Steinwald

Gebirgszug in Bayern
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Der Steinwald ist ein Mittelgebirge südöstlich des Fichtelgebirges und ein Naturpark. Er liegt in der Oberpfalz, südlich der oberfränkischen Stadt Marktredwitz und nördlich von Erbendorf im Landkreis Tirschenreuth.

Ruine Weißenstein
Granitfelsen im Steinwald
Steinwaldkirche St.Peter bei Pfaben
Granitfelsgruppe Zipfeltannenfelsen
Oberpfalzturm
Katastrophaler Schneebruch im Winter 1927/1928

Geologisch besteht er, ebenso wie das Fichtelgebirge, im Wesentlichen aus Granit. Im Süden und Osten ist der Steinwald von einer Basaltkuppenlandschaft (Kemnather Land, Nördlicher Steinwald) umgeben, deren markanteste Erhebungen der Parkstein bei Weiden, der Rauhe Kulm bei Kemnath, der Schlossberg bei Waldeck, der Armesberg, der Teichelberg und der Ruheberg sind.

Die höchste Erhebung des Steinwaldes ist die 946 m hohe Platte, auf der sich ein Aussichtsturm, der Oberpfalzturm, befindet.

Im Steinwald findet man zahlreiche granitene Steinblöcke und Felsbastionen, die oft phantastische Formen aufweisen. Sie haben so seltsame Bezeichnungen wie Katzentrögel, Zipfeltannenfelsen oder Saubadfelsen. Einige dieser Felsen sind auch zum Klettern freigegeben.

1970 wurde der 246 Quadratkilometer umfassende Naturpark Steinwald gegründet.

Geologie

Der Steinwald ist immer noch reich an seltenen Edelsteinen, Erzen und Gesteinen. Häufig wird er als ein Ausläufer des Fichtelgebirges betrachtet. Eine geologische Untersuchung widerlegte dies jedoch; der Granit im Steinwald ist wesentlich weicher als der Fichtelgebirgsgranit und enthält kein Lithium wie dieser. Außerdem ist der Steinwald jünger als das Fichtelgebirge, was zahlreiche Basalt- und Kalkvorkommen belegen.
An Erzen findet man Spat-, Braun- und Roteisen. Früher, besonders im Mittelalter, wurden diese Erze noch gefördert, heute sind die noch verbleibenden Vorkommen zu klein, um eine Förderung rentabel zu machen.

Der Steinwald ist auch reich an Quellen. Das Wasser sprudelt oft aus Felsspalten hervor und hat eine gute Qualität. Hier findet man auch eine der eisenreichsten Quellen in ganz Europa, die König-Otto-Quelle in König-Otto-Bad bei Wiesau, das nach dem Bruder des Prinzregenten Luitpold, Otto I. von Griechenland, benannt ist. Noch heute wird das Wasser von der Firma König-Otto-Sprudel zu Getränken verarbeitet.

Klima

Das Klima im Steinwald hat Hochgebirgsmerkmale. Erst Mitte Mai ist der Steinwald schneefrei. Riesige Schneemassen und heftige Schneestürme machen im Winter Wege und Steige unpassierbar. Auf den langen und rauen Winter folgt ein kurzer Frühling, dann ein an Niederschlägen reicher Sommer und auf diesen ein milder und schöner Herbst. Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei 4 bis 5 °C, die mittlere Niederschlagsmenge beträgt etwa 15 cm.

Flora und Fauna

Der Wald im Steinwald besteht größtenteils aus Nadelhölzern. Am Boden überwiegen Beerensträucher, vor allem Heidel- und Preiselbeeren. Auffällig ist die zahlreiche Verbreitung von Kryptogamen. Der Siebenstern, der auch das Wahrzeichen des Fichtelgebirgsvereins ist, soll hier nicht unerwähnt bleiben. Viele Farne kennzeichnen die Wälder.
Wildtiere (Rotwild, (Wildschweine, Füchse, Marder, Iltisse, Wiesel und neuerdings auch wieder Luchse) findet man im Steinwald fast nur in den abgelegeneren Waldteilen. Spechte, Habichte, Uhus, Waldkäuze hausen in den hohen Baumwipfeln. Besonderen Schutz genießen die sonst selten gewordenen Schwarzstörche und das Auerwild, die es in geringer Anzahl im Steinwald noch gibt.

