Landkreis Marburg-Biedenkopf

Landkreis im mittelhessischen Reg.-Bez. Gießen
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Basisdaten
Bundesland:Hessen
Regierungsbezirk:Gießen
Verwaltungssitz:Marburg (Lahn)
Fläche:1.262,55 km²
Einwohner:253.279 (2000)
Bevölkerungsdichte:201 Einw./km²
KFZ-Kennzeichen:MR
Website:http://www.marburg-biedenkopf.de/
Karte

Der Landkreis Marburg-Biedenkopf ist ein Landkreis im Regierungsbezirk Gießen in Hessen. Nachbarkreise sind im Norden der Landkreis Waldeck-Frankenberg, im Nordosten der Schwalm-Eder-Kreis im Osten der Vogelsbergkreis, im Süden der Landkreis Gießen, im Südwesten der Lahn-Dill-Kreis und im Westen der nordrhein-westfälische Kreis Siegen-Wittgenstein.

Geographie

Fast das gesamte Kreisgebiet ist von Mittelgebirgslandschaft geprägt. Rheinisches Schiefergebirge im Nordwesten Richtung Biedenkopf, Burgwald im Norden, Kellerwald im Nordosten, Gladenbacher Bergland im Westen und im Süden der Vogelsberg. Flacher und zum Teil eben ist das Gebiet südlich von Marburg Richtung Gießen und westlich von Marburg zwischen Cölbe und Kirchhain. Höchste Erhebung ist mit 674m die Sackpfeife bei Biedenkopf, besonders auffällig der aus dem Ohmtal herausragende Basaltkegel Amöneburg.

Von den 9 Flüssen des Landkreises sind Ohm und Lahn die wichtigsten. Zwischen Kirchhain und Marburg bietet das Rückhaltebecken des größten Lahn-Zuflusses Ohm der Stadt Marburg bisher zuverlässigen Hochwasserschutz, während die Hochwassergefahr der Lahn erst ab etwa Gießen bedeutender wird.

Die Jahresmittel der Niederschläge betragen im Raum Marburg etwa 600-700mm, im gebirgigeren Raum Biedenkopf-Wallau 850-100mm.

Wirtschaft

Die wirtschaftlichen Schwerpunkte des Landkreises liegen in Marburg, vor allem Philips-Universität und Pharmaunternehmen Chiron-Behring sowie Stadtallendorf, wo neben der Eisengießerei Winter mit Ferrero der größte Arbeitgeber des Kreises beheimatet ist.

Verkehr

Das Gesamtgebiet des Landkreises wird von keiner Bundesautobahn berührt. Nordöstlich führt nach dem Ende der A 49 bei Borken (Schwalm-Eder-Kreis) die B 3 in das Kreisgebiet, die hinter Marburg meist zweispurig ausgebaut über den Gießener Ring Anschluss an die A 45 (Köln, Dortmund oder Frankfurt) und A 5 Richtung Frankfurt bietet. In südwestliche Richtung bietet ebenfalls die B 3 Anschluss an die B 255 nach Koblenz und die B 49 nach Limburg. Südöstlich führt die B 62 von der A 5 ab Abfahrt Alsfeld (Vogelsbergkreis) in den Kreis hinein und nordwestlich ebenfalls in Richtung A 45 hinaus.

Wichtige und zum Teil kontrovers diskutierte Verkehrsplanungen und -probleme betreffen vor allem den Weiterbau der A 49, sowie den Bau von Umgehungsstraßen entlang der B 62 im relativ engen Lahntal.

Die wichtigste Zugverbindung des Landkreises ist die Strecke Frankfurt-Gießen-Kassel mit IC-Halt allein in Marburg. Eingleisige Nebenstrecken verbinden Marburg mit Frankenberg und Erndtebrück (Kreis Siegen-Wittgenstein, Nordrhein-Westfalen). Der Nahverkehr wird vom Rhein-Main Verkehrsverbund (RMV) organisiert.

Der internationale Flughafen Frankfurt/Main liegt etwa eine Autostunde entfernt, Zugverbindungen benötigen mit Umsteigen Frankfurt Hauptbahnhof ungefähr 1 Stunde und 20 Minuten.

Geschichte

Das heutige Kreisgebiet gehörte im Laufe der Geschichte überwiegend zur Landgrafschaft Hessen, einige Gebiete auch zum Kurfürstentum Mainz. Bei der hessischen Landesteilung kam der Raum Marburg zu Hessen-Kassel, das sog. Hinterland (um Biedenkopf) zu Hessen-Darmstadt. Das kurmainzische Amöneburg kam erst 1803 zu Hessen-Kassel.

1821 bildete das Kurfürstentum Hessen-Kassel die Landkreise Marburg und Kirchhain. Im Großherzogtum Hessen (Darmstadt) entstanden die Landratsbezirke Battenberg (mit Biedenkopf) und Gladenbach, welche 1832 zum Landkreis Biedenkopf vereinigt werden. 1866 annektierte Preußen das Kurfürstentum Hessen und das Herzogtum Nassau (Provinz Hessen-Nassau). Gleichzeitig erhielt Preußen vom Großherzogtum Hessen den Landkreis Biedenkopf, so dass alle 3 Landkreise somit Bestandteil der Provinz Hessen-Nassau wurden. 1929 schied die Stadt Marburg an der Lahn aus dem Landkreis Marburg aus und wurde kreisfrei und drei Jahre späte 1932 wurde der Kreis Kirchhain mit dem Kreis Marburg vereinigt. Ferner wurde der Kreis Biedenkopf neu gegliedert. Er verlor rund 40 % seines Hinterlandes an den Kreis Wetzlar (der gleichzeitig von der Rheinprovinz in die Provinz Hessen-Nassau umgegliedert wurde) und an den Kreis Frankenberg. Im Rahmen der hessischen Kreisreform zum 1. Juli 1974 wurden die beiden Landkreise Marburg und Biedenkopf zusammen mit der kreisfreien Stadt Marburg (Lahn) zum neuen "Landkreis Marburg-Biedenkopf" vereinigt.

Wappen

Datei:Kreiswappen-marburg-biedenkopf.png

Beschreibung:
In Blau der golden gekrönte und bewehrte, neunmal von Silber und Rot geteilte hessische Löwe, der in seinen Pranken einen silbernen Schild mit durchgehendem schwarzem Kreuz hält (Wappen-Verleihung 1930 und neu am 11.7.1975)
Bedeutung:
Der hessische Löwe steht für die Landgrafschaft Hessen bzw. deren Nachfolgestaaten, zu denen das überwiegende Kreisgebiet gehörte. Das Kreuz steht für den Deutschen Ritterorden, der in Marburg eine bedeutende Niederlassung hatte und dem zahlreiche Länderein gehörten.

Städte und Gemeinden

Städte

  1. Amöneburg
  2. Biedenkopf
  3. Gladenbach
  4. Kirchhain
  5. Marburg (Lahn), Universitätsstadt, Stadt mit Sonderstatus
  6. Neustadt (Hessen)
  7. Rauschenberg
  8. Stadtallendorf
  9. Wetter (Hessen)

Gemeinden

  1. Angelburg
  2. Bad Endbach
  3. Breidenbach
  4. Cölbe
  5. Dautphetal
  6. Ebsdorfergrund
  7. Fronhausen
  8. Lahntal
  9. Lohra
  10. Münchhausen
  11. Steffenberg
  12. Weimar (Hessen)
  13. Wohratal

Sonstiges

Internet-Adressen