Lederle, wohl Endinger Abstammung, zeichnete das Haus (vermutlich) nach älteren Vorlagen, (nach) seinen Nachforschungen entsprechend u. so wie er es sah. Er galt als renommierter Maler des Breisgauer Geschichtsvereins Schau-ins-Land, mit Sachverstand. Und nach seiner Zeichnung könnte der Hof durchaus älter bewertet werden, wohl deutlichster Hinweis dafür dürfte der schlichte, gotische Hauseingang sein, dessen Türgewand mit schlichter Kehle und Rippenband verziert, nur zur Tür hin behauen ist, (welcher wohl) kaum in die Zeit von 1550 passt und keinesfalls nur versetzt wurde, wie 1994 zu lesen war, auch der Staffelgiebel ist ein sicheres Indiz.
Tennenbachs Äbte waren für ihre rege Bautätigkeit bekannt, und stets wurden Neubauten, dem jeweiligen Baustil u. Zeitgeist entsprechend, errichtet. Könner wie Peter Thumb bauten für das reiche Kloster. Und so ist schwer vorstellbar, dass der stattliche Hof in einem veralteten Stil erbaut wurde, wo doch auf der anderen Seite des Marktplatzes schon 1527 ein Rathaus mit repräsentativer Barockfassade errichtet wurde. Sicher wollte man hinter der Stadt nicht zurückstehen, welche nach erbittertem Kampf 1307-1310, strittiger Einnahmen wegen, auf Drängen der Abtei mit dem Interdikt, dem Kirchenbann durch päpstliche Bulle, belegt wurde. Das Glockengeläut wurde verboten, und bei Androhung der Exkommunikation, war es untersagt, einem Bürger unserer Stadt Gastrecht, also Speise und Nachtlager zu gewähren. Und am schlimmsten war, dass grundsätzlich alle gottesdienstlichen Handlungen eingestellt waren, sogar Sakramente wie die letzte Ölung und kirchliche Begräbnisse verweigert wurden. Kein gläubiger Christ konnte dem widerstehen, nach einem halben Jahr waren die Bürger in die Knie gezwungen. Für Endingen, welches 3 von 41 Äbten des Klosters stellte, war Tennenbach jetzt zum Canossa geworden, der Schultheiß stellvertretend für den Rat und die Stadt musste sich auf den Stufen des Münsters „Unserer lieben Frau zu Tennibach“ vor Abt Johannes I. von Todtnau (1310 - 1336) niederknien und um Vergebung bitten. Die Abtei hatte einen vollständigen Sieg errungen, und die Stadt musste sich unterwerfen. Die Blütezeit der Abtei war angebrochen, Tennenbach hatte zeitweise in über 300 Dörfern Besitzungen. Während des Basler Konzils 1431-1449 wurde der 18. Abt Burkard II. Iselin von Tennenbach (nach Köllhofer: vermutl. einem Basler Geschlechte entstammend) für seine Verdienste um das Konzil sogar mit dem Recht, die bischöflichen Insignien, Mitra, Ring, und Stab zu tragen, ausgezeichnet ("infuliert"). Sicher waren während dieser 18 Jahre zahlreiche Vertreter der röm. Kurie in Tennenbach zu Besuch. Aber warum fällt unser Klosterhof so schlicht aus? Vielleicht weil das Kloster im Bauernkrieg 1525 geplündert u. durch den Bahlinger Bauern Hans Wirth in Brand gesteckt wurde, wofür dieser in Freiburg am 10. Juni 1525 hingerichtet wurde. Ähnlich erging es der Statthalterei mit Prälatur in Kiechlinsbergen, wo die letzten 10 Äbte residierten und Ortsherren waren, auch sie wurde geplündert. Musste die Abtei, in Folge dessen, vielleicht bescheidener bauen? Vor allem der Hauseingang ist schlichter und wirkt in der Art älter als jener vom Haus Zink, 1406; und am Üsenberger Hof, 1495 Aufschluss würde vielleicht eine dendrologische Untersuchung des sich gerade im Umbau befindlichen Hauses bringen, welche auf Nachfrage bei der Stadt, im Rahmen des hist. Stadtkatasters, bereits durchgeführt wurde, wovon die Eigentümer Familie Kind, welche sich liebevoll und unter großem Zeitaufwand und Mitteln um den Erhalt ihres Hauses kümmern, aber nichts wissen. Wurden doch vor kurzem eichene Zwischenwände mit alter Verzapfung freigelegt.Vor allem Kaiserstühler Vulkangestein, harter Basalt - „ohne Vorbohren geht nichts!“ wie Holger Kind bestätigt - wurde zum Hausbau verwandt, nur für Tür- u. Fenstergewände u. Eckquader, welche sicher nicht mehr im Originalzustand sind, wurde Sandstein eingesetzt. Auch der sogenannte Prälatenkeller mit seinem Tonnengewölbe birgt Interessantes, so wissen doch die Altvorderen zu berichten, dass ein unterirdischer Gang zugemauert wurde, beim Umbau vor 1945, zum Luftschutzkeller, in Richtung, auf dem Hof, oder gar zu Wagenmanns Keller, wie sich vermuten lässt. Auch seine Herkunft liegt im Dunkeln, und vielleicht wurde er von Tennenbach angelegt, um die großen Zehnteinnahmen in Naturalie Wein, die das Kloster in Endingen einnahm zu Lagern. Tennenbach führte große Mengen Wein durch und aus der Stadt, die größte Einzellage im Endinger Bann weisst noch heute auf den Weinbau der Zisterzienser und seines größten Abtes hin, so hat der „Endinger Engelsberg“ seinen Namen von dem Freiburger Patriziergeschlecht - der Zenlin. Dies wird nämlich deutlich wenn man den ursprünglichen Namen einmal rekonstruiert, so werden „zehen mannehouwat Reben an Enlinsberge“ im Jahr 1308 in einer Urkunde genannt (Wilhelm: Corpus der altdeutschen Originalurkunden Bd.II S.160 ff.) und 1492 heißt dieses Gewann „Englisberg“ (Geschichte der Stadt Endingen 1988 S.668-79). Da Johannes Zenlin erst im Jahre 1336 zum Tennenbacher Abt gewählt wurde, muss dieser rießige Weinberg schon vorher im Besitze dieses Geschlechtes gewesen sein, wie der Gewanname in der Urkunde von 1308 beweisst. Doch nun zurück zu unserem Tennenbacher Hof, möglicherweise führte gar eine Leitung mit Sandsteinrinne in den tiefer gelegenen Keller, waren doch die Tennenbacher Zisterzienser glänzende Hydrologen, denn sie verhalfen den Städten Freiburg und Villingen zu „ihren Bächle“, wofür sie mit dem Bürgerrecht und der damit verbundenen Abgabenfreiheit belohnt wurden. Ist doch 1331 von einer Trotte beim Hof die Rede, es war bestimmt keine kleine,welche beim Klosterhof gestanden hat. Und 1356 kontrollierte Tennenbach 17 Häuser in Endingen und einen Hof, „der da lit bei sanct Peters kilchhof“, sei es durch Besitz oder Zinsansprüche. Viele unbeantwortete Fragen sind geblieben - sicher ist, es wurde mehrfach umgebaut, die teilweise ergänzten Fenstergewände sind wahrscheinlich nicht die erste Garnitur. Vermutlich fehlen auch deshalb die damals gebräuchlichen Schlusssteine mit Wappen des Abtes u. Jahreszahl, so wie auf der Schlossmauer in Kiechlinsbergen zu sehen. Dafür kommen jetzt farbige Putzreste und ein vermauerter Eingang auf der Gebäuderückseite zum Vorschein. Doch liegt weiter Dunkelheit über der Geschichte, und so haben die grauen Mönche ihr Wissen darum mitgenommen. In Kiechlinsbergen läuft im Moment eine Sonderausstellung über Tennenbach, sie ist noch bis September zu sehen, sie darf im Vorfeld der großen 850 Jahr-Feierlichkeiten um Tennenbach gesehen werden. Ludwig Köllhofer, Emmendingen, der seit rund 60 Jahren über das Kloster forscht und zahlreiche Exponate zur Ausstellung lieferte, gilt als Größe in Sachen Tennenbach. Er gibt vor allem jungen Menschen, die sich für Heimatgeschichte statt Gameboys interessieren, gerne Auskunft, vorausgesetzt man besucht ihn.
Quellen: Stefan Schmidt, Wyhl: Zeitungsartikel in der Badischen Zeitung vom 3. Juli 2004 und im Kaiserstühler Wochenbericht vom 25. Juni 2004 und Stefan Schmidt: „Die Geschichte des Dorfes Wellingen am Rhein, sowie das Lehen und die Wasserfeste Schafgießen“ unveröffentl. Manuskript 50 Seiten, 2006, Seite 7 f, erscheint 2007 im Selbstverlag.
Forschungen zur Geschichte der Abtei Tennenbach nach den Aufzeichnungen der Reichs- und Konsistorialabtei Salem
von Stefan Schmidt, Wyhl am Kaiserstuhl.
Bei der Auswahl des Ortes einer Niederlassung gingen die Zisterzienser mit größter Sorgfalt vor. Sie legten Wert auf einsame Lage in wald- und wasserreichen Tälern sowie genügende Ausdehnungs- Möglichkeit für eine Klosteranlage. Die Zisterzienser nutzten schon früh die Wasserkraft als Energiequelle. Der Wasserlauf diente zur Trinkwasserversorgung, zur Abwasserbeseitigung, zur Bewässerung der Gärten, zur Speisung der Fischteiche und zum Betreiben der verschiedenen Mühlen. Zur geplanten Neugründung entsandte das Generalkapitel zwei Äbte, die abzuklären hatten, ob die vorgesehene Lage den Ordensregeln entsprach. Niemand durfte auf den Gängen im Konvente mit einem anderen Mitbruder reden, oder sich zu einem anderen in seine Zelle begeben. Die Beachtung des Stillschweigens war im klösterlichen Leben von hoher Bedeutung. Der hl. Benedikt kommt deshalb in seiner Regel immer wieder darauf zu sprechen. Aus der großen Scheu, diese zu verletzen entstand daher in den Klöstern eine Zeichensprache, welche die Zisterzienser des Mittelalters kannten und ausgiebig gebrauchten. Um die Wende des 13. Jahrhunderts wurde den Pratres (Priestermönchen) das Studium zur Pflicht gemacht. Es entstanden Studienhäuser, zunächst in Clairvaux, dann das Bernhardskolleg in Paris, für die deutschen Mönche ein Haus in Metz. An der Universität Heidelberg wurde für die Zisterzienser 1391 das Jakobskolleg gegründet. Von den süddeutschen Klöstern wurden die Universitäten Freiburg und Dillingen bevorzugt.
Filationstafel des Tennenbacher Mutterklosters Salem
Cîteaux (1098) __________________________________________ La Ferté Pontigny Morimond Clairvaux (1113) (1114) (1115) (1115)
Bellevaux (1120, gelegen i.d. Freigrafschaft)
Lützel (1124, gelegen im Oberelsaß a.d. Schweizer Grenze)
________________________________________________________ Neuburg Kaisheim Frienisberg Salem Pairis St. Urban (1131) (1134) (1131) (1134/38) (1138) (1195)
______________________________________________ Raitenhaslach Tennenbach Wettingen Königsbronn (1143) (1158) (1227) (1303) filia von Salem (ab 1181)
1146 reist Bernhard von Clairvaux in Begleitung des Salemer Abtes Frowin von Clairvaux kommend über Lützel, Worms und Mainz weiter nach Frankfurt bis nach Konstanz den Kreuzzug predigend. Abt Frowin war nicht nur Reisebegleiter sondern auch Berichterstatter und Aufzeichner verschiedener wunderbarer Begebenheiten. Abt Frowin bezeugt, dass er am 2. Dezember 1246 jenen blinden Greis aus Kenzingen gesehen habe, dem der hl. Bernhard durch Handauflegen das Augenlicht wieder geschenkt habe. Des weiteren berichtet Frowin über ein am Donnerstag, dem 5. Dezember, gewirktes Wunder zu Heitersheim: „Eine Mutter brachte ihr blindes Kind herbei. Nachdem der hl. Bernhard das Kreuzzeichen über dasselbe gemacht hatte, sah es wieder“. Gegen Ende der Regierungszeit, im Jahre 1181 von Abt Christian von Salem unterstellte Abt Archenfried von Lützel der Abtei Salem die neugegründete Zisterze Tennenbach bei Emmendingen,der Grund hierfür ist in Streitigkeiten zwischen dem Gründungskloster von Tennenbach, der Zisterzienserabtei Frienisberg bei Seedorf im Kanton Bern und dem Tochterkloster Tennenbach zu suchen, hatte doch der erste Abt von Tennenbach Hesso den Abtsstab in Frienisberg nach schweren inneren Unruhen im dortigen Konvent niedergelegt und verließ gegen alle Gewohnheit selbst das Kloster um auf Bitten des Herzogs Berthold IV. von Zähringen, in dessen Stammlanden, also dem Breisgau eine Zisterze zu gründen. Ihm folgte Udalrich I. (1177-1184) in der Tennenbacher Nachfolge, einer der 12 Mönche die bei der Gründung der Abtei Tennenbach aus Frienisberg gekommen waren. 1209 lässt sich Abt Eberhard von Salem die neusten Erwerbungen Salems und Tennenbachs beurkunden, dazu schickt er seinen Cellerar oder Großkeller (Kellermeister) Konrad bis nach Catania auf Sizilien zu König Friedrich dem II. Die Bestätigung erfolgt im Januar 1210.
Berthold I. Graf von Urach Abt von Salem 1240 - 1241
Der Konvent erhob im Spätjahr 1240 den frommen und tugendvollen Mitbruder Berthold einstimmig zur Würde des sechsten Abtes. Die Klostergemeinde versprach sich sehr viel Gutes von diesem erfahrenen Mann, doch der Herr über Leben und Tod nahm ihm die Amtsführung nach weniger als 2 Jahren aus der Hand; er starb bereits am 8. August 1241, nach anderen Angaben 1242, sein Nachfolger wird schon im Oktober 1241 erwähnt. Berthold stammte aus dem Geschlechte der Grafen von Urach, er war der dritte Sohn des Grafen Egino IV. und Neffe Herzogs Berthold des V. von Zähringen. Mit seinem Bruder Konrad soll er während eines Einlagers in Köln 1198 das Gelübde getan haben, Mönch zu werden. Sein Bruder Konrad wurde im Ordensgewand bald ein bekannter Mann, 1214 war er Abt von Clairvaux, 1217 Abt von Cîteaux, 1219 Kardinalbischof und in den folgenden Jahren päpstlicher Legat. Sein jüngerer Bruder Rudolf war von 1254 bis 1260 Mönch in Bebenhausen. Berthold selbst begegnet uns wieder als Konventuale im Zisterzienserkloster Tennenbach bei Emmendingen, das vordem aus einer Stiftung von Bertholds Vater begründet und 1180 durch Abt Archenfried von Lützel dem Kloster Salem als filial übertragen worden war. Hier in Tennenbach wird Berthold 1207 (nach anderen Quellen 1210) zum Abte gewählt und im Jahre 1221 als solcher ins Kloster Lützel berufen. Er hatte dort keine besonders ruhige Amtszeit, musste er doch infolge von Kriegsunruhen mit dem Konvent das Kloster für die Dauer von mehr als 4 Jahren Lützel verlassen und im Klosterhof zu Altkirch Schutz suchen. 1230 zog er sich vom Amte des Abtes zurück und rsignierte, berichten die Lützeler Akten. Es ist möglich, dass er schon zu dieser Zeit nach Salem kam.
Von seiner kurzen Salemer Amtszeit ist verständlicherweise wenig zu berichten. Bekannt ist ein Vergleich, den er am 3. Mai 1241 mit Überlingen schloss. Er verkaufte der Stadt ein Grundstück bei Birnau (es handelt sich dabei um Alt-Birnau, nördlich von Nußdorf) um 75 Mark Silber. Überlingen verpflichtete sich dagegen, das Kloster Salem nicht mehr weder in den Birnauer, noch in den Nußdorfer Äckern und Wiesen mit „Fretzen und Waiden“ beeinträchtigen zu wollen. Außerdem durfte das Kloster Salem in der Stadt Überlingen ein Haus haben, das von allen Abgaben frei und ledig sein sollte. Anscheinend war aber dieser Vergleich schriftlich nicht eindeutig genug aufgesetzt, denn er führte immer wieder zu Streitigkeiten zwischen der Stadt und dem Kloster, die sich über Jahrhunderte hinzogen. Für das Jahr 1347/48 ist eine Pest in Salem belegt, so dass in den schwäbischen Klöstern nur noch wenige übrig blieben, die die klösterliche Zucht und Ordnung aufrecht erhalten konnten. Am 30. Januar 1384 erhält der Abt von Salem die „Inful“. Gegen Ende des Jahres 1417 wurde auf dem Konzil zu Konstanz die Kirchenspaltung (drei Päpste!) mit der Wahl Martin V. beendet. Im Jahr 1467 hören wir von Ungehorsam gegen Abt Ludwig Oschwalt von Salem. Um diese Zeit erlaubten sich einige Salemer Mönche, vor allem adlige, die wohl nicht aus inneren Antrieb und echter Frömmigkeit, sondern eher aus Behaglichkeit und wegen der Versorgung ins Kloster eingetreten waren, sich ohne Bewilligung des Abtes vom Kloster zu entfernen. Sie schweiften auf Höfen anderer Herrschaften oder in Ortschaften herum, hielten anstößige Reden und verbreiteten falsche Gerüchte zum Nachteil des Klosters. Abt Ludwig, dem eine gute Klosterzucht sehr am Herzen lag, wollte diesem Unwesen energisch ein Ende machen. Er wandte sich an Papst Paul II. mit der untertänigsten Bitte, dieses öffentliche Ärgernis durch eine päpstliche Verfügung beseitigen zu helfen. Papst Paul II. entsprach dieser Bitte und ließ dem Salemer Abt mit einer Bulle vom 29. Januar 1468 die Vollmacht zugehen, „solch ungehorsame und pflichtvergessene Mönche, wo immer sie sich aufhalten, gefangen zu nehmen, ins Kloster zurückzuführen und mit verdienten Bußen zu strafen“. Der Papst befahl darüber hinaus allen Bischöfen, nach solchen vagierenden Mönchen zu fahnden, dem Abt und Konvent anzuzeigen und bei der Festnahme behilflich zu sein. Nicht nur im Kloster Salem, sondern auch in einigen der dem Salemer Abt unterstellten Frauenklöster, so z.B. in Heggbach, gab es um diese Zeit Probleme mit der Klosterzucht. Der Eifer vieler Nonnen hatte nachgelassen, so dass die Disziplin ins Wanken geriet. Der Geist der Stifterinnen drohte zu schwinden. Die Äbtissin Klara wurde abgesetzt, und nach ihrem baldigen Tod ordnete der Abt von Salem die Neuwahl an.
Zweimal (1497 und 1504) wurde Abt Johannes II. Scharpfer von Salem vom Generalkapitel beauftragt, die Kontributionen aus der Oberdeutschen Ordensprovinz einzusammeln. 1524 brach der Bauernkrieg aus. Vom Kloster Wettingen im Aargau wird im Jahre 1532 von Schwierigkeiten mit der Besetzung von Ämtern und der Ordensdisziplin berichtet. Die Annalen aus der Regierungszeit des Abtes Johannes III. Fischer vermerken noch, dass 1540 ein sehr heißer Sommer war, der viel und ausgezeichneten Wein gedeihen ließ. Sorgen brachte die zeitweilige Ausbreitung der Pest. Sie war Anlass 1540 eine Sebastiansbruderschaft zu gründen. 1553 war Abt Johannes IV. Precht von Salem verstorben. Die auf den 23. August 1553 angesetzte Wahl unter Leitung des Abtes Nikolaus Rosenberg von Lützel und in Anwesenheit von Abt Sebastian von Bebenhausen und Abt Sebastian Lutz von Tennenbach, stammend aus Tübingen fand in der Sakristei statt. Im Jahre 1585 beauftragte Abt Edmund von Cîteaux, den Salemer Abt Vitus Nekher die Klöster Mariahof bei Neudingen und Friedenweiler in den Zisterzienserorden aufzunehmen und sie zu visitieren. Am 15. November 1593 fand auf Einladung von Generalabt Edmund de la Croix in Salem ein Provinzkapitel der oberdeutschen Klöster statt.Zu dieser Zeit war Martin II. Schleher, Abt von Tennenbach. Es darf nicht unerwähnt bleiben, dass es in Salem um das Jahr 1611 eine der ersten deutschen Druckereien des Zisterzienserordens gab. Sie druckte kleiner Drucksachen für den liturgischen Eigenbedarf. Später wurden auch fremde Druckaufträge angenommen.
Am 10. Dezember 1614 wird auf Anordnung des Generalabtes im Beisein der Äbte von Lützel, Wettingen und Tennenbach Thomas Wunn zum Koadjutor und Nachfolger Abt Peters von Salem gewählt. Am 9. Januar 1615 wird Thomas Wunn einstimmig zum neuen Abt gewählt. Als Abtpräses amtet Abt Johannes von Lützel, dem die Äbte Petrus von Wettnigen und Martin II. Schleher von Tennenbach assistieren. Im Jahr 1618 entstand unter der Leitung des Abtes von Salem die Oberdeutsche Kongregation. Der große Klostersturm Im Unterschied zu anderen Prälaten des schwäbischen Kreises, die ihre Bestätigung vom Diözesanbischof erhielten, war Salem eine Konsistorialabtei, d. h. der Abt von Salem wurde wie die Bischöfe vom päpstlichen Konsistorium bestätigt. 1622 war in Salem die Pest ausgebrochen.
Gründung der Oberdeutschen Zisterzienserkongregation Im November 1617 trafen sich die Äbte von Wettingen, St. Urban, Tennenbach, Neuburg im Elsaß und der Kommissar von Hauterive zu einer Beratung. Die versammelten Äbte stellten die ersten Statuten der zu errichtenden Kongregation auf und ließen sie durch die Patres Johann Muotelsee aus Salem und Reyff aus Hauterive zur Bestätigung nach Cîteaux bringen. Die Zisterzienser folgten bei der Eucharistiefeier dem Ritus, der in der Kirchenprovinz Lyon üblich war. Einzelheiten passten sie ihrem klösterlichen Brauchtum an, so entstand ein eigener Ordensritus, der erst 1618 zugunsten des Römischen aufgegeben wurde. Dort gab man nach eingehenden Diskussionen und Beratungen beim Generalkapitel des Jahres 1618 den Widerstand gegen eine oberdeutsche Kongregationsgründung auf. Im Dezember 1618 sandte der Generalabt seinen Sekretär Moreau nach Salem, damit er dort bei der Konferenz der Äbte von Salem, Wettingen, Neuburg, Tennenbach, St. Urban und Hauterive den Vorsitz führe. Er war mit Generalvollmacht ausgestattet, alle Beschlüsse zur Reform der Klöster und zur Errichtung der Kongregation zu bestätigen. Die Beratungen fanden am 27. Dezember 1618 mit der Unterzeichnung der Statuten ihren Abschluss. Der Vertrag wurde unterzeichnet von Pater B. Moreau als Kommisar des Abtes von Cîteaux, Abt Thomas, Abt Petrus von Wettingen (zugleich für die Äbte von Neuburg, Tennenbach, und St. Urban), schließlich von P. Franziskus Reyff als Vertreter des Abtes von Hauterive; als Sekretär der Kongregation signierte P. Anton Lecher aus Salem. Zum ersten Präses wurde Abt Thomas von Salem gewählt, als Kommissar P. Johannes Muotelsee. In den Statuten ist als elfter Artikel aufgeführt: „Als erster Präses wird gewählt Abt Thomas Wunn von Salem, als erster Kommissar P. Johannes Muotelsee und als erster Sekretär P. Antonius Lecher. Visitatoren von Salem sind der Abt von Neuburg und einer seiner Mönche sowie ein Mönch von Tennenbach.
Am 15. Mai 1623 bestätigt das Generalkapitel zu Citeaux die Oberdeutsche Kongregation, die sich in die schwäbische, bayrische, fränkische und schweizerisch- elsässische Provinz gliederte.
