Leukämie

Erkrankung des blutbildenden und lymphatischen Systems
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Die Leukämie (auch: Blutkrebs) ist eine schwere Erkrankung des Gewebes, das die weißen Blutkörperchen bildet. Dieses Gewebe ist im Knochenmark, in der Milz und den Lymphknoten vorhanden. Die Erkrankung zeichnet sich durch stark vermehrte Bildung weißer Blutkörperchen aus.

Man unterscheidet:

  • Knochenmark-Leukämie (myeloische Leukämie, Myelose)
  • Milz-Lymphknoten-Leukämie (lymphatische Leukämie, Lymphadenose)

Im Sinne von Blutkrebs gehört auch die Vermehrung der roten Blutkörperchen Polyzytämia vera zu Leukämie.

Die Krankheit kommt bei Kindern und Erwachsenen vor und kann akut oder chronisch verlaufen.

Die Ursache von Leukämie ist noch nicht geklärt. Als gesicherter Risikofaktor gilt der Einfluss von Radioaktivität auf die DNA in den Zellkernen, entweder als kurzzeitige Hochdosis (z.B. atomarer GAU, Atombombenexplosion) oder als kontinuierliche Niedrigbelastung (z.B. Abstrahlung an WAAs und sonstigen Atomanlagen und im Uranabbau).

Als Therapie werden Zytostatika, Bestrahlung und Knochenmarktransplantationen angewendet. Für letztere sind - wie bei der Blutspende - Knochenmarkspenden notwendig, die in weltweit vernetzten Datenbanken gespeichert und vermittelt werden (vgl. Zentrales Knochenmarkspender-Register für die Bundesrepublik Deutschland).

In den letzten Jahren wurden bei einer Variante, der Chronischen Myeloischen Leukämie (CML) sehr gute Behandlungserfolge erreicht, indem eine neuartige Medikamentklasse zum Einsatz kam: STI-571 (Imatinib, Glivec®) wirkt direkt auf zellulärer Ebene und verhindert die Vermehrung leukämischer Zellen. Weil das Medikament direkt an einem nur in Verbindung mit der erkrankten Zelle vorkommenden Eiweiß ansetzt, geht die Behandlung mit wesentlich weniger Nebenwirkung einher als die Behandlung mit den 'klassischen' Zytostatika. Es zeichnet sich ab, dass die Knochenmarkspende als Standardtherapie für CML abgelöst werden könnte.