Der Knabe Verlag Weimar ist ein ehemaliger Verlag mit Sitz in Weimar, der bis 1983 bestand.
Geschichte
Karl Friedrich Knabe gründete nach mehrjähriger Verlagsdirektorentätigkeit für den Panses Verlag Weimar im Lutherhof 1932 die Weimarer Druck und Verlagsanstalt Gebrüder Knabe.
Der Verlag mit Druckerei und Buchbinderei produzierte bis 1945 einheimische Belletristik. Nach dem Krieg versuchten die Brüder Gerhard und Wolfgang einen Neustart. Es erschien zunächst das »Kleine Fremdwörter-Verdeutschungs-Buch« von Gerhard Knabe.
Einige Zeit später erschien das »Bunten Spielzeugdorf«, ein Kinderbuch mit Zeichnungen von Horst Michel, damals Professor. an der staatlichen Hochschule für Baukunst und bildende Künste in Weimar. Es folgten dann Kinderbilderbücher wie beispielsweise »Ein Sommertag beim Bienenvolk«, bis bei der Lizenzvergabe für die Arbeitsgemeinschaft Thüringer Verleger das Profil auf die Altersklasse 8–16 Jahre festgelegt wurde. Die Lizenz für die Arbeitsgemeinschaft Thüringer Verleger wurde im Frühjahr 1953 aufgehoben, die Gebrüder Knabe erhielten keine Einzellizenz.
Nach dem Aufstand vom 17. Juni 1953 erhielt der Knabe-Verlag eine Lizenz für Kinder- und Jugendliteratur für die Altersstufen von 8–16 Jahren einschließlich des Berufsschul- und Oberschulalters, besonders Erzählungen und Romane, sowie historische Biographien.
Die Bücher wurden größtenteils unter dem Ladentisch gehandelt, da die Auflagen wegen des Papiermangels in der DDR limitiert wurden und in der Regel sehr klein waren. Symobole des Verlags waren Knabenkraut und Hummel.
Bis 1983 erschienen ca. 300 Tiele im Kanbe Verlag. 5 Titel von Martin Selber wurden in den Jahren 1972-1984 mit Genehmigung des Verlages im Rowohlt Verlag in der »rororo rotfuchs« Serie nachgedruckt.
Nach dem Tod des jüngeren Bruders Wolfgang Knabe ging der Verlag 1983 in den Postreiterverlag über. Das Verlagsarchiv gilt als verschollen.