I. Schwäbische Provinz: Salem 1138, Kaisheim 1134, Schöntal 1158, Stams 1273 II. Fränkische Provinz: Ebrach 1127, Langheim 1133, Bronnbach 1151, Bildhausen 1157 III. Bayrische Provinz: Raitenhaslach 1143, Aldersbach 1146, Fürstenfeld 1261, Fürstenzell 1276, Gotteszell 1287 IV. Elsässisch-Schweizerische Provinz: Lützel 1124, Neuburg 1131, Hauterive 1138, Tennenbach 1158, St. Urban 1195, Wettingen 1227
Mit insgesamt 26 Männer- und 36 Frauenklöstern erfasste sie damit 434 Klosterleute. 1635 Dieses Jahr brachte neben Einquartierungen und Kontributionen noch eine besonders schlechte Witterung; Reif und Hagel verdarben die Früchte auf den Feldern, Mäuse und Engerlinge vermehrten sich gewaltig; Pest und Hungersnot rafften eine Menge Menschen hinweg. Im Jahr 1636 kamen wiederholt kaiserliche Soldaten nach Salem sie forderten Kontributionen und betrugen sich recht roh und ausgelassen, so dass die Salemer Untertanen in ihren Dörfern des Lebens und ihrer Habe kaum mehr sicher waren. So flüchteten die Klosterleute ihr Hab und Gut ins Kloster, wo sie in den Gesinde-, Spital- und Gerichtsstuben, in den Schöpfen, Stadeln und Ställen hausten, den ganzen grimmig kalten Winter und den Sommer hindurch. Sie litten entsetzlichen Hunger, so dass sie Hunde und Katzen kochten, Mäuse aßen, das Moos alter Bäume verzehrten und Brennesseln und Gras wie Tiere verschlangen; denn das Kloster hatte selbst nichts, musste Güter und Gefälle veräußern, um Korn und Brot zu kaufen oder von Konstanz kommen zu lassen. Am 2. September 1715 fand in Salem ein Nationalkapitel der Oberdeutschen Ordenskongregation statt, dem Ruf folgten 14 Äbte. Anzunehmen ist, das Tennenbach durch seinen 35. Abt Placidus Wilhelmi, stammend aus Burkheim vertreten war (sein Wappen findet sich in Kiechlinsbergen, kath. Pfarrkirche St. Pertronilla am Hochaltarblatt, u. rechts). 1745 unternahm Abt Stephan II. Enroth von Salem nachdem er Wahlpräses in Feldbach und in Wettingen gewesen war, Visitationsreisen zu den Klöstern Tennenbach, Rottenmünster und Mariahof-Neudingen. In Tennenbach regierte der 38. Abt Leopold Münzer, stammend aus Freiburg. 1770 kaufte die Abtei Salem in Cîteaux Zweige für die Obstveredelung und 200 Sämlinge (Obstbäume zum Aufpfropfen) in Tennenbach, man darf annehmen dass der reiche Obstbaumbestand im Freiamtgebiet hier im Kloster seinen Anfang nahm. Am 22. September 1779 wird Abt Robert Schlecht von Salem vom Generalabt zum Generalvikar in Schwaben und Tirol bestellt. Bereits am 15. Juli 1791 wurde ihm vom Papst die Aufsicht über alle Ordensklöster in Oberdeutschland übertragen (22 Männer- u. 30 Frauenkonvente). Als Cîteaux, das Urkloster des Ordens, infolge der französischen Revolution 1791 geschlossen, vom Staat konfisziert und veräußert wurde, übertrug der letzte Ordensobere, Generalabt Trouvé, seine ihm zustehende Vollmachten über die deutsche Ordenskongregation auf Abt Robert. In den österreichischen Erblanden leitete Kaiser Joseph II. bereits 1782 die Aufhebung von mehr als 800 Klöstern ein, darunter 14 Männer- u. 3 Frauenklöster der Zisterzienser. Besonders schwer wurde der Zisterzienserorden 1790 durch die Aufhebung sämtlicher Klöster in Frankreich betroffen, denn damit verlor der Orden neben den über 200 Abteien auch sein Mutterkloster. Mit Aufhebung der deutschsprachigen Zisterzienserklöster in der Schweiz (1841-1848) war der Orden bis auf 8 Klöster in Österreich und zwei in Böhmen im deutschen Sprachraum ausgelöscht. Insgesamt blieben von den ehemaligen 742 Abteien nur noch wenige in Italien, Österreich- Ungarn u. Belgien übrig.
Bernhard Boll, Zisterzienserpater, der spätere Freiburger Erzbischof übernahm unter Abt Robert Schlecht in Salem die Bibliothek. Nach dem Tod von Abt Robert Schlecht am 3. März 1802 fand am 10. März die Neuwahl statt. Im ersten Wahlgang hatten die Patres Kaspar Oexle (welcher das Refaktometer, also „unsere Öxlewaage“ erfunden hat) und Bernhard Boll je 17 Stimmen. Im zweiten Wahlgang : Pater Kaspar 26 und Pater Bernhard 25 Stimmen. Im dritten Wahlgang hatte Pater Kaspar 33 und Pater Bernhard 23 Stimmen. Somit war Pater Kaspar Oexle zum 40. Abt von Salem gewählt. Pater Bernhard Boll, einst in Salem aussichtsreichster Kandidat für die Abtswahl, ging als Professor der Philosophie an die Universität nach Freiburg, wo noch große Aufgaben und Berufungen auf ihn warteten. 1809 wurde er Doktor der Theologie und Münsterpfarrer, 1810 Dekan, 1812 Apostolischer Protonotarius und bischöflicher Kommissär; schließlich ernannte ihn Papst Leo XII. zum ersten Erzbischof und Metropoiten der oberrheinischen Kirchenprovinz (Erzdiözese Freiburg), als der ihn der Erzbischof von Köln, Graf Spiegel, am 21. Oktober 1827 mit großer Feierlichkeit konsekrierte und auf den erzbischöflichen Stuhl introhnisierte. Er starb am 6. März 1836 in Freiburg.
Quellen
- Sartorius, Apiarium Salemitanum , S. 129. - STAIGER , S. 80. - RÖSENER , S. 162 (Tennenbach wird Salem unterstellt)
- Ap. Sal., S. 134. - FEYERABEND, S. 62-64. - STAIGER , S. 88. - WALTER, Äbte, 1955, S. 97-99.- Rösener, S. 131,148, 154. - HS, S. 353: Widerspruch in den Jahresangaben der Amtszeiten: Rösener, S. 251: 1240-1241, und Walter, Totenbuch, S. 221: 1241-1242.
- Helvetia Sacra III/3, S. 353 Die Zisterzienser und Zisterzienserinnen ... in der Schweiz, 2 Bde., Bern 1982
- C I, S. 238-246n S. 207-214. - FEYERABEND,S. 62-64. - STAIGER, S. 88.
- Helvetia Sacra III/3, S. 365, Anm. 10.
- Zur Visitationstätigkeit: FEYERABEND, S. 244. - STAIGER , S. 137. - HS, S. 365, Anm. 6,10,12. - Zum Salemer Provinzkapitel: LOBENDANZ , S. 95-98.
Literatur
- Becker, K.: Salem unter Abt Thomas I. Wunn & die Gründung der oberdeutschen Cist.- Kongregation 1615-1647,in: Cist. Chr. 48, 1936, S. 137 ff.;
- Siwek, Alberich: Die Zisterzienserabtei Salem 1134-1984, Gegründet vor 850 Jahren 378 Seiten, Thorbecke Verlag 1984.
- GAMS, P.: Nekrologien der in den Jahren 1802-1813 in der jetzigen Erzdiözese Freiburg aufgehobenen Männerklöster Benedictiner-,Cisterzienser-, Nobertiner-Orden und der regulierten Chorherren, in: FDA 13, 1880, S. 258 ff.
- KREBS, M.: Eine Salemer Stimme zum Konstanzer Schisma des Jahres 1474, in : ZGO NF 48, 1935.
- LOBENDANZ, G. K.: Die Entstehung der Oberdeutschen Zisterzienser-kongregation (1593-1625), Rom 1983.
- SCHNEIDER, A.: Die Cisterzienser, Geschichte, Geist, Kunst, Köln 197 -: Zur Geschichte der Druckerei im Cisterzienserkloster Salem, in: Adam Wienand, Drucker und Verleger in Köln, zum 75. Geburtstag, Köln 1978, S. 64-70.
- SCHNELL, E.: Die oberdeutsche Provinz des Cisterzienser-Ordens, in: FDA 10, 1876, S. 217 ff.
- WALTER, L.: Die Buchdruckerei im Kloster Salem, in: Cist. Chr. 66, 1959, S. 16-31. Notizen zu Tennenbach nach Pater Conrad Burger, Tennenbach : nach seinem Reisebericht im FDA veröffentlicht.
Notizen zu Tennenbach nach Pater Conrad Burger, Tennenbach: nach seinem Reisebericht, im Freiburger Diözesan Archiv veröffentlicht. 1631 kommen 3 Patres aus Eberbach im Rheingau nach Tennenbach, sie sind Kriegsflüchtlinge. Ebenso 3 Patres aus Schöntal in Franken. Und der Abt Adolf von Neuenburg im Elsaß. Andere Tennenbacher Konventualen verschlägt es nach: Poplet/Katalanien siehe FDA S.264; La Ferté; Belgien; Holland; Stams i. Tirol; St. Urban/Kanton Luzern, Klingnau; Unterwalden; Mons St. Marie/Burgund; Bellevaux, das Mutterkloster von Lützel; Charité; siehe Freiburger DiözesanArchiv 5 S. 283/4. Pater Conrad Burger selbst muss mehrere Male aus Tennenbach fliehen und kommt 1632 dabei in folgende Abteien: Bebenhausen bei Tübingen; Altenreiff im Uechtland (Alta ripae - bei Fribourg), Eußertal in der Pfalz, Morimond (eine Tochter Cîteaux's und Primarabtei fast aller deutscher und nord- u. osteurop. Abteien des Ordens), Worms ? (Zisterzienserinnenabtei), Clairvaux - Primarabtei (Claravall), Eberbach im Rheingau (hier wurden die Innenaufnahmen zum Film: Im Namen der Rose, mit Sean Connery gedreht), Mons St. Marie /Burgund; Bronnbach,liegt in Franken siehe: FDA S. 326; Bellevaux; Schöntal; Charité; Kirchheim Zisterzienserinnenabtei; Bon-Lieu (Bonus locus); Kaisheim/bei Donauwörth (diese Tochter von Lützel war neben Salem die zweite tonangebende Abtei des Ordens im südwestdeutschen Gebiet, heute JVA); Charle-lieu (Caroli-locus); Kornneüenburg siehe FDA S. 330; Dôle (Zisterzienser-Seminar); Heilig-Kreuz (diese Abtei liegt in Österreich und sein Abt Meinrad Tomann ist heute Generalprokurator - Ordenskanzler am Generalat in Rom); Villarium (wohl Villers in Brabant); Neustadt/bei Wien; Neuenburg/Steiermark; Rhain/Österreich; Pontigny (Pontiniac - Primarabtei und Tochter Cîteaux's, im Burgund gelegen, Pontigny war der Gerichtshof des Ordens, hier wurden Streitfälle innerhalb des Ordens entschieden und Gutachten eingeholt, - die einzige Primarabtei von welcher sich die Kirche erhalten hat, dort liegt auch ein Erzbischof von Cantaberry beerdigt, Pontigny war öfters Zufluchtsstätte für in England geächtete Kleriker); Lilienfeld/Österreich; Fontains (Fulium) heute Trappistenkloster; Stams/Tirol; Citeaux (Cisterz)- Mutterkloster und Primarabtei des 1098 gegründeten Zisterzienserordens, liegt im Burgund und der Name bedeutet wörtl. übersetzt: im Schilf - also im Sumpfland gelegen; Muri - Benediktinerkloster in der Schweiz; La Ferté (Firmitas); Cluny (Cluniac) OSB - liegt im Burgund und war zur Gründungszeit des Zisterzienserordens größtes Kloster der Christenheit, hier wurde der Gang nach Canossa ausgehandelt, Abt Theoger (1050 - 1120) von St. Georgen im Schwarzwald OSB, liegt dort begraben - er war ein ausgezeichneter Reformator des Ordens der Benediktiner zu jener Zeit (eine Gedenkplatte in Cluny erinnert an ihn), Rathausen/Kanton Luzern, Zisterzienserinnenabtei (heute in Thyrnau/Bayern ansässig, das ehemalige Kloster in Rathausen steht noch); Paris; Lis (Lilium) Zisterzienserinnenabtei; Mons St. Mariae siehe: FDA S. 302.; Wettingen (Maris Stella) - bei Zürich, (der Konvent musste im Argauer Klostersturm fliehen und ist heute in Bregenz/Vorarlberg ansässig - dessen Abt hw. Hr. Dr. Kassian Lauterer leitet heute die Mehrerauer Kongregation und ist deren Abtspräses); Freiburg i. Br. hier fand Pater Burger im Thennenbacher Stadthof Unterkunft; Eschenbach/Kanton Luzern (Zisterzienserinnenabtei); Kalchrain/Thurgau (Zisterzienserinnen) siehe FDA S. 319; Feldbach/Thurgau (Zisterzienserinnen); Salem (Mutterkloster von Tennenbach, am Bodensee), Heilig-Kreuztal/Württemberg (Zisterzienserinnen), dies waren die Stationen welche Pater Conrad Burger während des 30jährigen Krieges in seinem Thennenbacher Exil aufgesucht hat.
Notizen zur Geschichte der Abtei Tennenbach
Aus den Archiven der Zisterzienserinnenabtei Lichtental von Stefan Schmidt, Wyhl am Kaiserstuhl 6. Februar 2000.
Das Kloster Lichtental, eine Stiftung Irmengards , der Witwe des Markgrafen Hermann von Baden wurde 1245 gegründet. Doch müssen bereits seit 1228 Verhandlungen mit dem Generalkapitel in Cîteaux geführt worden sein das badische Hauskloster dem Orden zu inkorperieren, welche aber abgewiesen wurden. Die Kapitelväter beauftragten die Äbte von Eußertal und Tennenbach mit einer Inspektion. Die ersten Nonnen kamen vom Kloster Wald. Irmengard und ihre Söhne: Hermann und Rudolf riefen das Generalkapitel des Zisterzienserordens an. Die Äbte von Maulbronn und Tennenbach seien zu Visitatoren des neuen Klosters bestimmt. Doch Vaterabt des neugegründeten Klosters wurde der Abt von Neuburg im Heiligen Forst/Elsaß. Vermerkt wird in den Lichtentaler Archiven, dass die Markgrafen von Hachberg das Münster von Tennenbach als Grablege für ihre Verstorbenen erwählten. Interessant ist auch eine Aufzeichnung über den bekannten Barockbaumeister Peter Thumb (1681-1766). Der enge Kontakt, den die Klöster untereinander pflegten, und sein vorkapitalistisch strukturiertes Bauunternehmen waren die Grundlage, auf der Thumb seine starke Monopolstellung ausbauen konnte. Thumb bespielte zeitweise parallel die Baustellen in Ebersmünster, Guebwiller, Ettenheimmünster, Thierenbach, Schuttern, St. Peter, Schwarzach, Friedenweiler, Frauenalb, Tennenbach, Günterstal, Königsbrück, Wippertskirch, Waldkirch, St. Trudpert, St. Ulrich und Mengen. Als Thumb 1725 von der Benediktinerabtei St. Peter dem Abt des Zisterzienserklosters Leopold Münzer von Tennenbach, Lichtenthals Visitators, empfohlen wurde, waren ihm auch die Aufträge von seiten der Frauenzisterzen sicher. Zeitgleich mit Lichtenthal arbeitete er in Friedenweiler, Günterstal und Königsbrück. Die Erstellung von Konventsgebäuden gehörte zu den häufigsten Bauaufgaben, die Thumb übertragen wurden. Jedoch zählte die Errichtung von zisterziensischer Frauenkonvente zu den minderen Bauaufgaben, die das gut organisierte Bauunternehmen Thumb routiniert abwickeln konnte.
Da hier auf repräsentative Treppenhausanlagen und aufwendige Bibliothksräume verzichtet wurde, war auch die Umsetzung künstlerisch anspruchsvoller Einzelentwürfe nicht vonnöten. Schon 1725 übernahm Peter Thumb den Neubau der Klosteranlage Friedenweiler. Das Kloster war 1123 als Niederlassung der Benediktiner von St. Georgen aus gegründet worden. 1570 übergab der fürstenbergische Klostervogt den fast völlig verwaisten Konvent dem Zisterzienserorden. Die Neubesetzung übernahmen die Frauen aus Lichtenthal. 1803 wurde das Kloster im Zuge der Säkularisation aufgehoben, in der Folgezeit als Lazarett, Brauerei und Kinderheim zweckentfremdet. Heute ist die Klosteranlage von Friedenweiler Seniorenstift. Im März 1725 war die mittelalterliche Anlage einem verheerenden Brand zum Opfer gefallen. Drei Monate später, im Juni 1725, zwischen dem Abt Leopold von Tennenbach, der Visitator in Friedenweiler war, und Peter Thumb der Vertrag über den Neubau der Kirche geschlossen. Im darauffolgenden Jahr wurde Thumb auch für den Bau der Klausurgebäude verdingt. Das Zisterzienserinnenstift Günterstal unweit von Freiburg wurde als Kloster wohl im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts gegründet und vermutlich im 15. Jahrhundert in ein adleliges Damenstift umgewandelt. Nach den Kriegswirren des 17. Jahrhunderts war die Anlage baulich in einem denkbar schlechten Zustand, so dass die Günterstaler Frauen sich vom Bauboum im Umland anstecken ließen und Peter Thumb, der bereits in Ettenheimmünster, tätig war, für den Neubau ihrer Klosteranlage in Anspruch nahmen.
Quellen
41 Gubler, 1972, S. 159. 58 GLA 106/19.- Gubler 1972, S. 53. 60 Friedenweiler, Kr. Neustadt/Schwarzwald. Vgl. dazu und im folgenden: Joseph L. Wohleb, Zur Bau- und Kunstgeschichte des Klosters Friedenweiler im Schwarzwald. In: Schau-ins-Land 74 (1956), S. 115-140.- Gubler 1972, S. 60, 61. Notiz lt. Ludwig Köllhofer, Emmendingen: In Reute bei Emmendingen befindet sich eine Madonnenstatue aus Tennenbach, diese war das Marienheiligtum des Klosters und wurde vom Konvent, aber auch vom Umland (in vorreformatorischer Zeit) sehr verehrt. Diese Madonna von Tennenbach ist heute bei einer Familie in Reute im Privatbesitz (sie geben sie nicht raus - St. Bonifatius von Emmendingen hat sich vor Jahren schon darum bemüht - vergebens), davon existiert eine Postkarte in Farbe - in Reute zu erhalten. Die Madonna ist gotisch und sehr schön. Diese Arbeit erschien als unveröffentlichtes Manuskript am 2. Januar 2000 von Stefan Schmidt, Wyhl am Kaiserstuhl, im Selbstverlag.
Äbte von Tennenbach
Succincta enumeratio abbatum, qui Portae Coeli vulgo Thennebach S(anctus) O(rdinis) Cisterciensis praefuerunt.
