Landesflagge | Landeswappen |
---|---|
![]() | |
Basisdaten | |
Hauptstadt: | Potsdam |
Fläche: | 29.478,63 km² (5.) |
Einwohner: | 2.551.000 (10.) (31. August 2006) |
Bevölkerungsdichte: | 87 Einwohner je km² (15.) |
BIP - Total - Anteil BIP Deutschland |
2005 48,05 Mrd. € 2.1 % |
Inoffizielle Landeshymne: | Märkische Heide |
Schulden je Einwohner: | 6.640 € (Ende 2005) |
Schulden gesamt: | 16,4 Mrd. € (2004) |
Arbeitslosenquote: | 16,5 % (November 2005) |
ISO 3166-2: | DE-BR |
Offizielle Website: | www.brandenburg.de |
Politik | |
Ministerpräsident: | Matthias Platzeck (SPD) (seit 27. Juni 2002) |
Regierende Parteien: | Koalition aus SPD und CDU |
Sitzverteilung im Landtag seit Oktober 2004 (88 Sitze): |
SPD 33 Die Linke 29 CDU 20 DVU 6 |
letzte Wahl: | 19. September 2004 |
nächste Wahl: | Herbst 2009 |
Parlamentarische Vertretung | |
Stimmen im Bundesrat: | 4 |
Karte | |
![]() |
Brandenburg (niedersorbisch: Bramborska, obersorbisch: Braniborska) ist ein Bundesland im Nordosten Deutschlands. Die Landeshauptstadt ist Potsdam. Brandenburg grenzt an Polen im Osten, Sachsen im Süden, Sachsen-Anhalt im Westen, Niedersachsen im äußersten Westen auf einem kurzem Stück an der Elbe, Mecklenburg-Vorpommern im Norden und umschließt das zentral gelegene Berlin vollständig.
- Siehe auch Portal Brandenburg.
Geografie und Klima
Typisch für Brandenburg ist die Ausrichtung sämtlicher Infrastruktur auf das inselförmig im Land gelegene Berlin. Berlin und Brandenburg bilden gemeinsam die Metropolregion Berlin/Brandenburg. Rund um Berlin befinden sich die wohlhabendsten Städte und Dörfer („Speckgürtel“ Berlins). Hier wohnen auch viele Berliner, die es ins Grüne zog. In der Peripherie des Bundeslandes liegen dünn besiedelte und landwirtschaftlich geprägte Landstriche wie die Prignitz, der Fläming, der Spreewald, das Oderbruch oder die Uckermark. Rund um Cottbus im Südosten des Landes befinden sich mehrere Braunkohleabbaugebiete (Tagebau).
- Entfernung Nord-Süd 291 km
- Entfernung West-Ost 244 km
Landschaft
Brandenburg liegt im Norddeutschen Tiefland. Die Oberflächengestaltung von Brandenburg wird durch zwei Höhenzüge und zwei Bodensenkungen bestimmt. Die Senkungen werden von Flussniederungen eingenommen, an deren Rändern sich – heute größtenteils trockengelegte – Moor- und Sumpfböden befinden, die zwischenzeitlich auch dem Torfabbau dienten. Die Flussniederungen werden hier Bruch oder Luch genannt.
Der nördliche oder baltische Höhenzug der mecklenburgischen Seenplatte sendet nur unbedeutende Zweige nach Brandenburg aus. Der etwa 230 km lange Höhenzug im Süden des Bundeslandes beginnt mit den Lausitzer Höhen (genauer: den Sorauer Sandbergen) und zieht sich entlang der Grenze westwärts über Triebel und Spremberg, dann nach Nordwesten über Calau und geht auf den kahlen und dürren Fläming zu. Die südliche Bodensenkung befindet sich ziemlich am nördlichen Rand dieses Höhenzuges und tritt am markantesten im Spreewald hervor (zwischen Baruth (Mark) und Plaue). Die nördliche Bodensenkung, fast unmittelbar am Südfuß der baltischen Landhöhe gelegen, wird bestimmt durch die Niederungen des Netze- und Warthebruchs, des Oderbruchs, die Linie des Finowtals, das Havelländische Luch und die Furche des Elbestroms.