Die Bodenqualität im Steinwald hängt vom jeweilig dominierenden Gestein ab. Die äußerst verschiedenartigen Böden kann man etwa in vier Arten einteilen:

  • Aus den Gesteinen des Steinwaldrandes (Phyllit, Quarzit, Sande und Kaolintone) entstanden überwiegend nährstoffarme und saure Böden.
  • Die Granite im Steinwald hinterließen meist tiefgründig verwitterte Böden mittlerer Nährstoffversorgung.
  • Aus den Basaltverwitterungen entstanden eng begrenzte Böden mit einem guten Nährstoffvorrat.
  • Weitere gute Böden sind die grund- und stauwasserbeeinflussten Böden, oft mit Moorbildung.

Waldschäden

Der Steinwald ist vielen Gefahren ausgesetzt. Sorgen bereiten den Waldbesitzern und Forstleuten vor allem die fast jährlichen Witterungsschäden:

  • Wind- und Sturmwürfe im östlichen Steinwald
  • Duft(Raureif)- und Eisbrüche in den Hochlagen und
  • Schneebruch im gesamten Naturparkgebiet.

Die Aufarbeitung dieser Schadflächen bindet soviel Arbeitstkraft und Mittel, dass darunter manchmal der langfristig geplante Waldbau leidet. Andererseits zwingen die stark ausgelichteten Bestände zum raschen Waldumbau, um dem Borkenkäfer Einhalt zu gebieten.
Seit gut 20 Jahren treten in Hochlagen des Steinwaldes neuartige Waldschäden auf, die unter dem Namen Waldsterben bekannt wurden. Bis heute bildet der Steinwald in Nordostbayern einen der Schadensschwerpunkte. Dies ist auf die hohen Schwefeldioxidemissionen aus dem nahen Egerer Becken und seiner Braunkohleverfeuerung, auf den sauren Regen und auf die vielen Nebeltage zurückzuführen. Die deutlich sichtbaren Waldschäden blieben seit 1986 auf etwa gleichem Niveau von 32 %. Bisherige Untersuchungen ergaben, dass es sich dabei um einen Ursachenkomplex aus biotischen und abiotischen Faktoren handelt, bei denen die Umweltverschmutzung eine erhebliche Rolle spielt.
als forstliche Maßnahme kommt Düngung in Betracht, um dem Magnesiummangel (Nadelvergilbung) entgegenzuwirken. Damit keine baumlosen Steppen wie in den Höhen des Erzgebirges entstehen, werden die geschädigten Hochlagenbestände unterpflanzt. Das Forstamt Kemnath führt diese Maßnahmen auf rund 200 Hektar Fläche durch.

Waldfunktionen

Der Steinwald hat landeskulturelle, wirtschaftliche, soziale und gesundheitliche Aufgaben zu erfüllen.
Zur Bewahrung oder Wiederherstellung des standortgemäßen Waldzustandes bedarf es zunächst der Sicherung der Schutzfähigkeit. Dies ist im Waldfunktionsplan festgelegt:

  • Auf den Kuppen, Hangkanten und Steilhängen, also im erosionsgefährdeten Bereich, haben Wälder Aufgaben des Bodenschutzes. Vor allem die Felszonen des Steinwaldes sind hier zu nennen.
  • Im Naturpark sind etwa 30 Wasserschutzgebiete ausgewiesen und fast alle beziehen ihr Wasser aus dem Wald. Die Wälder in diesen Wassereinzugsgebieten werden deshalb aufgrund strenger Auflagen und Einschränkungen in der Nutzung besonders gepflegt.
  • Im Steinwald haben viele Flächen, z. B. die Waldmoore, auch eine wichtige Bedeutung für den Biotopschutz, für das Landschaftsbild und den Naturschutz. Ein sehr eindrucksvoller natürlicher Wald auf dem Teichelberg wurde sogar als Naturwaldreservat von jeder Nutzung freigestellt, um seine ungestörte Entwicklung genauer erforschen zu können.