- 1. Hesso von Üsenberg, erster Abt von Tennenbach
Siehe zu diesem Abte auch: Hesso aus dem Kloster Frienisberg (1160-77) ... Aber auch der Bau des Klosters und der Kirche ging nur nach und nach der Vollendung entgegen: Hesso hatte den Bau zwar begonnen, aber nicht vollendet. Nach seinem Tode 1177 führte sein Nachfolger in der Abtswürde; Adalrich, einer der 12 Mönche von Frienisberg, den Bau weiter... in: Schau-ins-Land III, 1876 S.18; und Schau-ins-Land X Seite 12. Über die Heimat und die Familie dieses Üsenberger Abtes schreibt Pfarrer Pantaleon ROSMANN von Breisach, in seiner "Geschichte der Stadt Breisach" 1851 Bd. I auf S. 200 f. "... Es rann in grauer Vorzeit unterhalb des Augustinerberges (das Augustinerkloster lag am nördl. Rand des Münsterberges, neben dem Breisacher Schloß, etwa dort wo die Breisacher Festspiele heute aufgeführt werden) zu Breisach ein Bächlein, "Isen", in den Rhein. Seiner Mündung starrte vom Rheine her eine schroffe Felseninsel entgegen. Auf dieser gefiel es dem Ahn eines der ältesten Geschlechter des Breisgaues seine Burg zu bauen, die von dem ihr entgegenrinnenden Bächlein den Namen Uesenberg, später Ysenberg und Eisenberg erhalten hatte (Infra Brisacum Isenberga visitur mons in Rheni insula situs. Meriani: "Topographia Alsatia" pag. 8 Schoepflin: "Alsatia illustr." II. n. 217). Nach der Burg ward auch das Geschlecht ihres Erbauers genannt. Die Burg verschwand aber schon im 10. Jh., wo die Breisacher in einer Fehde mit den Üsenbergern dieselbe zerstört, später aber zur Entschädigung dafür das Schloß Höhingen bei Achkarren erbaut haben (Uesenbergam in constantia et impetu Rheni periisse novimus. Nulla sane Saeculo XII arcis [Isenbergae] nisi in Dynastarum nomine occurrit memoria. Ante ducentos annos Badenses Usenbergam a Brisacentibus vastatam, poenaeque loco Castrum Hoehingen ab iisdem adificatam fuisse retulerunt. SCHÖPFLIN: "Alstia illustr." Tom. I). Das Bächlein Isen versiegte in unbekannter Zeit, nur das Feld, welches von ihm bewässert war, behielt den Namen Üsenberg bis auf den heutigen Tag (heute heißt das Gewann: Eisenberg I u. Eisenberg II, beides Gewerbegebiet bei den ehem. Franzosenkasernen). Bei all der Vernichtung des Stammsitzes der Üsenberger bestand das Geschlecht fort, breitete sich ober- und unterhalb Breisachs weithin aus, erhob sich zu einer so mächtigen Dynastie, daß es mit den Grafen von Rötteln (Lörrach), Schwarzenberg (Waldkirch i. Elztal), Markgrafen von Hachberg (Emmendingen), Geroldseck (Herren zu Lahr) und den Grafen von Freiburg (Stammväter der Fürstenberger) um den Vorzug rang, und erfreute sich ehelicher Verbindungen mit den letztgenannten drei Grafengeschlechtern, so wie mit den Grafen von Tübingen und Hornberg und mit dem Herzoge von Urselingen. Ihr Wappen: ein silberner Lerchenflügel im blauem Feld, (welcher sich heute im Stadtwappen von Endingen und Kenzingen wiederfindet). Lastet gleich auf ihnen manche schwere Schuld (Hesso von Üsenberg kommt in einer Stiftungsurkunde von Muri als Mörder des Herzogs Otto von Österreich vor) so bewiesen sie sich auch wieder wohltätig gegen das Bürgertum und die Kirche. So soll schon im Jahre 990 ein Birthilo von Üsenberg das Kloster in Sulzburg gestiftet und seine Nachfahren dasselbe reichlich begabt haben. Durch den frommen Sinn und die Freigibigkeit Hesso's I. wurde im elften Jahrhundert im Dorfe Grüningen bei Rimsingen das Cistercienserkloster angelegt, welches bald nachher unter dem Namen St. Ulrich (cluniazensisches Priorat) auf den Schwarzwald verlegt wurde (Es entsendete daher der Abt Hugo von Cluny den frommen Mönch Ulrich mit dem Ordensbruder Cuno nach der Burg Üsenberg bei Breisach. Die gottseligen Männer fanden aber die Lage der Güter, welche dem Hesso gehörten, für ein stilles contemplatives Leben zu geräuschvoll und wünschten ihre Zellen auf der waldumschlossenen Wiese Grüningen aufzuschlagen. Da sie aber dem Herzoge Berthold von Zähringen gehörte, so hat dieser sie gegen Tausch an Hesso abgetreten, und Kaiser Heinrich IV. den Tausch bestätigt, 1072; ROSMANN I, 118). Das Dorf Grüningen wurde in der Mitte des 14. Jh. von einem Herren von Schnewlin zerstört und nie mehr aufgebaut. Eben dieser Hesso stiftete eine Kapelle mit einer Pfründe in Eichstetten (am östl. Kaiserstuhl) zu seinem und seiner Gemahlin Uta Seelenheil. Seine Nachkommen Rudolf und Burkhard erhielten von den Brüdern Hermann und Rudolph, Markgrafen von Baden, das Patronatsrecht mit mehreren Grundstücken in Eichstetten, was 1248 auf Burkhards Sohn Hesso III. übergegangen ist. Auch die Cistercienser-Abtei Thennenbach erfreute sich der Gunst des Herrn Rudolph von Üsenberg und erhielt von ihm, 1219, mehrere Äcker und Wiesen. Gleiche Wohltätigkeit erzeigte dieser Abtei sein Sohn gleichen Namens, indem er ihr den Weinzehnten in Kiechlinsbergen am Kaiserstuhl und den angrenzenden Orten verlieh, 1254, welchen sie bis zu ihrer Aufhebung 1809 bezogen hat. Eben dieser Rudolph stiftete das Frauenkloster des Cistercienser-Ordens Wonnental bei Kenzingen, 1256. Ihr Wohlwollen für das Bürgertum bewiesen die Üsenberger schon in frühen Zeiten an ihren Besitzungen Endingen (Von diesem Orte geschieht schon in einer Urkunde vom Jahre 763 Erwähnung. Seine ersten Besitzer, die Herren von Endingen, wurden später Dienstmannen der Üsenberger.) und Kenzingen, indem sie ersteres im zwölften und letzteres im dreizehnten Jahrhundert mit Mauern umgaben und ihnen städtische Rechte und Freiheiten erteilten. Die Brüder Hesso und Rudolph von Üsenberg kamen im zwölften Jh. in den Besitz der Reichsrechte und des befestigten Fronhofes zu Bischoffingen. Zu Ende des dreizehnten Jahrhunderts hatte Hesso III. Gründe und Rechte im Dorfe Ihringen am Kaiserstuhl und erhielt die kleine Herrschaft Schliengen im Markgräflerland, als Lehen von der Basler Kirche, an welche sie im Jahre 1343 wieder zurück gefallen war. Als im Anfang des 14. Jhd. Markgraf Heinrich von Hachberg eine bedeutende Summe Geld von einem Breisacher Juden, Namens Moyses, geliehen hatte, standen Hesso's Söhne Burkhard und Gebhard Eidam und Bürge, sie erhielten dafür das Schloß Burkheim am Kaiserstuhl, sowie mehrere Gründe und Rechte in Rothweil (in Talgang), (Ober-) Bergen, und Jechtingen zum Pfande (ROSMANN I, 203). In der Chronik der Zisterzienserinnen-Abtei Güntherstal hören wir von einem Hesso von Üsenberg, welcher nach einer Urkunde von 1273 Begünstiger dieses Klosters war, er soll im Münster "Unserer lieben Frau zu Güntherstal" im Herren-Chor bestattet liegen. Mit welchem Hesso wir es hier zu tun haben, vielleicht dem Vierten, das weiß ich nicht, die Zeit wird's vielleicht bringen (Josef BADER: Freiburger Diözesan Archiv V, 169). Hesso wird hier als Freiherr betitelt, der Überleiferung nach war es aber ein Grafengeschlecht - gab es eine freiherrliche Linie ? Siehe hierzu auch I. NAEHER und Heinrich MAURER: Die Alt-Badischen Burgen und Schlösser des Breisgaues, Verlag Dölter, Emmendingen 1884 S.34 f.: Am meisten begütert waren ehemals am Kaiserstuhl die Herren von Üsenberg. Ihre Stammburg - der Üsenberg lag eine viertel Stunde rheinabwärts der alten Stadt Breisach und war vulkanischen Ursprungs. Heute ist er völlig verschwunden und wurde im 17. Jahrhundert von den Franzosen in Breisach abgetragen, weil er zu entfernt lag in die Verteidungslinien der Stadt einbezogen zu werden, aber nahe genug, um dem Feinde nützlich werden zu können. Wie zu Breisach und auf dem Eckartsberg so spielt auch auf dem Üsenberg ein Stück deutscher Heldensage. Auf ihm soll vor Zeiten das Kloster gestanden sein (wohl vor dem Jahr 1000), in welchem der grimmige Mönch Ilsan von seinen Abenteuern ausruhte und von wo ihn sein Bruder, der alte Hildebrand, zu den Kämpfen im Rosengarten bei Worms abholte. Bekanntlich brachte er jedem seiner Klosterschüler auf ihre Bitte ein Rosenkränzlein mit zurück, verfuhr aber bei der Überreichung so gewaltsam und derb mit den Mönchen, dass diese ihn im Geheimen einmütig zum Teufel wünschten. Welchem Orden dieses Kloster auf dem Üsenberg angehörte, wann es gegründet, bzw. untergegangen ist, wissen wir nicht. Im Jahr 1320 kaufte die Stadt Breisach den Üsenberg um 50 Mark Silber von den Gebrüdern Burkhard und Gebhard von Üsenberg. Zwischen Breisach und den Üsenbergern kam es aber zum Streit, und zwar wegen der "Ausbürger", welche der Herrschaft den Rücken kehrten und in die Stadt zogen, dieser Streit escalierte und die Breisacher brachen die Burg, irgendwann im 10. Jahrhundert (Franz Xaver KRAUSS sagt vor 1255). Mit der Burg war aber ein Grafentitel verbunden und so begingen die Bürger Breisach mit der Zerstörung der Stammburg im Rhein schweres Unrecht und die Üsenberger zeigten dies ihren Herren, den Herzögen von Zähringen an und Breisach wurde hart bestraft, sie mußten unter anderem die Burg Höhingen bei Achkarren den Üsenbergern als Ausgleich erbauen. Über die Herkunft des Namens Eisen- bzw. Üsenberg gibt es 2 Versionen: Zum einen soll der Ahnherr des Geschlechtes den Namen "Uoso" getragen haben, zum anderen soll das Bächlein "Isen", welches am nördlichen Münsterberg, unterhalb des alten Breisacher Schloßes entsprang namensgebend gewesen sein; siehe hierzu auch: Stefan SCHMIDT: "Das vergessene Wappen der Stadt Breisach" 2005, erschienen in: Badische Heimat, Dez. 4/2005 p.619 f. und im Kaiserstühler Wochenbericht Dez. 2006. Um 1260 lesen wir von Rudof II. von Üsenberg, welcher damals zu den mächtigsten Dynasten des Breisgaues zählte, er war verheiratet mit einer Gräfin von Katzenellenbogen und verehelichte sich nach deren Tode mit einer Gräfin von Lichtenberg (einem der mächtigsten Dynastengeschlechter des Elsaßes, welche Bischöfe von Straßburg stellten, aber immer an der Seite der Habsburger standen. Die Lichtenberger stellten gleich zwei fürstliche Äbtissinen in der Zisterzienserinnenabtei Marienau bei Breisach Quelle: SCHMIDT: "Das Chorgestühl von Marienau und die Geschichte der Abtei" 2004, Handakte Sr. M. Mafalda O.Cist. S.144). Seine Tochter Tochter Anna heiratete den Markgrafen Heinrich II. von Hachberg (also in die unmittelbare Nähe Thennenbachs), Landgraf im Breisgau. Der Gemahl seiner Schwester war Anselm Graf von Rappoltstein. Im Jahr 1249 gründete Rudolf II. von Üsenberg die Stadt Kenzingen auf seinem eigenen Grund und Boden und verlieh den Bürgern derselben Freiburger Recht. Bald darauf beförderte er nachdrücklich die Errichtung des Frauenklosters Wunnenthal (nachmalige Zisterzienserinnenabtei, eine Tochter Thennenbachs), in der Nähe der neuen Stadt. Seine Herrschaft erstreckte sich von Herbolzheim im Breisgau bis nach Schliengen (im heutigen Markgräfler Land), insbesonders gehörten ihm die meisten Orte am Kaiserstuhl nebst der Stadt Endingen. Vom Bistum Basel besaß er das Oberst-Schenkenamt mit seinen Mannschaften und Einkünften als erbliches Lehen (In diesem Zusammenhang darf wahrscheinlich auch folgende Nachricht gesehen werden: Verbrieft ist, daß Hesso III. von Üsenberg im Jahre des Herrn 1111 den Grafen Otto v. Habsburg, Vogt des Klosters Muri, in dessen Haus in Butinheim bei Basel erschlagen hat; siehe hierzu: Dr. Adolf FUTTERER: "Endingen", Verlag Karl Wild, 1972 S. 9; waren doch die Habsburger und die Bischöfe Basels erbittertste Feinde. Das Schenkenamt beinhaltete die Verwaltung des Weinkellers, auch war er Mundschenk des Bischofs, siehe hierzu das Sempacher Wappenbuch, Handschrift Kloster St. Katharinental bei Basel 1386), dazu die Wildbänne auf dem ganzen Kaiserstuhl und die Schirmvogtei über das Kloster Sulzburg. Er war ferner Schirmherr der Stifts-Andlauischen Fronhöfe zu Altenkenzingen, Ottoschwanden, Sexau, Bahlingen, Endingen und Kiechlinsbergen, des Fronhofes zu Munzingen, den Frauen von St. Stephan in Straßburg eigen, und des ehemaligen Königshofes zu Riegel, seit dem Jahre 969 sammt dem Zehnten und der Kirche Eigentum des Klosters des hl. Meinrad zu Einsiedeln O.S.B. Im gehörten schließlich außer Üsenberg und Höhingen noch die Burgen Riegel, Kürnberg im Bleichtal und Bischoffingen. Als er am 16. August 1259 im Kloster Wonnenthal, der lat. Name: "Jucunta vallis - Tal der Wonnen" beerdigt wurde, folgte ein stattlicher Zug von vornehmen Verwandten und angesehenen Dienstleuten seinem Sarge. Nach dem Tode Rudolfs ging es mit den Herren von Üsenberg rasch abwärts. Sein Neffe Hesso IV. und sein Sohn Rudolf III. theilten im Jahr 1291 ihre Herrschaft. Hesso erhielt Endingen, Riegel, Sulzburg, Höhingen, den Burgstall Üsenberg, (gelegen im Rhein, eine viertelstunde nördlich von Breisach) und die Ortschaften am Kaiserstuhl und südlich davon; Rudolf erhielt Kenzingen mit dem Schloß Kürnberg im Bleichtal mit Bleichheim, Herbolzheim, Nordweil, Bombach, Ober- und Niederhausen (heutiges Rheinhausen) und andere. Rudolfs Theil nannte man die niedere, Hessos Theil die obere Herrschaft Üsenberg. Rudolf trat im Jahr 1298 auf die Seite des Kaisers Adolf, wurde bei Göllheim vom Gegenkönig Albrecht von Österreich gefangen und mußte seine Herrschaft von demselben zu Lehen nehmen. Seinen Vetter Hesso traf einige Jahre nachher ein ähnliches Schicksal. In einer Fehde gegen die Stadt Freiburg wurde er wegen Landfriedensbruch vom König verurteilt und konnte sich nur dadurch retten, daß er die Stadt Endingen von letzterem zu Lehen nahm und sein Sohn Burkhard in des Königs Dienste trat. Die Kenzinger Linie der Herren von Üsenberg starb im Jahre 1355 mit Friedrich, dem jüngeren Sohn Rudolfs III. aus, nachdem im Jahr 1352 die ganze niedere Herrschaft Schulden halber an den Markgrafen Heinrich IV. von Hachberg verkauft worden war. Burkhard und sein Bruder Gebhard, welch letzterer in den geistlichen Stand getreten, Pfarrer zu Eichstetten und Domherr zu Straßburg geworden war, wurden im Jahr 1321 in einen schweren Krieg mit der Stadt Freiburg verwickelt. Die Ursache war eine Fehde der Brüder mit den Herren von Endingen, die das Schultheißenamt in dieser Stadt besaßen und vor kurzem noch in Diensten derer von Üsenberg gestanden waren. An der Spitze der Bürger von Endingen erstürmte Gebhard von Üsenberg das nahe bei der Stadt gelegene Schloß Koliberg, das den Herren von Endingen gehörte, bei welcher Gelegenheit nicht nur das Schloß selbst in Flammen aufging, sondern auch drei von den Herren von Endingen ihren Tod fanden. Einer derselben war jedoch Bürger von Freiburg und der Rath der Stadt nahm sich so energisch der Sache desselben an, daß er nicht nur selbst den Herren von Üsenberg den Krieg erklärte, sondern auch bekannt machte, daß wer von den Bürgern Freiburgs in diesem Kriege der Stadt nicht behilflich wäre, niemals mehr Recht in Freiburg erhalten sollte. Durch diesen Krieg wurde der Kaiserstuhl und die Umgegend von Freiburg so sehr verwüstet, daß das folgende Jahr eine Theuerung entstand. Burkhard und Gebhard kamen schließlich in solche Bedrängnis, daß sie die Friedensvermittlung ihrer Freunde und Lehensherren anzurufen genötigt wurden. Sie wurden nun nicht nur zum Ersatz des Schadens und der Kriegskosten verurteilt, sondern auch zur Stiftung von drei Pfründen in dreien Kirchen des Breisgaues für das Seelenheil der Erschlagenen. Überdies wurde dem Gebhard von Üsenberg eine Reise über das "englische Meer" auferlegt, von der er nicht wieder zurück kehrte. Um das Geld für die Kriegsentschädigungen aufzubringen, mußte Burkhard Theile seiner Herrschaft verpfänden. Dieses Loos traf auch die Feste Höhingen bei Achkarren. Im Jahre 1324 versetzte er diese Burg nebst dem Dorfe Riegel an Werner Gutmann von Hattstatt, (einem edelfreien Ritter aus dem Elsaß) um 700 Mark Silber auf Wiederlösung. Nach seinem im Jahr 1336 erfolgten Tode war seine Herrschaft so verschuldet, dass sie von den Vormündern seiner Söhne Johann und Hesso auf 10 Jahre den Bürgern von Endingen und Freiburg gegen eine Summe von 2600 Mark Silber versetzt wurde. Mit dieser Summe sollten die auf der Herrschaft haftenden Schulden getilgt und die früher verpfändeten Theile ausgelöst werden. Zugleich wurde bestimmt, dass die Schlösser Riegel und Höhingen, welch letzteres sofort eingelöst werden sollte, stets mit der Stadt Freiburg verbündet sein sollten. Quelle: I. NAEHER und H. MAURER: "Die Alt-Badischen Burgen und Schlösser des Breisgaues", Dölter Verlag Emmendingen 1884 S.34-36. Einen weiteren Hinweis auf das Herkommen der Üsenberger finden wir im folgenden Bericht von Prof. Dr. Hugo Ott: "Studien zur spätmittelalterlichen Agrarverfassung im Oberrheingebiet", welchen wir im Zusammenhang mit Abt Hesso von Üsenberg anfangs angerissen haben, so heißt es im Kapitel: Hügelheim (Auszug) Der Ort tritt erst ins Licht der schriftl. Überlieferung im Zusammenhang mit der Dotation von St. Blasien O.S.B. und St. Peter O.S.B. im Schwarzwald im 12. Jh., der "Rotulus Sanpetrinus" überleifert für das 12. Jh., zeitlich nicht genau fixierbar, 2 Traditionen. Für St. Blasien bestätigte Papst Hadrian IV. am 8. Juni 1157 die "ecclesia in Huogelheim", was kurze Zeit später der Bischof von Konstanz, Hermann I., bekräftigte. Woher der sankt blasianische Besitz rührte, ist nicht bekannt. Vielleicht stammt er aus üsenbergischer Schenkung, denn diese hochadelige Familie war in Hügelheim reich begütert und dürfte im Raum Hügelheim vielleicht ihren Kernbesitz gehabt haben, wie in meiner Wüstungsstudie wahrscheinlich gemacht wurde. Einen konkreten Hinweis haben wir für den Hof von Thennenbach in Hügelheim, der 1246 von den Üsenbergern an die Zisterze verkauft wurde (Fr.UB I XXX 93n. 108; voller Text FUB 1, 191, n.420) - in welchem Zusammenhang es lebhaften Streit um die Frage des Kirchenpatronats der Kirche von Hügelheim zwischen St. Blasien und dem Kloster Thennenbach bzw. der Herren von Üsenberg gab, da die Üsenberger dem Kloster St. Blasien das Recht auf das Patronat bestritten und es dem Kloster Thennenbach zusprechen wollten (Fr.UB I 77; vgl. OTT: St. Blasien, S.92). Da sie bereits einen aus Freiburg stammenden Kleriker auf die vakante Pfründe präsentiert hatten, war die strittige Angelegenheit in ein delikates Stadium getreten. Die Eindeutigkeit, mit der St. Blasien sich durchsetzte, beweist zur Genüge, daß die päpstlichen und bischöflichen Konfirmationen ihre Wirkung nicht verfehlt hatten. Andererseits wird klar ersichtlich, daß Rudolf und Burkhard von Üsenberg bzw. deren Vorfahren irgendeinen Rechtsanspruch an der Hügelheimer Kirche besessen haben mußten. Das führt uns zur Annahme, der sankt blasianische Besitz samt Kirchenpatronat stamme vielleicht von der Familie der Üsenberger. Obgleich 1246 Kloster Thennenbach und die Üsenberger auf das Patronat verzichtet hatten, verkauften 1248 Burkhard und Rudolf von Üsenberg ihren Hof einschließlich "jus Patronatus" an die Zisterze Thennenbach (Wiederspruch der Urkunde von 1246 und 1248, noch nicht zu lösen...). Doch hatte dies keine rechtliche Auswirkung, denn Thennenbach vermochte sich niemals in den Besitz des Patronats zu bringen. 1397 war die Kirche in Hügelheim zudem dem Kloster St. Blasien inkorporiert worden (vgl. OTT: St. Blasien S. 101), das Kloster blieb bis zur Säkularisation Kirchenherr - auch nachdem 1556 Hügelheim als zur Markgrafschaft gehörig zum neuen Glauben gekommen war. Freilich beanspruchte das Kloster Thennenbach noch um 1341 bei der Abfassung seines im Formalen so großartigen Urbars in Hügelheim neben dem Recht über den gesamten Bann, also der ganzen Ortsherrschaft, auch das Patronat, das mit dem Hof (Grangie) verbunden sei, wobei sich die Thennenbacher ausdrücklich auf die Kaufurkunde von 1248 beriefen (Tennenb. Urbar S. 234 "ac primus curia sive grangia...). Gerade die Pertinenz der Ortsherrschaft beweist die Bedeutung des Üsenberger Hofes. Wir können sehr wahrscheinlich Hügelheim ohne großes Bedenken zum Üsenberger Altbesitz rechnen. Tennenbach erweitert in dieser Zeit seine Besitzgrundlage in Hügelheim recht beträchtlich durch den Kauf eines 2. Hofes, den es im 14. Jh. von einem Neuenburger Bürger erwarb (Tennenb. Urbar S. 240 "Nota bona curie ...). Abschrift durch Ludwig KÖLLHOFER, 6. Januar 1991.
- 2. Udalrich von Üsenberg (1177-1184), er war der zweite Abt von Tennenbach und kam ebenso wie sein Vorgänger Hesso, dessen leiblicher Bruder er war aus dem Breisgau. War aber einer der 12 Mönche, welche in Frienisberg mit ihrem Abt Hesso aufgebrochen waren um in Thennenbach eine neue Zisterze zu gründen. Darauf hat der Emmendinger Heimatforscher Ludwig Köllhofer in seiner Thennenbacher Äbtechronik im Pfarrblatt der kath. Pfarrei St. Bonifatius in Emmendingen bereits am 27. September 1992 hingewiesen. 2. Udalricus, unus ex duodecim primis, tamquam ex melioribus optimus, novellae plantationis hujus loci abbas secundus eligitur, cum antea Hessonis et laboris et gubernationis socius fuisset, circa annum 1177. Coepto operi insistens annis septem non minus pie, quam feliciter, obiit anno 1184. Is impetravit privilegium ab Alexandro III, quod incipit: Alexander servus servorum Dei dilectis filiis Udalrico abbati monasterii S(anct) Mariae in Thennenbach ejusque fratibus ect. Datum Lateran. Per manum Alberti S. R. E. Presbyteri cardinalis et cancellarii. Non. Aug., indict. XI, anno 1178, pont. Anno 19. Inter caetera sic habet: praefatum monasterium, in quo divino mancipati esti obsequio, sub b. Petri et nostra suscipimus protectione et praesentis scripti privilegio communimus. Loca huic privilegio inserta haec erant: Domus Mariae in Thennebach cum Montanis, Laberno (Labernhof) et Plehart (alias Promshart), Muetterstegen, Wichenbuel Furnecha sum caeteris, Muosbach (Freiamt-Mußbach), novum castrum Walenwinkel (wohl ein Ortsteil von Neuenburg a. Rhein). Item, quae vel jure alodii vel haereditario possidetis, ut Friburg, Buochsgau, Walda.
- 3. Konrad I. von Zeiningen (1184-1207). 3. Conradus de Zeimungen, anno 1184. Vir fuit plane religiosus et apprime pius, qui cum pusillo suo grege propter bellum intestinum apud Hausen in Valle Kinzingana (heutiges Rheinhausen-Oberhausen) 18 annos exulasset et bello finito, aedificio imperfecto infatigabiles manus admovisset, carnis debitum exolvit anno 1207. Praefuit annis 23. Sub hoc abbate b(eatus) Hugo (Einen Auszug aus dem Leben des seligen Hugo überschickt Abt Benedikt Stöcklin dem fürstenberg. Rath Straßer), gemma Thennebacensium, ingressus est monasterium et habitum ordinis suscepit anno aetatis 25. Hic Conradus tertius abbas privilegium Lucii III pont(ifex) obtinuit. Inter primum et hoc secundum privilegium acquisivere haec bona: Bromshart, Langenbogen, Malterdingen, Hagenbach cum appendiciis, Villingen. Sub hoc Conrado Sancti Urbani monasterium ordinis nostri, in Helvetia im Bawald, fundatum fuit anno 1191 per generosos dominos fratres Wernerum et Leopoldum de Langenstein. Tertius Sancti Urbani abbas assumtus est de monasterio Thennebach nomine Conradus. Siehe dazu auch: ... Und erst der 3. Abt Konrad I. von Zähringen (richtig muss es heißen: Zeiningen) (1184-1207), vollendete das Kloster, nachdem die Stöhrung durch innere Unruhen in der Ortenau ihr Ende gefunden. Er hatte sogar in Folge dieser Unruhen mit seinen Mönchen Thennenbach verlassen müssen und kehrte erst nach 18 Jahren zurück. in: Schau-ins-Land III, 1876, 18; und: Schau-ins-Land X, 12. Zur Tennenbacher Grangienwirtschaft lesen wir: In Maleck, in der Nähe des Klosters gelegen, finden sich schon früh Nachweise für Grunderwerb durch die Mönche: Der dritte Tennenbacher Abt, Konrad von Zenningen (1184-1207), hatte dem Rudolf von Emmendingen, einem Ministerialen, sowie dessen Frau und Söhnen Berthold, Hugo und Volkhard drei Lehen in Maleck und ein angrenzendes Stück Waldes für neunzehn Pfund Pfennig abgekauft. Übersetzung Philipp RUPF: Quelle: Tennenbacher Güterbuch S.340.