Zwischen diesen beiden Senkungen liegt eine Bodenerhebung (Platte), die sich aus der Gegend von Posen westwärts nach Brandenburg hinein erstreckt, mit dem Sternberger Land, der Spreeplatte und der Mittelmark. Die Platte wird von Südosten nach Nordwesten hin durchschnitten von der Niederung der Faulen Obra und der Oder bis zur Mündung der Neiße, die untere Spree und das Haveltal. Von Süden nach Norden strömt die Oder von der Neißemündung bis zur Warthemündung, dem Bober, die obere Spree, die Dahme, Ruthe und Plaue. Zwischen diesen Furchen erheben sich eine ganze Reihe einzelner Höhen und Höhenzüge, der Semmelberg bei Bad Freienwalde (157 m), die Müggelberge in Berlin-Köpenick (120 m), die Havelberge (97 m) und die Rauenschen Berge bei Fürstenwalde (112 bis 152 m). Die höchsten Erhebungen in Brandenburg sind die unweit der Grenze zu Sachsen liegende Heidehöhe mit 201,4 m und der Hagelberg bei Belzig im Fläming mit 201 m.
Im allgemeinen ist auf dieser Platte Sandboden vorherrschend, der auf weiten Strecken mit Kiefern und Heidekraut bewachsen und ein dürres Ansehen hat. Doch selbst auf den Höhen ist er lehmig und kann durch geeignete Anbaumethoden zum Anbau der meisten landwirtschaftlichen Erzeugnisse genutzt werden.
Landschaften
Gewässer
In Brandenburg gibt es über 3.000 Seen, zusammen mit seinen über 33.000 km langen Fließgewässern ist Brandenburg das gewässerreichste Bundesland Deutschlands. Brandenburg ist gleichzeitig aber ein wasserarmes Land, da Grundwasser außerordentlich knapp ist.
Viele Seen und Gewässer sind durch Kanäle miteinander verbunden.
(Siehe auch: Liste der Flüsse in Brandenburg und Liste der Seen in Brandenburg).
Klima
Das Land Brandenburg befindet sich im Übergangsbereich zwischen ozeanischem Klima in Westeuropa und kontinentalem Klima im Osten. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt zwischen 7°C und 10°C. Der kälteste Monat ist mit einer Wahrscheinlichkeit von 53 % in den letzten 100 Jahren der Januar, welcher im östlichen Teil des Bundeslandes im Mittel eine Temperatur von -1 °C hat. Die Schwankungsbreite liegt zwischen 15 °C und -30 °C. Wärmster Monat ist normalerweise der Juli. Im Durchschnitt fallen in dem Monat 34 mm Niederschlag. Mit einer durchschnittlichen Jahresniederschlagssumme von unter 600 mm gehört das Land zu den trockensten Regionen Deutschlands und Europas. Daher wächst im Sommer die Waldbrandgefahr stark an. Die Sonne scheint im Jahr durchschnittlich ca. 1600 Stunden.
Politik
Im Brandenburgischen Landtag, welcher für fünf Jahre gewählt wird, sind derzeit vier Parteien vertreten. Nach den Wahlen vom 19. September 2004 ergab sich folgende Sitzverteilung:
- SPD: 33
- Die Linkspartei.: 29
- CDU: 20
- DVU: 6
Die Ergebnisse der Landtagswahl 2004 sahen wie folgt aus:
- SPD: 31,9 %
- Die Linkspartei.: 28,0 %
- CDU: 19,4 %
- DVU: 6,1 %
- Bündnis 90/Die Grünen: 3,6 %
- FDP: 3,3 %
- sonstige: 7,7 %
(Siehe auch: Wahlen zum Brandenburger Landtag, Brandenburger Landtag, Ergebnisse aller Landtagswahlen in der Bundesrepublik Deutschland)
Ministerpräsidenten
Die Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg:
- 1945 - 1949: Karl Steinhoff (SPD), ab 1946 (SED)
- 1949 - 1952: Rudolf Jahn (SED)
- Zwischen 1952 und 1990 war das Land Brandenburg aufgelöst
- 1990 - 2002: Manfred Stolpe (SPD)
- 2002 - heute: Matthias Platzeck (SPD)
Ministerien
- Ministerium des Innern: Jörg Schönbohm (CDU), Stellvertretender Ministerpräsident
- Ministerium der Justiz: Beate Blechinger (CDU)
- Ministerium der Finanzen: Rainer Speer (SPD)
- Ministerium für Wirtschaft: Ulrich Junghanns (CDU)
- Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie: Dagmar Ziegler (SPD)
- Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz: Dietmar Woidke (SPD)
- Ministerium für Bildung, Jugend und Sport: Holger Rupprecht (SPD)
- Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur: Johanna Wanka (CDU)
- Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung: Reinhold Dellmann (SPD)
Verfassung
Die Brandenburgische Verfassung, wurde am 14. April 1992 vom Landtag als Entwurf verabschiedet. Per Volksentscheid wurde der Entwurf von der Brandenburgischen Bevölkerung am 14. Juni 1992 angenommen. Die Verfassung ist damit verkündet.
