Hantaviren

Gattung der Familie Hantaviridae
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Das Hanta-Virus und diverse Unterarten: Hantaan-Virus, Puumala-Virus, Seoul-Virus sind verantwortlich für schwere Erkrankungen im südasiatischen Raum.

Übertragung

Verschiedene Nager, die mit dem Speichel und den Fäkalien etwa 1 Monat, mit dem Urin etwa 1 Jahr große Mengen an Erregern ausscheiden. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch orale oder respiratorische Aufnahme der Erreger. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht bekannt.

Inkubationszeit

12 - 21 Tage.

Symptomatik

Es kommt zu Fieber, Petechien, geringen Blutungen und Proteinurie; diese Symptome heilen ohne Folgen aus. Bei bis zu einem Drittel der Erkrankten ergibt sich ein schwererer Verlauf: Nach einer febrilen Phase (3-7 Tage Dauer) mit retroorbitalen Schmerzen, Myalgien, konjunktivalen Blutungen und Petechien von Haut und Schleimhäuten kommt es vorübergehend zu Hypotonie, Tachykardie und evtl. Bewusstseinsstörungen. Eine akute tubuläre und interstitielle Nephritis kann dann zunächst zu Oligurie mit Hypertonie führen; begleitend treten Erbrechen, gastrointestinale und zerebrale Blutungen, Hämaturie, selten Lungenödeme auf. Das Schicksal des Patienten entscheidet sich in dieser Phase. Anschließend kommt es zur diuretischen Phase (5. Krankheitswoche) mit einer Urinausscheidung von 3-6 l/Tag. Die Genesung verläuft protrahiert. Eine Anämie kann Monate persisitieren. Die europäische mildere Form wird als Nephropathia epidemica bezeichnet. Diese zeigt selten hämorrhagische Manifestationen. Akute Glaukomanfälle, eine Beteiligung des Zentralen Nervensystems (ZNS), Myokarditiden und intestinale Blutungen können als extrarenale Komplikationen auftreten.

Diagnose

Die Erregerisolation ist im Tierversuch und in Zellkulturen zu Krankheitsbeginn möglich. Serologischer Nachweis wird im Immunfluoreszenztest und ELISA. IgM-Antikörper sind nur einige Wochen nachweisbar, wohingegen die 14 Tage nach Krankheitsbeginn auftretenden IgG-Antikörper jahrelang persistieren.

Prophylaxe

In ländlichen Gebieten ist eine Bekämpfung der Nagetiere wenig erfolgversprechend, in städtischen Gebieten sollte ihre Ausrottung systematisch betrieben werden. Impfstoffe sind noch nicht verfügbar.