- 4. Berthold, Graf von Urach (ca.1210-1226), ein Neffe Herzog Bertold V. von Zähringen. 4. Bertoldus de Urach, ex generosa familia heroum comitum de Fürstenberg, videlicet Egonis, comitis de Urach filius, ducis Berchtoldi V et ultimi de Zaeringen ex sorore Juditha nepos, Friderici II regis Roman(orum) et Siciliae consanguineus, beati Conradi, abbatis Cistercii, cardinalis titulo Santa Ruffinae, et episcopi Portuensis germanus frater, anno 1210 unanimi fratrum voto abbas declaratur. Curam commissi sibi gregis fideliter gerens ad 14 annos, in vivis esse desiit anno 1226 (Nach MONE, Bd. III S.25 soll Berthold von Urach zuerst Mönch in Lützel, dann Abt von Thennenbach, später von Salem und zuletzt von Lützel gewesen sein. In Salem habe er 1241-42 regiert. STAIGER (Geschichte des Klosters Salem S. 87) führt allerdings einen Berthold von Urach für die Jahre 1241 und 1242 als Abt von Salem an, sagt aber, daß derselbe 1242 starb, also nicht nach Lützel übersiedelte. METZLER läßt ihn als Abt von Thennenbach im Jahre 1226 sterben. Vielleicht sind die gleichnamigen Äbte der drei genannten Klöster verschiedene Persönlichkeiten). Ab Innocentio III pontifice privilegium obtinuit Romae, dum ibidem concilio ab eodem habito vocatus intererat. In hoc haec continentur bona: Sonnicil (das Sonnenziel = erster Thennenbacher Klosterstandort) cum Montanis, quae dicuntur Laberno (Labernhof) er Plonshart, Muetterstegen, Wittenbuel, Mousbach (heutiges Freiamt-Mußbach), novum castrum Furnecha, Bromshart, Langenbogen, Malterdingen, Mundingen, Verstetten (Vörstetten), Roggenbach (im Schwarzwald), cum omnibus appenditiis, et Hasenheim anno 1209. Ab imperatoribus impetravit quoque privilegia: A Philippo rege Roman(orum) super bonis in Mundingen, datum apud Basileam (Basel) anno 1207; a Friderico rege Siciliae, duce Apuliae et Capuae, super bonis in Mundingen et Verstetten, datum in civitate Catanae (Catanna auf Sizilien) anno 1212; item super bonis in Mundingen et quod monasterium nostrum assumpserit sub specialem regiae magnitudinis protectionem. Datum Hagenoviae anno 1214.Abt Berthold von Thennenbach wurde anschließend zum Vaterabt des Mutterklosters Salem gewählt, dort findet man auch heute noch sein Bildnis im Kreuzgang des Klosters (heutiges Internat Salem), in der sogenannten Äbtegalerie, dort steht folgendes über ihn geschrieben: Bertholdus der VI Abbt, ein Graf von Urach ist dem gräflichen Abbte Eberhardo in der Prälatur gefolget, ein Mann gleich wie von einer großen Tugend, also auch von einer großen Hoffnung, so aber nach kurtzer Regierung dieses Zeitliche gesegnet. Sein Wappen: ein goldenes Horn in rotem Schild. Dr. Bernhard SCHMID, schreibt über diesen Abt 1933, in: Das Cistercienserkloster Frienisberg (Aurora) und seine Grundherrschaft (1138-1528) von einer Begebenheit, in welcher Berthold von Urach eine besondere Rolle gespielt haben soll, siehe hierzu auch Thorbecke: Die Zähringer II, 377 ff. - Anstoß und Wirkung: Abt Berthold von Urach soll ungeheurere Horrorgeschichten über seinen Onkel Herzog Berthold V. von Zähringen in den Umlauf gebracht haben, mindestens aber zu dessen schlechtem Ruf beigetragen haben. Den Hintergrund dieser Begebenheit und der der daraus resultierenden Sage bilden die Auseinandersetzungen des Herzogs mit Zisterziensergründungen des 12. Jahrhunderts im südwestdeutschen Machtbereich der Zähringer und insbesondere mit dem Zisterzienserkloster Tennenbach. Aus Tennenbach dürfte auch die Horrorgeschichte über das Gespräch in der Hölle, wo dem Herzog das Feuer bereitet wird, an den Zisterzienser Caesarius von Heisterbach gelangt sein. Denn wenn dieser, um die Glaubwürdigkeit seiner absurden Geschichte zu beteuern, sagt, er habe sie von zwei Äbten gehört, von denen einer aus dem Herzogtum Zähringen stamme, der andere sich zur Zeit der Ereignisse am Hofe Friedrichs II. aufgehalten habe, so kann es sich bei dem ersteren wohl nur um den Abt Berthold (von Urach) von Tennenbach, bei dem letzteren aber möglicherweise um dessen Bruder Konrad handeln, der 1218 Abt von Cîteaux und Ordensgeneral der Zisterzienser war (siehe dazu auch: Dieter GEUENICH: "Die Zähringer I. - Eine Tradition und ihre Erforschung" S. 110, Thorbecke 1986). A. Mezger schreibt über diesen Abt in seiner Arbeit: "Thennenbach", erschienen im 3. Jahresband des Schau-ins-Land Geschichtsverein auf Seite 16: Nicht so freundlich wie Herzog Berthold IV. war sein Nachfolger Berthold V. den Mönchen gesinnt. Als sein Neffe Berthold, damals Abt des Klosters, 1216 von einer Romfahrt zurückkehrte, ließ ihn der Herzog, der damals auf seinem Schlosse (Burghalden) über Freiburg im heiteren Kreise seiner Ministerialen lebte, zu sich rufen und fragte ihn, was man von ihm am römischen Hofe spreche. (Berthold V. hatte nämlich die Sache der Welfen verlassen und sich den Hohenstaufen angeschlossen). Der Abt wiederholte die gegen seinen Oheim (Onkel) vorgebrachten Beschuldigungen der Treulosigkeit und Grausamkeit, worüber der Herzog so entrüstet wurde, daß er ihn einen "Erzketzer" schalt und vom Hofe jagte. Wäre der Abt nicht sein Neffe gewesen, so hätte er ihn, wie er nachher seinen Dienstleuten betheuerte, vom Schloßfelsen hinunterwerfen lassen. In Folge dieses Vorganges und weil die Mönche Thennenbachs ihm so sehr abgeneigt waren, ließ er schon behauene Sandsteine aus ihrer Grube fortführen (rund um das Kloster waren rießige Steinbrüche, wo die Steine für's Freiburger Münster gebrochen wurden, den der Thennenbacher Sandstein galt als der härteste und witterungsbeständigste) und wollte ihnen auch den neuen Wein ausgießen lassen, was aber seine Knechte nicht ausführten. Die Erben der letzten Herzöge von Zähringen, die Grafen von Urach, zeigten sich dagegen sehr wohlwollend gegen das Kloster. So bestätigte Egeno II. oder der jüngere unter dem 8. August 1220 nicht nur die Vergabung, welche ein bereits verstorbener Bürger von Freiburg, Namens Konrad Groß und seine Frau Hiltrud mit ihrem Hof und ihrer Mühle daselbst, ohne Vorbehalt, an dieses Kloster gemacht hatte, sondern er fügte auch noch eine weitere, hier besonders wünschenswerthe hinzu. Da nämlich der dortige Kiesboden, so wird in der Urkunde ausdrücklich bemerkt, an und für sich unfruchtbar ist und deshalb der Bewässerung dringend bedarf, auch besagter Groß den vorüberziehenden Kanal von Herzog Berthold V. zu Lehen trug, so übergibt der Graf, als Erbe dessen Benützung gleichenfalls gegen einen jährlichen Zins von einem Schilling Breisgauer (Münze) dem Abte Konrad II. und dem Kloster Thennenbach für immer zu einem rechten Erblehen.Siehe dazu auch: Berthold von Urach (-1215), vollendet den Kirchenbau, wird Abt zu Lützell (-1230) und zu Salem (1241-42) in: Schau-ins-Land III, 16-18, Am 8. August 1220 bestätigt Graf Egeno II. von Freiburg eine Vergabung in Freiburg, in Gegenwart Bertholds des jüngeren, Sohn Egeno's I. (der vor Konrad II. 1207 bis 1216 die Abtswürde in Thennenbach bekleidet und sich bereits wieder nach Lützel, wo er in den Orden eingetreten war, zurück gezogen hatte)... Nach dem Tode Egeno's verzichtete seine Gemahlin Adelheid von Neuffen und seine Söhne Konrad, Berthold (jener ehemalige Thennenbacher Abt), Heinrich und Gottfried 1237 auf 12 Schillinge Bodenzinse( die auf dem Thennenbacher Hofe ruhten), um dafür ein ewiges Licht in die dortige Kapelle zu stiften... (Quelle: Schau-ins-Land III, 17); Der 4. Abt endlich, der schon angeführte Berthold von Urach, der Enkel (richtig ist: Neffe) Bertholds V. von Zähringen, der von 1207-1216 (nach anderen 1221) Abt war, erwarb sich große Verdienste um Thennenbach, indem er dem Kloster ansehnliche Privilegien und Güter, sowie mächtige Gönner (darunter Papst Innocenz III.) verschaffte. Er war es auch der die große Klosterkirche vollendete. Nach seiner Rückkehr in das Kloster Lützel wurde er auch hier zum Abte gewählt, trat aber 1230 ebenfalls freiwillig zurück und bekleidete sogar später, nach den Aufzeichnungen der Mönche zu Salem, 1241 und 1242 auch dort die höchste Würde. Die Mönche zu Thennenbach bewahrten ihm ein ehrenvolles Andenken, denn von ihm heißt es in den Klosterannalen: "Nobilis quidem genere, sed fide et religione nobilitor."... Denn bereits unter Abt Berthold war ihm (Thennenbach) das eben gegründete Cistercienser-Nonnenkloster Güntherstal von dem Ordensgeneral zur Obsorge anvertraut worden und ebenso erhielt es die Pastoration des Nonnenklosters Wonnenthal... (S.23); und Schau-ins-Land IX, 39; Schau-ins-Land XI, 56: Schau-ins-Land XVII, 53,54.
- 5. Rudolf I. von Zähringen (1226-1256). 5. Rudolfus de Zaeringen, nobilis, anno 1226 abbas constititur. Post regimen 30 annorum Deo spiritum reddidit. Anno 1256 in aliqua donatione de Rudolfi de Isenburg (Rudolf von Üsenberg, Herr zu Kenzingen) (ut constat ex litteris Wonnenthalensibus) fuere testes: B(eatus) Hugo (Seliger Hugo von Thennenbach) pistrinae praefectus cum ceteris octo conventualibus. Hic abbas noster obtinuit privilegium a rege Henrico VII super bonis in Mundingen. Inter testes subscripsit: Egon comes. Qui hic in Thennenbach sepultus est anno 1232. Is Henricus, iste Roman(orum) rex, prope Francofurtum (Frankfurt a.M.) cum Conrado Friderici depositi filio acriter pugnavit, adeo ut sibi fuga Italiam versus consuluerit. Huic Henrico suppetias tulit contra Fridericum et ejus filium Conradum episcopus Argentinensis (Bischof von Straßburg), Henricus de Staheleck, qui magno collecto exercitu citra Rhenum undique incendiis, rapinis, auxilio suorum, Friderici depositi bona, civitates invasit et perdidit, utpote Cronoburgum, Gengenbach, Malpurgum (Mahlberg), Hausen (i. Kinzigtal?), Ortoburgum (Ortenberg?), Offenburgum et vallem Kinzingen (Kinzigtal). Sub hoc abbate fuere hic sepulti: Egon, comes de Urach II, dictus mit dem Bart, primus dux in Friburg et Agnes ejusdem coniux, ducis Bertoldi V de Zaeringen soror. Obiere anno 1236, Thennebaci sepulti in coemeterio magno sub lapide (ubi videntur insignia: simplex aquila); marchio Henricus de Hachberg (Markgraf Heinrich von Hachberg), in Julio obiit, sepultus Thennebaci anno 1231. Monumentum non amplius exstat, vestigia autem demonstrant, quod in seditione rusticorum anno 1525 lapides quam plurimi, aviditate inveniendi monilia et alia, confracti fuerint; Rudolfus Tegenhard, obiit anno 1239 4. Cal. Septembris.
- 6. Burkard I. von Tusslingen (1256-1260), sein Portrais mit Wappen befind. sich im Elztalmuseum, Waldkirch. 6. Burchardus de Tusslingen. In abbatis defuncti locum successit anno 1256, cum praefuisset annis 4 laudabiliter, obiit anno 1260. Sub cujus regimine frater Conradus fuit postulatus abbas S(ancti) Urbanum in Helvetia. Cujus familia fuerit, documenta non produnt. Eo sub tempore W(alter) nobilis de Geroldseck (Herr zu Lahr) contulit Thennenbachio curiam dictam Herderen (Harderer Hof zwischen Forchheim und Weisweil, im Breisgau), sitam in banno Wisenwyl. Item ab advocatis de Wisenwyl Germano et Joanne militibus acquisivit in eodem banno quaedam bona. In quodam instrumento, in quo de compositione quadam agitur, inveniuntur haec nobilium nomina: Nobilis Rudolfus de Isenburg (Rudolf von Üsenberg, Ritter, Herr zu Kenzingen), d. G. marchio de Hachberg, miles dictus de Stoeffen (diese Ritter von Stauffen saßen irgendwo bei Endingen a.K., man weiß nicht genau wo, sie haben aber nichts gemein mit den Schirmvögten des Klosters St. Trudpert im Münstertal, gleichen Namens), miles de Limperg (Limburg b. Sasbach a. Rhein), miles de Ruchistock, miles de Wisewyl, de Zaehringen, de Tusselingen, Hugo de Tatihoven. Eo tempore vixerat b(eatus) Hugo, cujus vitam scripsit fr(ater) Godefridus, qui eius interfuit extremis. Qui sub Henrico de Falkenstein in festo s(anctus) Bernhardi (20. August) anno 1264, aetatis anno 80, sancte obdormivit in Domino. Cujus eximia sanctitas tot tantisque signis innotuit, ut post maturam deliberationem a patribus ordinis catalogo Beatorum Cisterciensium adscriptus sit. Corpus eius longe post exigentibus demeritis nostris celatum est.
- 7. Heinrich von Falkenstein (1260-ca.1279). 7. Henricus de Falchenstein. Ex priore abbas anno 1260 subrogatur. Vir pius, et fidelis pastor, optimusque paterfamilias, praefuit et profuit 19 annos, ex Porta coeli ad summa abiit anno circiter 1279. B(eati) Adelhaidis de Thöningen (selige Adelheid von Teningen) S(anctus) Ord(inis) Cist(erciensis) poenitens ob amorem Christi prope Thennebach in fratrum domunculo ad Aspen dicto, ubi adhuc rudera visuntur, inclusa, multos annos ibidem sanctam et austeram ducens vitam sancto fine quievit, Thennebaci sepulta anno 1273. In antiquo manuscripto hoc legitur: Tot habemus ss. Reliquias praeter corpora Hugonis monachi et Adelhaidis inclusae et aliorum monachorum, qui Deo 20, 30, 40 et 50 annis fideliter servierunt.
- 8. Meinward I. von Stühlingen (ca.1279-1297). 8. Meinwardus de Stühlingen, vir sane pius et nobilis, multas fecit clenodias ad divini cultus splendorem. Praefuit non sine maximo monasterii emolumento 19 annis, quippe cum sapienter et provide suos rexisset extinguens plurima debita, quibus monasterium sub praedecessoribus temporum iniquitate obligabatur. Obiit 3. Nonas Julii anno 1297, in capitulo sepultus (im Kapitelsaal begraben). Circa haec tempora comites et nobiles Sueviae quindecim se foedere conjungentes Rudolfo imperatori molestias plurimas inferentes. Inter quos praecipui fuere comites de Montfort, Helfenstain, de Wirttemberg et Dochenburg, qui imperio subjecti sunt omnes. Siehe dazu auch: Meinwart I. von Stühlingen (1279-1297) Quelle: Schau-ins-Land III, 18; Meinwart, aus der Familie der Herren von Stühlingen, der damals Abt und wie sein Vorgänger ein guter Hausvater war, tilgte die meisten von seinen Vorfahrern in wiedrigen Zeiten gemachten Schulden und ließ viele Kleinodien zum Glanze des äußeren Kultus verfertigen. Er erhielt - ein Zeichen besonderer Wohlgeneigtheit - von Graf Egeno III. von Freiburg durch eine Urkunde vom 10. August 1291 für sich und seine Nachfolger das Bürgerrecht in der Stadt Freiburg unter ausdrücklicher Befreiung von allen bürgerlichen Lasten und Abgaben. (Quelle: Schau-ins-Land III, 23) Im Gegenzug hatte aber das Kloster den Freiburgern ein System von Wasserleitungen mit zahlreichen Hebewerken geschaffen. Ein Gleiches geschah in Villingen.
- 9. Meinward II. von Munzingen (1297-1317 ?). 9. Meinwardus II de Munzingen, vir ex nobili prosapia electus ast anno 1297. Sibi et soli Deo vacaturus sponte se abbatia abdicavit relinquens memoriam sui in benedictione anno 1310, cum rexisset optime annis circiter 13. Vivere desiit 4. Id. Mart. anno 1317, in circuitu tumulatus. Hic abbas caput s(anctus) Joannis Baptistae ex argento artificiose fieri curavit. Sub ipso sepulti sunt in monasterio nobiles: Ante capitulum anno 1306 (begraben im Kapitel). 18. Cal. August. Cuno de Falkenstein et Anna uxor ejus. Ante summum altare anno 1315. 5. Id. April d. Agnes marchionissa de Hachberg (Markgräfin von Hachberg), filia d. Udalrici quondam comitis de Hochenberg. NB. Alberti VIII dicti Rostmann marchionis de Hachberg mater. - Ante et circa annum 1310 sacellum prope portam Thennebachii sumptibus nobilis domini Brumen de Hornberg fuit constructum. Siehe dazu auch: Meinwart II. von Munzingen (1297-1311) Meinwart, aus dem Geschlechte der Edlen von Munzingen trug ebenfalls zum äußeren Glanze des Gotteshauses bei, indem der das Haupt des hl. Johannes von Silber verfertigen und das Haupt der hl . Ursula aus dem von seinen Eltern ererbten Geschmeide mit kostbaren Steinen verzieren ließ. Quelle: Schau-ins-Land III, 18, 23, 24.
- 10. Johannes I. von Todtnau (1317-1336). 10. Joannes de Tottenowe, nobilissimo genere natus abbas 1317 ordinatur, pietate et eruditione insignis, rei domesticae dispensator fidelis, pastorale tenens pedum annis 25. Valedixit vitae Nonas Februar 1336. - Sepulti in ambitu sunt nobiles: Anno 1336 d. Brigita Morserin uxor d. Franzonis de Ampringen. In sacello B(eati) V(irginis) M(arie) anno 1335 Agnes de Geroldseck, uxor de Henrici de Tryberg, ibique visuntur insignia comitum Tubingensium, de Hohengeroldseck et Tryberg. Anno 1328 a Conrado comite de Friburg cum consensu consulum civitatis jus municipale in Friburg (Freiburger Stadtrecht) gratis accepimus, nunc quotannis care emimus.
- 11. Johannes II. Zenlin (1336-1353), entstammte einem Freiburger Patriziergeschlecht, der größte Abt von Tennenbach, er stifte auch das kostbare Tennenbacher Güterbuch 1317-41 (heute im GLA Karlsruhe), sowie ein gotisches Zimborium, welches sich heute im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg befindet (Kupfer, vergoldet und mit wunderbaren Emailiebildern). 11. Joannes II Zaenlin de Friburg. Nobili stirpe progenitus subrogatur anno 1336. Hunc ob diligentissimam reddituum et jurium designationem jure optimo registrum dixeris. Praefuit laudabiliter 17 annis, mortuus 9. Cal. Junii anno 1353, in capitulo depositus. Sub eo conventualis Joannes Mayer laboriosus ac diligens scriba erat, qui circa anno 1341 antiquum urbarium (Tennenbacher Güterbuch) dictante d. Abbate pure et diligenter scripsit. Frater Joannes Hettenheim de Friburg pyxidem, ubi reservatur vener. sacramentum, fecit cum hoc disticho: O ! Deo paratum sit opus per tibi gratum Joann. Zenli cassum bonitate sed ordine fassum.
- 12. Johannes III. Lepus (dt. Hase) (1353-1368), er stammte aus Kenzingen. 12. Joannes III Lepus de Kenzingen, anno 1353 in abbatem cooperatur. Hic cum secunda nominis fama 15 annis praeet profuit, postea sponte abdicavit et cum variis morbis conflictans reliquum vitae in monasterio Wonnenthal (jucunta vallis) egit ibidemque 5. Id. April. 1370 obiit, ubi in capitulo quiescit (Über einen Vertrag mit dem Stifte Schuttern vom Jahre 1354 siehe MONE: Quellensamml. d. Badisch. Landesgeschichte III, 111). Jacobus I marchio Badensis Bernhardi filius ad dies vitae et non ultra jus advocatiae obtinuit anno 1436. Nach anderen Angaben soll Abt Johannes Lepus im Jahre 1377 im Tochterkloster Wonnental verstorben sein (siehe Schau-ins-Land Verzeichnis Bd. 1-25, 1899 Seite 67).
- 13. Jakob von Tanner (nobilis)(1368-1396), auch sein Bildnis mit redendem Wappen befind. sich im Elztalmuseum, Waldkirch. 13. Jacobus Tanner. Constituitur anno 1368, spatio annorum 28 praesulem agens, jam plane senex obdormivit 5. Nonas Maii anno 1396, sepultus in capitulo. Sub hoc abbate conventualis Joannes de Lohr, major cellerarius noster, iniuste a Walthero de Mülheim canonico et thesaurario in Rheinau in carcerem conjectus est. In coemeterio jacet frater Dietrich de Keppenbach, ord(inis) S(anctus) Joannis Hierosol. Commendator domus in Neuenburg. Ante summum altare jacet Otto marchio de Hachberg. Hic anno 1372 a Romano rege impetravit jus advocatiae super Thennebach. Anno 1386 commissum est proelium apud Sempach, ubi cerciderunt Leopoldus pulcher et marchio Otto de Hachberg, Joannes comes de Fürstenberg, Landgravius de Stülingen.
- 14. Johannes IV. Mütterler (1396-1421), von Waldkirch. 14. Joannes IV Mütterler de Waldkirch. In abbatem assumitur anno 1396, summa cum laude ipsam domus non spernendis cumulavit opibus. Cum rexisset 25 annis, obiit 2. Nonas Junii anno 1421, in capitulo locatus. Anno 1406 Otto et Joannes marchiones de Hachberg obtinuerunt jus advocatiae super Thennebach ex gratia regis Romanorum, et consensu abbatis et conventus. Anno 1396 Jacobus de Elzach, vir nobilis et abbas monasterii Ettonis (Benediktinerabtei Ettenheimmünster ?), trucidatur a veneratore ministeriali suo, quem propter perpetratum aliquod flagitium comprehendi iusserat. Sepultus in sinistro introitu turris monasterii sui. Unter Abt Johannes IV. Mütterler soll 1406 das Brüderpaar Otto und Johannes (?) von Hachberg, Markgrafen, vom römisch-deutschen König die Klostervogtei Tennenbachs erhalten haben - Abt Johannes wurde im Kapitelsaal Tennenbachs beigesetzt. (siehe: Ludwig Köllhofer, in: Pfarrblatt d. kath. Pfarrei St. Bonifatius Emmendingen, Nr. 8).
- 15. Rudolf Zoller (1421-1438), von Elzach.15. Rudolfus Zoller de Elzach, ex magno cellario abbas eligitur anno 1421. Cum praefuisset annis 17, finem fecit 2 Cal. Febr(uarii) 1438, ad capitulum delatus. Die Äbtechronik des Pater Gallo Metzeler O. Cist. Konventuale von Porta Coeli, welche sich heute in der gefreiten Zisterzienserabtei Maris Stella genannt Wettingen-Mehrerau bei Bregenz befindet, berichtet von diesem Thennenbacher Prälaten; er sei vor seiner Erwählung Großkeller des Klosters gewesen. Er ist 1438 gestorben und wurde im Kapitelsaal mit allen Ehren beigesetzt.
- 16. Martin Soensbach (1438-1448). 16. Martinus Soenspach, primus huius loci infulatus, vir summae pietatis et doctrinae. Anno 1438 interfuit concilio Basileensi, ubi infula et pedo pastorali donatus. Cum constanter sui monasterii privilegia et bona defendisset, post multos labores obdormivit 15 Cal. Junii a(nno) 1448, in capitulo positus. Er hat einen Ehrennamen im Kloster: "vir summae doctrinae" - Mann der größten Gelehrsamkeit. Unter seiner Amtszeit hebt sich besonders seine Teilnahme am Konzil zu Basel hervor. Dort erhielt er für sich und seine Abtei Inful und Stab (Pontifikalien), seither trugen die Äbte Thennenbachs diese Ehrenzeichen. Zu seiner Zeit geschah der Überfall französischer Miet-Söldner (Armagnaken), bei St. Jakob an der Birs (Schweiz) von den Eidgenossen vernichtend geschlagen, schwärmten sie durch den Breisgau und verheerten Stadt und Land. Dabei ist die Abtei so geschädigt worden, daß es langer Zeit bedurfte, um die Gebäude wieder bewohnbar zu machen. (siehe: Ludwig Köllhofer, in: Pfarrblatt d. kath. Pfarrei St. Bonifatius Emmendingen, Nr. 8).
- 17. Nikolaus I. Rieflin (1448-1449). 17. Nicolaus I Rüfflin, anno 1448. Abbatiali fungens honore et onere saltem unius anni spatio, e vivis excessit 4 Id. Nov(ember) a(nno) 1449, in capitulo sepultus. Es gibt hier verschiedene Schreibweisen: Rüefferlin; Rieflin. Ob er aus dem nahen Elsaß oder der Schweiz stammt wissen wir nicht, Letzteres ist aber naheliegender; von ihm wird aber berichtet, daß er nach nur kurzer Amtszeit abberufen und im Kapitel begraben worden ist.