Wappen und Flagge
Nach der Brandenburgischen Verfassung (Artikel 4) ist der rote märkische Adler auf weißem Feld das Wappen des Landes Brandenburg. Die Landesflagge ist Rot-Weiß mit zentriertem Landeswappen.
Der märkischen Adler und das Wappen stammen aus dem 12. Jahrhundert, er tritt erstmals in dem Standbildsiegel des Askanier Ottos I., dem Sohn Albrechts des Bären, von 1170 auf.
Nach der Wende wurden dem Wappen seine früheren Beigaben (Schwert, Brustschild usw.) entfernt, die noch bis zum Ende des Zweiten Weltkrieg Teil des Wappens waren.
Geschichte
Hauptartikel: Mark Brandenburg
Historisch bildete Brandenburg (zusammen mit Berlin, das Teil Brandenburgs war) das Kernland Brandenburg-Preußens - Brandenburg war nach 1815 die größte preußische Provinz. Siehe hierzu auch Albrecht der Bär (Gründer der Mark Brandenburg 1157), Mark Brandenburg und Provinz Brandenburg. Berlin schied mit dem Groß-Berlin-Gesetz von 1920 aus der damaligen Provinz Brandenburg aus.
In der Endphase des Zweiten Weltkriegs besetzte die Rote Armee das Territorium. Die Gebiete östlich der Oder-Neiße-Linie fielen an Polen (im Deutsch-Polnischen Grenzvertrag 1990 schlussendlich festgelegt).
Noch 1945 wurde die Provinz Mark Brandenburg innerhalb der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) gebildet. Diese bestand aus den Regierungsbezirken Potsdam und Frankfurt (Oder) der ehemaligen preußischen Provinz Brandenburg, allerdings ohne die gesamte Neumark östlich der Oder. Im Herbst 1946 trat erstmals der brandenburgische Landtag zusammen. Im Gegensatz zu den übrigen Provinzen der SBZ konnte sich Brandenburg beim politischen Neuanfang auf keine Tradition eigener Parlamente oder Regierungen berufen, da die alte Provinz Brandenburg unmittelbar der preußischen Regierung unterstanden hatte.
Im Juli 1947 erfolgte nach der Auflösung von Preußen die Umbenennung in Land Brandenburg mit einer Größe von 27.612 Quadratkilometern. Bereits 1949 verloren die Institutionen des Landes mit der Gründung der DDR weitgehend ihre Funktionen. 1952 wurde das Land im Rahmen der Verwaltungsreform in der DDR gänzlich aufgelöst und in die drei Bezirke Cottbus, Frankfurt (Oder) und Potsdam aufgeteilt. Der Landkreis Perleberg fiel an den Bezirk Schwerin, die Landkreise Prenzlau und Templin an den Bezirk Neubrandenburg.
Am 3. Oktober 1990 wurde das Land Brandenburg neu gegründet durch Zusammenlegung der Bezirke Cottbus (ohne die Kreise Hoyerswerda, Jessen und Weißwasser), Frankfurt (Oder) und Potsdam zuzüglich der Kreise Perleberg, Prenzlau und Templin. Am 26. Oktober 1990 trat der neue Brandenburgische Landtag zu seiner ersten Sitzung zusammen.