Das wesentliche Ziel im Steinwald ist jedoch die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes. Jedes Jahr werden rund 50.000 Festmeter Holz im Steinwald geschlagen. Dies ist auch wichtig, um die Übervölkerung des Waldes zu verhindern und das typische Bild des Steinwaldes beizubehalten.

 
Festtagskleidung im Steinwald um 1910

Religion und Kultur

Die traditionelle Kultur im Steinwald ist bei weitem nicht so ausgeprägt wie in anderen bayerischen Gebieten. Auffallend ist das Fehlen regionaler Kleidungsstücke, wie man sie in vielen Gegenden Deutschlands findet (Lederhosen usw.). Dass dies früher keineswegs der Fall war, beweist eine Schrift von Johann Baptist Lehner, die im Bischöflichen Zentralarchiv Regensburg verwahrt wird. Lehner beschreibt die traditionelle Tracht im Steinwald wie folgt:

  • Der Mann trug eine Lederhose, den „Traubenrock“, mit faltigen Schößen, ein Seidengilet mit Zierknöpfen (keine Münzknöpfe), Wadenstiefel und Zottelhut; dazu im Winter noch einen blauen Tuchmantel, zu dem man angeblich 9 Ellen Tuch brauchte. Der Kragenaufschlag des Mantels war über handbreit, vorne mit einer Löwenkopfkette aus Messing schließbar. An seine Stelle trat später der „Beanus“ aus blauem Tuche als Überkleid, zuletzt der „Winterrock“ (Überzieher).
  • Die Frau trug einen faltigen, an den Hüften aufgerafften, schweren Leinenrock, ein gesticktes Mieder mit dickwattierten, abgesetzten Pauschärmeln und die breite, seidene Schürze. Als Kopfbedeckung trugen die älteren Frauen eine „Maschnhaube“, ein faustgroßes, spitzes Häubchen mit schwarzgesticktem Goldbrokatboden und ellenlang herabfallenden, über handbreiten, schweren Seidenmoirébändern, die am Häubchen zu einer großen Schleife (Maschn) geknüpft waren. An Festtagen trugen die vermögenden Bauersfrauen meistens eine schwer brokatene Riegelhaube, um den Hals eine Silberkette mit vielen (bis zu 15) Strängen, die - von einfacher Halsweite bis Ellenlänge sich steigernd - in breiten Ringen um Hals und Schultern lagen und am Halse in einer mächtigen steingeschmückten Schließe zusammenliefen.
  • Die Mädchen schmückte eine Schulhaube, ein kreisrundes Mützchen mit Goldbrokatboden, das ebenfalls breite, jedoch farbige Bandzier - ohne Maschen - hatte. Um Hals und Schultern legte man ein seidenes, geblümtes, zum Dreieck eingeschlagenes Tuch, das sich später zum kleinen Rumpftücherl wandelte; dessen Enden standen am Knoten, der vorne am Halse geschlungen wurde, etwa eine Handbreit ab. Die Mädchen trugen Röcke aus grellrotem Leinen Gstreift oder Geigl.

Typische Speisen der Region sind nahrhaft und beinhalten fast immer Kartoffeln. Ein Gericht ist zum Beispiel die so genannte Schwammerbräih (Pilzbrühe, Kartoffeln oder Kartoffelpüree mit Waldpilzen und einer Soße). An Sonn- und Feiertagen verzehrt man Spoutzn (wörtlich: Spatzen; gemeint sind Knödel) mit einem Braten.

Die Bevölkerung im Steinwald ist überwiegend römisch-katholisch. Der Einfluss des Klosters Waldsassen, das früher Besitzungen bis nach Pullenreuth hatte, mag hier wohl eine nicht unerhebliche Rolle gespielt haben. Dies war jedoch nicht immer so. Früher beherrschte der Calvinismus den Steinwald. Belegt wird dies durch den Ort Haselbrunn, der früher oft als „der Ort, wo die calvinistische Kirche steht“ bezeichnet wurde. Zwar soll es noch Überreste dieses Gotteshauses geben, doch bis heute sind noch keine Spuren gefunden worden. Außerdem ergaben Nachforschungen, dass es von 1616 bis 1686 in Pullenreuth calvinistische Provisoren gab.