- 18. Burchard II. Iselin (1449-1483). 18. Burchardus II Iselin, anno 1449. Curam ovium tam exemplo quam verbo fideliter gerens per annos 34, feliciter migravit 4 Id. Januarii anno 1483, in capitulo requiescit. Sub hoc abbate Fr(ater) Symon scripsit librum anniversariorum monasterii Günthersthal, qui ibidem confessarius erat anno 1457. Unde versus: Horum scriptorem, Iseu bone, fac meliorem moribus et vita, ne moriatur ita. Dicatur mihi: "Ave Maria" - Ante summum altare jacet Thomas de Niperg armiger et Wilhelmus de Niperg, anno 1473, 18. Cal. Oktober. Erat Amtmann in Hochberg. Anno 1452 instituta est confraternitas inter Thennebach et Günthersthal. Anno 1470: Gervasii festo damni facti memor esto Erphordia clara, tibi lux heu luxit amara, Anno milleno, C quater, L semel, X duo necte, Sex mille crede domus sedecim minus Arserunt civium, templa praeter clericorum. Anno 1474 Sigismundus dux Austriae Sundgoviam et Brisgoviam cum Pfirdensi d. Carolo duci Burgundiae oppignoravit pro 80 000 fl. (Florin = Gulden), conditione reluctionis addita. Anno 1497 mortuo Sigismundo duce Austriae Maximilianus advocatiae munus subiit, quod hucusque domus Austriaca laudabiliter gessit, praeterquam quod in seditione rusticorum anno 1525 monasterium nostrum omni ope destitutum solotenus vulcano consecratum fuerit. Er entstammte vermutlich einem aus Basel nach Freiburg verpflanzten Geschlechte. Unter ihm begann 1457 die in etlichen oberdeutschen Klöstern belegte Gebetsverbrüderung, hier mit den Schwestern des Zisterzienserinnenklosters Güntherstal, bei Freiburg. Im Necrologium Thennenbachs wird in der Amtszeit des Abtes Burkhard erwähnt: 1473 begrub man vor dem Hochaltar des Münsters "Unsrer Lieben Frau zu Tennibach" die beiden Ritter Thomas und Wilhelmus von Neipperg. Thomas war Amtmann auf dem nahegelegenen Schloß der Markgrafen von Hachberg, also der Hochburg. Abt Burkhard Iselin wurde im Kapitelsaal des Kloster beigesetzt. In einem sehr schönen Bericht aus dem Jahr 1480, in den Annalen von Güntherstal heißt es zu diesem Abte: "... nach einem ungewöhnlich heißen und dürren Vorsommer begann es im Heumonat zu regnen, so stark und anhaltend, daß das Erdreich mit Wasser ganz durchschwängert wurde; daß alle Bäche anschwollen und die Flüße aus ihren Ufern traten. Besonders war dies im Breisgaue der Fall, wo von Westen die Fluthen des Rheines und von Osten mit tobender Gewalt die zahlreichen Bergwasser heran drangen und das Land überschwemmten. Den höchsten Grad erreichte diese Wassernoth am S(ankt) Magdalenen-Tage (den 22. Juli), wo sie allenthalben unberechenbaren Schaden verursachte. Zu Freiburg riß die hochangeschwollene Dreisam die Brücken, Zollhäuser, Mühlen und dergleichen (im Ganzen 17 Gebäude) hinweg, wobei auch viele Menschen die Beute des entfesselten Elements wurden; 30 Leben soll es (nach gleichzeitigem Berichte) im Umkreis der Stadt gekostet haben. Fast noch gefährlicher wüthete das Element im benachbarten Güntherstale. Die ausgetretene Haslach überfluthete den ganzen Thalgrund. Im Kloster herrschte die größte Angst und Verwirrung, obgleich der Abt von Tännenbach visitationswegen gerade anwesend war und die Nonnen möglichst zu ermuthigen suchte. Alles versammelte sich endlich in der Kirche, um vor den Altären die Gnade des Himmels zu erflehen. Aber es regnete unaufhörlich, die Fluth stieg fortwährend und mit jedem Augenblick wuchs die Gefahr. Das Gewässer staute sich im Klostergebäude; es drang in den Kreuzgang, in die Kirche; es unterwühlte im Kirchhofe die Grabsteine und schwemmte die Gebeine der Verstorbenen fort (Stagnabat aqua in toto coenobio, in peristylio, in templo. E cometerio saxa sepulchralia rapiebat ect. [CRUSIUS: "Chronicon Suev. II, 461"]). Da sahen die Nonnen in unsäglicher Angst sich beinahe jeden Weg der Rettung abgeschnitten; nur durch eine kleine Fensteröffnung gelang es ihnen noch, zu entfliehen. Sie rettenden sich in einen Bauernhof auf der benachbarten Höhe, und flehten da inbrünstigst zu Gott und allen Heiligen um Stillung der Wassernoth. Der Abt jedoch hatte eine solche Flucht verschmäht. Er nahm die Monstranz aus dem Tabernakel, hielt sie betend in seinen Händen und erwartete auf einer erhöhten Stelle der Kirche das Sinken der Fluth ( Anno 1480, in festo S. Mariae Magdalenae, in Brisgovia et alibi inaudita erat aquarum inundatio. Ob continuas per aliquot dies pluvias Rhenus extra ripas defluxit ect. Moniales de Güntherstal periculum vitae vix efugerunt per minimam claustri fenestellam. Abbas Tennebacensis Burghart Iselin, monasterii visitator, ibidem praesens, discedere e loco in tanto periculo noluit, sed cunctis fugâ elapsis perstitit solus in ecclesia, s. altaris sacramentum gestans in manibus ect. [Pater BAUMEISTER: "Annales monasterii S(anct) Petri (OSB.) in nigra sylva" in 3 Bänden, Handschrift von 1758 I, 270], nach einem gleichzeitigen Beschriebe huius miseriae. Die handschriftl. Orgio ect. sagt: Sub regimine Mechtildis de Falkenstein tantae erant inundationes, ut ad salvandam vitam, relicto ad diminutionem aquarum monasterio, montes ascendere coactae fuerint nobiles ac religiosae virgines). Dasselbe trat endlich ein (et cessabat malum); das Kloster mit all' den Seinigen war gerettet. Aus Dankbarkeit für diese Rettung und um das Gelübde zu erfüllen, welches sie dem Himmel gethan, wallfahrteten die guten Frauen hierauf mit den Dorfleuten in feierlicher Prozession nach S(ankt) Ulrich an der Möhlin und stifteten eine alljährliche Messe zu ewiger Erinnerung an die glücklich überstandene Gefahr. Zu dem ungemeinen Schaden durch die Verwüstungen dieser Überschwemmung kam aber in Folge derselben noch ein weit größerer; es trat nicht allein eine harte Theuerung und Hungersnoth ein, sondern auch ein allgemeines Sterben. Denn die Menge des Schlammes mit den verwesenden Körper unzähliger im Wasser umgekommener Thiere vergiftete die Luft und erzeugte eine pestartige Krankheit, welche in's dritte Jahr ihre Opfer kostete (CRUSIUS: "Annales II, 464). Auch im Kloster zu Güntherstal raffte sie manches Leben dahin und hinterlies bei den Überlebenden eine schmerzliche, seelentrübende Stimmung. Dieser Bericht sagt viel über die Wesensart von Abt Burkhard Iselin, er blieb also in höchster Not standhaft, stieg wohl auf einen Altar oder die noch höher liegende Nonnenempore und vertraute auf himmlischen Beistand. ... Anno 1483, uf sant Wilhelms Tag, den 10. Jänner, do starb unser Herr, der Abt Burghart Isenli von Tennibach und dornoch ward Abt Herr Kuonrat Pfiteli" (FDA V, 167).
- 19. Konrad II. Pfitelin (1483-1490) stammte aus Malterdingen. Er wird an anderer Stelle auch mit dem Namen Abt Midel bezeichnet. Herr Midel von Malterdingen, welcher 1489, 18.7. Abbas zu Thennenbach wurde. (Quelle: Kindler von Knobloch, in: Oberbadisches Geschlechterbuch Seite 184/5). (siehe: Ludwig Köllhofer, in: Pfarrblatt d. kath. Pfarrei St. Bonifatius Emmendingen, Nr. 8). 19. Conradus II Pfitelin ex Malterdingen, abbas denominatus est anno 1483. Cum abfuisset 7 annis, tandem loco motus est, eo quod coenobio parum utilis videretur. Obiit anno 1492. 8 Id. Martii. Siehe dazu auch: Konrad III. Pfiterlin von Malterdingen (-1498) ... Erlitt dasselbe durch seine Nachfolger Konrad III. Pfiterlin von Malterdingen u. ... in Folge schlechter Verwaltung bedeutende Verluste an Gütern. Quelle: Schau-ins-Land III, 32. Aus den Annalen der Zisterzienserinnen-Abtei Güntherstal bei Freiburg, welche allzeit dem Gotteshaus Thennenbach unterworfen ward. "... Kuonrat Pfiteli, der was 3 Johr, hie in Güntherstal unser Caplon gesin...aus Malterdingen gebürtig, entsprach den Erwartungen, welche er erweckt hatte, so schlecht, daß man ihn wegen "unnützer Verwaltung" schon 1490 wieder absetzten mußte". (FDA V, 167; vergl. KOLB, bad. Lex. IV, 280). "In disem Johr, anno 1489, am achten Tag post translationem sancti Benedicti (den 19. Juli), do ward Herr Michel von Malterdingen (Abt Konrad III. wurde also schon im Sommer 1489 abgesetzt [nicht erst 1490, wie Kolb angibt] und erhielt zum Nachfolger den Pater Michael Sitz von Malterdingen (nicht Emmendingen), welcher 1507 resignierte) Abt zue Tennibach, und an sant Magdalenen Tag do kam derselb Herr und der Abt von Salmaswiler und der von Bebenhusen, und aßend hie ze Inbiß in der Conventstuben. Wir warteten ihrer mit der Meß und dornoch thät man die Thür uf und fieng die Respons an, damit man den Abt von Tennenbach empfing, und füert sie gelich in die Stuben und hieß sie willkommen sin, und wünschten wir unserem nüwen Herrn und negsten Obern alles Gelück. Und dornoch aß man, und gaben wir zuem ersten 3 Köpf und 3 Kressen; dornoch ein Spinferli und 10 gebroten' Hüener und noch dem gesotten' Fisch und ein Eigermueß, zue dem Gebackens und Küechli mit Zucker. Und das bereitet' der Koch alles. Item es was ein gar schmal Mohl (!) für solich Herren. Dem nüwen Abt schankt' man 3 Gulden, davon gab er der Priorin ein' wieder, sie sollt' dem Convent darumb Etwas koufin" (Zeitschrift: Freiburger Diözesan Archiv V, 170 f.).
- 20. Michael Sitz (1490-1508), aus Emmendingen, wurde wegen Unfähigkeit aus dem Amt gejagt. 20. Michael Sitz ex Emendingen, anno 1490 electus (er wurde am 18. Juli 1489 gewählt, s. MONE: Quellensamml. d. bad. Landesgeschi. II, 137), mala praefuit laude eo quod quaedam monasterii bona neglecto fratrum consilio abalienaverit. Post 17 annorum regimen potius depositus, quam resignatus desiit pridie Idus Aug(ust) anno 1508 in capitulo tumulatus. Im Jahre 1492 fiel der große Stein zu Ensisheim auf Florentii im Mittag. Auch seine Zensur ist schlecht ausgefallen, unter ihm sei das Kloster schwer geschädigt worden. War es der Verlust der Gemeinde Mußbach, im heutigen Freiamt, oder jener Güter bei Aasen/Donaueschingen? Oder, was auch möglich ist: war der Chronist ein Widersacher? Cäsarius von Heisterbach, Thomas von Kempten und Victor von Scheffel haben uns von manchen Kämpfen innerhalb der Fraternität berichtet. Siehe dazu auch: Michael Sitz von Emmendingen (abgesetzt 1507) ...in Folge schlechter Verwaltung bedeutende Verluste an Gütern. Quelle: Schau-ins-Land III, 24, 25, 32.
- 21. Johannes V. Ringlin (1508-1540) von Villingen. 21. Joannes V Kinglin, Villinganus, praefuit 32 annis. Sub ipso monasterium exustum ac devastatum penitusque derelictum fuit (Thennenbach wurde den 3. Mai 1525 von den Bauern verbrannt. Am 8. April 1526 war der Abt von Thennenbach auf dem Tage zu Villingen gegenwärtig. MONE: Quellensamml. d. bad. Landesgesch. II, 96, 105,106). Während seiner Regierung wird 1525 das Kloster von markgräflichen Bauern geplündert und niedergebrannt. Wohin der Abt ins Exil flüchtete, ist nicht bekannt, es ist möglich, daß er die Reihe der Fluchten in die Zisterzienserabtei Stambs in Tirol eröffnete. Die Mönche flohen zum großen Teil zur Zisterzienserabtei Wettingen vor Zürich, es dauerte lange, bis sie wieder zurück kamen. Zum Wiederaufbau bekamen sie unerwartet Hilfe: Der Herzog Ulrich von Württemberg hatte 1538 alle Mönche in seinem Land vertrieben; ein Teil der flüchtenden Zisterzienser kam nach Thennenbach. Daher mag wohl auch die innige Verbindung der Klöster Thennenbach und Bebenhausen herrühren. Kaiser Karl V. erzwang mit bewaffneter Hand die Wiederbelebung der aufgehobenen Klöster und die zerstreuten Religiosen konnten wieder in ihre geistige Heimat zurückkehren, jedoch nur für kurze Zeit. - 30000 Gulden mußte Abt Johannes für den Wiederaufbau Thennenbachs aufnehmen. Das entweihte Münster "Unsrer lieben Frau zu Tennibach" wurde durch Johannes, Weihbischof von Konstanz und Titularbischof von Bellino neu konsekriert. Sämtliche gemalten Fenster in Kirche und Kreuzgang waren zerschlagen. Der Kaiserstühler Haufen unter Valentin Ziller von Amoltern plünderte den Sommersitz der Thennenbacher Äbte in Kiechlinsbergen, zwischendurch plünderte eine Abteilung unter Clewi Rüedi von Malterdingen das Thennenbacher Tochterkloster Wonnental bei Altenkenzingen und legte es in Schutt und Asche. Im Münster Thennenbachs wurde der Fußboden aufgerissen und die Gräber Adeliger entweiht und nach Brauchbarem durchsucht, anschließend wurde Thennenbach angezündet. In den Annalen der Zisterzienserinnen-Abtei Güntherstal, welche den lateinische Klostername "Vallis Guntheri" im Orden trug, wird berichtet: Vermutlich während der Amtszeit des Thennenbacher Abtes Johannes Ringlin und der Günthersthaler Äbtissin Verena Tegelin von Wangen hat sich im Jahr 1512 folgendes zugetragen "In Folge eines leidenschaftlichen Rechtsstreites zwischen Güntherstal und der Stadt Freiburg, worin es um ein "Wäldlein auf der Leimen" (Eigentums- und Allmendrecht des Klosters) ging, wurden im Konvent die Gemüter so aufgeregt, daß unter den Klosterfrauen ein innerer Hader entsprang unter der Äbtissin Verena Tegelin, da dieselbe mit ihrem Convente in großen Zwietracht gerieth. Alle Versuche des Abtes von Tännenbach (Ich schreibe "Tännenbach", was der gewöhnlichen Schreibweise "Thennenbach" gegenüber dadurch gerechtfertigt sein mag, daß das Kloster zur Himmelspforte (porta coeli) am Tannenbache (ad rivum inter abietes) erbaut und darnach vom Volke benannt worden), die Irrung auszugleichen und den Frieden wieder herzustellen, damit "die Frauen mit ruhigem Gemüthe und größerer Andacht dem Herrn dienen, das Gotteshaus vor Abnahme und Verderbniss bewahren und nicht auch ihre Verwandtschaften hinter einander bringen möchten", all' diese Versuche scheiterten an der gegenseitigen Erbitterung. Endlich bewog man die Abtissin, zu resignieren (Abdankung), worauf der Convent die beliebte Priorin Maria von Roggenbach (heutiges Unterkirnach) zur Vorsteherin erwählte. Die Frauen schwuren derselben auf das heilige Evangelienbuch unverbrüchlichen Gehorsam; aber bald entsprach sie dieser und jener nicht mehr, welche sich nun wieder an die Tegelin (Der Fehler war, daß man die abgedankte Abtissin im Kloster behielt, wo es ihr leicht war, "Intriken" anzuzetteln) hielten. Dergestalt erwuchs eine heftige Parteiung zwischen den Anhängerinnen der alten und der neuen Abtissin in so trauriger Weise, daß "der Gottesdienst eingestellt werden mußte und das Ärgerniss noch größer zu werden drohte, als das frühere gewesen. Der Abt von Tännenbach (sehr wahrscheinlich war es Abt Johanns Ringlin), war genötigt, sich an die landesfürstliche Regierung zu wenden, um das Äußerste zu verhindern. Man trat sofort in Verhandlungen mit der Tegelin und bewog dieselbe, gegen Zusicherung einer anständigen Pension und Mitgift, das Kloster zu verlassen (nach der Vergleichsurkunde vom 20. September 1540). Sie mußte aber geloben, vor ihrem Wegzug getreu Rechnung abzulegen, sich sodann zu ihrem Bruder nach Freiburg in die Zurückgezogenheit zu begeben und "sich daselbst zu halten, wie es einer geistlichen Person gebüre". Da in diese traurigen Vorkommnisse zu Güntherstal die Landesregierung und der Diözesanbischof (Hugo von Hohenlandenberg Fürstbischof von Konstanz, 1496 - 1529) herein gezogen worden, so behaupteten dieselben fortan das Recht der Visitation im Kloster und alle Vorstellungen dagegen halfen nichts mehr. Denn vergeblich befahl der Abt von Salem (Güntherstal unterstand Thennenbach und jenes wieder Salem) als Ordinarius im Jahre 1572 der Abtissin, gegen eine solche Visitierung den äußersten Wiederstand zu leisten (Abbas Georgius Salemitanus, tanquam ordinarius, inhibet Verenae, abbatissae in Güntersthal, ne sui monasterii visitationem fieri admittat ab Episcopo et Archiduce [Überschrift des Schreibens vom 10. März 1572]). Der Abt von Tännenbach ließ ihm schreiben: "Die Herren Visitatores drohen gleich mit Gefängniß, wenn man sich ihnen nit gehorsamlich erzeigt. Soll man sich da noch lange wehren, um doch nichts zu erlangen? Es ist zu besorgen, daß sie alsdann nur desto grimmiger mit uns umgehen werden" (Er fügt bei: "Als bey E(uer) G(naden) ich zu Salemsweiler gewesen, haben dieselben mir ingeheim angezeigt, wie die Herren Prelaten des schwäbischen Kreyß ein' Botten gen Rom abgefertigt. Ob derselbig kommen vnd was er für Bescheid bracht, ist mir nit bewußt"). Abgesehen von der Streitfrage über die Berechtigung einer andern, als der vom Ordensgenerale befohlenen Visitation, mußte es für eine natürliche Folge des Güntherstaler Klosterwesens gelten, wenn Bischof und Landesherr eine Überwachung desselben in Anspruch nahmen. Die vom Orden aus 1773 veranstaltete Visitation hatte selber so viele Überlstände und Mängel zu rügen, daß man sich daraus keinen erfreulichen Begriff von dem innern Zustande des Gotteshauses machen kann. Es befanden sich darin neben der Abtissin allein noch sieben "geweilte Frauen", eine Novizin, drei Laienschwestern und drei Kinder. Diese geringe Anzahl genügte nicht, "zur Verrichtung des Gottesdienstes nach Brauch und Ordnung", wobei noch überdies zu beklagen war, daß sich unter den wenigen Nonnen diese und jene während des Gottesdienstes "schläferig, ungeberdig, spöttisch oder geschwätzig erzeigten". Der Visitator mußte der Abtissin strengstens gebieten, den Frauen, welche "streitig oder mit Zorn und Haß gegen einander erbittert seien, das heilsame Sakrament so lange vorzuenthalten, bis dieselben sich wieder ausgesühnt hätten". Er mußte anordnen, daß die Nonnen ihre freie Zeit mit Lesen frommer Schriften oder mit Verfertigung von Kirchenzierden und anderen dergleichen Handarbeiten verbringen; daß sie alltäglich nach dem Nachtessen und nach gesungener Complet "alle unverweilt auf das Dormitor(ium) oder Schlafhaus gehen und nach Ordensbrauch übernachten sollen; daß die Priorin die Thüre desselben beschließe und des andern Tages die Zellen besichtige; daß Frauen, welche ihren Oberen "hochmüthige oder trutzige Antworten gegeben, sich der auferlegten Buße gewidert, oder sich gegen die jungfräuliche Keuschheit vergangen, zum abschreckenden Beispiele "auch mit Kerker und Hungerkost, und selbst mit Rutenstreichen" zu bestrafen seien; daß vor und nach der Malzeit im Reventale (Refental war der gewöhnliche Ausdruck für Refektorium, der gemeinsame Speisesaal in den Klöstern und Seminarien) gebetet, über Tisch gelesen und hernach einhellig in die Kirche gegangen werde. Auch fand der Visitator für nöthig, ernstlich zu verbieten, daß die Abtissin den Nonnen gestatte, irgend welche Briefe, Bücher (Dies besonders, um das heimliche [von Freiburg zu befürchtende] Einschmuggeln gewisser "argwöhnischer, der katholischen Religion zuwiederlaufenden Schriften" zu verhindern. Denn es gab damals Leute, welche mit besonderem Eifer bemüht waren, solche in die Klöster einzuschwärzen) oder Geschenke zu empfangen, mit Verwandten etwa Hochzeiten, Taufmale, Jahrmärkte, Kirchweih- und Fastnachttage zu besuchen. Ferner untersagte er ihr bei Strafe der Entsetzung vom Amte, "irgend einer Mannsperson in die Conventsorte gelangen zu lassen, außer dem Beichtvater, dem Arzte und den notwendigen Handwerksleuten". Voraus gegangener Abschnitt deutet doch sehr auf die Amtszeit des Thennenbacher Abtes Johannes Ringlin hin, in welche die Reformation gefallen ist (FDA V, 181 - 184). Das strenge Vorgehen des Salemer Abtes Georg II. Kaisersberger 1558-75 hat wahrscheinlich seine Gründe in den Vorkommnissen der zu Güntherstal benachbarten Abtei Marienau bei Breisach, wo der Konvent während der Reformation in zwei Lager gespalten wurde und in Folge dessen, sowie mangelnder Klosterzucht, aber auch unter fadenscheinigen anderen Gründen von dessen Schutzvogt der Stadt Breisach aufgehoben wurde (Stefan SCHMIDT: "Das Chorgestühl von Marienau und die Geschichte der Abtei" 2004). Güntherstal und die Marienau nannten sich "Schwerter" soll heißen Schwestern, die Verbindungen beider Klöster waren mannigfach und gingen über ein normales Nachbarschaftsverhältnis hinaus.
- 22. Johannes VI. Rath (1540-41) von Emmendingen. 22. Joannes VI Rath ex Emmendingen, anno 1540 in abbatem electus fuit. Erat hic praedecessoris in exilio ac aerumnis socius, unde et ipse moerore confectus unico regens anno obiit 1541. In capitulo dormit.
- 23. Sebastian Lutz (1541-58) von Tübingen. 23. Sebastianus Lutz, Tubinganus, professus et cursorius Bebenhusanus (Konventuale der Zisterzienserabtei Bebenhausen). Cum omnes religiosi variorum ordinum in ducatu Württemberg a duce Udalrico circa annum 1538 ex eorum monasteriis vi fuissent detrusi in exilium, tunc temporis Sebastianus cum suis quibusdam fratibus tanquam exules hic hospitabant. Tandem viduato nostro monasterio tanquam vir gravis ac prudens eligitur in abbatem. Cum interim armata manu invictissimi Caroli V religiosi hinc inde dispersi in ducatum Württemberg. Reducti fuissent, mortuo eorum abbate elegerunt Sebastianum in abbatem etiam Bebenhusanum. Nostrae autem abbatiae praefecit administratorem p(ater) Georgium Fabri Endinganum. Ein leuchtender Stern am Thennenbacher Himmel. Nicht nur, daß er das schwer geschädigte Kloster wieder empor bringen konnte, hat er auch den guten geistlichen Stand seiner Söhne gefördert. Er kam nach der erzwungenen Resignation seines Vorgängers aus der Zisterzienserabtei Bebenhausen bei Tübingen und kehrte auch nach 20 mühsamen Jahren in Tennenbach, als Abt dorthin zurück, aber nicht ohne dem Kloster noch vorher einen neuen Administrator gegeben zu haben.
- 24. Georg I. Fabri (1558-66) von Endingen a.K. 24. Georgius Fabri, Endinganus, successor eligitur anno 1558, cum pervigil in omnibus per decennium administrasset. Octo annis abbatem agens sub manibus medicorum Friburgi exspiravit 5. Non. Febr. Anno 1566, in capitulo sepultus. Georg Fabri war Zisterziensermönch in Tennenbach, wo er auch studierte. Sein Ansehen war so groß, daß die Mönche ihn zum 24. Abt wählten. Als Georg I. Fabri von Endingen regierte er von 1558 bis 1. Juni 1566 (siehe: Geschichte der Stadt Endingen, Seite 380). Von ihm wird berichtet, daß er viel Mühe hatte, restliche Schäden des Bauernkrieges zu beheben. Er wurde 1566 im Kapitelsaal von Thennenbach beigesetzt.
- 25. Friedrich Abstetter (1566-68) von Kenzingen. 25. Fridericus Ubsteter ex Kenzingen. Anno 1566 electus, abbatem egit anno uno cum dimidio. Obiit Friburgi anno 1568, 6. Cal. Julii, in capitulo reconditus. Von ihm ist nicht viel Greifbares geblieben, aber wir wissen, daß er in der thennenbachischen Curia in Freiburg, also im Thennenbacher Hof, vermutlich bei einer Visitation starb und daraufhin im Kapitelsaal des Klosters begraben wurde. Nachrichten besagen, daß in jener Zeit wenig Nachwuchs ins Kloster strömte und darum sich auch Gast-Mönche, also Exulanten anderer Zisterzienserabteien für Klösterämter in Thennenbach zur Verfügung stellten.
- 26. Johannes VII. Schirer (1568-75) von Endingen a.K., vermutl. aus dem in Endingen weitverbreit. Geschlecht: Scherer. 26. Joannes VII Schirer ex Endingen. Electus anno 1568, cum prius plurimis annis administratoris simulque parochiae vicarii onus prudenter obivisset. Vir pius et providus contractum aes alienum propter readificationem exusti in bello rustico monasterii delevit, summumque templum aedificare coepit. Cum profuisset septem annis, apoplexia tactus obiit Kiechlinspergae 10. Cal. Septbr. Anno 1575. Johann Schürer (Schirer) war Zisterzienser in Tennenbach und regierte von 1568 bis 1573 als 26. Abt dieser Abtei. Jahrelang hatte er die Last der Verwaltung getragen und die Stellvertretung des Abtes übernommen. Er tilgte die Schulden für den Wiederaufbau der im Bauernkrieg verwüsteten Abtei und begann den Wiederaufbau der Klosterkirche. Er war der VII. Abt mit dem Namen Johannes. (siehe: Geschichte der Stadt Endingen am Kaiserstuhl Seite 380). Erwählt nach langer Tätigkeit als Administrator in Thennenbacher Frauenklöstern und in verwaisten Pfarrgemeinden. Die Thennenbacher Chronik zählt viele gute Seiten auf; unter anderem nennt sie ihn einen klugen Verwalter, mit dem Verdienst der Tilgung vieler alter Schulden aus Kriegslasten, aber auch Neubaukosten der Abtei. Das Kloster stand zu seiner Amtszeit so gut da, daß man sich zusammen mit der benachbarten Benediktiner-Abtei St. Peter auf dem Schwarzwald an einer Bürgschaft für das Erzhaus Österreich beteiligen konnte, worauf der Erzherzog den Klöstern Gefälle das Oberelsass verpfändete. Thennenbach war aber nicht lange im Genuß der fälligen Zinsen, denn die Österreicher haben scheinbar das Pfand bald wieder eingelöst. Abt Johannes starb in Kiechlinsbergen und wurde höchstwahrscheinlich nach Thennenbach überführt um dort im Kapitelsaal seine letzte Ruhe zu finden.
