Aleksander Grigorjewitsch Lukaschenko ist am 30. August 1954 in Kopys in Weißrussland geboren und ist derzeit (Januar 2003) Diktator in Weißrussland.
Er gilt nach dem Sturz von Slobodan Milosevic als der "letzte Diktator" Europas. Er studierte in der landwirtschaftlichen Hochschule in Mahileu und war von 1975-77 bei den sowjetischen Grenztruppen in Brest als Instrukteur. Danach wurde er als Sekretär der KPdSU Direktor einer Kolchose. Während des Putsches gegen Michail Gorbatschow unterstützte er die Putschisten.
Als einziger Abgeordneter des weißrussischen Sowjets (Parlamentes) stimmte er gegen die Unabhängigkeit des Landes. 1994 wurde er nach einem international als fragwürdig eingestuften und von Korruptionsvorwürfen geprägten Wahlkampf gegen den Amtsinhaber Stanislaw Schuschkjewitsch zum Präsidenten des Landes gewählt. Praktisch sofort ging er gegen die sich entwickelnde freie Presse seines Landes vor und fiel durch Menschenrechtsverletzungen gegen Oppositionelle auf. Als eine der ersten Maßnahmen wurden die alten Symbole aus Sowjetzeiten wieder als Staatssymbole eingeführt.
Lukaschenko wendete sich völlig von Westeuropa ab, stoppte die Privatisierungen und strebt seitdem die Wiedererrichtung der Sowjetunion mit sich selber als Staatsoberhaupt an. Dazu unterzeichnete er mit Boris Jelzin verschiedene - meistens bisher gegenstandslos gebliebene - Unionsverträge. Lediglich die Verteidigungs- und vorübergehend die Zollunion wurden umgesetzt.
Mit Amtsantritt Vladimir Putins kühlte sich das Klima Russland gegenüber ab und Lukaschenko isolierte sein Land auch in diese Richtung zunehmend. 2001 ließ er sich in einer verfassungswidrigen Abstimmung als Präsident bestätigen, obwohl seine Amtszeit laut Verfassung abgelaufen war. Neben dem außenpolitischen Kontakt zu Russland haben für Lukaschenko die Beziehungen zu Nordkorea, Irak und Libyen Priorität.