Riederwaldtunnel

geplanter Autobahntunnel in Frankfurt am Main
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(Abschnitt)
Länge 2,2 km
Bundesland Hessen

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Der Riederwaldtunnel ist ein Teilstück einer geplanten Autobahnverbindung im Osten Frankfurts zwischen den Bundesautobahnen A 66 und A 661. Die westliche Verbindung mit der A 661 bildet das geplante Autobahndreieck Frankfurt-Erlenbruch. Im Osten endet der Riederwaldtunnel an der geplanten Ausfahrt Borsigallee. Die Autobahnverbindung führt auf einer Länge von 1100 m im Norden der Frankfurter Standteils Riederwald durch einen Tunnel.

Die Verbindung soll den Stadtverkehr in Frankfurt und die Autobahnen südlich von Frankfurt entlasten. Für das Jahr 2015 wird ein Verkehrsaufkommen von täglich 86.000 Kraftfahrzeugen prognostiziert. Hinzu kommen weitere 13.500 Kraftfahrzeuge auf der oberirdisch verlaufenden Straße Am Erlenbruch. Kritiker halten diese Prognosen für zu niedrig. [1] [2]

Aktueller Status

Derzeit ist der Riederwaldtunnel in Planung. Der Planfeststellungsbeschluss wurde am 6. Februar 2007 vom Hessischen Verkehrsminister Dr. Alois Rhiel (CDU) unterzeichnet. [3]


Anschließend könnten Bürger, die zuvor Einwendungen erhoben haben, Klage beim Bundesverwaltungsgericht einreichen, dass darüber einige Monate später entscheiden würde. Der Baubeginn könnte demnach im Sommer 2007 erfolgen. [4] Nach einer Bauzeit von vier bis sechs Jahren wäre der Ausbau dann in 2011 bis 2014 vollendet.

Geschichte

Die Lücke in der Bundesautobahn A 66 sollte ursprünglich schon viel früher geschlossen werden. Schon Anfang der 1960er Jahre wurden Baupläne diskutiert; die Bauarbeitern sollten 1974 beginnen. Mit dem Hinweis auf Kosten, Lärmbelästigung und Umweltschäden konnten Kritiker den Bau aber bislang verhindern. Das Planfeststellungsverfahren für den nun geplanten Riederwaldtunnel wurde erstmalig am 20. April 1989 eröffnet. Durch Einwände von Kritikern musste die Planung erheblich geändert werden. Insbesondere wurden längere Tunnel zur Einhaltung der 23. Bundesimmissionsschutzverordnung notwendig. Bundesverkehrsminister Reinhard Klimmt stimmte dieser Änderung im Jahr 2000 zu. Das erste Planfeststellungsverfahren wurde daraufhin am 05. November 2001 abgebrochen und durch Auslage der neuen Pläne bis zum 07. Dezember 2001 eingeleitet. Es folgte vom 27. bis 31. März 2003 der Erörterungstermin im Stadtteil Riederwald. Erneut gab es viel Kritik, so dass ein Planänderungsverfahren notwendig wurde. Dieses beinhaltete eine Umplanung der Anschlussstelle Borsigallee, zusätzlichen Lärmschutz westlich des Autobahndreiecks Erlenbruch, eine Aktualisierung der Verkehrsuntersuchung sowie der schalltechnischen und lufthygienischen Untersuchung, die Grundwasserhaltung während der Bauzeit, die Grundwasserdükerung mit Flächenfiltern sowie eine Änderung und Ergänzung der Landschaftspflegerischen Begleitplanung. Die Pläne hierzu lagen vom 07. Februar bis 07. März 2005 erneut aus. Nach einem weiteren Erörterungstermin im November 2005 wurde der Planfeststellungsbeschluss am 06. Februar 2007 nach über 35 Jahren Planungszeit unterschrieben.

Bau

Der Riederwaldtunnel wird nur in geringer Tiefe gebaut. Deshalb wird er in einer offenen Baugrube gebaut. Wärend der Bauarbeiten soll der Verkehr mit nur geringen Einschränkungen aufrecht erhalten werden.

Der Tunnel besteht aus zwei rechteckgen Betonröhren. Die Länge der Nordröhre beträgt 1.025 Meter, die der Südröhre 1.095 Meter. Jede der Röhren hat eine lichte Breite von 13,25 m und wird Platz für drei Fahrstreifen ohne befestigten Randstreifen bieten. Die Röhren werden durch eine Betondecke abgeschlossen, auf der die Straße Am Erlenbruch und die U-Bahnlinie U7 wieder aufgebaut werden. Die Tunnel wird ohne Entlüftungsanlagen, aber mit automatischen Brandmeldeanlagen und anderen Sicherheitseinrichtungen ausgestattet. Der Erdaushub wird an der A 5 und and der B 3 in Bad Vilbel für den Bau von Lärmschutz-Erdwällen verwendet

Kosten

Für die Verbindung zwischen dem Autobahndreieck Frankfurt-Erlenbruch und der Anschlussstelle Frankfurt-Bergen-Enkheim sind 175 Mio. € geplant. Außer dem Riederwaldtunnel umfasst diese Baumaßnahme auch weitere 1100 m oberirdisch verlaufende Autobahn und ein Autobahndreieck am Johanna-Tesch-Platz im Frankfurter Arbeiterviertel Riederwald.

Gleichzeitig wird die Bundesautobahn 661 nördlich der Anbindung zwischen den Anschlusstellen Frankfurt Friedberger Landstraße und Frankfurt Ost von derzeit vier auf dann sechs Fahrstreifen ausgebaut. Dadurch kommen weitere 30 Mio. € hinzu.

Kritik

Anwohner beführchten bei einer durch die Stadt geführte Autobahn ein erhöhtes Verkehrsaufkommen ( Durchgangsverkehr ) und dadurch folgend eine sehr hohe Lärmbelastung in Verbindung mit hohen Feinstaubbelastungen. Es bestehen von diversen Gruppierungen Zweifel an einer Sozialverträglichkeit für das Wohngebiet Riederwald. Es wird ein Wegzug der das Wohngebiet stabilisierenden Bürger erwartet und ein Zuzug von Bevölkerungsschichten, in deren Lebenssituation eine Lärm- und Umweltbelastung sekundär sind. Mehre Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Bürger haben sich zu einem Aktionsbündnis zusammengeschlossen, um den Bau der Autobahnverbindung zu verhindern.

Siehe auch

Quellen

  1. Frankfurter-Info: Riederwaldtunnel wieder auf dem Tisch. 18. Februar 2005
  2. Frankfurt22: Die Verkehrsprognosen zum Riederwaldtunnel sind grundfalsch. 22 November 2005
  3. Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung: Rhiel: Planfeststellungsbeschluss für den Neubau der A 66, Teilabschnitt Tunnel Riederwald, ist fertig gestellt -Gesamtkosten auf rund 164 Mio. Euro veranschlagt. Pressemitteilung, 6. Februar 2007
  4. SPD Ortsverein Riederwald: Der Riederwaldtunnel