Lambach

Marktgemeinde im Bezirk Wels-Land, Oberösterreich
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Wappen Karte
Basisdaten
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Bezirk Wels-Land (WL)
Fläche: 4 km²
Einwohner: 3.242 (Stand: 15. Mai 2001)
Höhe: 367 m ü. A.
Postleitzahl: 4650
Vorwahl: 07245
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Gemeindekennziffer: 41811
Verwaltung: Marktgemeinde Lambach
Marktplatz 8
4650 Lambach
Offizielle Website: http://www.lambach.ooe.gv.at/
E-Mail-Adresse: gemeinde@lambach.ooe.gv.at
Politik
Bürgermeister: Christine Oberndorfer (ÖVP)

Lambach ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Wels-Land im Hausruckviertel mit 3.242 Einwohnern. Der zuständige Gerichtsbezirk ist Lambach.

Bedeutend ist die 1056 durch den heiligen Adalbero aus dem Geschlecht der Grafen von Wels-Lambach gegründete Benediktinerabtei Stift Lambach.

Geografie

Lambach liegt auf 367 m Höhe im Hausruckviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 4,9 km, von West nach Ost 2,2 km. Die Gesamtfläche beträgt 3,7 km². 10,8 % der Fläche sind bewaldet, 48,6% der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt. Ortsteile der Gemeinde sind: Fischerau, Lambach, Schußstatt, Sand, Ziegelstadl.

Wappen

Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens: In Silber auf blauem, gewelltem Schildfuß eine rote Zille, darin eine nackte, vorwärtsgekehrte, wachsende Frauengestalt mit goldener Krone, ebensolchem Halsgeschmeide und langen, offenen Haaren. Die Gemeindefarben sind Blau-Weiß

Geschichte

Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Im Jahre 1365 wurde Lambach von Rudolf IV. das Marktrecht verliehen. Seit 1490 wird der Ort dem Teilfürstentum 'Österreich ob der Enns' zugerechnet. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum "Gau Oberdonau". 1941 wurde das Kloster Lambach durch die Nationalsozialisten aufgelöst und darin eine Erziehungsanstalt (Napola) untergebracht. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kehrte der vertriebene Konvent 1945 in das Stift Lambach zurück.

Stift Lambach

1056 wandelte der letzte Nachkomme der Grafen von Wels-Lambach, Adalbero, den Stammsitz seiner Eltern in eine Benediktinerabtei um. Adalbero war 1045 Bischof von Würzburg geworden. Er führte zahlreiche Reformen in seinem Bistum durch, gründete und erneuerte Klöster. 1089 weihte er zusammen mit seinem Freund Bischof Altmann von Passau die erste Klosterkirche in Lambach. Da er sich im Investiturstreit auf die Seite des Papstes stellte, wurde er aus seiner Bischofsstadt vertrieben und fand in seiner Lieblingsgründung einen Ort der Zuflucht.

So erlebte er auch 1089, wie Lambacher Mönche zur Besiedlung Melks auszogen. Am 6. Oktober 1090 starb Adalbero in Lambach. Sein Grab erfreute sich großer Verehrung beim Volk. Erst 1883 wurde sein Kult offiziell von Papst Leo XIII. anerkannt. Im 12. Jahrhundert war das Kloster mit seiner Schreibschule ein herausragendes Zentrum mittelalterlichen Kunstschaffens. Seine höchste Blüte erlebte das Stift während der Barockzeit. Eine prächtige frühbarocke Kirche wurde errichtet und die gesamte Klosteranlage vergrößert. Im Jahr 2006 feiert das Stift Lambach sein 950 jähriges Bestehen mit einer Jubiläumsausstellung.


Politik

Bürgermeisterin ist Christine Oberndorfer von der ÖVP. Als Vizebürgermeister fungiert Günter Marischka von der SPÖ

Einwohnerentwicklung

1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 3.432 Einwohner, bis 2001 wurde ein Rückgang auf 3.242 Einwohner verzeichnet.

Sehenswürdigkeiten

  • Benediktinerstift Lambach mit den ältesten romanischen Fresken im süddeutschen Sprachraum und prachtvollen Barockräumen
  • Obelisk mit Doppelkopfadler zum Gedenken an die Gefallenen der Gefechte zu Lambach (Napoleonische Kriege).
  • Ehemaliges Hofrichterhaus mit schöner Barockfassade.
  • Ehemalige Stiftstaverne (heute Apotheke) mit schöner Barockfassade
  • Mariahilfkirche auf dem Mariahilfberg, erbaut 1719
  • Kalvarienbergkirche auf dem Kalvarienberg, erbaut 1719/20, 1952 von Prof. Fritz Fröhlich restauriert
  • Biotope an der Traun und Ager
  • Kraftwerk Lambach: Das Traunkraftwerk Lambach wurde 1999 in Betrieb genommen.
  • Marktplatz mit schönen Barockfassaden
  • Friedhofskirche (ehem. Pfarrkirche) mit neugotischer Einrichtung
  • Traunbrücke
  • Gasthof Sammer mit Schubertsaal und Stiegenhaus
  • Maierhof des Stiftes

Theater

Barocktheater des Stiftes Lambach, nach Renovierungsarbeiten seit 1983 wieder in Betrieb und heute regelmäßig unter der Leitung von Intendant güntherMorgen bespielt

Verkehr

seit den 60er Jahren wird der Bau einer Umfahrung des Ortes diskutiert, 2006 konnte endlich eine Trasse und das Baubeginndatum 2009 festgelegt werden.

Bildung

Lambach ist heute ein bedeutender Schulort im Bezirk Wels-Land mit einem breiten schulischen Angebot:

  • Volksschule Lambach
  • Hauptschule 1 Lambach (Schwerpunkte: Sport und Informatik) mit angeschlossener Polytechnischer Schule (PTS Lambach)
  • Hauptschule 2 Lambach (Musikhauptschule)
  • Realgymnasium und Handelsakademie im Stift Lambach
  • Landwirtschaftliche Fachschule Lambach mit den Fachrichtungen Pferdewirtschaft bzw. Landwirtschaft - Schweinehaltung und Ackerbau im Stift Lambach

Persönlichkeiten

  • Der gebürtige Lambacher Dr. Ignaz Harrer war von 1872 bis 1875 Bürgermeister der Stadt Salzburg und Namensgeber der dortigen Ignaz-Harrer-Straße.