Von 1990 bis 2002 prägte Ministerpräsident Manfred Stolpe trotz Vorwürfen wegen Kontakten zur [Statssicherheit]] der DDR und andauernd schlechter Arbeitslosenzahlen die politische Entwicklung Brandenburgs. Im Mai 1996 entscheiden sich die Brandenburger bei einer Volksabstimmung mit Mehrheit gegen eine Vereinigung der Länder Berlin und Brandenburg.
Veränderungen des Territoriums nach 1990
- Laut Staatsvertrag vom 9. Mai 1992 wurden zum 1. Juli 1992
- die Gemeinden Bagemühl, Grünberg, Nechlin, Woddow, Wollschow-Menkin und die Stadt Brüssow des Landkreises Pasewalk sowie die Gemeinden Fahrenholz, Güterberg, Jagow, Lemmersdorf, Lübbenow, Milow, Trebenow, Wilsickow, Wismar und Wolfshagen des Landkreises Strasburg in den bestehenden Gemeinde- und Gemarkungsgrenzen aus dem Land Mecklenburg-Vorpommern ausgegliedert und in das Land Brandenburg eingegliedert.
- die Gemeinden Besandten, Eldenburg, Lanz, Lenzen, Mellen und Wootz werden in den bestehenden Gemeinde- und Gemarkungsgrenzen aus dem Land Mecklenburg-Vorpommern ausgegliedert und in das Land Brandenburg eingegliedert.
- die Gemeinden Dambeck und Brunow sowie die Ortsteile Pampin und Platschow der Gemeinde Berge werden in den bestehenden Gemeinde- und Gemarkungsgrenzen aus dem Land Brandenburg ausgegliedert und in das Land Mecklenburg- Vorpommern eingegliedert.
Verwaltungsgliederung
Seit der Neubildung der Landkreise 1993 unterteilt sich Brandenburg in 14 Landkreise und 4 kreisfreie Städte.
Landkreise
Die brandenburgischen Landkreise und ihre Kreisstädte |
|
Kreisfreie Städte
- Brandenburg an der Havel (BRB)
- Cottbus (CB)
- Frankfurt (Oder) (FF)
- Potsdam (P)
Regionen
Brandenburg wird ab 2007 in zwei NUTS-2-Regionen sowie weiterhin in fünf Planungsregionen (Regionale Planungsgemeinschaften) gegliedert, die räumlich Bundesraumordnungsregionen entsprechen und die sich aus den kreisfreien Städten und Landkreisen zusammensetzen, wie in der nachstehenden Übersicht angegeben (diese Regionen sind keine Verwaltungseinheiten):
|
|
Städte und Gemeinden
Das Land Brandenburg gliedert sich in insgesamt 420 Gemeinden, darunter 112 Städte, von denen 4 Städte kreisfrei sind. (Stand: 1. Januar 2006).
Größte Städte und Gemeinden
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand.
Stadt/ Gemeinde |
Landkreis | Einwohner 31. Dezember 2000 |
Einwohner 31. Dezember 2005 |
---|---|---|---|
Potsdam | kreisfreie Stadt | 129.324 | 147.583 |
Cottbus | kreisfreie Stadt | 108.491 | 105.309 |
Brandenburg an der Havel | kreisfreie Stadt | 77.516 | 74.129 |
Frankfurt (Oder) | kreisfreie Stadt | 72.131 | 63.748 |
Eberswalde | Barnim | 44.623 | 41.831 |
Oranienburg | Oberhavel | 29.872 | 41.115 |
Falkensee | Havelland | 33.791 | 38.376 |
Schwedt/Oder | Uckermark | 39.683 | 37.259 |
Bernau bei Berlin | Barnim | 24.861 | 35.235 |
Eisenhüttenstadt | Oder-Spree | 41.493 | 34.818 |
Fürstenwalde | Oder-Spree | 34.044 | 33.336 |
Königs Wusterhausen | Dahme-Spreewald | 17.262 | 33.092 |
Neuruppin | Ostprignitz-Ruppin | 32.598 | 32.145 |
Senftenberg | Oberspreewald-Lausitz | 24.740 | 28.774 |
Rathenow | Havelland | 26.639 | 26.973 |
Strausberg | Märkisch-Oderland | 26.221 | 26.533 |
Spremberg | Spree-Neiße | 26.230 | 26.416 |
Hennigsdorf | Oberhavel | 26.306 | 26.139 |
Ludwigsfelde | Teltow-Fläming | 23.031 | 24.273 |
Blankenfelde-Mahlow ¹ | Teltow-Fläming | 10.241 | 24.210 |