- 27. Georg II. Sartorius (1575-76) von Endingen a.K. 27. Georius II Sartori ex Endingen. Anno 1575 electus, vix abbatiam ingressus, Friburgi 5. Non. Martii a(nno) 1576 vita egressus est. Georg Sartori aus Endingen wurde wohl von seinem Landsmann Abt Johann VII. Schürer in Tennenbach veranlaßt, dort einzutreten. Am 3. Juli 1561 wird er in Freiburg als Religiose des Klosters Tennenbach immatrikuliert; damals schrieb er sich noch "Sartoris" (des Schneiders). 1575/76 erscheint er als Abt Georg II. Sartori. Er wurde also Nachfolger seines Gönners Abt Johann VII. Schürer. (siehe: Geschichte der Stadt Endingen, Seite 381). Kaum Abt, rief ihn der Herr im März 1576 zu sich. Auf ein Zeichen dieser Zeit sei noch hingewiesen. Seit dem Ende des 16. Jahrhunderts beobachten wir reguläre Zusammenschlüsse von Klöstern verschiedener Observanz. Was seit Cluny und in den 3 folgenden Jahrhunderten noch undenkbar gewesen, wurde auf einmal durch allgemeine Gefahr und durch zunehmende Verrohung durchziehender Söldnertruppen möglich: Benediktiner und Zisterzienser verbanden sich zu sogenannten Ordensprivinzen, um einander beizustehen.
- 28. Joseph Weißhaar (1576-85) aus Waldkirch. 28. Josephus Weisshar ex Waldkirch. Toto regiminis tempore adversa valetudine turbatus, rexit 9 annis, obiit 4. Non. Martii anno 1585. Von ihm ist weder seine Vita noch sein Siegel bekannt. Das Geschlecht, zwar in Waldkirch ansäßig, könnte aber doch aus Villingen stammen, wo am 2. Oktober eine Anna Weisherin, bürgerliche Einwohnerin zu Villingen aufscheint, darauf hat Ludwig KÖLLHOFER hingewiesen, denn seit frühester Zeit strömten dem Kovente zu Thennenbach regelmäßig Söhne dieser Stadt und des Umlandes, also der Baar zu. Wo dieser Abt beerdigt wurde ist nicht bekannt, vermutlich aber im Kapitel.
- 29. Martin II. Schleher (1585-1627). Einer der fähigsten Prälaten, regierte 42 Jahre und starb am 27. März 1627, die Chronik rühmt in ihm den Erneuerer des Klosters, und als Bauherrn zur Wiederherstellung der Abteigebäude, ferner die Hebung der Einkünfte ist ihm zu danken. Die Marienkapelle, dessen Chorraum heute noch steht, ließ er innen und außen herrichten. Der herrliche Dreikönigsaltar des Meisters Herlin, der heute in einer Seitenkapelle, links des Eingangs in der kath. Pfarrkirche St. Bonifatius in Emmendingen steht, geht wahrscheinlich auf die Bemühungen Abt Martins zurück. Über dem Klostergarten, am Prozessionsweg, ließ er das heute noch stehende Käppele errichten, das Kreuz darin trägt sein sprechendes Wappen (einen Schlehenzweig). Wenn man davor steht, fällt einem das Gebäu aus wuchtigen Sandsteinquadern auf. Es ist durchaus möglich, daß an diesem Ort noch Würdiges verborgen liegt, womöglich sogar Gebeine des Seligen Hugos von Thennenbach, so hat Ludwig KÖLLHOFER, der zeitlebens über dieses Kloster forschte vermutet, er ist am 12. September 2006 genau an diesem Platz gestorben (R.I.P.). Die Mönche sind zu allen Zeiten findige Leute gewesen; anstatt die Reliquien öffentlich zu zeigen, wußten die Meister des Schweigens hier eine sichere Stätte, wo bei Prozessionen Verehrung erwiesen worden ist. Schließlich haben bei Überfällen all die wilden Horden nie eine Kirche, oder die Gebeine in den Gruften verschont. In Kiechlinsbergen, wo das Kloster Ortsherr war, und wo die letzten 10 Äbte ihre Sommerresidenz hatten, ließ Abt Martin am Ort der verschwundenen Küchlinsburg den großen Weinkeller ausbauen, wo über den großen Gewölben heute guter Wein gedeiht. Dort hat sich ebenfalss sein Wappen erhalten, denn in der Rosenkranzstraße, unterhalb der ehemaligen Burg, befand sich eines der Ökonomiegebäude des Klosters, der Türsturz zeigte vor dem Umbau des Hauses den Wappenstein, welcher heute auf der Umfassungsmauer des sog. "Schlosses" liegt, es trägt die Jahreszahl 1622. Abt Martin Schleher gebührt aber ein besonderer Verdienst, denn er hat mit seinem nachfolgend beschriebenen Wirken Geschichte geschrieben - es war die Sternstunde der Abtei Thennenbach !, denn am 15. Juli 1590 hat er im Münster Unsrer Lieben Frau zu Thennibach den damaligen Landesherrn, Markgraf Jakob III. von Baden-Hachberg in den Schoß der heiligen Mutter Kirche aufgenommen. Hören wir einmal was Hans-Jürgen GÜNTHER in seinem Artikel: Jakob III., ein vergessener Emmendinger ?,(siehe auch seinen Internetartikel über diesen Markgrafen, welcher höchste Anerkennung verdient !), zu berichten weiß: Dem vorausgegangen war das berühmte Emmendinger Religionsgespräch vom 13.- 17. Juni 1590, in der Kapitelstube im heutigen Markgrafenschloß in Emmendingen, welches zu jener Zeit der Hof des Klosters in Emmendingen war. Diesem Colloqium waren bereits zwei andere in Durlach und Baden-Baden vorausgegangen, das mehrtägige Baden-Badener Religionsgespräch hielt Jakob im Einvernehmen mir Herzog Ludwig von Württemberg im November 1589 ab, Hintergrund war - der Markgraf wollte wissen welches nun die wahre Lehre sei. In Emmendingen waren zugegen: der Pfarrer und Straßburger Professor Dr. Johannes Pappus, er argumentierte für die evangelische Seite, der zum katholischen Glauben konvertierte Johannes Zehender, vertrat die Gegenposition. Es darf als sicher erachtet werden, daß der Hausherr, also Abt Martin Schleher an diesen Gesprächen teilgenommen hat, auch wenn dies in den Quellen nicht extra erwähnt wird. "Illustrissimus" (der Markgraf) beteiligte sich häufig an den Gesprächen, erhob Einwände und ermahnte zu knapperen Ausführungen. Das Kolloquium fand zum großen Teil in deutscher Sprache statt (J. FECHT: Historia colloquii Emmendingensis, Rostock 1694) Jakob befand sich in hoher innerer Spannung, wollte er doch von den Ergebnissen dieser Gesprächstage seine Entscheidung für oder gegen eine Konversion abhängig machen. Am Ende der vier Tage war seine Entscheidung gefallen, in seiner Schlußerklärung kündigte er seinen Übertritt zum katholischen Glauben an. Am Jakobstag (25. Juli) war es dann so weit, der Markgraf wurde in Thennenbach von Abt Martin Schleher feierlich getauft und in die katholische Kirche aufgenommen. Ganz demonstrativ äußerte Papst Sixtus der V. seine Freude über Jakobs Schritt. Er richtete ein Dankesschreiben an den Emmendinger Markgrafen und ließ wegen der Vorgänge in dem kleinen badischen Städtchen eine Dankprozession durch Rom abhalten, war doch der erste deutsche Landesfürst nach der Reformation zum katholischen Glauben übergetreten. Die Konsquenz daraus war, daß auch die Untertanen getreu dem Grundsatz: "cuius regio, eius religio" der neuen Lehre abzuschwören hatten, die Prädikaten das Hochberger Land innerhalb eines viertel Jahres verlassen mußten, und aus Mangel an Weltgeistlichen Zisterzienserpatres aus Thennenbach die Pfarrstellen im Land besetzen mußten. Doch ihres Bleibens war nicht lang, denn gut drei Wochen nach seiner Konversion starb der 28. jährige Markgraf, nachdem er sich seit einiger Zeit nicht wohl gefühlt hatte und deswegen eine Brunnenkur im Zollerngebiet unternahm. Am 8. August kehrte er "wegen angestellter Kirchen Reform" nach Emmendingen zurück, in der folgenden Nacht begann eine schwere Erkrankung mit ruhrähnlichen Symptomen, sein Leiden ertrug er mit großer Geduld, die Sorge galt seiner Familie und seinen Untertanen. Sehr wahrscheinlich war Abt Martin in diesen letzten Stunden bei dem sterbenden Markgrafen. Da sofort vermutet wurde, daß Gift im Spiel war, wurde eine Autopsie am Markgrafen vorgenommen, das Gremium bestand aus: drei Ärzten der medizinischen Fakultät der Universität Freiburg, Dr. Pistorius, dem Vertauten des Markgrafen (J. PISTORIUS: De vita Jakobi Marchionis Badnesis...orationes duae...Köln 1591), sowie einem jüdischen Arzt. Dabei wurde erkannt, daß alle Organe kerngesund waren, jedoch im Magen Gift an drei Orten gefunden wurde. Jedoch hat schon 1694 der Rostocker Medizinprofessor Dr. Ernst Schaper nach näherer Betrachtung des Falles darauf hingewiesen, daß möglicherweise auch zu starker Genuß des Sauerbrunnens, während des Kuraufenthalts im Zollerngebiet die Vergiftung herbeigeführt haben könnte. Doch wurde allgemein der Gifttheorie Glauben geschenkt. Nach seinem Tode ließ der unversöhnliche Bruder Jakobs, Markgraf Ernst Friedrich den Toten eilig nach Pforzheim bringen und dort lutherisch begraben, sein Epithaph erwähnt mit keiner Silbe, daß er katholisch war als er starb. Zur gleichen Zeit hat man die hochschwangere Witwe Elisabeth auf der nahegelegenen Hochburg, dem Sitz der Markgrafen von Hachberg gefangengesetzt, wo sie von 300 Soldaten bewacht wurde, und die Zisterzienserpatres eiligst aus ihrem Amte als Pfarrer wieder entfernt. Dem Volk wurden verschiedene Versionen über den Tod des Markgrafen mitgeteilt, wie etwa: der Markgraf habe auf der Jagd Kirschen gegessen und darauf Wasser getrunken, oder der Markgraf habe während der Kur zu viel Brunnenwasser (Heilwasser) getrunken, oder Jakob habe vergiftete Kirschen gegessen, und schließlich: Gott habe wegen seiner Konvertierung ein Urteil gefällt. Geradezu bestürzend aber ist, daß sich in den Archivalien des Klosters, welche nach der Aufhebung 1806 nach Karlsruhe ins Generallandesarchiv kamen, keinerlei Hinweise bisher auf diese so markanten Vorgänge für unser Land gefunden haben. Warum kein besonderer Hinweis im Necrologium des Klosters, mit Sicherheit hat Abt Martin Schleher ein Requiem im Münster zu Thennenbach für den jungen Landesfürst gehalten, zu dem er schon aufgrund der jüngsten Begebenheiten, im Zusammenhang mit dessen Übertritt ein besonderes Verhältnis gehabt haben muß, nichts ist über diese Vörgänge nach aussen gedrungen, es müssen da einflußreiche Männer am Werk gewesen sein. Hierbei ist zu betrachten, daß im Vorfeld der Konvertierung der Herzog Ludwig von Württemberg, ein sehr naher Verwandter dem jungen Markgrafen gedroht hat, er werde sein Land mit Krieg überziehen, wenn er übertrete, auch die Baden-Durlachische Linie war protestantisch, ebenso die Rötteln-Sausenburger Linie, einzig die Baden-Badener Linie mit Markgraf Eduard Fortunatus war katholisch und so hätte ein gesamtmarkgräflicher katholischer Block entstehen können, wie er zuletzt zu Markgraf Christohs Zeiten zum Jahre 1515 bestanden hatte. Derartige Gedanken gingen sicherlich durch die Köpfe der regierenden Standesvertreter. So wie die katholischen Herrscherhäuser eine solche Entwicklung förderten und begrüßten, so befürchteten sie die Evangelischen, vor allem die Württemberger, und versuchten dagegen zu arbeiten. In seinem Testament hatte Jakob einige Anordnungen getroffen. So sollte seine Markgrafschaft katholisch bleiben, er selbst wollte in Baden-Baden nach katholischem Ritus beigesetzt werden; ein bald erwartetes Kind sollte katholische Vormünder bekommen und in dieser Konfession getauft werden. Auf Anraten des Herzogs von Württemberg ignorierte Ernst Friedrich den letzten Willen seines Bruders Jakobs. Die Markgrafschaft wurde sofort wieder evangelisch und über alles wurde eiligst der Schleiher des Vergessens gelegt, die Akten welche hierzu angelegt wurden haben das Oberamt in Emmendingen wahrscheinlich nie verlassen, und schließlich ist auch Markgräfin Elisabeth nach Entbindung von einem nur kurz lebenden Sohn noch zur katholischen Seite übergetreten, nachdem sie frei geworden war - und wieder fehlen die kirchlichen Belege. So mußte Abt Martin Schleher von Thennenbach zusehen wie sein Werk zunichte wurde, sicher mag es ihn beelendet haben, doch: "der Herr gibt's und der Herr nimmt's". Die Mönche kehrten von ihren Pfarrstellen verjagd, wieder ins Kloster zurück und der Klosterbetrieb konnte wieder aufgenommen werden, sicher haben es die Zisterzienser Thennenbachs in der Folgezeit nicht einfach gehabt, denn die neuen Machthaber wußten um die Rolle Abt Martins und seines Konvents bei der Konvertierung Jakobs, von nun an war Thennenbach eine katholische Diaspora, abgeschnitten, inmitten der evangelischen Markgrafschaft (L. KÖLLHOFER: Chronik der Äbte Thennenbachs, 1992). 29. Martin II. Schleher (1585-1627) von Villingen, sein Wappen ziert das Kreuz hinter der Kapelle in Thennenbach. 29. Martinus II Schleher, Villinganus. In abbatem assumptus non solum providus in regimine, verum et pius in religione erat. Restaurator monasterii et omnium ad id pertinentium locorum, ad tuenda coenobii iura invictus, in delendis debitis sedulus, principibus carus, proceribus venerandus, postquam 42 annis profuisset, excessit, prope summum altare ad cornu evangelii tumulatus a(nno) 1627 Id. Martii. Siehe dazu auch: Martin II. Schleher von Villingen (1585-1627), der dreißigste in der Reihe, er (1585-1627) hob Thennenbach in jeder Beziehung, durch Bauten, Ausschmückung, besonders der Kirche, Verbesserung und Erneuerung des klösterlichen Lebens, Verbesserung und Erhöhung ger Einkünfte, Gewinnung neuer Gönner, so daß das Kloster unter seiner 42 jährigen Amtsführung zu hohem Glanz kam. Quelle: Schau-ins-Land III, 32, 33.
- 30. Adam Egeter (1627-37) von Geisingen, sein Wahlspruch: METEM, sein Wappen auf dem Altarstein i.d. ev. Kirche von Freiamt-Keppenbach, (dieser Altar stammt aus dem Münster Unsrer lieben Frau zu Tennibach). 30. Adamus Egeter, Geisinganus. Praefuit tempore belli Suecici, in quo aerumnis confectus vitam deposuit Friburgi anno 1637. Idib. Octobr. (Im August 1636 wurde das Kloster vollständig ausgeplündert. Ueber die Zustände und Schicksale des Stiftes Thennenbach von 1630-1678 vgl. das Itinerarium des Conventualen P(ater) Konrad Burger im Diözesan-Archiv V, 245 ff. und VI, 73 ff. Burger spendet der Regierungsweise des Abtes Adam großes Lob. Diözesan-Archiv V, 306). Mitten im Wetterleuchten des 30jährigen Krieges wurde er zum Hirten seines Klosters bestellt. Die Zeiten vor seiner Erwählung und sein Werden liegt im Dunkeln. Von den 10 Jahren seiner Regierungszeit konnte er nur 5 in Thennenbach verbringen, den 1632 mußte er mit seinem Konvent nach Freiburg unter schützende Stadtmauern, in die große Grangie fliehen. Hätte Pater Conrad Burger O. Cist. nicht so gewissenhaft sein Raisbüchlein geführt, wäre Abt Adam Egeter wie so manche seiner Vorgänger spurlos im Dunkel der Geschichte verschwunden. Durch sein Wappen wird ein kleines Licht auf diesen geheimnisvollen Mann geworfen, der in großer Not, fern vom weiter geflohenen Konvent, auf sich allein gestellt war. Es ist für Pater Burger sicher schwierig gewesen, im besetzten Umland von Thennenbach die Klostereinkünfte einzuziehen, um dem im freien Freiburg lebenden Prälaten das Auskommen zu sichern. Während des Freiburger Exils Abt Adams kümmerte sich Pater Burger um die Belange der Abtei, er versah sein Amt als Beichtvater in Jucunta vallis, besser bekannt unter dem Namen Wonnenthal bei Kenzingen, er brachte dem gnädigen Herrn frische Wäsche und Lebensmittel nach Freiburg, und war doch selbst stets in Gefahr von herumstreifenden Soldaten und Marodeuren aufgegriffen zu werden. In seinem letzten Lebensjahr in Freiburg wurde Abt Adam von einer zunehmenden Geistesschwäche befallen. Im Anfall geistiger Umnachtung versuchte er die für die Abtei so wichtigen Urkunden und Rodel zu verbrennen, Pater Burger hinderte ihn daran und konnte wohl noch einiges retten. Von seiner Jugendzeit wissen wir, daß der Vater Konrad Egeter mit dem 5 jährigen Buben Geisingen verließ; wohin er ging ist ungewiss, der im Geisinger Kirchenbuch genannte Bläsi Würtenberger gehörte wie Egeter einem fränkischen Geschlechte an. Wir werden die Heimat der beiden in der Nähe Aschaffenburgs suchen müssen. Das Wesen des Abtes läßt erkennen, daß er wohl von klein auf an einer Klosterschule erzogen worden ist. Möglich, daß er aus der damals berühmten Abtei Altenreiff (Hauterive bei Fribourg im Üchtland) gekommen war. Deshalb wohl auch der gewisse Abstand, den er dem Pater Burger gegenüber immer gewahrt hat. Geheimnisvoll ist ein Bild aus Thennenbach, welches eine lange Reise hinter sich hat, aus dem Kloster kam es auf unbekanntem Wege in die Kunstsammlung der Basler Patrizierfamilie Sarasin, später gelangte es in die Kunstsammlung des Meisters und Freiherrn Geyer zu Lauf. Um das Jahr 2002 wurde es der Stadt Emmendingen zum Kauf angeboten und befindet sich nun im Stadtarchiv, es zeigt Abt Adam auf einer Laube im Gebet vor der Gottesmutter mit Kind. Im landschaftlichen Hintergrund ist eine Burg zu erkennen; die Stammburg der Grafen und Herzöge von Württemberg, bei Cannstatt (diese muß übrigens nicht lange nach dem Gemäldedatum, 1619 einer großen Naturkatastrophe zum Opfer gefallen sein; lt. Merian). Warum gerade diese Burg im Hintergrund des Bildes zu sehen ist wirft Fragen auf über die Herkunft des Abtes, Fragen auf die wir bis heute keine Antwort wissen. Das Wappen neben dem Abt zeigt einen gestürzten schwarzen Sparren mit den Buchstaben "ME T EM", dazwischen 3 goldene sechstrahlige Sterne auf blauem Grund; es ist das Zeichen der Egeter und die Wappenhelmzier der vorgenannten Verwandten Konrad Egeters, der Würtenberger. Es gibt verschiedene Abbildungen des Wappens, die wohl schönste findet sich am Altar der Keppenbacher Kirche, aus dem 1632. Große Rätsel geben die Buchstaben, also den Wahlspruch dieses Abtes auf, diese Frage hat schon einige Köpfe resignieren lassen. Man könnte an die Johannes-Devise vom Altarblatt des Isenheimer Altares, der Kreuzigungsszene denken, wo Johannes sagt: "ME AUTEM", was so viel heißt wie: "Er muß wachsen, ich abnehmen". Von der Frömmigkeit dieses Mannes gibt uns der Text der beiden Spruchbänder auf dem Gemälde Kunde, denn der Abt spricht mit Maria und er sagt: "Dic quae et qualis sis, Virgo Maria - Sag wer (welche) und wie du bist, Jungfrau Maria", und Maria antwortet dem Thennenbacher Abt: "Sum que eram, nec eram que sum. Sed ia, dicor utrumque - Ich bin, die ich war und ich war nicht, die ich bin. Aber schon bin ich, sagt man, beides". Vielleicht stammt dieser Text aus den Schriften des hl. Bernhard von Clairvaux. Wahrscheinlicher aber, weißt dieser Spruch auf die unbefleckte Empfängnis Mariens hin, doch kann auch ein anderer Sinn dahinter stecken. Leider sind wir in der Symbolik der Zisterzienser zu wenig bewandert. Eine Untersuchung des Bildes im Augustiner Museum Freiburg hat ergeben, daß nur die Jahreszahl übermalt worden ist, entgegen der Aussage von Prof. K. S. Bader, welcher darauf hinwies, daß das Bild mehrfach übermalt worden sei. Und schließlich hören wir noch von dieses Prälaten: am 9. Januar 1631 fordert Abt Adam Egeter von Thennenbach in einem Brief (Stadtarchiv Breisach Urkunde Nr. 2796; 2 Blatt) die Stadt Breisach auf, ihm Nachricht zu geben, was nun mit dem Vermögen der einstigen Zisterzienserinnenabtei Marienau bei Breisach geschehen ist, und was die Stadt gedenkt zu tun wegen der angekündigten Wiedererrichtung dieser altehrwürdigen Abtei, welche doch grundlos von Breisach im Bauernkriege aufgehoben und zerstört wurde (Stefan SCHMIDT: "Das Chorgestühl von Marienau und die Geschichte der Abtei", 2004, Urkundenteil S.111). Dieser Brief wurde von Abt Adam selbst geschrieben und trägt seine Unterschrift. Im Jahr 1628 begegnet uns ein Jacob Egeter, als Schaffner des Thennenbacher Hofes zu Freiburg, er wendet sich mit der Bitte an den Oberamtmann der Herrschaft Badenweiler, die von "Hannß Seringer zu Zienkhen sambt seinen mit Erben" geplante Aufteilung des Hofes zu verhindern, ehe nicht die fälligen Zinsen ausgeliefert sind und die Einwilligung des Gotteshauses Thennenbach vorliegt (Walter KÜCHLIN: "Chronik der Vogtei Hügelheim, mit dem ehemal. Filialort Zienken" 1996, S.289). Bei genanntem Jacob Egeter dürfte es sich wohl um einen nahen Verwandten des regierenden Abtes Adam handeln, sehr wahrscheinlich um seinen Bruder, jedoch wissen wir nicht ob er Mönch, ja sogar Pater war.