Geschichte

Der Steinwald entstand vor etwa 300 bis 350 Millionen Jahren, als die verschiedenen Bereiche der Erdkruste übereinander geschoben wurden. In der Nachfolgezeit verwitterte die alte Landoberfläche tiefgründig und wurde abgetragen. Zurück blieben die heutigen Felsformationen. Im Tertiär entstanden die vielen Basaltkuppen, wie Armesberg oder Teichelberg, die den Steinwald umgeben.
Die Geschichte des Steinwalds als kultivierte Region begann 1061. Damals schenkte König Heinrich IV. seinem Reichsministerialen Otnant von Eschenau im damaligen Nordgau ein Waldstück. Aus der Schenkungsurkunde geht hervor, dass dieses Waldstück königlicher Bannwald war und somit eine Rodungserlaubnis hatte. Daraufhin wurden im 11. und 12. Jahrhundert große Flächen des Nordgaus gerodet, um Siedlungsgebiete zu schaffen. Auf diese Rodungen weist noch die Endung -reuth in vielen Ortsnamen wie Pullenreuth, Riglasreuth, Grötschenreuth oder Thumsenreuth hin. Die Besiedlung und Rodung ermöglichte die Entdeckung zahlreicher Erzvorkommen, die ab dem 14. Jahrhundert abgebaut und verhüttet wurden. Viele Flüsse und Bäche boten ausreichend Wasserkraft und die großen Waldflächen hohen Baumbestand zur Gewinnung von Holzkohle. Aufgrund dieser idealen Voraussetzungen zur Erzgewinnung entstanden im Spätmittelalter rund um den Steinwald 20 bis 25 Hammerwerke. Um 1600 nahm die Oberpfalz und damit vor allem der Steinwald den zweiten Platz unter den europäischen Eisenzentren ein. Eine Übernutzung der Wälder durch den hohen Holzbedarf zur Erzverhüttung und für die Köhlerei waren die Folge. Es wurde der Amberger Regierung über die zunehmende „Verödigung des Holzberges“ (Steinwald) berichtet. Aus Furcht vor einer Holznot erließ der Waldecker Statthalter Johann von Leuchtenberg 1540 die erste Forstordnung für den Steinwald.
25 Jahre später folgte der „Obern kurfürstlichen Pfalz in Bayern Waldordnung“, die eine nachhaltige Nutzung und Wiederverjüngung der Wälder vorschrieb. Dieses Vorhaben wurde jedoch durch den Dreißigjährigen Krieg vereitelt. Weiterhin wurden die Wälder rücksichtslos ausgebeutet. Wegen der guten Holzkohle, die sich daraus herstellen ließ, wurde der Anbau von Fichten und Kiefern auf den Kahlschlägen gefördert. Die Laubbaumbestände kamen kaum mehr zur Verjüngung, zudem wurden die jungen Bäume durch das Weidevieh abgefressen. Somit verschwand das Laubholz fast vollständig aus den ehemaligen Mischwäldern. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts begann dann die Stallhaltung der Rinder, was zu einer ausgedehnten Streunutzung führte und nun vollends zum Niedergang der ausgeplünderten Wälder führte. Erst in der Mitte des letzten Jahrhunderts konnte eine geregelte Forstwirtschaft den Raubbau der Wälder unterbinden und beenden.

Besitzer des Steinwaldes

Der Steinwald hatte sich seit jeher in verschiedene Eigentümer. Auffallend ist die Dreigliederung des Waldes:

Der Westteil des Waldes war seit 1283 in wittelsbachischem Besitz und hatte im Oberamt Waldeck eine eigene Forstverwaltung. Jedoch war schon vorher bei den Leuchtenbergern um 1228 ein forstlicher Amtssitz in Kulmain bekannt. Diesen heute 3137 Hektar großen Staatswaldteil betreut seit 1973 das Forstamt Kemnath.
Das Forstamt Mitterteich übernahm nach der Säkularisation den 1345 Hektar großen Waldbesitz des Klosters Waldsassen.
Der Mittelteil des Steinwaldes umfasst 3.318 Hektar. Mehrere Großwaldreviere, ehemals herrschaftliche Besitzungen, prägen den Wald. Der größte Teil dieses Mittelstücks war im Besitz des Ministerialengeschlechts der Notthafft. Heute befindet sich dieses 1800 Hektar große Waldstück im Besitz der Güterverwaltung Friedenfels der Familie von Gemmingen-Hornberg. Im ehemaligen Hofmarksbereich Fuchsmühl besitzt die Stadt Augsburg 835 Hektar Wald. Die Stadt Erbendorf besitzt 130 Hektar Wald, Waldershof bewirtschaftet 50 Hektar.
Der sonstige Privatwald hat mit insgesamt 5121 Hektar einen großen Stellenwert.
Es entfallen 61 % der gesamten Waldfläche auf den Privatwald, 32 % auf den Staatswald und 7 % auf den Gemeindewald.