Werder (Havel) | Potsdam-Mittelmark | 15.115 | 22.874 |
Hohen Neuendorf | Oberhavel | 18.922 | 22.617 |
Forst (Lausitz) | Spree-Neiße | 24.309 | 22.391 |
Luckenwalde | Teltow-Fläming | 22.389 | 21.373 |
Guben | Spree-Neiße | 25.245 | 21.341 |
Prenzlau | Uckermark | 20.617 | 20.904 |
¹ Gemeinde: 2000 nur Blankenfelde, am 26. Oktober 2003 Zusammenschluss mit Mahlow, Dahlewitz, Groß Kienitz und Jühnsdorf zu Blankenfelde-Mahlow
(Siehe auch: Liste der Städte und Gemeinden in Brandenburg)
Länderfusion
1996 fand eine Volksabstimmung über einen Staatsvertrag zur Fusion von Brandenburg mit Berlin statt. In Brandenburg wurde jedoch nicht einmal die Mindestzustimmung ("Quorum") von 25 % der Wahlberechtigten erreicht. Damit wäre der Vertrag auch ohne eine einzige Brandenburger Nein-Stimme nicht in Kraft getreten; dass es zusätzlich eine Mehrheit von Nein-Stimmen gab, unterstreicht die fehlende Überzeugungskraft der Idee zum damaligen Zeitpunkt.
Hauptargumente gegen die Zustimmung in Brandenburg war die zahlenmäßige Unterlegenheit der ländlichen (Brandenburger) gegenüber den städtischen (Berlin & "Speckgürtel") Interessen bei 2,5 Millionen Brandenburgern gegenüber 3,5 Millionen Berlinern. Außerdem hätte der gestaffelte Abbau des Stadtstaatenprivilegs für Berlin längerfristig jährliche Verluste von 2 Mrd. € beim Länderfinanzausgleich ergeben.
Die vom heutigen Ministerpräsidenten Platzeck lange befürwortete Alternative eines Nord-Ost-Landes inkl. Mecklenburg-Vorpommern und der Sachsen-Anhaltischen Altmark und damit einer ländlichen Mehrheit wurde nie ernsthaft verfolgt. Auch den Vorschlag eines Länderrates, einer Art Mini-Bundesrat, besetzt nach einem Flächenschlüssel, hat die Brandenburger Landesregierung nie in die Verhandlungen mit Berlin eingeführt.
Befürworter einer Länderfusion streben immer wieder mal eine erneute Volksabstimmung an.
Jedoch gibt es bereits jetzt eine Vielzahl von Bestrebungen, die letztendlich auf eine Fusion der beiden Länder abzielen, wie etwa die Fusion des SFB mit dem ORB zum RBB oder die Fusion der Deutschen Rentenversicherung Berlin mit der Deutschen Rentenversicherung Brandenburg zum 1. Mai 2006 zur Deutschen Rentenversicherung Berlin-Brandenburg. Auch die Regierungschefs beider Bundesländer haben sich zum grundsätzlichen Ziel der Länderfusion bekannt.
(Siehe auch: Berlin-Brandenburg)
Wirtschaft
Brandenburgs Industrie und Dienstleistungen haben ihren Schwerpunkt entlang der A 10 rund um die Stadt Berlin sowie in den gesicherten industriellen Kernen. Bei Eisenhüttenstadt an der Oder und in Brandenburg an der Havel befinden sich Stahlwerke. Außerdem gibt es in Brandenburg an der Havel ein Druckmaschinenwerk der Heidelberger Druckmaschinen AG und ein Getriebewerk der ZF Friedrichshafen. In Schwedt/Oder im Nordosten Brandenburgs befindet sich ein industrieller Schwerpunkt mit einer Erdölraffinerie (PCK Raffinerie GmbH) und zwei Papierfabriken. Jenseits der gesicherten industriellen Kerne sind die Berlin-fernen Teilräume des Landes von der Ernährungsindustrie, dem Holzgewerbe sowie der Landwirtschaft geprägt. Im Süden Brandenburgs befinden sich mehrere Braunkohlegruben, die in Form des offenen Tagebaues genutzt werden, um die Großkraftwerke (Gesamtleistung: ca. 5.000 MW) der Vattenfall Europe AG zu versorgen. Künftig wird ein Schwerpunkt der Landesentwicklung verstärkt auf den Fremdenverkehr gelegt.