- 31. Bernhard Stolz (1637-51) von Gebweiler/Elsaß, er erlebte den 30jährigen Krieg und war lange im Exil in Lielienfeld/Österreich und Wettingen/Schweiz, er starb am 20.Feb.1651 in der Prälatur in Kiechlinsbergen. 31. Bernhardus Stolz, Gachwylanus. Praefuit in multis laboribus, pressuris a periculis durante bello Suecico. Clausit dies suos a(nno) 1651. 10. Cal. Martii (wurde nach vielen Serutinien (Wahlgängen) mit relativer Mehrheit der Stimmen gewählt am 21. Juli 1637. Siehe: Burger in Diözesan-Archiv V, 306. Schon damals war er kränklich). Pfarrer Anton WEBER, welcher sich mit der Geschichte Thennenbachs sehr intensiv befasst hat, schreibt über diesen Prälaten: Dieser Elsäßer wurde in Gebweiler, dem heutigen Guebwiller, auf halber Strecke zwischen Kolmar und Mülhausen geboren. Zu Anfang seiner Amtszeit war der 30jährige Kreig voll im Gange, die Verlegung der Zisterzienserabtei Thennenbach in die Pfalz war bereits vom Orden geplant, jedoch wurde dies nicht realisiert. Sein Stiefbruder Hans Stolz lebte eine zeitlang in Kiechlinsbergen. Abt Bernhard war lange im Exil, u.a. in den Zisterzienserabteien: Lilienfeld in Österreich, hernach im Kloster Wettingen. Pater Konrad Burger ging am 16. Februar 1645 nach Wettingen und holte den Prälaten zurück. Der Abt lebte gerne in Kiechlinsbergen, dem Sommersitz der Thennenbacher Äbte, wo er am 20. Februar 1651 verstarb. Unter Abt Bernhard Stolz ging auch das Verfügungsrecht über den Thennenbacher Kloster-Kirchenschatz, welcher während des 30jährigen Krieges nach Wettingen geflüchtet worden war, an das Kloster Wettingen über. Die Mönche Thennenbachs hatten immer wieder Geld in Wettingen geliehen, und ein Großteil des Konvents aus dem Breisgau fand hier vorübergehend eine Bleibe, jedoch mußten auch diese verköstigt sein, und so gingen wertvolle sakrale Kunstgegenstände, wie das legendäre "Tennenbacher Prachtkreuz" (Ende 13. Jahrhundert) in den rechtmäßigen Besitz von "Maris stella" über (Dr. Heinrich MENG: 750 Jahre Kloster Wettingen 1227 - 1977; Baden Verlag, S. 38 f). Es stellt sich bei diesem Abt die große Frage: Warum trat er ins Zisterzienserkloster Thennenbach ein, warum nicht in die altehrwürdige Benediktiner-Reichsabtei Murbach, eine Gründung des hl. Pirmins, im Jahr 727, welche doch direkt bei Guebwiller, seinem Heimatort lag ? Waren ihm die Regeln der Benediktiner nicht hart genug, oder wurde er dort abgelehnt ? Hw. Abt Kassian Lauterer O.Cist. von Wettingen-Mehrerau sagte mir einmal: "Waren doch die Bendiktinerklöster dem Adel vorbehalten"; war seine Herkunft vielleicht nicht edel genug ? Von der Reichenau wissen wir ja, daß sie zu stolz war um Bürgerliche aufzunehmen und deshalb einging. Die nächste Frage: Warum war Bernhard Stolz nicht Mönch in den nahe gelegenen linksrheinischen Zisterzienserabteien Lützel an der schweizer Grenze, oder in Päris nahe Kaysersberg geworden, sondern hier in unserem Thennenbach ? Auch hier wissen wir noch nichts genaues und müssen abwarten bis Licht ins Dunkel fällt.
- 32. Hugo Buchstetter (1651-64) von Waldkirch. 32. Hugo Buchstetter ex Waldkirch (wurde den 18. März 1651 gewählt. Siehe: Burger in Diözesan-Archiv VI, 118). Praefuit 13 annos, obiit a(nno) 1664 5. Id. Maji, jacet in capitulo. Pfarrer Anton Weber, Kiechlinsbergen schreibt über diesen Abt: 1648 kehrte er aus dem Exil zurück, er soll ein frommer Hirte gewesen sein. Unter seiner Regierung erging im Jahre 1657 der Erlass, daß kein Hausierer, oder sonst ein Fremder mehr als Schulmeister in der Dorfschule von Kiechlinsbergen angestellt werden dürfe, solcher vielmehr aus den hierzu befähigten Einwohnern zu ernennen sei. Der Ort Kiechlinsbergen gehörte ja seit 1659 dem Kloster Thennenbach ganz, daher hatte das Kloster die Schulaufsicht. Im April 1664 wurde Abt Hugo in Thennenbach krank und begab sich zur Erholung nach Kiechlinsbergen, wo er am 5. Mai starb.
- 33. Nikolaus II. Göldlin (1664-79). 33. Nicolaus Goeldlin a Tiefenau, Lucernensis, Helvetus, e Marisstella (Zisterzienserabtei Meerstern Wettingen, heute Wettingen-Mehrerau bei Bregenz) in abbatem postulatus (Die Postulation geschah am 17. Mai 1664 auf Vorschlag des Abtes der Zisterzienserabtei St. Urban/Schweiz, nachdem alle Serutinien, welche von Morgens 6 Uhr bis Abends 9 Uhr vorgenommen wurden, resultatlos geblieben waren. Siehe Burger in Diözesan-Archiv V, 130). Vir fuit non minus disciplinae servandae ecclesiaeque decorandae studio insignis, quam doctrina, eloquentia, rerum agendarum peritia, sanguinis nobilitate, corporis praestantia, morumque comitate maxime ornatus. Cum Portam coeli 12 annis summa laude ac vigilantia custodiisset, exulantibus ob belli furorem hinc inde Thennebacensibus, rursus a(nno) 1676 in praesulem Wettinganum et paulo post in vicarium generalem eligitur. Praeluxit Marisstellae 10 annis et anno 1686 vivere desiit 15. Cal. Martii. Lesen wir einmal was Ludwig KÖLLHOFER zu diesem Abt schreibt: Benannt sind die Göldlin nach ihrem Stammsitz Tiefenau bei Sinzheim, nahe Stuttgart. Erwähnt seit dem 14. Jahrhundert, stellte dieses Geschlecht dort mehrere Schultheißen. Ein Heinrich Göldlin geriet mit dem Markgrafen Bernhard von Baden in Streit, weil er diesen zur Rückzahlung einer größeren geliehenen Summe gemahnt hatte; Vermittlungsversuche des Grafen von Württemberg scheiterten. Heinrich Göldlin verließ daraufhin seine Stadt, (wohl nicht ganz freiwillig) und übersiedelte nach Zürich, daß ihn freudig aufnahm und ihn bald darauf als Reichsvogt anerkannte. Zurück zu unserem Tennenbacher Abt Nikolaus; der neue Abt war ein großer Förderer von "Porta Coeli", er brachte durch Tausch mit der alten Benediktiner-Reichsabtei Schuttern, nahe Lahr den Wöpplinsberger Hof in Mundingen an Thennenbach. Im Münster zu Thennenbach ließ er ins alte Gehäuse eine neue Orgel einbauen, außerdem ließ er den großen Thennenbacher Hof in Freiburg, samt Scheune neu erbauen. Am 30. Oktober 1668 assistierte dieser Abt bei der Primizfeier des badischen Markgrafen Gustav-Adolf-Bernhard in Baden-Baden, welcher später Kardinal wurde. Abt Nikolaus wurde 1676 als Abt nach Wettingen zurückberufen, offenbar erinnerte man sich dieses ehemaligen Wettinger Konventualen. Im Kiechlinsbergener kath. Pfarrhaus befindet sich noch eine gemalte Scheibe des späteren in Wettingen residierenden Abtes Andreas Wengi, gestorben 1528; diese Scheibe stammt vermutlich aus dem Kreuzgang von Thennenbach jener Zeit. Diese Scheibe war zwischenzeitlich in der Sommerresidenz der Thennenbacher Äbte in Kiechlinsbergen, wo Thennenbach ja Ortsherr war; in der Prälatur eingebaut. Das Wappen von Abt Nikolaus Göldlin von Thennenbach hat sich bis heute in Thennenbach erhalten, es befindet sich am ehemaligen Klostergasthaus "Zum Engel" an der Balustrade des Nebengebäudes eingemauert, allerdings ist es hinter einem Bretterzaun nicht zu sehen. Es zeigt zwei Wappenschilde; einander zugewandt: das Linke, zeigt "die Rose von Rapperschwyl" ( eine große heraldische Rose mit langem Stiel); das rechte Wappen ist geteilt; im oberen Feld 3 heraldische Rosen, unten eine halbe heraldische Lilie. Wie kommt nun diese Rose ins Wappen von Abt Nikolaus ? Nun - sie zeigt die Wurzeln dieses Mönches, denn er kam ja aus Wettingen, sie ist eine Homage an sein altes Kloster, dem er die ewige Treue (dieStabilitas loci) bei seiner ewigen Profess, in die Hand des Abtes gelobt hatte. Die Rose geht auf den edelfreien Ritter Heinrich von Rappertswil, (der auf einer Pilgerfahrt ins heilige Land in Seenot geriet und gelobte ein Kloster zu stiften, im Jahr 1227, falls er unbeschadet heimkehren würde - daher auch der Wahlspruch des Klosters Wettingen - Non Mergor - ich gehe nicht unter !) zurück, sein Geschlecht führte diese in ihrem Wappen (Dr. Heinrich MENG: 750 Jahre Kloster Wettingen 1227 - 1977; Baden Verlag, S. 5 f). Im Archiv der Gemeinde Mundingen, bei Emmendingen liegt eine Urkunde dieses Abtes, mit seinem Rotwachs-Siegel; leider habe ich es noch nicht einsehen können. In der Prälatur der gefreiten Territorialabtei Wettingen-Mehrerau hängen zwie große Tafeln mit den Wappen der Äbte von "Maris stella", darauf auch das Wappen des Abtes Nikolaus II. Göldlin von Tiefenau; es zeigt in seinem geteilten Schild im oberen Feld, auf weißem Grund zwei heraldische rote Rosen, mit goldenem Blütenkelch; und im unteren Teil in rotem Grund eine halbe heraldische weiße Lilie. Schade auch, daß beim Abbruch der alten Scheune am Aubach, welche das Wappen dieses Abtes zeigte, nur die Ober- u. Unterteile des Wappens gefunden wurde, die beiden Mittelstücke liegen bestimmt noch im Boden, vielleicht werden auch sie einmal gefunden. In seiner späteren Zeit, in Wettingen war Nikolaus dann als Abt Nikolaus II. Göldlin von 1676 bis 1686 Abt von "Maris stella". Dort hat er dann über dem Sommerrefektorium (Speisesaal) einen großen Studiensaal für die Kleriker errichten lassen (Hans LEHMANN: Das Kloster Wettingen und seine Glasgemälde, Aarau 1909, S.34). Die Chronisten von Wettingen singen auf diesen gelehrten Mann ein Hohelied, so heißt es da: nach dem Tode seines Vorgängers wurde Nikolaus II. Göldlin von Tiefenau aus Luzern, damals Abt des Cistercienser Klosters Thennenbach im Breisgau gewählt, der aus dem Wettinger Konvente hervorgegangen war. Als Sprosse einer berühmten Luzerner Patrizierfamilie (seine Mutter war Margaretha Pfiffer von Atlishofen), gelang es ihm, sich nicht nur die Liebe und Achtung seiner Brüder zu erwerben, sondern dem Kloster auch äußerlich neuen Glanz zu verleihen. Ihm verdankt Wettingen die ungewöhnlich vornehme Restauration der Marien- oder Krankenkapelle im Stile der Hochrenaissance, die heute noch sein Wappen ziert, er ließ diese seit 1682 "mit großen Kosten renovieren", doch erlebte er die Vollendung dieser vornehmen und geschmackvollen Arbeit nicht mehr. Er starb tief betrauert am 15. Februar 1686 zu Wettingen (LEHMANN S. 16, 24). Sein Grab mit Grabplatte hat sich in Wettingen erhalten. Von den 42 Äbten welche Thennenbach einst regierten, ist also nur ein einziges Grab geblieben, es ist das Grab von Nikolaus Göldlin von Tiefenau. Es stellt sich natürlich auch die Frage: Wo sind die anderen Prälaten abgeblieben ? Wurden Äbte umgebettet, als 1806 das Kloster aufgehoben worden ist, etwa ins Freiburger Münster ?
- 34. Robert Handmann, Dr. theol. (1679-1703) von Villingen. 34. Robertus Handtmann, Villinganus. Annis 23 summa cum laude praefuit, monasterium restauravit, delevit contracta debita, belli calamitabus oppressus obiit Kiechlinspergae et in capitulo sepultus est anno 1703. 16. Cal. Aprilis. Siehe dazu auch: Robert Handmann von Villingen (-1703) Quelle Schau-ins-Land III, 42,46. Zu diesem Abt wurde uns nicht viel überliefert, genau gesagt wissen wir fast gar nichts über ihn; lesen wir was Pfarrer Anton WEBER, Kiechlinsbergen in seiner Festschrift: Zum 250. Todestag des Abtes Leopold Münzer; Austellung: Kloster Tennenbach und das Dorf Kiechlinsbergen, erschienen 2004 zu berichten weiß: Der 34. Abt stammte aus Villingen. In einer schwierigen Zeit, welche von den Franzoseneinfällen 1673-75 geprägt war; unter anderem Zerstörung der nur 4 km entfernt liegenden Feste Hachberg, mußte Abt Robert das Kloster innen und außen erneuern. Er konnte die alten Wirtschaftshöfe wieder aufbauen. So wurde vor wenigen Jahren in Vörstetten, nahe Freiburg sein Wappen an dem Haupteingang zu einem Hof gefunden. Er starb 1703 in Kiechlinsbergen. Er wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung; der katholischen Orte, wie auch der markgräflich-evangelischen Dörfer von Kiechlinsbergen über Königschaffhausen, nach Endingen geleitet und weiter ging der Trauerzug durch Riegel, gen Teningen und Emmendingen so wurde er schließlich nach Thennenbach überführt, wo er mit allen Ehren im Kapitel beigesetzt wurde. Im Stadtarchiv von Breisach finden wir eine interessante Nachricht, welche von diesem Abt kündet, darin erfahren wir auch dass er die Doktorwürde innehatte, es ist ein Brief des Abtes der Zisterzienserabtei St. Urban in der Schweiz an den Abt von Thennenbach, darin wird dieser aufgefordert sich um die Restituierung der zwangssäkularisierten Zisterzienserinnenabtei Marienau (Augia sanctae Marie) bei Breisach zu bemühen. Dort heißt es: 1692. April 25. St.Urban. Copia Commissions Decreti von Fratre Udalrico, Abbten und Vicario Generali Cistercienser Ordens, an den Herrn Abbten zu Thennenbach, inhaltlich .. Darin denselben sich dahin verwenden sollen, daß das Marienau Closter allhiro ratend? wiederum auferbauen oder die Einkünfte dem Orden ersetzet werden. Dd ° 25th Aprilis 1692. Wir Bruder Ulrich entbieten unseren Gruß, Abt des Klosters der Seligen Jungfrau Maria und des heiligen Urbans Sa: und befreiten Cisterzienserordens in der Schweiz,dem Elsaß und des Breisgaus Generalvikar Rmo. und bestärken dich Herrn Doctor (der Theologie) Robert (Handmann), Abt des Klosters zur Seligen Jungfrau Maria von der Himmelspforte, auch genannt Thennenbach gleichen Sa:(heiligen?) Ordens in der Diözese Konstanz gelegen, der Provinz Breisgau den meisten Gruß und unseren Segen. Kraft unseres Amtes und im Auftrag des Generalkapitels gedenken wir und hören das Rufen der Seligen Jungfrauen des einstigen Cistercienserinnenklosters Marienau gelegen bei der Stadt Breisach. Wir beabsichtigen die Wiedererrichtung der Abtei und bitten dich Bruder Robert die Möglichkeit zu prüfen. Die Räte der Stadt hatten die Jungfrauen des einst berühmten Klosters des Müßigganges bezichtigt, auch des Verrats am alten Glauben, sowie der Anhängerschaft zum Lutherischen. Die Bürger Breisachs kamen im Morgengrauen vertrieben die Jungfrauen und brachen das Kloster gewaltsam ab, bemächtigten sich der Dokumente und des gesamten Vermögens, dies alles geschah unter fadenscheinigem Grund und ohne Prozeß, ohne Befehl der Obrigkeit, aus eigener Macht einfach mit Gewalt. Seither wird die Wiedererrichtung und der Anschluß des Klosters an unseren Orden unter der Paternität von D.Dr. Anteiessores verhindert. Auch wenn alle bisherigen Versuche der Restituierung fehl geschlagen sind steht es uns frei uns erneut dafür einzusetzen und euch damit zu beauftragen. Es gab keinen Grund dafür dieses Kloster aufzuheben und es kann den ehrwürdigen Frauen kein schuldhaftes Verhalten vorgeworfen werden. Darum hat unser ehrwürdiger Vater Generalabt dich beauftragt alles daran zu setzen um das verloren gegangene Eigentum wieder an uns zu bringen und sich bei der Herrschaft dafür einzusetzen. Sollte man sich auch heute wieder weigern, so soll auf die Schuld jener und das sündhafte Verhalten der Breisacher hingewiesen werden. Wir fordern dich auf sich mit ganzer Kraft einzusetzen, dass dieser heilige Ort wieder mit Leben erfüllt werde und die ehrwürdigen Frauen ihr Gebet wieder fortführen können. Dies sollte geschehen bevor alles Eigentum des Klosters unauffindbar ist, welches von Rechtswegen unserem Orden zusteht, damit die Marienau wieder zu einem Zentrum des Gebets werde, welches sich euch als Nachbarn öffne. Dies sollte jetzt geschehen bevor ein neuer Krieg das Wiedererrichten erschwert. Wir vertrauen auf die Fürsprache unserer geheiligten Vorfahren und setzen unser persönliches Sigel und unsere Unterschrift in den Morgenstunden des 25. April 1692, gegeben in unserem Kloster Sankt Urban. Ortssigel . Bruder Ulrich, Abt und Generalvikar. Schließlich wird an anderer Stelle (Zeitschrift des Freiburger Geschichtsvereins "Schau-ins-Land 3/1876 S. 42,46) über diesen Prälaten, welcher in solcher angsterfüllten Zeit über seine Herde zu wachen hatte, berichtet: Abt Robert Handtmann widmete sich mit großem Eifer der Aufgabe, das Kloster, das durch die bisherigen Kriegsunruhen so viel gelitten, wieder vollständig herzustellen und die früher gemachten Schulden nach und nach zu tilgen; aber neue Kriegsgefahren gefährdeten und störten die Werke des Friedens. Im Jahre 1688 brach der pfälzische Erbfolgekrieg aus, der auch den Breisgau nicht verschonte; denn nicht nur die Pfalz zu beiden Seiten des Rheines wurde nach dem Plane des französischen Kriegsministers Louvois durch den Herzog von Crecqui und den General Melac in eine Wüste verwandelt, sondern auch die Markgrafschaft Baden, an welcher Verwüstung auch der Commandant von Freiburg durch die Zerstörung der Feste Hochberg sich beteiligte. Dabei litten auch die umliegenden Orte im Umkreis von 6 Stunden Noth, indem sie nach einem Befehle vom 15. Juli 1689 alle ihre Brodfrucht (Getreide) nach Freiburg bringen mussten, um solche daselbst zu verkaufen oder einzustellen, in welch' letzterem Falle die Eigenthümer von Zeit zu Zeit kleine Vorräthe zum Hausgebrauche zurück nehmen konnten. Jede anderswohin verbrachte Frucht wurde mit Beschlag belegt und gegen die Übertreter des Befehls mit militärischen Maßregeln vorgeschritten. Da kein Heer der Verbündeten in diese Gegend zog, blieb sie glücklicherweise von einer völligen Verwüstung verschont und die Franzosen, welche seit 1677 im Besitze Freiburgs waren und dasselbe ungemein stark befestigt hatten, begnügten sich mit der Zerstörung aller festen Plätze, (Schlösser und Burgen, die noch übrig waren), damit sich kein Feind, falls ein solcher erschienen, darin halten könnte. Der Friede von Ryswik (30. Oktober 1697) brachte Freiburg und Breisach wieder an Kaiser und Reich zurück und auch Thennenbach freute sich der wieder erlangten Ruhe und Sicherheit, die dem Kloster so dringend notwendig war. Aber der spanische Erbfolgekrieg, der bald darauf ausbrach (1701), brachte neue Gefahren. Am 14. Oktober 1702 wurde bei Friedlingen, in der Nähe Lörrachs eine Schlacht geschlagen zwischen Markgraf Ludwig von Baden, damals Commandant der Oberrheinarmee und dem französischen Marschalle Villars, worauf letzterer das Malteserschloß zu Heitersheim besetzte. Dadurch wurde der Kriegsschauplatz in den Breisgau verlegt und als nun gar am 6. September 1703 das schlecht verteidigte Breisach den Franzosen in die Hände fiel, wuchs die Gefahr. Im Mai 1704 führte der französische Marschall Tallard ein starkes Heer durch das Dreisam- und Elztal über den Schwarzwald, um dem Kurfürsten von Bayern und dem Marschalle Marsin, der in Bayern und Schwaben überwintert hatte, Verstärkung zu bringen. Dieser Zug schlug auch Thennenbach wieder tiefe Wunden; denn die Franzosen hausten hier, wie im ganzen übrigen Breisgau schrecklich; sie verschonten weder Stand, noch Alter und Geschlecht, alles wurde verheert, die Feldfrüchte niedergetreten; fast die ganze Bevölkerung hatte Haus und Hof verlassen und war in das Gebirge geflohen. Zum Schluß soll das Wappen des Abtes Dr. Robert Handtmann, das in Vörstetten aufgefunden wurde hier wiedergegeben werden, es zeigt im viergeteilten Schild; im Feld 1: auf schwarzem Grund den schräglaufenden rot-weiß-geschachten Zisterzienserbalken; im 2. Feld: das eigentliche Wappen dieses Abtes, hinter einem wolkenfömigen Bogen streckt sich ein Arm hervor, dessen Hand eine Blume hält (die Tinkturen sind unbekannt), im 3. Feld: ein goldenes " T " (es steht für Thennenbach) auf rotem Grund; und schließlich im Feld 4: ein weißes, achtspeichiges Rad auf rotem Grund (es steht für die Ortsherrschaft von Kiechlinsbergen, welches dem Kloster ganz gehörte, dieses Rad war das Wappen des Geschlechts der Küchlin). Im Jahr 1685 hören wir von einem Georg Zöllin, Untervogt zu Zienken, er erhält von Abt Robert Handmann einen neuen Lehensbrief (Walter KÜCHLIN: "Chronik der Vogtei Hügelheim mit dem ehemal. Filialort Zienken" 1996 S. 289).
- 35. Placidus Wilhelmi (1703-19) aus Burkheim a.K., sein Wappen am Haupt-Altarblatt i.d. Kirche St.Petronilla in Kiechlinsbergen, rechts unten (ein acht zackiger goldener Stern in Blau) mit den Buchstaben: P(lacidus) A(bbas) Z(isterzium) T(ennibach). 35. Placidus Wilhelmi, Burchheimensis. Praefuit 4 annis et 10 mensibus, infirmitate et temporum calamitate consumptus obiit anno 1708. 4. Cal. Februarii. Siehe dazu auch: Placidus Wilhelmi von Burkheim (-1708) Quelle: Schau-ins-Land III, 46.
- 36. Martin III. Steiger (1719) von Villingen. 36. Martinus III Steiger, Villinganus. Munus abbatiale deposuit et sepultus jacet in monasterio B(eati) V(irgini) M(ariae) de Lilienfeld in Ungaria. Obiit 5. Cal. April. Anno 1727. Siehe dazu auch: Martin III. Steiger von Villingen, der aber 1716 auf die Würde verzichtete und sich in das Kloster Lilienfeld in Ungarn begab, wo er 1727 starb. Quelle: Schau-ins-Land III, 46.
- 37. Anton Merz (1719-24) von Unterbaldingen, sein Wappen ziert das Portal des Chores der Kranken- oder Marien-Kapelle von Tennenbach (ein Bienenkorb). 37. Antonius Merz ex Unterbaldingen. Sub hoc abbate anno 1719 Thennebach se regio et exempto monasterio Salemenitano in filiam juxta ordinis consuetudinem subjecit, eo pacto, ut in faciendis visitationibus sumptibus parcatur. Stephanus Salemitanus dimidio expensarum se contentum fore addixit. Actum in monasterio Portae Coeli. Siehe dazu auch: ... Nun wurde am 23. Oktober 1719 Anton Merz von Unterbaldingen gewählt, ein gelehrter und thätiger Mann, der aber schon 1725 starb... Quelle: Schau-ins-Land III, 46;
Anton Merz von Unterbaldingen (1719-25). Quelle: Schau-ins-Land I - XXV, Verzeichnis S.68.
- 38. Leopold Münzer (1724-54) von Freiburg i.Br. 38. Leopoldus Münzer, Friburgensis, ex confessario in Villa Pacis (Zisterzienserinnenabtei Friedenweiler, bei Neustadt im Schwarzwald) 23. Jan(uar) 1725 in abbatem electus est. Aedificavit monasterium, uti hodie videtur, eratque defensor jurium ac tutor privilegiorum imperterritus. Primus assessor ex nostris abbatibus, vivum statuum protocollum ab omnibus nominatus. Sub ejus regimine varias bellorum, inundationum ac incendii calamitates Thennebachum vidit. Summa cum laude praefuit 29 annis 6 mensibus 21 diebus. Obiit annos 1754 pridie Idus Augusti. Siehe dazu auch: ... worauf Leopold Münzer von Freiburg sein Nachfolger wurde. Unter ihm brannte das Kloster ab, mit Ausnahme der Kirche; auch jetzt wieder wie früher, erhielt sich diese durch das Kolossale ihres Mauerwerkes, an dem bisher Feinde und Zeit vergebens ihre Kräfte versucht haben. Abt Leopold baute nun das Kloster von Grund auf wieder neu, (dieser Klosterbau ist nun derjenige, der bis zum völligen Abbruch 1829 bestand)... Auch der Laber- und Wöpplinsbergerhof wurden von ihm neu erbaut. Nach seinem Hingange 1754... Quelle: Schau-ins-Land III, 46. Am Wöpplinsbergerhof, oberhalb von Niederemmendingen findet sich am Giebel eingemauert ein Schlußstein mit dem Wappen dieses Abtes, aus dem Jahr 1746 mit den Buchstaben: L(eopold) A(bbas) Z(isterzum) T(ennibach), das Wappen: schlicht, enthält die Mitra, den Abtsstab, das "T" für Tennenbach und den Zisterzienserbalken.