Ortschaften

Erbendorf ist die größe Siedlung direkt am Steinwald und ein staatlich anerkannter Erholungsort. Die 1109 erstmals urkundlich erwähnte Stadt fungiert als Unterzentrum mit einigen zusätzlichen Attraktionen, wie z. B. einem beheizten Freibad.

Pfaben ist der wichtigste Ort für den Tourismus im Steinwald, nicht zuletzt wegen des sich hier befindlichen Hotels „Steinwaldhaus“. Hier kreuzen sich zahlreiche Wanderwege. Diese günstige Lage trägt ebenfalls zur Förderung des Fremdenverkehrs in Pfaben bei.

Der staatlich anerkannte Erholungsort Friedenfels liegt mitten im Steinwald. Er wird auch von der einzigen Straßendirektverbindung durch den Steinwald von Poppenreuth nach Krummennaab durchquert. Sehenswert ist das barocke Schloss.

 
Wallfahrtskirche Maria Hilf in Fuchsmühl

Fuchsmühl ist ein Markt, der am westlichen Rand des Steinwaldes liegt. Die bemerkenswerte Geschichte des Ortes zeigt sich unter anderem auch in der Fuchsmühler Holzschlacht, bei der aufständische Bauern Holzfrevel begingen, nachdem ihnen zuvor das Recht auf das Holz aberkannt worden war. Sehenswert ist die Wallfahrtskirche Maria Hilf.

Pullenreuth ist neben Waldershof der größte Ort am nördlichen und nordöstlichen Steinwald. Für Touristen stehen einige Pensionen zur Verfügung.

Trevesen liegt in einer Art Talkessel in der Nähe des Steinwalds und gehört zur Gemeinde Pullenreuth. Die Fichtelnaab durchquert den Ort.

Der Ort Grötschenreuth liegt knapp drei Kilometer nordöstlich von Erbendorf. In Grötschenreuth gibt es auch ein Schloss.

Thumsenreuth liegt am Südrand des Steinwaldes. Sehenswert sind das Schloss, die evangelische und die katholische Pfarrkirche.

Sehenswürdigkeiten

Der 35 Meter hohe Oberpfalzturm ist ein Aussichtsturm auf der Platte, die mit 946 Metern die höchste Erhebung des Steinwaldes bildet. Zentral im Steinwald gelegen, ist der Oberpfalzturm ein beliebtes Ausflugs- und Wanderziel, auch wegen der Fernsicht, die man hier genießen kann.

Im Osten des Steinwaldkammes steht in einer Höhe von 863 Metern die Burgruine Weißenstein. Ihre Erbauung geht in das 13. Jahrhundert zurück. Heute ist die Ruine ein beliebtes Wanderziel, da auch der Weg zum Oberpfalzturm hier vorbeiführt.

  • Rotwildgehege
  • Hl. Kreuz-Kirche Dechantsees
  • Schloss Grötschenreuth (privat)
  • Steinwaldkirche St.Peter
  • Kapelle mit zwei großen Linden in Hohenhard
  • Marktredwitzer Haus

Felsbastionen

  • Katzentrögel
  • Saubadfelsen
  • Räuberfelsen
  • Hackelstein
  • Zipfeltannenfelsen
  • Palmlohefelsen
  • Dachsfelsen
  • Vogelfelsen
  • Reiseneggerfelsen (auch Steinschlatter genannt)
  • Leiterfelsen
  • Huberfelsen

Klettern

 
Klettern im Steinwald: Morgentauweg

Im Steinwald gibt es einige Granitblöcke und Felsen, die zum Klettern freigegeben sind. Einige der Routen sind relativ gut abgesichert, andere hingegen etwas weniger (diese können allerdings oftmals mit mobilen Sicherungsmitteln wie Friends oder Klemmkeilen entsprechend entschärft werden). Besonders empfehlenswert sind die Routen am Vogel- und am Räuberfelsen. Der Vogelfelsen bietet einige der leichteren Wege, wohingegen der Räuberfelsen tendenziell die anspruchsvolleren Routen bereithält.