Im Vergleich mit dem Bruttoinlandsprodukt der Europäischen Union ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Brandenburg einen Index von 75.8 (EU-25:100) (2003).[1]
Der Vergleich der Bundesländer ergab 2006 gemäß einer Studie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft folgende Stärken und Schwächen in Brandenburg im Vergleich zu den anderen Bundesländern: [2]
Bestandsmerkmale (Ist-Zustand) | Entwicklung (Dynamik) |
---|---|
Stärken
|
Stärken
|
Schwächen
|
Schwächen
|
Landwirtschaft
Einige Leistungen der Landwirtschaft Brandenburgs im Jahr 2004:
- Erntemenge Getreide 3,265 Mio t
- Anzahl Rinder 586100
- davon Milchkühe 174.000
- Milchleistung je Kuh und Tag März/05 22,34 kg
- Anzahl Schweine 788.200
- davon Ferkel 248.900
- Anzahl Schafe 144.489
- Eier pro Henne und Jahr 295
Verkehr
Brandenburgs Verkehrswege laufen sternförmig auf Berlin zu. Dies gilt sowohl für Eisenbahnstrecken, als auch für Straßen und Wasserstraßen.
Schienenverkehr
Die Eisenbahnstrecken werden durch den Berliner Außenring verbunden, der sich zum größten Teil in Brandenburg befindet.
Straßenverkehr
Fast alle Autobahnen im Land Brandenburg beginnen auf dem „Berliner Ring“ genannten Autobahnring A 10, der größtenteils durch Brandenburger Gebiet verläuft. Autobahnen im Land Brandenburg:
- A 2 Berliner Ring - Magdeburg - Hannover - Dortmund - Oberhausen
- A 9 Berliner Ring - Leipzig - Nürnberg - München
- A 11 Berliner Ring - Prenzlau - Grenzübergang PL/Szczeczin
- A 12 Berliner Ring - Frankfurt (Oder) - Grenzübergang PL
- A 13 Berliner Ring - Dresden/A4
- A 15 Dreieck Spreewald/A13 - Cottbus - Grenzübergang PL
- A 19 Dreieck Wittstock (Dosse)/A24 - Rostock
- A 20 Dreieck Uckermark - Lübeck
- A 24 Berliner Ring - Hamburg
- A 111 Berliner Ring - Berlin-Reinickendorf - Dreieck Charlottenburg/Stadtring A100
- A 113 Berliner Ring - Waltersdorf - Berlin-Treptow (im Bau: ab Abfahrt Waltersdorf - Berlin-Adlershof - Dreieck Neukölln/Stadtring A 100)
- A 114 Berliner Ring - Berlin-Pankow
- A 115 Berliner Ring - Berlin-Zehlendorf - Dreieck Funkturm/Stadtring A 100
Des Weiteren verlaufen mehrere Bundes- und Europastraßen durch das Land Brandenburg:
Binnenschifffahrt auf Kanälen und Seen
Die Binnenschifffahrt und der Wasserverkehr durch zahlreiche Kanäle sind ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für Teile des Landes und haben überregionalen Charakter.
Flugverkehr
Der wichtigste Flughafen des Bundeslandes befindet sich in Schönefeld. Daneben gibt es u. a. den Flughafen Cottbus-Drewitz.
Öffentlicher Verkehr
Die Verkehrsunternehmen in Brandenburg und Berlin haben sich zum Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) zusammengeschlossen, um eine einheitliche Verkehrsstruktur im öffentlichen Personennahverkehr und einheitliche Tarife in der Region zu gewährleisten.