- 39. Benedikt Stöcklin (1754-65) von Altbreisach a. Rhein, sein Wappen i.d. ev. Kirche von Freiamt-Mußbach (ein redendes Wappen - ein Blumenstock), mit der Jahreszahl 1763 und d. Buchstaben: B(enedikt) A(bbas) Z(isterzium) T(ennibach). 39. Benedictus Stoecklin, Brisacensis. Electus fuit a(nno) 1754. 20. Aug(ust) Cujus laudem non medicriter auxit circumscriptio banni Thennebacensis strenuo labore ac multis impensis obtenta, et praedii prope Friburgum dicti Münchshof recuperatio. Lipsana S(anctus) Victorii in ara propria collocavit ecclesiamque summopere exornavit. Siehe dazu auch: Durch den Abt Benedikt Stöcklin von Altbreisach (1754-1765) wurde der Thennenbacher Bann mit großen Kosten bemarktet. Quelle: Schau-ins-Land III, 24; ... 1754 wurde Benedikt Stöcklin von Altbreisach zu seinem Nachfolger gewählt, der in mehrfacher Beziehung ebenso große Verdienste um das Gotteshaus sich erwarb. Nicht nur bemarktete er den ganzen Klosterbau, er ließ auch eine größere Orgel bauen, verschiedene kostbare Geräthe zum Glanze des Gotteshauses verfertigen, und bearbeitete, was besonders verdienstlich ist, die Annalen des Klosters in 3 Bänden. Auf Abt Benedikt welcher 1765 starb... (S.46).
- 40. Maurus Berier (1765-82) aus Freiburg, stammt aus dem edelfreien Geschlechte der Baier von Buchholz (bei Waldkirch). 40. Maurus Berier Friburgensis, ex administratore in Kiechlinsperg abbas factus die 8. Martii. Anno 1765. Sein Wappen ziert das Portal des klostereigenen Gesindegasthauses "Zum Engel" zu Thennenbach, es trägt die Jahreszahl 1781 umgeben von den Initialen: M(aurus) A(bbas) Z(isterzium) T(hennibach). Das Wappen selbst besteht aus einer Vignette; umgeben von einem Rankenkranz, ein Buch, darauf die die Buchstaben: A. O. M .F .P. (dieses könnte sich auf den Wahlspruch dieses Abtes beziehen, welcher unbekannt ist); über dem Buch steht das T für Thennenbach und darüber der Abtsstab. Damit ist bezeichnet, daß dieser Abt das Gasthaus erbauen ließ. In Kiechlinsbergen hat er sich und seinem Kloster ein weit größeres Denkmal hinterlassen, denn auf ihn geht der Bau der Sommerresidenz (wie sie heute noch steht) der Thennenbacher Äbte zurück, das so genannte "Schloß". An diesem Platze stand früher das "alte Thennenbacher Amtshaus", im Bereich der heutigen Probstei, welches er abreißen ließ. Ein Vergleich mit den Klostergebäuden in Thennenbach zeigt, daß der gleiche Baumeister, nämlich Peter Thumb am Werke war, jedoch ist der Bau in Kiechlinsbergen nur zweigeschossig ausgeführt. Am großzügig angelegten Eingangsbereich befindet sich das prächtige zweischildige Wappen des Abtes Maurus Berier. Siehe dazu auch: ...folgte Abt Maurus Berier von Freiburg, der ebenfalls die Ausschmückung der Kirche, besonders die Verziehrung der Altäre und die Vermehrung des Ornates sich angelegen sein ließ; durch ihn wurde auch die Bibliothek ansehnlich vergrößert und ein neues Probsteigebäude in Kiechlinsbergen erbaut. Wegen seines hohen Alters legte er 1782 den Abtsstab nieder und zog sich nach Kiechlinsbergen zurück, wo er 1787 starb. Quelle: Schau-ins-land III, 46.
- 41. Carl Kaspar (Roser ?, nach KÖLLHOFER) Prof. theol. (1782-1803) aus Reute bei Emmendingen, er ging nach Wien und konnte die Aufhebung der Abtei noch einmal abwenden. Sein Wappen a. d. Rückseite d. Epitaphs von Abt August Zwiebelhofer, an der Kapelle von Tennenbach. Abt Carl Kaspar, geb. am 1. Mai 1736 in Reute, gest. am 5. Aug. 1803. Electus fuit 6. Febr. 1782. Praeses electionis erat d. comes de Bissingen, vicarius generalis Constantiensis, benedictionem accepit abs r. d. episcopo in partibus 1. bar. de Baden 12. Martii. Primis statim annis optime de monasterio meritus. Nam cum professores univeritatis Friburgensis et hos inter praecipue d. Mederer omnem lapidem moverent, ut a Josepho II. imperatore, supremo monasteriorum inimicio, Thennebach tolleretur, et proventus ejusdem universitati in usus venirent, abbas Viennam profectus eo rem deduxit, ut imperator rationum momentis devictus monasterium suo permiserit in statu, delusis sic professorum studiis plane pessimis. Felicem rei eventum (ut ex ipsius ore audivi) adscribit Carolus intercessioni B(eati) V(irgini) Mariae, quae in parvula capella monasterii colitur, quam pervetustam modo pulcherrime renovari curavit. Vixit dum haec scriberem et vivat prosperrime optimi vir animi. Abt Karl Kaspar starb den 5. August 1803. Auf ihn folgte:
- 42. August Zwiebelhofer (1803-06) von Raststatt, sein Wappen auf s. Grabstein a. d. Kapelle v. Tennenbach (ein redendes Wappen: eine Zwiebel in einem Hof), geb. am 27. Juni 1749, er starb am 22. März 1806. Auf seiem Epitaph zu lesen: "Ein Mann voll Eifer für das Gute Wohl ihm, daß er schon ruhte Denn nach einem Mondenlauf Hob man alle Klöster auf." 42. August Zwiebelhofer von Raststatt. Er wurde am 17. August 1803 zum Abt erwählt und starb den 22. März 1806. Im gleichen Jahr wurde das Kloster aufgehoben.
in Bearbeitung und Weiterführung durch: Stefan Schmidt, Wyhl a.K. Quelle: G. Mayer, Pfarrer: Die Äbte von Thennenbach und St. Georgen. Unter: Monumenta historico-monastica; in: Freiburger Diözesan Archiv, Band 15, 1882, 225-246. (Findmittel UB Freiburg i.Br. : Z-Gl. 440); Ludwig Köllhofer: Die Äbte Tennenbachs, aus: Pfarrblatt der kath. Pfarrei St. Bonifatius, Emmendingen.
Tennenbach Güter im einstigen Dorf Wellingen am Rhein
ein Auszug aus: Die Geschichte des einstigen Dorfes Wellingen, sowie das Lehen Schafgießen von Stefan Schmidt, unveröffentl. Manuskript 2006.
Im Tennenbacher Güterbuch geschrieben in den Jahren 1317 bis 1341 findet sich unter dem Kapitel: Wellingen V VIII folgender Eintrag: [Sp. 1254] Census, quem ibi habemus, et bona in illo banno. Et primo ortus unus situs..., qui spectat ad bona quondam dicte Coesinen. De quo dantur nobis omni anno iure hereditario in festo beati Martini 4 solidi denariorum et 2 pulli et pro herario. (Albertus Tenzlinger habet). Census. Item alter ortus ibidem situs. De quo dantur nobis omni anno iure hereditario in festo beati Martini 3 solidi denariorum et pro herario. (Johannes meiger, Emchen habent). Census. Item in Wellinger velde in dem banne 2 iugera agri fuerunt matris Johannis sutoris de Bergen, sita in duobus frustis. In uno 1 ½ iugera agri nebent des Vnsteten und der von Wiswil ackern. In secundo ½ iuger nebent dem grase wege vor dem dorfe zuihet uf den Wiler weg. Item alii agri, quos habuit Salzbrot. Primo ibidem bi der halben (!) an Wiler weg nebent der herren von sant Mariun acker 1 iuger agri. Item zwuischent velden 1 iuger agri nebent der herren von sant Mariun acker, hii sunt in dem obern velde. Item in dem nidern velde ze scheferdern vor dem holz nebent der closenerinen von sant Peter ze Endingen acker 2 iugera agri. Item ortus unus situs in villa ob der kilchen nebent sant Gerdrut garten fere 1 duale dictum der Buocheimer. De hiis dantur nobis omi anno iure hereditario in festo beati Martini 10 sextaria siliginis et pro herario. (Bertoldus Salzbrot habet). Census. Item alia bona. In dem nidern velde uf Wiswiler weg 3 iugera agri nebent des Kolmans acker.
[Sp. 1255] Item uf den rin ein anwander 1 ½ iugera agri. Item uf dem brugwege nebent des Vnsteten acker ½ iuger acker. Item uf dem Vorcheimer pfade 4 iugera agri nebent C. des meigers acker von Endingen. Item uf die henche huobe ziehent 2 iugera agri nebent sant Gerdrut acker. Item ze den obern buiheln 2 iugera agri in duobus frustis, quorum unum iuger iuxta agrum des Roten knaben, alterum iuxta dominos de sancta Maria. Item bi den obern buiheln zuihet uf daz muore 1 duale agri nebent des Vnsteten acker. Item zuihet uf brugge 1 duale agri nebent dem muor. Item in dem obern velde agri. Uf dem Wiler weg ziehent 3 iugera agri ob dem dorf. Item uf den kilchofe ziehent 1 ½ iugera agri iuxta agrum dominorum de sancta Maria. Item usserthalp ziehent uf der von [sant] Mariun acker 1 ½ iugera agri. Item zwuischent velden 1 ½ iugera agri iuxta agrum dominorum de sancta Maria. Item in dem velde enmitten iuxta agros dominorum de sancta Maria 4 ½ iugera agri. Item ze ende dem grisen weg iuxta agrum dominorum de sancta Maria 1 duale agri. Item uf dem Endinger wege 1 iuger agri iuxta agrum dominorum de sancta Maria. Item zuihet uf den kuinges weg nebent Schuoler rechschen acker 1 ½ iugera agri. De hiis 2 ½ iugeribus dare debet dictus Wise de Endingen 1 modium siliginis omni anno. De hiis bonis omnibus dabat Bertoldus quondam Salzbrot 14 modios siliginis et ordei.
[Sp. 1256] a = geschrieben von der Nachtragshand C in der Zeit um 1400. Item nota bona curie nostre in Wellingen, quod (!) venit monasterio nostro a dicto Vnsteten de Endingen et eciam aliunde, prout litteras sigillatas habemus, cum residenciis, agris, pratis ec aliis ad hec pertinentibus universis. Item primo residencia, domus, horreum et ortus, quorum est 1 iuger, situm iuxta curiam dominorum de sancta Maria. Item by des krebses brunnen harea una sive ortus, domus et ortus b = wohl irrtümlich für horreum habens in amplitudine ½ iuger iuxta curiam de sancta Maria. De quibus dantur ad curiam conductori 6 solidi et 4 pulli. Habet dictus Fuosse. Item hindnen in dem dorff harea una, domus et ortus, tercia pars unius iugeris, iuxta bona dominorum de sancta Maria et curiam dominarium de sancta Clara. De quibus dantur ad curiam 2 solidi. Habet H. Brotbecke. Item vor dem hegenoet harea, domus et [ortus] iuxta bona dominorum de sancta Maria, cuius est fere tercia pars unius iugeris. De quibus dantur ad curiam 3 solidi. Habet Abrecht Fuchsz. Item iuxta viam dictam ruostweg harea sive ortus, cuius est tercia pars iuxta bona dominorum de sancta Maria. De quibus dantur 3 solidi ad curiam. Habet Ieckli Keller. Item gen dem esch in medio ville residencia una, domus, horreum et ortus, cuius est 1 duale, iuxta bona sancti Blasii et dominorum de sancta Maria, stosset uff den rin. Et ista residencia pertinet ad curiam. Item in dem obern velde agri. Et primo uiber den gryselweg ziehend 4 iugera iuxta agros dominarum de sancta Clara. Item ziehend uff den ruost 2 iugera zwischend den von sant Merien.
[Sp. 1257] Item uswendig dem Endinger weg und dar uiber 2 iugera iuxta agros de sancta Clara. Item uff den fronbuihel 2 iugera iuxta bona dominorum de sancta Maria, ziehend uiber den Endinger weg. Item ze dem geren 2 iugera iuxta agros dicti Vorchens de Kentzingen et dicti Gnepfers de Endingen. Item uff dem Berghein weg 1 iuger iuxta agros dicti Vorcheins de Kentzingen. Item uff dem sovmer weg zuihet 1 iuger iuxta agros dominorum de sancta Maria. Item in dem Wiler tal ½ iuger iuxta agrum Bertoldi Geburen. Item uff den Endinger weg zuihent 2 iugera iuxta agrum Dietmars de Wissenwilre militis. Item underthalb Endinger weg 1 duale iuxta agrum dicti Steimars de Endingen. Item zuihet uiber den Endinger weg 3 iugera iuxta agros dominarum de sancta Clara. Item uff den Endinger weg zuihet ½ iuger, zuihet uff der von sant Claren anwander. (Anwander, Anewander, Anwendern = Als Anwander oder Anwender wurde früher das unausgemessene Kopfstück vor dem Anbauland bezeichnet, das vom Besitzer für das Wenden des Pfluges benutzt wird. Als Zugkraft wurden ja bis zum Einsatz von Traktoren nach dem Zweiten Weltkrieg an den größeren Höfen Pferde und Ochsen, an den kleineren, Selden genannt, eingewöhnte Kühe verwendet. Die Gespanne brauchten, wenn sie am Ende eines Ackers angelangt waren, einen ziemlich breiten Raum zum Einwenden. Die Tiere zertrampelten dabei, hätten sie bis zur Ackergrenze den Pflug bewegt, das Feld des Nachbarn. Daher sparte man auf eigenem Grund und Boden einen größeren Streifen Wendeland aus und pflügte diesen am Schluss quer zu den Ackerfurchen. Diesen für das Wenden des Gespannes bestimmten Ackerstreifen nannte man Anwand.) Item an dem Endinger weg ½ iuger iuxta bona de sancta Clara. Item zwischend dem griseln weg und dem Endinger weg 2 iugera iuxta agrum Walther Smirtins. Item uiber den sovmer weg 2 dualia, ziehend uff die henckhuobe. Item under dem grisel weg 2 iugera, ziehend uff die henck huobe. Item uff den sovmer weg und den Endinger weg zuihet 1 iuger iuxta agrum incluse de sancto Petro in Endingen. Item zwischend dem griselweg und dem Endinger weg ½ iuger iuxta agrum Iohannis Steimars. Item ob dem grisel weg 1 iuger zuihet uff die von sant Merien. Item zuihet uff den grisel weg ½ iuger iuxta agrum Iohannis Steinmars. Item an dem grisel weg 1 duale under der von sant Merien weglangen. Item uiber den grisel weg ziehend 6 iugera iuxta agros Iohannis Wirt de Wile. Item zwischend velden under dem griselweg 1 dritteil by der von sant Merien anwander.
[Sp. 1258] Item uff dem griselweg prope Wellingen 1 dritteil iuxta agrum Dietmars de Wiswil militis. Item an dem Endinger weg ½ iuger iuxta agrum de sancta Maria et Walther Smirtins. c = auf dem Rand nota Item uff den Endinger weg zuihet ½ iuger, quem dicti Buittingin, quod pertineat ad suum agrum, situm contiguum ½ iuger. Item an dem Endinger weg 1 duale iuxta agrum de sancta Clara. Item uff dem kuinges weg 1 duale nebent dem anwander, zuihet uff den galgen. Item inwendig dem roten stein 1 magnum iuger iuxta agrum Cuontzmans und zuihet uff Berchtold von Nortwil. Habent heredes Mannes. In dem nidern veld agri. Et primo uff dem muiliwerde zuihet 1 iuger iuxta agrum de sancta Maria. Item uiber den Wiswiler weg 3 iugera iuxta agros domini Dietmar de Wiswil militis. Item ibidem uiber den selben weg 1 duale iuxta agros der von sant Merien. Item stossend uff den Wiswiler weg 2 dualia iuxta agros dominorum de sancta Maria. Item nebent stosset uff den krummen graben ½ iuger iuxta agrum de sancta Maria uff den Wiswiler weg. Item uff dem wagrein vor den scheferden acker iuxta agrum sancte Gerdrudis ½ iuger. Item by dem krummen graben ½ iuger iuxta agrum Iohannis Steimar vel de sancte Maria. Item by den huirsten nebend dem krummen graben ½ iuger iuxta agros de sancta Maria. Item ob der hurst hin uff 1 iuger iuxta der von sant Claren anwander. Item nebent sant Gerdruden anwander 1 duale iuxta agrum dominorum de sancta Maria. Item uff daz muor zuihet 1 iuger iuxta agrum incluse de sancto Petro in Endingen. Item uiber den brugweg ziehend 2 dualia iuxta agros de sancta Maria. Item uff den brugweg ziehend 3 iugera iuxta agrum Iecklin de Wellingen.
[Sp. 1259] Item us dem muor uff dem brugweg 2 dualia iuxta agros Iohannis Steimar. Item zuihet uiber den brugweg 1 iuger us dem muor iuxta agrum Gessolt de Endingen. Item aber uiber den brugweg 1 dritteil zuihet uff her Dietmar de Wiswil us dem muor. Item uiber den brugweg aber 1 ½ iugera iuxta agrum de sancta Maria. Item an Vorchen weg 2 dritteil iuxta bona dominarum de sancta Clara. Item zuihet uff den Vorcheimer weg ½ iuger iuxta agrum her Dietmars de Wiswilre. Item ibidem in der Marier grassen (!) (grossen) acker 2 iugera ziehend uff den Vorcheimer weg. Item uff daz muor zuihet 1 duale iuxta 7 iugera de sancta Maria. Item zuihet uff daz muor 1 ½ iugera iuxta predicta 7 iugera. Item wider die henghuob har in 1 dritteil, stosset uff Mercklins anwander. Item ennent dem muor 1 duale iuxta agrum Berchtold Saltzbrot und zuihet uff daz muor c = Auf dem Rand nota.. Item uff den obern buihel zuihet 1 iuger uff daz muor iuxta agrum Elli Roetinen. Item ein anwander uswendig hin uß ½ iuger, zuihet uf der Merier anwander. Item ennent dem muor 2 iugera iuxta agros Walther Saltzbrot de Endingen. Item ibidem ennen[t] dem muor 1 duale iuxta Iohannis Steimar c = Auf dem Rand nota. Item ibidem ennent dem muor 1 duale iuxta Iohannem dictum Man ... zuihet uiber den brugweg. Item uff sant Peters matten 4 iugera ziehent iuxta de sancta Maria und ziehent uiber den brugweg. Item gen sant Peters matten 1 iuger zuihet uff her Dietrichris anwander de Wiswil. Item zuihet uff sant Peters matten 1 ½ iugera iuxta agros dominorum de sancta Maria. Item nebent dem muor uff und ab ziehent 2 iugera iuxta agrum dicti Vorchen de Kentzingen.
[Sp. 1260] Item ennent dem muor wider Hardern 1 duale iuxta agrum Iohannis Steimars. Item dishalb dem muor 1 dritteil nebent der Merier grossen acker uiber den brugweg. Item uff den kuinges weg ziehent 3 iugera iuxta agros de sancta Clara. De quibus dantur secundo anno 3 modii siliginis ad curiam. Item nebent des mures (!) hovpfen ½ iuger iuxta Iohannem de Bleicha. Item prata ad eandem curiam spectancia. Et primo nidnen uff dem muor acker ziehent 4 iugera prati iuxta pratum Abrecht de Hofwilre. a = geschrieben von der Nachtragshand C in der Zeit um 1400; d = Auf dem unteren Blattrand von Hand vermutlich des 17. Jh.: 139 1/3 I[uchart].
Literatur
- J. Alzog: Reisbüchlein des Conrad Burger (Itinerarium oder Raisbüchlein des Paters Conrad Burger, Conventual des Cistercienser-Klosters Thennenbach und Beichtiger im Frauenkloster Wonnenthal 1641-1678) Zur Geschichte des Klosters Tennenbach im 30jährigen Krieg, Reprint von 1870/71 Freiburger Echo Verlag ISBN 3-86028-074-0 Original befindet sich im Armarium des Zisterzienserklosters Wettingen-Mehrerau, Reprint aus dem Freiburger Diözesan Archiv Band 5/6 1870/71.
- Michael Buhlmann: Manegold von Berg - Abt von St. Georgen, Bischof von Passau (= Vertex Alemanniae, H.4), St. Georgen 2003
- Michael Buhlmann: Der Tennenbacher Güterstreit (= Quellen zur mittelalterlichen Geschichte St. Georgens, Teil VII = Vertex Alemanniae, H.12), St. Georgen 2004
- Immo Eberl: Die Zisterzienser. Geschichte eines europäischen Ordens, Darmstadt 2002 ISBN 3-7995-0103-7
- Stadt Endingen am Kaiserstuhl: Ausstellung von Kunstschätzen aus dem Kloster Tennenbach vom 23. bis 28. Mai 1981 in Endingen, ersch. im Verlag der Stadt E. 1981, 16 Seiten
- Eduard Heyck: Geschichte der Herzoge von Zähringen, 1891, Nachdruck Aalen 1980
- Eduard Heyck: Urkunden, Siegel und Wappen der Herzoge von Zähringen, Freiburg i.Br. 1892
- Ludwig Köllhofer: Die Äbte von Tennenbach, ein Beitrag zum Emmendinger kath. Pfarrblatt von St.Bonifatius.
- G. Mayer, Pfarrer: Die Äbte von Thennenbach und St. Georgen. Unter: Monumenta historico-monastica; in: Freiburger Diözesan Archiv, Band 15, 1882, 225-246. (Findmittel UB Freiburg i.Br. : Z-Gl. 440)
- Helmut Maurer: Die Tennenbacher Gründungsnotiz, in: Schau-ins-Land 90 (1972), S.205-211
- A. Mezger: Thennenbach; erschienen in der Zeitschrift des Breisgauer Geschichtsvereins "Schau-ins-Land" Bd. 3; 1876; ca. 50 Seiten.
- Josef Michael Moser: Das Ende des Klosters Tennenbach, Verlag Kesselring, Emmendingen, 1981, 72 Seiten
- I. NAEHER und Heinrich MAURER: "Die Alt-Badischen Burgen und Schlösser des Breisgaues" Verlag Dölter, Emmendingen 1884.
- Stefan Schmidt: Das Chorgestühl von Marienau und die Geschichte der Abtei ein Beitrag zur Geschichte der Zisterzienserabtei Thennenbach während des Bauernkrieges S. 20 ff. ersch. 2004 im Selbstverlag des Verfassers, Exemplar im Stadtarchiv Breisach am Rhein.
- Stefan Schmidt, Wyhl a. K.: Die Chronik von Thennenbach, erschinen im Selbstverlag 2007; aufgenommen in die freie Enzyklopädie Wikipedia.
- Anton Schneider: Die ehemalige Zisterzienser-Abtei Porta Coeli im Breisgau, 1904
- Berent Schwineköper: Das Zisterzienserkloster Tennenbach und die Herzöge von Zähringen. Ein Beitrag zur Gründungs- und Frühgeschichte des Klosters, in: Heinrich Lehmann (Hg.), Forschen und Bewahren. Das Etztäler Heimatmuseum in Waldkirch. Kultur- und landesgeschichtliche Beiträge zum Etztal und zum Breisgau, Waldkirch 1983, S.95-157 ISBN 3-87885-090-5
- Anton Weber, Pfarrer in Kiechlinsbergen: Ausstellungskatalog zum 250. Todestages des Abtes Leopold Münzer, im Rahmen der Ausstellung: Kloster Tennenbach und das Dorf Kiechlinsbergen; Herausgeber: Heimatverein Kiechlinsbergen 2004; 29 Seiten.
- Max Weber: Der Tennenbacher Besitz im Villinger Raum, in: Wolfgang Müller (Hg.), Villingen und die Westbaar (= Veröffentlichungen des Alemannischen Instituts Freiburg i.Br., Band 32), Bühl 1972, S.175-191
- Max Weber; Günther Haselier. u.a. (Bearb.): Das Tennenbacher Güterbuch (1317-1341), (= Veröffentlichungen der Kommission für Geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg: Reihe A, Quellen; Band 19), Stuttgart 1969
- Paul Zinsmaier: Zur Gründungsgeschichte von Tennenbach und Wonnental, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 98 (1950), S.470-479