Vogelkop

Halbinsel in Indonesien
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Der Vogelkop (auch Vogelkopf oder Doberai Peninsula) ist eine Halbinsel im Nordwesten West Papuas in der indonesischen Provinz Irian Jaya Barat. Bedeutendste Orte sind Manokwari, Sorong, Bintuni und Ransiki. Bei Sorong und Bintuni gibt es Erdöl-Vorkommen.

Vogelkopf Halbinsel (West Papua, Neuguinea)
Satellitenbild

Ihren Namen hat die Halbinsel auf Grund der Form Neuguineas, die an die Form eines sitzenden Vogels erinnert. Die Halbinsel wird bei dieser Betrachtung als Kopf ausgemacht.

Mangroven

Die südöstliche Ecke der Halbinsel an der Cenderawasih-Bucht (früher Gelvink-Bucht) ist Bestandteil des Marino Teluk Cenderawasih Nationalparks.

Während die Küstenregionen im Südwesten flach und von feuchten Sumpfgebieten durchzogen sind, ist der Nordosten von Gebirge bestimmt. Die höchste Erhebung ist ein ebenfalls Vogelkop oder auch Gunung Mebo genannter, 3100 m hoher Berg.

Die die Halbinsel im Süden begrenzende Bentuni-Bucht ist der mit 4352 km² weltgrößte Mangrovensumpf und zugleich das größte Mangrovenlabyrinth der Erde. [1] Hier entsteht bis 2008 unter Leitung von BP das Mammut-Projekt Tangguh zur Förderung von jährlich 7 Millionen Tonnen Flüssigerdgas mit einer Investition von 3 Milliarden Dollar.[2] 2002 förderte Indonesien 23 Millionen Tonnen und stand damit an der Weltspitze.

Korallenriff Raja Ampat

 
artenreiches Riff

Bei einer Schnelluntersuchung der Korallenriffe der Raja Ampat Inseln (auch Distrikt Raja Ampat) an der westlichen Spitze der Vogelkop-Halbinsel durch Conservation International 2002 stellte sich heraus, das sich hier eines der reichsten Korallenriffe der Welt in noch gutem Zustand befindet. Innerhalb kürzester Zeit wurden 1074 Fischarten gefunden. Gerald Allen notierte den Rekord, bei einem einzigen Tauchgang 284 verschiedene Arten zu zählen.[3] Das Gebiet hat die welthöchste Anzahl an Steinkorallen für ein Gebiet vergleichbarer Größe. Etwa 75 % der weltweit bekannten Korallenarten befinden sich hier. Insgesamt 488 Arten an Steinkorallen wurden identifiziert. Von 35 weiteren Arten sind 13 vermutlich neu für die Wissenschaft. Es wird erwartet, das nach einer gründlichen Untersuchung Raja Ampat die bisherigen Spitzenreiter der Biodiversität von Korallenriffen, Milne Bay in Papua Neuguinea und Maumere Bay auf der Insel Flores, Indonesien hinter sich lässt. Das zehnmal größere australische Great Barrier Reef weist deutlich weniger Arten auf. Das Gebiet befindet sich im Zentrum des sogenannten Korallendreiecks (englisch Coral Triangle), das die Philippinen, Teile Indonesiens, Neuguinea und die Salomon-Inseln umfasst. Die größte Gefährdung geht von Dynamitfischerei und Cyanidfischerei aus, die weniger von den lokalen Fischern, sondern von Fischern der weiteren Umgebung ausgeübt wird.

Einzelnachweise

  1. Sihite, Lense, Suratri, Gustiar, Kosamah: Bintuni bay nature reserve management plan, Irian Jaya Barat Province, 2006 - 2030. Manokwari 2005 http://www.coraltrianglecenter.org/downloads/Bintuni_english_screen.pdf S. 27 - vgl. Sundarbans
  2. Tangguh LNG Project: Summary Environmental Assessment. 2005 pdf 2,3 MB
  3. in etwa 60-90 Minuten

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