Verkehrskenndaten
- Neuzulassungen Kfz 2004: 86.409
- Transportierte Personen 2004 (ÖPNV): 141.697.000
Bildung
Es gibt 977 Schulen (nicht Hochschulen) in Brandenburg, welche im Schuljahr 2006/2007 von 313.000 Schülern besucht werden. 2004/05 waren es 327.157 Schüler. 19.000 Lehrer waren 2006/2007 in Land eingestellt.[3]
Primarstufe
Brandenburger Schüler besuchen, anders als in anderen Bundesländern, von der ersten bis zur sechsten Klasse die Grundschule.
Sekundarstufe I und II
Die Berechtigung zum Besuch von Universitäten (Abitur), erhält man in Brandenburg an Gymnasien, Gesamtschulen mit gymnasialer Oberstufe, aber auch an Oberstufenzentren und Abendschulen.
Veränderungen in den Schuljahren:
- 2004/2005 Einführung Zentralgestellter Abiturprüfungen
- 2005/2006 Zusammenlegung von Realschulen und Gesamtschulen ohne gymnasiale Oberstufe zu Oberschulen
- 2005/2006 Einführung eines generellen Rauchverbots für Schüler und Lehrkräfte
- 2005/2006 Qualitätskontrolle der Leistungen der Lehrer durch Visitationsteams
- 2006/2007 Einführung von Kopfnoten
Hochschulen
- Brandenburgische Technische Universität Cottbus
- Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
- Universität Potsdam
- Fachhochschule Lausitz (bestehend aus den Standorten: Cottbus und Senftenberg)
- Fachhochschule Potsdam
- Fachhochschule Brandenburg
- Fachhochschule für Finanzen (Fachbereich: Steuerverwaltung)
- Fachhochschule Eberswalde
- Technische Fachhochschule Wildau (größte Fachhochschule des Landes)
- Fachhochschule der Polizei in Basdorf (ab Mitte 2006 in Oranienburg)
(Siehe auch: Hochschulen in Brandenburg)
Feiertage und Schulferien
Feiertage
Jahr | Neujahr | Ostern | Tag der Arbeit | Christi Himmelfahrt | Pfingsten | Tag d. Deutschen Einheit | Reformationstag | Weihnachten |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
2006 | 01.01. | 14.04. - 17.04. | 01.05. | 25.05. | 04.06. - 05.06. | 03.10. | 31.10. | 25.12. - 26.12. |
2007 | 01.01. | 06.04. - 08.04. | 01.05. | 17.05. | 27.05. - 28.05. | 03.10. | 31.10. | 25.12. - 26.12. |
2008 | 01.01. | 21.03. - 23.03. | 01.05. | 11.05. - 12.05. | 03.10. | 31.10. | 25.12. - 26.12. |
Schulferien
Schuljahr | Unterrichtsbeginn | Herbstferien | Weihnachtsferien | Winterferien | Osterferien | Pfingstferien | Sommerferien |
---|---|---|---|---|---|---|---|
2005 / 2006 | 09.08. | 04.10. - 15.10. | 22.12. - 03.01. | 30.01. - 03.02. | 12.04. - 21.04. | 26.05. | 06.07. - 19.08. |
2006 / 2007 | 21.08. | 02.10. - 14.10. / 30.10. | 27.12. - 05.01. | 05.02. - 10.02. | 04.04. - 13.04. | - | 12.07. - 25.08. |
2007 / 2008 | 27.08. | 15.10. - 27.10. | 24.12. - 04.01. | 04.02. - 09.02. | 19.03. - 28.03. | 02.05. | 17.07. - 27.08. |
Tourismus
Siehe dazu: Tourismus in Brandenburg
Natur- und Kulturschutz
Die 15 Großschutzgebiete
Der Naturschutz hat im Land Brandenburg eine hohe Priorität, im Jahre 2002 sind im Land 15 so genannte Großschutzgebiete ausgewiesen, darunter eines als Nationalpark, drei als Biosphärenreservat und 11 als Naturpark. Insgesamt nehmen die Großschutzgebiete rund ein Drittel der Landesfläche ein.