Freigegebene Felsen

  • Vogelfelsen
  • Räuberfelsen
  • Ratsfelsen

Namensherkunft

Der Name Steinwald kommt nicht, wie oftmals fälschlich angenommen wird, von der großen Zahl an Felsen und Steinen im Wald. In einer Steuerdistriktskarte aus dem Jahre 1814 wird die Burgruine Weißenstein als „Stein = Weißenstein“ bezeichnet. Wenn man diesen Gedanken weiterführt, wäre der Steinwald dann der „Weißensteinwald“, d. h. die herrschaftliche Waldung, die zur Burg gehörte.
Auf diese Herkunft des Namens weist auch die Bezeichnung Erbstainwald hin, die in vielen Besitzurkunden der Notthaffte vorkommt. In diesen Urkunden wird die Burg Weißenstein auch öfters als das „Schloss auf der einen Seitend des Waldes“. Die Beschreibung des Halsgerichtes (Gerichtsbezirk) der Herrschaft Weißenstein aus dem Jahre 1631 gibt die Erklärung für diesen merkwürdigen Begriff. Es heißt darin:
uf derselben schloß gezürk, dörffern, hämmern, gütern und wäldern mit na-
men,
zwen hof, einer siebenlind, der andere harpfersreuth,
item zwey Dörfer Poppenreuth und helmbrechts
der rainwald das Gefäll, der andere Steinwald genannt
beide vom Weißenstein und gerichten Redwitz und Siebenlind-wärts
in einer halben meil wegs liegen [...]
Der Höhenkamm im Norden von der Platte bis zum Weißenstein und die damals noch vorhandene Gemarkung der Wüstung Siebenlind begrenzten den historischen Steinwald.
Der heutige Steinwald und der gleichnamige Naturpark haben mit diesem historischen Waldgebiet nur mehr den Namen gemeinsam. Der Name Steinwald stammt mit Sicherheit aus den Anfangsjahrzehnten des 19. Jahrhunderts.

Literatur

  • Bezirkstag der Oberpfalz (Hrsg.): Die Oberpfalz, 1984 Regensburg
  • Julius Neidhardt: Wanderführer durch das Fichtelgebirge, VI. Ausgabe, 1987 Hof
  • Dietmar Herrmann: Lexikon Fichtelgebirge, 2000 Ackermann Verlag Hof
  • Steinwaldia Pullenreuth (Hrsg.): Wir am Steinwald, regelmäßig erscheinende Bücherrreihe im Verlag E. Bodner Pressath
  • Steinwaldia Pullenreuth (Hrsg.): Aus dem Sagenschatz des Steinwaldes, 1978
  • Hermann Braun: Im Banne der Berge - Sagen aus dem Sechsämter-, Stift- und Egerland, 1978
  • Anton Schmidt: Wald- und Forstwirtschaft im Naturpark Steinwald, 1995 in „Oberpfälzer Heimat 39“
    (Eintrag in der Bayerischen Landesgeschichtlichen Zeitschriftenschau)
  • Erich Schraml: Die Walpoten im Steinwald?, 1997 in „Der Siebenstern. Vereinszeitschrift des Fichtelgebirgsvereins 66“
    (Eintrag in der Bayerischen Landesgeschichtlichen Zeitschriftenschau)
  • Harald Stark: Grenzkonflikte im Steinwald. Kurpfälzische Übergriffe auf die Herrschaft Weißenstein im 15. Jahrhundert, 1998 in Oberpfälzer Heimat 42
    (Eintrag in der Bayerischen Landesgeschichtlichen Zeitschriftenschau)

Karten

  • Fritsch Wanderkarte Nr. 52 Naturpark Fichtelgebirge, 1:50.000
  • Bayerisches Landesvermessungsamt München, Topografische Karte 1:25.000, Naturpark Steinwald