- Nationalpark Unteres Odertal (106 km2)
- Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe - Brandenburg (533 km²)
- Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin (1.291 km²)
- Biosphärenreservat Spreewald (474 km²)
- Naturpark Barnim (750 km²)
- Naturpark Dahme-Heideseen (594 km²)
- Naturpark Hoher Fläming (827 km²)
- Naturpark Märkische Schweiz (204 km²)
- Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft (490 km²)
- Naturpark Niederlausitzer Landrücken (580 km²)
- Naturpark Nuthe-Nieplitz (623 km²)
- Naturpark Schlaubetal (225 km²)
- Naturpark Uckermärkische Seen (895 km²)
- Naturpark Westhavelland (1.315 km²)
- Naturpark Stechlin-Ruppiner Land (1.080 km²)
- Schlösser und Parks von Potsdam (Schloss Sanssouci) (seit 1990)
Sprache
Abgesehen von Hochdeutsch werden größtenteils Dialekte des Mark-Brandenburgischen und des Berlin-Brandenburgischen gesprochen. Im Grenzgebiet zu Sachsen und Sachsen-Anhalt wird ferner Anhaltisch - ein Dialekt des Thüringisch-Obersächsischen gesprochen, das nah mit dem Hochdeutschen verwandt ist. In der brandenburgischen Niederlausitz spricht man Lausitzische Dialekte. Jener Dialekt und die in Berlin und seinem Umland verwendete Mundart sind dem Ostmitteldeutschen zuzurechnen. Im Barnim ist die Mundart Eberswalder Kanaldeutsch gebräuchlich.
Im östlichen Teil der Niederlausitz in der Umgebung von Cottbus wird außerdem Niedersorbisch, eine westslawische Sprache, von etwa 20.000 Menschen als Muttersprache gesprochen (zweisprachiges Gebiet).
Der Wortschatz der brandenburgischen Dialekte ist erfasst und beschrieben im Brandenburg-Berlinischen Wörterbuch.
Siehe auch
Literatur
- Heinrich, Gerd: Kulturatlas Brandenburg. Historische Landkarten - Geschichte der Mark im Überblick. 2. überarbeitete Auflage, Berlin 2006 ISBN 978-300-019684-3
- Büchner, Christiane; Franzke, Jochen: Das Land Brandenburg. Kleine politische Landeskunde. Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung, 4. überarbeitete Auflage, Potsdam 2005 ISBN 3-932502-09-4
- Friedrich Beck / Eckart Henning (Hrsg.): Brandenburgisches Biographisches Lexikon. Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 2002 ISBN 3-935035-39-X
- Klaus Neitmann / Jürgen Theil (Hrsg.): Die Herkunft der Brandenburger. Sozial- und mentalitätsgeschichtliche Beiträge zur Bevölkerung Brandenburgs vom hohen Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert. Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 2001 ISBN 3-935035-11-X
- Lieselott Enders / Klaus Neitmann (Hrsg.): Brandenburgische Landesgeschichte heute. Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 1999 ISBN 3-930850-72-9
- Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg in 8 Bänden, Hrsg. Gotthard Erler und Rudolf Mingau, Aufbau Verlag Berlin 1997, 57 Abb., 5175 Seiten ISBN 3-351-03104-1
- Heinrich, Gerd (Hrsg.): Berlin und Brandenburg. (Handbuch der Historischen Stätten, Bd. 10), Stuttgart 1973.
Weblinks
- Offizielle Seite des Landes Brandenburg
- Gesetzestext zum Gebietsaustausch
- Offizielle Tourismusseite des Landes Brandenburg
- Landesvermessung
- Wahlergebnisse (Landeswahlleiter)
- Wirtschaftsportal für das Land Brandenburg
- Kulturportal für das Land Brandenburg
- Gemeinsamer Internetauftritt von Kommunen im Land Brandenburg
- Offizielle Homepage zum 850 - jährigen Jubiläum der Mark Brandenburg
- Geschichtslandschaft Brandenburg
- Linkkatalog zum Thema Brandenburg bei curlie.org (ehemals DMOZ)
Quellen
- ↑ Eurostat News Release 63/2006: Regional GDP per inhabitant in the EU 25[1]
- ↑ http://www.iwconsult.de/downloads/bundeslaenderranking06/Brandenburg.pdf Studie NSM 2006
- ↑ Märkische Oderzeitung, 18. August 2006, S. 9